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Abschmierpistole Das Patent 883 219 bezieht sich auf eine Hochdruckpistole
für Fette, Flüssigkeiten und Gase, bei welcher die Zuleitung durch den Handgriff
erfolgt, an dem eine Ventilkammer befestigt ist. Das Durchlaßventil wird über einen
Nadelbolzen unmittelbar durch einen von außen betätigten Exzenterbolzen gesteuert,
der mit dem Nadelbolzen in einem Vorraum gelagert ist, welcher durch das Ventil
abgeschlossen ist. Die Erfindung betrifft eine Verbesserung dieser Pistole für hohe
und niedere Drücke und kurzzeitiger Ventileröffnung und damit verbundener Dosierung
der Austrittsmenge. Zum Abschmieren beispielsweise wird die Hochdruckpistole an
einem Abgabeschlauch befestigt und endet in einer geeigneten Kupplung, z. B. Hydraulikkupplung,
mit der sie auf einen passenden 1 ippelkopf in bekannter Weise aufgesetzt werden
kann. Es wird bei den bekannten Lösungen als störend und unwirtschaftlich erachtet,
daß, selbst wenn der Abzugsbügel der Pistole kurz durchgezogen und sofort wieder
losgelassen wird, der Fettverbrauch zum Teil sehr groß ist. Es hängt in großem Maße
von der Geschicklichkeit des Bedienungsmannes ab, eine kleine Fettmenge zu entnehmen,
denn die Ventileröffnungszeit ist im Verhältnis zu dem hohen Abschmierdruck und
der großen Durchtrittsgeschwindigkeit zu lang.
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Die Erfindung will den Schmiermittelab$uß nur kurzzeitig freigeben.
Im Patent 883 219 ist schon vorgeschlagen worden, die Abzugseinrichtungen mit dein
Ventilstößel nicht fest, sondern kraftschlüssig zu verbinden. Diese kraftschlüssige
Verbindung soll nun der Erfindung gemäß im Gegensatz zum Patent 883 219 nach einem
bestimmten Drehwinkel unterbrochen werden, so daß von diesem Augenblick ab das Schließen
des in der Pistole befindlichen Abschlußorgans unabhängig von der Abzugsbetätigung
lediglich unter der Einwirkung einer Rückholfeder und des Schmiermitteldruckes erfolgt.
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In beiden Ausführungen ist der Fettraum nach außen durch Dichtungen
abgedichtet. Während aber bei bekannten Lösungen die Schließbewegung des Ventilstößels
noch durch Dichtelemente gebremst wird, die den Fettraum nach außen abschließen,
was bei der kurzen Eröffnungszeit, die mit Rücksicht auf die hohen zur Anwendung
gelangenden Fettdrücke und die zu erstrebenden, geringen Durchlaßmengen erforderlich
ist, kommt bereits eine Reibung der Dichtung auf die Bewegung des Ventilstößels
nachteilig zur Wirkung. Diese Reibung hängt außerdem in vielen Fällen von der Stärke
des Fettdruckes ab, so daß die Verschlußzeiten solcher Pistolen schwankend sind.
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Beim Gegenstand der Erfindung wird aber ein Dichtelement am Ventilstößel
vermieden, es ist die Bewegung des Ventilstößels vollkommen ungehemmt, er wird nach
dem erwähnten Drehwinkel des Abzugs freigegeben, vom Fettstrom in Austrittsrichtung
mitgenommen. Die Abdichtung des Fettraumes nach außen erfolgt an der Drehachse des
Abzugsbügels, damit liegt die Berührungsstelle zwischen Abzugseinrichtung und Ventilstößel
im Fettraum und wird ständig geschmiert. Die Betriebssicherheit der Pistole wird
dadurch erhöht.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung wird durch
die Zeichnung veranschaulicht. In dieser zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch den Pistolenverschluß
in vergrößertem Maßstab, Fig.2 einen Schnitt durch den Pistolenverschluß mit Einstellvorrichtung,
Fig. 3 die Form der Achse 10 im Aufriß und in zwei Schnitten, während Fig.4a bis
4d die Bewegung des Ventilstößels durch die Achse 10 veranschaulicht.
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Ein Zuleitungsrohr 1 für das Schmiermittel ist mit der Pistolenanschlußseite
verbunden (nicht dargestellt). Dieses Rohr mündet in einen Zylinder 2, mit dem es
verschraubt oder durch Löten oder Schweißen verbunden ist. Auf einer Seite trägt
der Zylinder 2 einen Bund 3, gegen den sich der innere Randansatz 4 einer Überwurfmutter
5 legt. Die Mutter 5 ist mit dem Abzugsgehäuse 6 verschraubt und hält dasselbe in
der gewünschten Stellung fest. Die Abdichtung zwischen dem Zylinder 2 und dem Gehäuse
6 erfolgt durch einen Dichtring 7, der beispielsweise aus Aluminium hergestellt
ist. Das Zuleitungsrohr 1 mit angebauter Abzugseinrichtung ist
zwischen
zwei Griffschalen 8 gelegt, die durch Schrauben zusammengehalten werden (nicht dargestellt).
Der Abzugsbügel 9 ist auf einer Achse 10 befestigt. Diese ist in dem Gehäuse 6 drehbar
gelagert und seitlich durch Dichtelemente (nicht dargestellt) druckdicht abgeschlossen.
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Der Abzugsbügel 9 wird durch eine Feder 11 in die Ausgangsstellung
zurückgedrückt. Die Achse 10 hat zwei Anfräsungen 13 und 12, gegen die sich ein
Ventilstößel 14 legt. Sie wirkt beim Verdrehen durch den Abzugshebel 9 wie ein Nocken.
Der Ventilstößel 14 besitzt einen balligen Führungsansatz 15, der den Ventilstößel
14 in der Bohrung 16 führt und eine leichte Schwenkung und Längsverschiebung desselben
ermöglicht. Der Führungsansatz 15 hat Abflachungen oder ist aus Sechskantmaterial
hergestellt, dessen Ecken den Außendurchmesser bilden und abgerundet sein können.
Die so zwischen den Ecken vorhandenen Spalte dienen dem Fettdurchlaß. Der Ventilstößel
14 weist am Außenende eine Stufe 17 und eine Nut 18 auf und ist am anderen Ende
als nadelförmiger Ansatz 31 ausgebildet. In einer Bohrung 19 im Ventilstößel
14 sind eine Kugel 20 und eine Feder 21 untergebracht, die den Ventilstößel gegen
die Abzugsachse 10
drücken. Die durch die Achse 10 veranlaßte leichte
Schwenkung und Längsverschiebung bewirkt das Zurückdrücken der Ventilkugel
28 und die Freigabe des Fettdurchtritts.
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In dem Zylinder 2 ist ein Bolzen 22 gelagert, an den mittels Überwurfmutter
23 ein Ventilsitz 24 geschraubt ist. Der Bolzen 22 ist in den Zylinder 2 mit dem
Gewinde 25 eingeschraubt. Die Abdichtung der beiden Teile gegeneinander erfolgt
durch zwei Dichtelemente 26. Durch Drehung des Bolzens 22 in seinem Gewinde 25 wird
eine Längsverstellung desselben erreicht. Eine Mutter 27 dient zur Konterung, während
zur Einstellung in den Bolzen 22 z. B. ein Schlitz 30 eingefräst ist. Der Bolzen
22 ist in der Längsachse teilweise ausgebohrt und nimmt die Ventilkugel
28
und deren Andrückfeder 29 auf. Das Ventil liegt in Ruhestellung, wie in
Fig. 1 gezeigt, auf dem Ventilsitz 24.
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Die Handhabung ist aus den Fig. 4 a bis 4 d ersichtlich. Die Ruhestellung
ist in Fig.4a dargestellt. Der Ventilstößel befindet sich in seiner hintersten Stellung,
die Kugel 28 liegt auf dem Ventilsitz 24 auf. Die Fläche 12 der Abzugsachse 10 liegt
an der entsprechenden Fläche des Ventilstößels 14.
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Betätigt man den Abzugshebel 9 der Pistole, so dreht sich die Abzugsachse
10 im Sinne des Pfeiles von Fig. 4b; die scharfe Kante schiebt wie ein Nocken den
Ventilstößel 14 vor sich her. Die Spitze 31 des Ventilstößels 14 hebt dabei die
Kugel 28 von ihrem Sitz 24 ab und gibt den Fettdurchfluß frei.
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Sobald die Kante 12-13 den Anfang der Einfräsung 18 erreicht hat und
nicht mehr auf die Fläche 33 des Ventilstößels 14 wirkt (Fig. 4c), springt dieser
unter der Wirkung der Feder 29 und des Strömungsdruckes zurück, und die Kugel 28
versperrt den Durchlaß.
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Je nachdem, ob die Betätigung des Abzugshebels 9 schnell oder langsam
erfolgt, hat bis zu diesem Moment eine große oder kleine Fördermenge die Pistole
passiert.
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Wird nun der Betätigungshebel 9 losgelassen, so wird er unter der
Wirkung der Feder 11 zurückgeschwenkt und die Abzugsachse 10 im Sinne des Pfeiles
nach Fig. 4 d gedreht. Die Kante 12-13 schwenkt dabei den Ventilstößel14, wie in
Fig.4d gezeigt, nach unten, bis sie aus der Einfräsung 18 herausgleiten kann. Danach
wird die Feder 21 den Ventilstößel wieder in die in Fig.4a gezeigte Lage drücken,
und der Vorgang kann sich wiederholen.
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Durch Verdrehen des Bolzens 22 wird der Abstand zwischen Ventilsitz
24 und der Abzugsachse 10 verändert. Das hat eine Veränderung der Ventileröffnungszeit
zur Folge und mithin eine Änderung der Dosiermenge. Die Einstellung hat ferner den
Zweck, eine enge Längentolerierung der Teile fortfallen zu lassen, da die Regelmöglichkeit
einen Ausgleich schafft.
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Ein langsames Durchziehen des Abzugsbügels ermöglichst auch einen
Dauerdurchfluß. Man kann also bei schneller Betätigung im Einzelschuß und bei langsamer
im Dauerstrom arbeiten.
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Die der Erfindung gemäßen Einrichtungen sind so getroffen, daß sie
in andere Konstruktionen eingebaut werden können.