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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Metallsulfidschicht.
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Stand der Technik
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Dünne Schichten
aus Eisensulfid, insbesondere aus Eisendisulfid (Pyrit FeS2), können
als lichtabsorbierendes Material in Schicht-Solarzellen dienen und
wurden in den letzen Jahren intensiv entwickelt. Um solche Metallsulfidschichten
als industrielle Produkte auf den Markt zu bringen, ist nicht nur
eine hohe Qualität, sondern
auch eine Massenproduktion zu geringen Kosten erforderlich. Technologien,
die diesen Anforderungen entsprechen, sind bislang entwickelt worden.
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Beispiele
für eine
Methode zur Herstellung einer solchen Metallsulfidschicht umfassen
Schichtherstellungsmethoden unter Vakuum wie zum Beispiel MOCVD
oder Sputtern (Beschichtung durch Vakuumzerstäubung) und Schwefeln mittels
Wärmebehandlung
einer Metallschicht.
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Bei
MOCVD (Metall-Organisch Chemische Dampfphasenabscheidung, Metal
organic chemical vapour deposition) handelt es sich um eine der
CVD-Methoden, bei der eine Schicht auf einem Substrat gebildet wird,
indem ein Ausgangsmaterial bei hohen Temperaturen umgesetzt wird,
und es handelt sich insbesondere um eine Methode, die ein organisches
Metall als Ausgangsmaterial verwendet. Die Schichtherstellungsmethode
mittels MOCVD ist beispielsweise in Journal of Crystal Growth, 151,
Seite 325, (1995) offenbart.
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Das
Schichtherstellungsverfahren mittels Sputtern ist ein Verfahren,
bei dem ein inertes Gas auf ein Material wie zum Beispiel ein Metall
zerstäubt
wird und die so zerstäubten
Moleküle
auf der Oberfläche
eines Objekts angebracht werden, und ist beispielsweise in Thin
Solid Schichts, 246, Seite 6 (1994) offenbart.
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Diese
Herstellungsverfahren führen
jedoch bei einem industriellen Einsatz zu mehreren Nachteilen; beispielsweise
benötigen
sie aufwendige Vakuumsysteme oder teure Ausgangsmaterialien wie
zum Beispiel TBDS, die Schichtbildungsrate ist niedrig, oder die
Anzahl der Schritte für
das Verfahren ist hoch. Insbesondere liegt Eisensulfid in verschiedenen
Formen wie zum Beispiel Troilit FeS, Pyrrhotin Fe1-xS,
Pyrit FeS2 und Markasit FeS2 vor,
und für
die Herstellung einer Schicht guter Qualität, die nur aus einer einzigen
Phase unter den verschiedenen Formen zusammengesetzt ist, ist es
daher notwendig, strikte Bedingungen festzusetzen. Besonders bei
der Herstellung einer Schicht aus Eisendisulfid (Pyrit FeS2), die man als Material für Schicht-Solarzellen erwartet,
treten erhebliche Schwierigkeiten auf. Wegen des Vorliegens eines
Schwefeldefekts wird die resultierende Schicht teilweise zu beispielsweise
Pyrrhotin Fe1-xS, was die Herstellung einer
Multiphasenschicht bedeutet.
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Als
Herstellungsverfahren für
eine Metallsulfidschicht wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem
eine Fe
2O
3 + Cu
2O-Schicht oder Fe + S-Schicht gebildet wird,
und anschließend
die Schicht in einer Schwefel enthaltenden Atmosphäre erwärmt wird,
um das Metall zu schwefeln, beschrieben in der
JP 8-199 333 A und der
JP 8-218 161 A .
Dieses Verfahren ist jedoch kompliziert und erfordert eine Nachbehandlung
wie zum Beispiel eine Wärmebehandlung
nach der Schichtbildung. Ferner ist die Herstellung einer Einphasenschicht
mit guter Qualität
schwierig, da für
die vollständige
Schwefelung des Metalls mittels einer Wärmebehandlung strikte Bedingungen
erforderlich sind.
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Die
Veröffentlichungen
von Takahashi et al. mit den Titeln "New vapor Phase deposition of pyrite
thin films using FeCl3 and CH3CSNH2, Journal of Materials Science Letters,
19, 2000, Seiten 2223–2224
und "Preparation
of pyrite thin films by atmospheric Pressure chemical vapor deposition
using FeCl3 and CH3CSNH2", Journal
of Materials Chemistry, 2000, 10, Seiten 2346–2348 beschreiben jeweils die
Herstellung von Pyritschichten aus FeCl3 und
CH3CSNH2.
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Offenbarung der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
Verfahrens, das die Herstellung einer Einphasen-Metallsulfidschicht
mit guter Qualität,
auf einfache Art und Weise und zu niedrigen Kosten ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Im
Hinblick auf das Erreichen der vorstehend beschriebenen Aufgabe
wird folglich in der vorliegenden Anmeldung ein Verfahren zur Herstellung
einer Metallsulfidschicht bereitgestellt, umfassend die Schritte
der Bereitstellung eines Metallhalogenids als erstes Ausgangsmaterial
und einer Thioamidverbindung als zweites Ausgangsmaterial. Vorzugsweise
umfasst das Verfahren das Verdampfen des Metallhalogenids und der
Thioamidverbindung, und das Umsetzen des Metallhalogenids mit der
Thioamidverbindung bei atmosphärischem Druck.
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Es
ist bevorzugt, dass es sich bei dem Metallhalogenid um Eisenhalogenid
handelt. Insbesondere ist es bevorzugt, dass das Eisenhalogenid
mindestens eines gewählt
aus der Gruppe bestehend aus FeCl3, FeI3, FeBr3, FeCl2, FeI2 und FeBr2 ist. Es ist bevorzugt, dass es sich bei
der Thioamidverbindung um Thioacetamid (CH3CSNH2) handelt. Die Bezeichnung „Thioamidverbindung", wie sie in der
vorliegenden Beschreibung und den Ansprüchen verwendet wird, steht
für eine
organische Verbindung (R-CSNH2) mit einer
Thioamidgruppe (-CSNH2).
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Insbesondere
ist es bevorzugt, dass eine Triazinverbindung als Nebenprodukt gebildet
wird.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ferner eine Metallsulfidschicht
bereitgestellt, die nach dem vorstehend beschriebenen Herstellungsverfahren
hergestellt ist.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung müssen
das Metallhalogenid und die Thioamidverbindung, die als Ausgangsmaterialien
verwendet werden, nicht so rein wie jene sein, die in herkömmlichen
Vakuumsystemen zur Schichtherstellung eingesetzt werden. Es kann
folglich eine Metallsulfidschicht unter Verwendung von preiswerten
Ausgangsmaterialien hergestellt werden. Ferner kann ein Schwefelelement
durch Verwendung der Thioamidverbindung als Schwefelquelle relativ
einfach eingeführt
werden. Dies ermöglicht
eine effiziente Schwefelung des Metallhalogenids, wodurch eine Metallsulfidschicht
guter Qualität
mit weniger Defekten hergestellt wird. Wie im folgenden ausführlich beschrieben,
kann insbesondere im Reaktionsschritt der Thioamidverbindung, da
als Nebenprodukt eine Triazinverbindung erhalten und ein Schwefelelement
als einfache Substanz gebildet wird, das Metallhalogenid mittels
dem erhaltenen Schwefelelement effizient geschwefelt werden, wodurch
eine einphasige Schicht eines Metallsulfids mit guter Qualität bei einer
relativ niedrigen Temperatur hergestellt werden kann.
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In
dem Verfahren zur Herstellung einer Metallsulfidschicht gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die Wachstumsrate der Schicht schnell, und begleitend
zur Bildung der Schicht kann eine Metallsulfidschicht guter Qualität erhalten
werden, ohne dass eine Schwefelung durch Wärmebehandlung als Nachbehandlungsschritt angewendet
wird. Des weiteren kann eine Metallsulfidschicht unter atmosphärischem
Druck hergestellt werden, sodass die Erzeugung von Defekten in einem
Schwefelelement verhindert und eine Metallsulfidschicht guter Qualität hergestellt
werden kann. Zusätzlich
kann die Schicht in einem vereinfachten System hergestellt werden,
da ein aufwendiges Vakuumsystem für dessen Herstellung nicht
erforderlich ist.
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Insbesondere
kann eine Einphasenschicht aus Eisensulfid (Pyrit FeS2),
die als Licht absorbierendes Material von Schicht-Solarzellen erwartet
wird, unter Verwendung von Eisenhalogenid und einer Thioamidverbindung
als Ausgangsmaterialien hergestellt werden.
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Wie
im Folgenden ausführlich
beschrieben, stellt die vorliegende Erfindung eine Einphasenschicht
eines Metallsulfids mit guter Qualität sowie ein einfaches und preiswertes
Verfahren zur Herstellung einer Metallsulfidschicht bereit. Das
Herstellungsverfahren einer Metallsulfidschicht gemäß der vorliegenden
Erfindung ist für
eine Industrialisierung geeignet, da die Schichtbildungsrate schnell
ist und kein teures System wie beispielsweise ein Vakuumregler notwendig
ist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Ansicht, die eine Ausführungsform einer Vorrichtung
zum Herstellen einer Metallsulfidschicht gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt;
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2 ist
ein Graph, der die Ergebnisse einer Röntgenstrahlbeugung einer Eisensulfidschicht
(Pyrit FeS2) zeigt, die nach dem Verfahren
zur Herstellung einer Metallsulfidschicht gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt worden ist;
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3 ist
ein Graph, der die Ergebnisse einer Gaschromatograph- und Massenanalyse
einer Eisensulfidschicht (Pyrit FeS2) zeigt,
die nach dem Verfahren zur Herstellung einer Metallsulfidschicht
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt worden ist; und
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4 ist
eine schematische Ansicht eines Reaktionsmechanismus, in dem Trimethyltriazin
aus Thioacetamid gebildet wird.
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Beste Ausführungsform zur Durchführung der
Erfindung
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Im
Folgenden werden Ausführungsformen
eines Verfahrens zur Herstellung einer Metallsulfidschicht gemäß der vorliegenden
Erfindung beschrieben, wobei auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug
genommen wird. Es sollte jedoch bedacht werden, dass die vorliegende
Erfindung nicht auf oder durch die im Folgenden beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt
ist.
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Die 1 zeigt
eine Ausführungsform
einer Vorrichtung zum Durchführen
der vorliegenden Erfindung. Bei dieser Vorrichtung handelt es sich
um einen horizontal angeordneten Reaktor und dieser ist, als Hauptelemente,
mit einem Verdampfer des ersten Ausgangsmaterials 11, einem
Verdampfer des zweiten Ausgangsmaterials 12 und einem Schichtbildungsbereich 13 versehen.
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Der
Verdampfer des ersten Ausgangsmaterials 11 weist an dessen
Peripherie eine Heizvorrichtung 5a zum Einstellen des Verdampfers
des ersten Ausgangsmaterials 11 auf eine vorbestimmte Temperatur
auf und besitzt im Inneren ein Ausgangsmaterialschiffchen 4a zum
Einführen
des ersten Ausgangsmaterials. Der Verdampfer des ersten Ausgangsmaterials 11 ist
dafür geeignet,
von einem Ende mit einem Trägergas
gespeist zu werden und am anderen Ende Gas abzuführen.
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Ähnlich wie
der Verdampfer des ersten Ausgangsmaterials weist der Verdampfer
des zweiten Ausgangsmaterials 12 an dessen Peripherie eine
Heizvorrichtung 5b zum Einstellen des Verdampfers des zweiten Ausgangsmaterials 12 auf
eine vorbestimmte Temperatur auf und besitzt im Inneren ein Ausgangsmaterialschiffchen 4b zum
Einführen
des zweiten Ausgangsmaterials. Der Verdampfer des zweiten Ausgangsmaterials 12 ist
dafür geeignet,
von einem Ende mit einem Trägergas
gespeist zu werden und am anderen Ende Gas abzuführen.
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Der
Schichtbildungsbereich 13 weist an seiner Peripherie eine
Heizvorrichtung 5c zum Einstellen des Schichtbildungsbereichs 13 auf
eine vorgeschriebene Temperatur auf und besitzt in seinem Inneren
einen Substratträger 6 zum
Draufstellen des Substrats 6. Die Gase, die aus dem Verdampfer
des ersten Ausgangsmaterials 11 und dem Verdampfer des
zweiten Ausgangsmaterials 12 austreten, werden in den Schichtbildungsbereich 13 eingeführt. Die
Richtung der Gase, die in den Schichtbildungsbereich 13 eingeführt werden sollen
und die diese Ausgangsmaterialien enthalten, in Richtung des Substrats 3 ist
nicht besonders eingeschränkt.
Insbesondere können
die Gase entweder in einer parallelen oder vertikalen Richtung oder
in einer Richtung mit einem gewissen Winkel auf die Oberfläche des
Substrats 3, auf der eine Schicht zu bilden ist, geleitet
werden.
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Eine
Ausführungsform
des Herstellungsverfahrens einer Metallsulfidschicht gemäß der vorliegenden Erfindung
wird im Folgenden unter Verwendung der Vorrichtung gemäß 1 beschrieben.
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Ein
Metallhalogenid 1 als erstes Ausgangsmaterial und eine
Thioamidverbindung 2 als zweites Ausgangsmaterial werden
jeweils in den Ausgangsmaterialschiffchen 4a und 4b bereitgestellt.
Wie vorstehend beschrieben, ist es bevorzugt, dass es sich bei dem
Metallhalogenid 1 um Eisenhalogenid handelt, und es ist
bevorzugt, dass das Eisenhalogenid FeCl3,
FeI3, FeBr3, FeCl2, FeI2 oder FeBr2 darstellt. FeCl3 ist
besonders geeignet, da es einfach handzuhaben und preiswert ist.
Als Thioamidverbindung 2 ist Thioacetamid bevorzugt. Das
Metallhalogenid 1 und die Thioamidverbindung 2 müssen nicht
so rein sein wie Materialien, die in üblichen Vakuumschichtherstellungsapparaten
verwendet werden, und eine Reinheit von etwa 99,5 % ist ausreichend.
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Ein
Teil jedes Ausgangsmaterials wird durch Erwärmen des Verdampfers des ersten
Ausgangsmaterials 11 und des Verdampfers des zweiten Ausgangsmaterials 12 verdampft.
Bei der Temperatur zum Erwärmen
jedes Ausgangsmaterials kann es sich um eine Temperatur handeln,
bei der das jeweilige Ausgangsmaterial verdampft, und diese unterliegt
keiner besonderen Beschränkung,
Wenn beispielsweise FeCl3 als erstes Ausgangsmaterial
verwendet wird, wird der Verdampfer des ersten Ausgangsmaterials 11 vorzugsweise
auf etwa 180 °C
erwärmt,
und wenn Thioacetamid als zweites Ausgangsmaterial eingesetzt wird,
wird der Verdampfer des zweiten Ausgangsmaterials 12 vorzugsweise
auf etwa 70 °C
erwärmt.
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Die
so verdampften Ausgangsmaterialien werden anschließend in
den Schichtbildungsbereich 13 mittels eines Trägergases
eingeführt.
Der Schichtbildungsbereich 13, in welchem das Substrat 3 angeordnet
ist, wird durch vorheriges Erwärmen
bei einer vorgeschriebenen Temperatur gehalten.
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Der
Schichtbildungsbereich 13 wird auf 375 bis 425 °C erwärmt. Zu
diesem Zeitpunkt kann der Druck in der Vorrichtung bei atmosphärischem
Druck gehalten werden.
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Als
Substrat 3 können
Glas- oder Einkristallmaterialien wie zum Beispiel Saphir und Silizium
ohne besondere Einschränkung
verwendet werden. Es ist ferner möglich, eine Metallsulfidschicht,
zum Beispiel eine Einkristallschicht, mit hervorragender Kristallinität bereitzustellen,
indem auf dem Substrat 3 eine Pufferschicht (buffer layer)
zur Relaxation eines Unterschieds des Gitterungleichheitsgrads mit
einer Metallsulfidschicht bereitgestellt und die Metallsulfidschicht
auf dieser Pufferschicht gebildet wird. Die Pufferschicht kann mittels
einer üblichen
Schichtbildungsbehandlung gebildet werden. Wenn eine Eisensulfidschicht
gebildet wird, können z.
B. Fe, FeS, Fe1-xS, FeS2,
MoS2 oder dergleichen als Pufferschicht
verwendet werden.
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Die
Ausgangsmaterialien, die in dem Schichtbildungsbereich 13 erwärmt werden,
reagieren miteinander, wodurch aus der Thioamidverbindung 2 eine
Triazinverbindung gebildet wird und gleichzeitig eine Metallsulfidschicht
auf dem Substrat 3 gebildet wird.
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Die
Mengen an Ausgangsmaterialien können
mit Hilfe der Erwärmungstemperatur
dieser Ausgangsmaterialien oder mit Hilfe der Durchflussrate eines
Trägergases
gesteuert werden. Als Trägergas
kann ein inertes Gas wie zum Beispiel Argon und Helium verwendet
werden, jedoch ist Stickstoff (N2) aufgrund
seiner niedrigen Kosten bevorzugt.
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Beispiele
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Im
Folgenden werden Beispiele für
das Herstellungsverfahren eine Metallsulfidschicht gemäß der vorliegenden
Erfindung beschrieben. Auf der Grundlage der vorstehend beschriebenen
Ausführungsform
wurde ein horizontal angeordneter Reaktor aus Quarzglas, ähnlich zu
jenem von 1, verwendet.
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In
diesem Beispiel wurde eine Eisensulfid (Pyrit FeS2)-Schicht
hergestellt, unter Verwendung von FeCl3 als
erstes Ausgangsmaterial und Thioacetamid (CH3CSNH2) als Thiocetamid. Als Substrat 3 wurde
ein Glassubstrat eingesetzt. Der Verdampfer des ersten Ausgangsmaterials 11,
der Verdampfer des zweiten Ausgangsmaterials 12 und der
Schichtbildungsbereich 13 wurden jeweils auf 180 °C, 70 °C und 400 °C erwärmt. Die
Schichtbildung wurde für
60 Minuten durchgeführt,
während
N2 als Trägergas eingeführt wurde,
um eine Gesamtgasdurchflussrate von 1200 ml/min zu ergeben. Während der
Schichtbildung wurde der Druck innerhalb der Vorrichtung bei atmosphärischem
Druck gehalten.
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Das
Röntgenbeugungsresultat
der derart auf dem Glassubstrat erhaltenen Schicht sowie Röntgendiagramme
von FeS2 (Pyrit), FeS2 (Markasit)
und Fe1-xS (Pyrrhotin), angegeben in der
JCPDS-Karte, sind in der 2 dargestellt. Das Ergebnis
weist darauf hin, dass eine Schicht aus FeS2 (Pyrit)
gebildet worden ist, die als lichtabsorbierendes Material für eine Schicht-Solarzelle
verwendet werden kann. Ferner wurde gefunden, dass die resultierende
FeS2-Schicht (Pyrit) keine Verunreinigungen
und Defekte enthielt, sondern dass es sich um eine Einphasenschicht
guter Qualität
handelte. Es versteht sich, dass das Schichtherstellungsverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung für
eine industrielle Anwendung sehr vorteilhaft ist, da es keinerlei
Behandlung nach der Schichtbildung wie zum Beispiel eine Wärmebehandlung
(Schwefelung) in einer Schwefelatmosphäre erfordert.
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Ferner
haben die vorliegenden Erfinder den Reaktionsmechanismus in diesem
Beispiel durch kombinierten Einsatz von Gaschromatographie und Massenspektroskopie
aufgedeckt. Die 3 zeigt die Gaschromatographmassenspektrometer-Analyseergebnisse
einer Substanz, die beim Erwärmen
von Thioacetamid bei einer vorbestimmten Temperatur erzeugt wurde.
Die 3 deutet darauf hin, dass sich Trimethyltriazin, welches
durch die folgende Formel dargestellt wird, bei einer Substrattemperatur
von etwa 368 °C
gebildet hat.
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Wie
in der 4 dargestellt, wird davon ausgegangen, dass Trimethyltriazin 21 aus
Thioacetamid bei etwas 400 °C
gebildet wird, d. h. bei der Schichtbildungstemperatur dieses Beispiels.
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Aus
den vorstehend beschriebenen Ergebnissen wird nahegelegt, dass Pyrit
FeS
2 aus FeCl
3 und
Thioacetamid in Übereinstimmung
mit dem Reaktionsmechanismus gebildet werden, der durch das folgende
Reaktionsschema dargestellt wird:
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Insbesondere
bildet sich Trimethyltriazin aus Thioacetamid unter Erwärmen, begleitend
zur Bildung von Schwefel 22 als einfache Substanz. Ferner
wird ein Einphasen-Schicht
von Pyrit FeS2 durch Schwefelung von FeCl3 mit dem Schwefel 22 als einfaches
Substrat gebildet.
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Wie
vorstehend beschrieben, wird während
der Bildung einer Triazinverbindung aus einer Thioamidverbindung
Schwefel als einfaches Substrat gebildet. Dieser Schwefel trägt zur Bildung
einer Metallsulfidschicht bei, wodurch eine Metallsulfidschicht
mit guter Qualität
ohne eine Nachbehandlung hergestellt werden kann.
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Vergleichsbeispiel
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Die
vorliegenden Erfinder haben den Versuch unternommen, eine Schicht
unter Verwendung von FeCl3 als erstes Ausgangsmaterial
und eines Schwefelwasserstoffgases (H2S)
oder eines Thioharnstoffs (CH3CSCH3) als zweites Ausgangsmaterial, bei welchen
es sich um die Schwefelquelle handelt, herzustellen. Das Schwefelwasserstoffgas
(H2S) wird üblicherweise als Schwefelquelle
verwendet, während
Thioharnstoff (CH3CSCH3)
eine analoge Struktur zu Thioacetamid aufweist. Die Verwendung einer
der beiden Verbindungen als Schwefelquelle führte jedoch nicht zur Herstellung
einer Eisensulfidschicht. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass
die Verwendung einer Thioamidverbindung als zweites Ausgangsmaterial
entscheidend ist.