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Kükenhahn mit Schmiermittelzufuhr von oberhalb und unterhalb des Kükens
vorhandenen und durch Nuten miteinander verbundenen Kammern Es sind Kükenhähne bekannt,
bei denen das in oberhalb: und unterhalb des Kükens angeordneten Kammern befindliche
Schmiermittel unabhängig von der Betätigung des Hahnes durch die von Hand erfolgende
Verstellung eines besonderen Förderorgans für das Schmiermittel geschieht. Der Nachteil
dieser Hähne liegt in der mangelnden Zwangsläufigkeit der Schmierung.
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In dieser Beziehung sind Hähne sicherer und vorteilhafter, die sich
selbsttätig schmieren, indem jede Kükenbewegung gleichzeitig auch eine Förderung
an Schmiermittel bewirkt. Der Mangel der insoweit -bekanntgewordenen und sich selbsttätig
schmierenden Hähne liegt nun darin, daß die Schmierung erst während der Kükenbewegung
einsetzt, da erst die Drehung des Kükens die Förderung des Schmiermittels in - den
ihm zugehörigen Kanälen auslöst. Hinzu kommt noch in dem einen Fall als weiterer
Nachteil, daß der Druck, der auf die das Schmiermittel enthaltenden Kammern oberhalb
und unterhalb des Kükens ausgeübt wird, nur radial wirkt, was bei hartem Schmiermittel
die Betätigung hindern kann. Außerdem ist noch nachteilig, daß die Schmierung nur
von der Oberseite des Kükens her erfolgt, so daß kein Ausgleich auch durch die in
der unteren Kammer vorhandene Schmiermasse stattfindet. In einem anderen Fall geschieht
die Schmierung nicht einmal während der ganzen Drehung des Kükens, sondern nur während
dessen allererster Drehbewegung, da
lediglich ein dabei nur
zuerst auftretender geringer Atialhub des Kükens das Zusaininendrücken der Schmierkammer
bewirkt.
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Es ist nun unzweckmäßig, das Küken und seinen Sitz erst dann neu zu
schmieren, wenn die Bewegung des ersteren bereits einsetzt bzw. -wenn sie bereits
zu einem großen Teil beendet ist. Hinzu kommt noch, daß die Förderung des Schmiermittels
praktisch meist derartig nacheilt, daß dessen Ergänzung an den zu schmierenden Stellen
erst dann beendet ist, wenn das Küken bereits seine Drehung ausgeführt hat. Richtiger
wäre es vielmehr, die Schmierung vor der Kükenbewegung einsetzen zu lassen, ein
Gedanke, der bisher noch nie verwirklicht worden ist.
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Diese bessere und auch wirtschaftlichere Schmierungsweise -will nun
der Erfindungsgegenstand dadurch erreichen, daß das Hahnbetätigungsglied mit Vorhub
bzw. zeitweise mit Leerlauf gegenüber dem Küken arbeitet. Dadurch werden die zu
schmierenden Flächen erstmalig vor ihrer gegeneinander erfolgenden Relativbewegung
geschmiert. Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß die Spindel, bevor das Küken
in Drehung kommt. eine Axialbewegung ausführt, die sich in geeigneter `'eise auf
die eine oder beide Schmierkammern überträgt. Dadurch wird das Schmiermittel zusammengepreßt
und dessen Förderung an die zu schmierenden Stellen bewirkt.
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Allerdings ist :es in dem schon oben erwähnten einen Fall bekanntgeworden,
das Schmiermittel durch dieAxialbew2gung eines mit der Spindel in Verbindung stehenden
und hier das Küken darstellenden Kolbens zu fördern, dem eine Axialbewegung, jedoch
tvälirend der tffnung des Kükens, zuerteilt wird. Infolgedessen gehört dieser Kükenhahn
zti der eingangs beschriebenen Kategorie von Hähnen, bei denen kein Vorhub der Spindel
auftritt.
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ich- zu vergleichen, auch schon wegen des ganz anders gearteten Absperrorgans,
ist auch mit dem Erfindungsgegenstand ein keilförmiger Absperrschieber, bei dem
sich die Spindel erst nach beendeter Schließbewegung unabhängig vom Schieber axial
weiter nach unten bewegt und dadurch Schmiermittel aus einer im Schieberinnern befindlichen
Kammer an die Stellen fördert, wo die Abschlußflächen auf ihren Sitzen aufliegen.
Demnach ist auch hier der Gedanke nicht verwirklicht, die Schmierung von Kükenhähnen
vor dem Einsetzen der COffnungs- oder Schließbewegung auszuführen.
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Beim Erfindungsgegenstand betätigt nun die Spindel, die hiernach zeitweise,
nämlich vor der Drehung des Kükens, unabhängig von diesem axial beweglich ist, einen
an ihr befestigten Kolben, dessen Axialbewegun:g die Schmierkammer zusammenpreßt
und dadurch die Förderung des Schmiermittels bowirkt. Als Kolben kann auch das für
diesen Fall z- lindrisch ausgestaltete Küken verwendet «erden, wobei zu bemerken
ist, daß dies@c Ausbildung des Kükens, und zwar gerade zum Zwecke der kolbenartigen
Verengung von Schmierkainniern, an sich bereits bekannt ist, aber nicht in der Anordnung.
die eine Schmierung des Kükens vor der i_iffntings-oder Schließbewegung ermöglicht.
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Auf der Zeichnung sind Ausfüliruiir:-beispiele der Erfindung wiedergegeben.
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Abb. i zeigt den Längsschnitt eines Halme: niit konischem Küken, während
Abb.2 ebenfalls einen Längsschnitt durch diesen, jedoch um do° zu Abb. i gedreht
darstellt: Abb. 3 gibt einen Querschnitt durch diesen Hahn gemäß A-B von Abb. r
wieder, während Ah:b. .4 den Schnitt C-D von Abb. ? wieder-?ibt.
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Abb. 3 zeigt einen Hahn niit zvlindrischern Küken im Längsschnitt,
Abb. h denselben Hahn in Draufsicht.
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Auf den Abb. i bis d. stehen das Küken i und die Spindel 2 nicht direkt,
sondern nur in bestimmter Stellung und dann durch den Anschlag von Klauen 3 und
.I miteinander in Verbindung, die an dem unteren Ende der Spindel und der oberen
Stirnseite des Küken angebracht sind. Wenn die Spindel -2 mittels eines auf den
Vierkant 3 aufgesetzten Bedienungsgriffes innerhalb des ihr im Gehäuse Lagerung
bietenden Gewindes 1(-) gedreht wird; bewegt sie sich so lange unabhängig von dem
Küken, bis die Klauen 3 und d. miteinander zum Anschlag kommen. Erst von da an nimmt
die Spindel 2 das Küken r in Drehrichtung .mit.
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Oberhalb der Klauen 3 und d ist an der Spindel tellerförmig ein Kolben
6 angebracht. der die für diesen vorgesehene Laufbüchse in zwei das Schmiermittel
enthaltende Kammern; und 8 unterteilt. Wird der auf dem Vierkant ä sitzende Bedienungshebel
in der eben beschriebenen Weise, und zwar ehe das Küken in Drehung kommt und auch
währenddessen gedreht, so führt die im Gewinde l,> geführte Spindel i eine Abwärtsbewegung
aus. Dadurch wird der Kolben h in seiner Laufbüchse cl gedreht und außerdem axial
nach abwärts be.vegt, und zwar schon bevor nach dem Anschlag der Klaue 3 an der
Klaue d. das Küken in Drehbewegung übergeht. Infolge dieser Axialbewegung des Kolbens
6 wird das die untere Kammer 8 erfüllende Schmiermittel durch die im Gehäusesitz
für das Küken angebrachten 2\uten 12 nach unterhalb des Kükens in den Raum
«-eiterbefördert,
der vorn Gehäuseteil 13 umgeben ist und der die das Küken auf seinen Sitz
pressende Druckfeder enthält.
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Wenn nun das Schließen des Hahnes erfolgt, wird durch entgegengesetzte
Drehung des auf den -Vierkant 5 aufgesetzten Bedienungshebels eine umgekehrte Bewegung
erzielt. Der Kolben 6 macht -dabei,-bereits ehe die Drehung des Kükens durch Anschlag
der Klanen 3 und 4. einsetzt, eine Axialbewegun.g nach aufwärts, wodurch das Schmiermittel
von der oberen Kammer 7 in die im Gehäuse angeordnete und um das Küken herumgeführte
Leitung i i gepreßt wird, die von der oberen Kammer 7 bis in die vom unteren Gehäuseteil
13 umschlossene Kammer führt, so daß die Schmiernuten. i2 diesmal von unten her
mit zusätzlichem Schmierstoff versehen werden. Bei dieser Aufwärtsbewegung des Kolbens
6 steht die andere Fettkammer 8 diesmal nicht unter Druck; vielmehr entsteht in
dieser eher ein gewisser Unterdruck, wenn der Kolben nach aufwärts gleitet, der
die Aufwärtsbewegungdes Schmiermittels in den Schmiernuten 12 von unten nach oben
begünstigt.
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Auf diese Art findet ein steter Fluß an neuem Schmiermaterial zwischen
-dem Gehäuse und dem Küken statt, wobei die Schmierung in der erfindungsgemäßen
Weise bereits vor der Drehbewegung erfolgt, ohne d.aß dafür ein anderes Element
betätigt werden muß als der die Öffnung oder Schließung des Kükens bewirkende Hebel.
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Die erfindungsgemäße abwechselnde Wir-. kungsweise; wonach bald die
eine, bald die andere Schmierkammer zur Schmierung der Schmiernuten benutzt wird,
vermeidet ein allzu hohes Zusammenpressen des Schmiermittels, das unter Umständen
dieses zwischen den zu dichtenden Dichtflächen hindurch in die für das Durchflußmixtel
bestimmte Öffnung hineindrücken kann. Außerdem ist ein äußerst sparsamer Schmiermittelverbrauch
gewährl-bistet, der zugleich dafür sorgt, d.aß die Laufflächen der Armatur stets
geschmiert sind.
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Sobald der Schmierstoff in den beiden Kammern 7 und 8 so weit verbraucht
ist, daß hier ein merklicher Leerraum entsteht, schiebt sich neues Schmiermittel
aus der seitlich angebrachten Reservekammer durch den Kanal 14 über das Rückschlagventil.
15 nach.
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Die Abb.5 und 6 zeigen dasselbe erfindungsgemäße Prinzip an einem
vereinfachten Hahn, bei dem das Küken 16 zylindrisch ausgestaltet und auf eine Unterteilung
dessen und der Spindel 17 verzichtet ist. Vielmehr wird das Küken 16 gleichzeitig
als Kolben für das Schmiermittel benutzt, so daß die beiden Fettkammern 2i und 2.2
oberhalb bzw. unterhalb der Stirnflächen dieses Kükens 16 angrenzen. Durch die Führung
der Spindel 17 in dem Gewinde einer mit Bedienungsgriff ausgestatteten und im Gehäuse
gelagerten Büchse i9 wird erreicht, daß sich das Küken bei jeder Drehung der Büchse
zuerst nur-auf-oder abwärts bewegt. Dadurch preßt sich das Schmiermittel in den
in den Kükensitz eingeschnittenen Längsnuten 2o entlang, während sich der überflüssige-
Fettstoff in der oberen Schmierkammer 22 oder der unteren 2i'ansammelt. Sobald die
Spindel mit ihrem Bund 23 bzw. 24 an der Büchse i9 anschlägt, hört die Axialbewegung
des Kükens auf, und es setzt dessen Dreh- bzw. Öffnungs- oder Schließbewegung ein.
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Die Steigung des Innengewindes der Büchse, in dem die Spindel läuft,
muß dabei so gewählt werden, daß für eine leichte Lösung der Bunde 23 bzw. 2-. der
Spindel von der Büchse ig und damit für das Einsetzen der Axialbewegung der Spindel
eine Gewähr gegeben ist. Hierbei ist günstig, daß das Küken auch einer gewissen
Belastung durch das die Leitung erfüllende Medium unterworfen ist, denn beispielsweise
ruht in Öffnungsstellung der Druck des Durchflußmediums auf dem Ouerschnitt des
Spindelschaftes und unterstützt dadurch die Aufwärtsbewegung. Die Reibung zwischen
dem Bund 23 und 24. der Spindel und der Gewindebüchse io ist daher keineswegs größer
als die unten am Küken in dieser Weise auftretende Reibung. Es muß daher - zwangsläufig
zu einer Lösung des Reibungsschlusses zwischen den betreffenden Organen kommen.