Schmiervorrichtung für Bolzen, Buchsen, Laufrollen, Laschen und dergleichen an Gelenkketten Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schmier vorrichtung für Bolzen, Buchsen, Laufrollen, Laschen und dergleichen an Gelenkketten, bei der der Ab- schmierkopf mit einem Steuerkolben ausgerüstet ist, der in seiner Ruhestellung den im Abschmierkopf befindlichen Schmierkanal unterbricht.
Schmiervorrichtungen der vorgenannten Art sind bekannt. Sie haben alle den Nachteil, relativ sperrig zu sein und beanspruchen deshalb unverhältnismässig viel Raum, wodurch in vielen Fällen auf ihre Ver wendung verzichtet werden muss.
Eine der bekannten Vorrichtungen besteht aus einem Halter, der, den Schmierkopf trägt und auf derselben Welle aufgescho- ben ist, auf der auch @die Ablenk-, die Umführungs- scheibe oder ein anderes, die Kette führendes Organ sitzt. Dieser Schmierkopfha:lter allein nimmt so schon beträchtlichen: Raum ein und ist zwischen dem Füh rungsorgan :der Kette und einer z. B. mit dem Ma schinenbett fest verbundenen Nockenscheibe angeord net.
An dieser Nockenscheibe wird der Schmierkopf von seinem Halter entlangbewegt, wenn der Schmier kopfhalter mit der Ablenkscheibe gemeinsam umläuft. Der Schmierkopf wird dabei von den Nocken der Nockenscheibe gesteuert. Diese bekannte Konstruk tion ist so sperrig, dass mit ihr schon vorhandene För deranlagen in den meisten Fällen kaum noch aus gerüstet werden können. Auch ist sie zufolge ihrer konstruktiven Ausbildung derart .schwer, dass auch aus diesem Grunde in vielen Fällen von ihrer An wendung abgesehen werden muss.
Die Schmiervorrichtung nach der Erfindung ist frei von den geschilderten Nachteilen. Sie ist gemäss der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der Schmierkolben in Abhängigkeit von dem in den Abschmierkopf .strömenden und als Steuermittel wir kenden Schmiermittel gesteuert wird.
In der beiliegenden Zeichnung sind einige Aus führungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes mehr schematisch dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine an einem Führungsorgan der Kette befestigte Schmiervorrich tung in ihrer Arbeitsstellung, die Fig. 2, 3 und 4 eine Seitenansicht,
die Vorderansicht und die Draufsicht einer der Fig. 1 analogen Anordnung der Schmiervor richtung, die Fig. 5 und 6 je einen Axialschnitt durch eine Schmierstelle, Fig. 7 die Vorderansicht einer Ket- tenablenkscheibe mit darauf angeordnetem Schmier kopf und einem Teil der Kette, Fig. 8 eine Vorder ansicht des Schmierkopfes,
Fig. 9 einen Vertikalschnitt durch den auf seinem Halter angeordneten Schmier kopf nach einer anderen Ausführung in seiner Ruhe- stellung und Fig. 10 denselben Schnitt des Schmier kopfes in seiner Arbeitsstellung.
Die in den Fig. 1 bis 4, 7 und 8 dargestellte Schmiervorrichtung besitzt einen Abschmierkopf mit einem Abschmierkopfgehäuse 4 und einer darauf aufgeschraubten überwurfmutter 9.
Ein innerhalb des Schmierkopfes im Gehäuse 4 und in der Mutter 9 geführter Schmierkolben 7 ist entgegen der Kraft von Tellerfedern 10 axial verschiebbar. Wie weiter aus Fig. 1 ersichtlich, ist der Abschmierkopf mit einem im Schmierkolben. 7 axial verschiebbar gelagerten Steuerkolben 11 ausgerüstet,
der entgegen der Kraft einer Druckfeder 12 axial verschiebbar ist und in seiner nicht gezeichneten Ruhestellung den Schmier kanal 25, 2,6, 27 unterbricht.
Der Abschmierkopf ist mit seinem Gehäuse 4 und mittels eines Flansches 22 nahe am Fuss 19 einer Zahnlücke 16 einer Um- oder Ablenkscheibe 17 befestigt.
Die Befestigung kann, wie in Fig. 3 gezeigt, mittels Schrauben 5 und Justierstiften 6, oder durch eine Schweissnaht 18' (Fig. 8) erfolgen. Die Anord nung ist jedoch stets derart, dass der auf der Scheibe 17 befestigte Abschmierkopf mit seiner Schmier kolbenachse 18 von dem ihr zugeordneten Zahn lückenfuss 19 einen radialen Abstand 20 hat,
der kleiner ist als der von der Scheibendrehachse 23 zur Schmierkolbenachse 18 reichende Tei!lkreisradius 21 der Scheibe 17. Dabei soll die Verbindungsstelle zwi schen dem Flansch 22 und der Scheibe 17 bzw. das Befestigungselement dazu möglichst nahe an dem den abzuschmierenden Teil der Kette (Bolzen 2, Laufrolle 13, Laschen 14, 15) aufzunehmenden Zahrnlückenfuss 19 angeordnet sein (Fig. 1, 2, 5 und 6).
Die Zuleitung des Schmiermittels :erfolgt von einer nicht dargestellten Schmiermi:ttelpumpe aus über einen Zuleitungsschlauch 3, der so an das die Scheibe 17 mit ihrer Welle 29 tragende Lager 30 angeschlossen ist, dass das Schmiermittel durch .die Welle 29 hin durch in eine mit der Scheibe 17 gemeinsam umlau fende Rohrleitung 24 und von dort in den Abschmier- kopf gelangt.
Die Rohrleitung 24 ist einerseits an den Schmiermittel Zuführkanal im Inneren der Welle 29 (Fig. 1) und anderseits an den Abschmierkopf an geschlossen. Das in den Abschmierkopf eintretende Schmiermittel kommt am Schmierkolben 7 und am Steuerkolben 11 so zum Anliegen, dass es bei Über schreiten eines vorbestimmten Druckes im Schmier mittel beide genannten Kolben in Richtung auf den Schmiernippel des Kettenbolzens 2, entgegen der Kraft der Federn 10 und 12, vorschiebt.
Dabei wird der Schmierkolben 7 so viel schneller gegenüber dem Steuerkolben 11 vorgeschoben, als erforderlich ist, dass der Steuerkolben 11 den Schmierkanal 25 bis 27 erst dann freigibt, wenn der Schmierkolben 7 mit seinem Mundstück 8 fest an den Schmiernippel dies Kettenbolzens 2 angepresst ist.
Der Kettenbolzen 2 einer in Fig. 5 mit demselben im Zahnlückenfuss 19 aufliegenden Kette hat einen in seiner Achsrichtung sich erstreckenden Schmierkanal, von welchem andere Schmierkanäle so abzweigen, dass über diese das Schmiermittel auch den vom Kettenbolzen 2 ge@tra- genen, inneren Kettenlaschen 14 und äusseren Ketten laschen 15 zugeführt wird.
Der Kettenbolzen 2 steht dem Abschmierkopf so gegenüber, dass dieser Schmiermittel in den axial gerichteten Schmierkanal des erstgenannten hineinleiten kann. In Fig. 6 liegt die Kette mit einer Buchse im Zahnlückenfuss 19 auf. Das vom Abschmierkopf dem Schmiermittel'kanal des Kettenbolzens 2 zugeführte Schmiermittel wird über diesen der Kettenbuchse zugeführt.
Beim in der Fig.9 und 10 dargestellten Ab schmie:rkopf sind dessen Schmierkolben 7 und Steuer kolben 11 Teile einer in den Abschmierkopf ein gebauten Schmiermittel-Dosiervorrichtung. Analog dem Abschmierkopf nach Fig. 1 bis 4, 7 und 8 hat auch dieser ein Abschmierkopfgehäuse 4, in dem der Schmierkolben 7 gleitbar gelagert ist.
Anstelle der Tellerfedern 10 ist eine Schraubendruckfe:d@er 10 getreten. Im Unterschied zum Abschmierkopf nach Fig. 1 besitzt der vorliegende einen besonderen, im Schmierkolben gleitbar gelagerten Förderkolben 31, in welchem der Steuerkolben 11 gleitbar gelagert i=st.
Wie die überwurfmutter 9 in Fig. 1, hat die Flanschschraube 32 in Fig. 9 die Aufgabe, das Ge häuse 4 abzuschliessen und die dort gleitbar angeord neten Kolben zu sichern. Sie weist, ebenso wie die LUbe:rwurfmutter 9 in Fig. 1, eine Gewindebohrung 42 zum Anschluss der Leitung 24 oder einer ähnlichen auf.
Ist nun ein in der Zeichnung nicht dargestellter Steuerschieber so eingestellt, d'ass das in das Ab schmierkopfgehäuse 4 eintretende Schmiermittel unter dem von der Pumpe erzeugten Druck steht, der die Kraft der Feder 10 übersteigt, so bewegt das gegen die Stirnfläche des Schmierkolbens 7 gedrückte Schmiermittel den Schmierkolben 7 in Richtung zum Schmiernippel des Kettenbolzens 2, entgegen der Kraft der Feder 10, vor.
Der Schmierkolben 7 wird dabei mit seinem Mundstück .an den Schmiernippel des Kettenbolzens 2 angelegt und fest an den Schmier nippel angepresst.
Das unter Druck in den Schmierkopf eindringende Schmiermittel legt sich beim Schmierkopf nach Fig. 9 und 10 nicht nur auf die Stirnfläche des Schmier kolbens 7, sondern dringt auch durch Längsnuten und Kanäle des Schmierkolbens 7 -bzw. durch Zwischen räume oder Aussparungen zwischen dem letztgenann ten und der Han:schschraube 32, in den zwischen dem Kolben 7 und dem Gehäuse 4 ringzylinderförmigen freien Raum 43 ein, in dem sich die Schmierkolben feder 10 befindet.
Von dort gelangt es bei in Fig. 9 dargestellter Kolbenstellung durch eine seitlich den Schmierkolben 7 durchdringende Bohrung 33 in eine Aussparung 34 des Förderkolbens 31. Diese Aus sparung 34 ist über eine Durchbrechung 35 so mit dem Hohlraum des Förderkolbens 31 verbunden, dass das aus der Aussparung 34 durch die Durch brechung 35 in den Hohlraum des: Förderkolbens 31 austretende Schmiermittel zum im Querschnitt redu zierten und gegen die innere Stirnwand- bzw. Boden fläche des Föderkolbens 31 anliegenden Ende 44 des Steuerkolbens 11 gelangt.
Dieses im Querschnitt ver jüngte Ende 44 bildet einen Zapfen, der in der in Fig.9 dargestellten Stellung des genannten Steuer kolbens gegen die innere Bodenfläche des Förder kolbens 31 anliegt. Am übergang des Endes 44 zum Kolbenteil besitzt der Kolben 11 eine ringförmige Stirnfläche.
Das gegen diese ringförmige Stirnfläche anliegende Schmiermittel bewegt bei überschreiten des kritischen Druckes den Steuerkolben 11 entgegen der Kraft d !e:r Feder 12 in Richtung auf den Schmier nippel und gelangt dabei, sobald das zapfenförmige Ende 44 des Steuerkolbens 11 von der Bodenfläche des Förderkolbens 31 frei ist, auch hinter die Stirn fläche des Endes 44.
Sobald der Steuerkolben 11 die Bohrung 36 in der Förde:rkolbenwandung passiert und diese freigegeben hat, hört die Relativbewegung des Steuerkolbens 11 zum Förderkolben 31 auf, da das Schmiermittel durch die Bohrung 36 in eine Nut 37 des Förderkolbens 31 dringt, von wo aus das Schmiermittel hinter die Stirnfläche des Förderkolbens 31 gelangt; und zwar vorerst nur hinter einen Teil dieser Stirnfläche, da der Kolben 31 mit dem anderen Teil seiner Stirnfläche in der Stellung nach Fig.9 gegen die Stellschraube 38 anliegt.
Je weiter die Stell schraube 38 in das Abschmierkopfgehäuse 4 hinein geschraubt ist, desto kleiner ist der Hub, den der Förderkolben 31 ausführen kann, und desto kleiner ist die vom Abschmierkopf und seiner Dosie:rvorrich- tung dem Schmiernippel des Kettenbolzens 2 zu- geführte Schmiermittelmenge.
Der Förderkolben 31 wird vom Schmiermittel so lange in Richtung auf den Schmiernippel zu bewegt und dabei der zunehmende Raum zwischen der Stirn- fläche des Förderkolbens 31 und der Anschlag schraube 38 mit Schmiermittel ausgefüllt, bis der Förderkolben 31 mit seiner Anschlagfläche 39 gegen die Gegenfläche 40 des gegen den Schmiernippel des Kettenbolzens 2 angepressten Schmierkolbens 7 zur Anlage kommt.
Das durch die Bohrung 33, die Aussparung 34 und die Durchbrechung 35 gegen den Steuerkolben 11 weiter vordringende Schmiermittel schiebt den Steuer kolben 11 unter überwindung der Kraft der Feder 12 noch weiter in Richtung auf den Schmiernippel 2 so lange vor, bis der mit dem Steuerkolben 11 verbun dene Bolzen 41 den Schmiermittel-Austrittskanal 45 des Schmierkolbens 7 schliesst.
Solange der Förder- kolben 31 und der Steuerkolben 11 vom Schmier mittel vorgeschoben wird, wird das gemeinsam mit der Feder 12 im Hohlraum 46 des Schmierkolbens 7 vorhandene Schmiermittel unter der Einwirkung des vordringenden Förderkolbens 31 bzw. des vordrin genden Steuerkolbens 11 aus dem Schmiermittel- Austrittskanal 45 zum Schmiernippel des Kettenbol zens 2 hin ausgepresst.
Wird dann durch entsprechendes: Schalten eines der Einfachheit halber in der Zeichnung nicht dar gestellten und an sich bekannten Steuerschiebers, oder auf andere bekannte Weise, das im A-bschmier- kopf befindliche und als Steuermittel dienende Schmiermittel von dem von de=r Schmiermittel-Förder- pumpe erzeugten Druck befreit, so bewegt die Feder 12 den Steuerkolben 11 in Richtung zur Stellschraube 38 hin, wobei der Förderkolben 31 vorerst nicht mit verschoben wird.
Erst dann, wenn der Steuerkolben 11 mit seinem verjüngten Bolzenende 44 gegen die Bodenfläche des Förderkolbens 31 gestossen wird und an dieser zur Anlage gekommen ist, nimmt der Steuerkolben 11 den Förderkolben 31 unter Wirkung der Feder 12 mit und beide Kolben 11 und 31 ge langen in ihre in der Fig. 9 .gezeigte Ausgangsstellung zurück.
Die Feder 10 bewegt den Schmierkolben 7 langsamer in seine Ausgangsstellung zurück, als die Feder 12 den Förderkolben 31 zurückbewegt. Das Schmiermittel, das der Förderkolben 31 bei seiner Rückkehr in seine Ausgangsstellung bei kleiner wer dendem Zwischenraum zwischen Förderkolben-Stirn- seite und Stellschraube 38 aus diesem Zwischenraum verdrängt, gelangt durch die Nut 37 und Bohrung 36 vor den Steuerkolben 11,
der diesem Schmiermittel den Rückfluss durch die Durchbrechung 35 versperrt. Hier fliesst das um den mit dem Steuer kolbenschaft verbundenen Bund 47 herum in den Teil 46 des Schmierkolben-Hohlraumes, in dem sich die Steuerkolbenfeder 12 befindet.
Es handelt sich hierbei um eine in Abhängigkeit von der Einregulierung der Stellschraube 38 dosierte Schmierm'ittehnenge, die beim nächsten Arbeitshub des Förderkolbens 31 und des Steuerkolbens 11 dem Schmiernippel des Ketten- bolzens 2 zugeführt wird.
Der in Fig. 9 und 10 dargestellte und beschriebene Abschmierkopf ist mittels eines elastischen Zentrier körpers 48 so an den Abschmierkopf-Befestigungs- flansch 22 befestigt, d!ass der Abschmiemkopf sich selber zum Schmiernippel des abzuschmierenden Kettenbolzens 2 zentrieren kann.