DE103833C - - Google Patents

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DE103833C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61LGUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
    • B61L11/00Operation of points from the vehicle or by the passage of the vehicle
    • B61L11/02Operation of points from the vehicle or by the passage of the vehicle using mechanical interaction between vehicle and track

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Railway Tracks (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
OSCAR FALBE in BERLIN. Vorrichtung zum Verstellen der Weichen vom Wagen aus.
Patentirt im Deutschen Reiche vom l. Dezember 1897 ab.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Weiche, deren Verstellung durch den Wagenführer vom Wagen aus unter Mitwirkung des Eigengewichts des Wagens ermöglicht wird. Es ist allerdings schon bekannt, Weichenstellvorrichtungen durch das Eigengewicht des Wagens und vom Wagen aus in Gang zu setzen, jedoch wirkte der Raddruck nur kurze Zeit, welche nicht genügte, um das richtige Arbeiten der Stellvorrichtung stets mit Sicherheit zu gewährleisten. Die Erfindung beruht deshalb im vorliegenden Falle in einer Einrichtung , welche nach Aufhören des Raddruckes die durch denselben bewegten Organe so lange in ihrer Stellung zwangsweise festhält, bis die Umstellung der Weiche mit Sicherheit vollzogen ist und der Wagen die Weiche vollständig durchfahren hat. Ein Versagen der Stellvorrichtung soll dadurch unmöglich gemacht werden.
Die Einrichtung und Wirkungsweise dieser Weichenstellvorrichtung ist im wesentlichen folgende:
Es wird vorausgesetzt, dafs stets Doppelgeleise vorhanden sind, von denen jedes einzelne nur in einer Richtung befahren wird.
Das in Fig. 1 dargestellte Schema bezieht sich also auf das rechte Geleise einer doppelten Geleisanlage, welches nur in der eingezeichneten Pfeilrichtung befahren wird.
Es ist dabei angenommen, dafs das gerade Geleise für die Durchfahrt offen, hingegen das abzweigende Geleise durch die um b drehbaren Weichenzungen α verschlossen ist.
Die Weichenzungen α sind durch eine Stange bezw. verschiebbare Platte c derart mit einander verbunden, dafs eine Verschiebung dieser Platte nach rechts, von der Fahrrichtung aus betrachtet, die Weichenzungen a so verstellt, dafs das durchgehende Geleise verschlossen und das abzweigende Geleise geöffnet wird.
Diese Verschiebung wird vom Wagen aus von dem Wagenführer durch Verschiebung eines Knopfes bezw. Stiftes d bewirkt, der im Allgemeinen in der Strafsenebene liegt, um den sonstigen Wagen- und Fufsgängerverkehr nicht zu hindern.
Um diese Verschiebung vermittelst des Knopfes bezw. Stiftes d zu ermöglichen, mufs also der letztere für die Zeitdauer der Verstellung der Weichenzungen α angehoben werden. Dieses wird in bekannter Weise durch das Eigengewicht des Wagens selbst bewirkt.
Zu diesem Zweck ist in die rechte oder linke Schienenrille (in Fig. 1 ist die rechte Schienenrille angenommen) ein Stift e eingelagert, der mit nach beiden Seiten allmählich abfallenden Stegen f (Fig. 2) gelenkig verbunden ist, auf welche der Spurkranz der Wagenräder aufläuft. Der Stift e wird dadurch nach abwärts gedrückt und dreht einen doppelarmigen Hebel g g1 um seine Drehachse h derart, dafs der vordere längere Hebelarm g1 sich nach aufwärts bewegt. An diesem längeren Hebelarm g1 ist der Stift d vermittelst eines Gelenkes i derart drehbar befestigt, dafs er sich in horizontaler Richtung in gewissen Grenzen hin- und herbewegen kann. Durch das Auffahren der Spurkränze der Wagenräder auf die schrägen Flächen f wird nun der Stift d zunächst nach aufwärts bis über das Strafsenniveau angehoben. Der Wagenführer stellt
dann vom Wagen aus mittelst eines Handgriffes k eine in einer Hülse I geführte Stange m derart ein, dafs die am unteren Ende derselben befestigte Zwangsschiene η mit ihrer rechten Seite gegen den Stift d zu liegen kommt und denselben dadurch mit der Schieberstange c und den Weichenzungen α nach rechts verschiebt, so dafs nunmehr das abzweigende Geleise geöffnet ist und der Wagen in dieses ungehindert einfahren kann.
Damit nun nach Aufhören des Raddruckes der Stift d nicht sofort herunterfallen und die Weiche sich nicht selbstthätig wieder verschieben kann, bis der Wagen die Weiche vollständig durchlaufen hat, ist folgende Einrichtung getroffen.
Eine unter dem Wagen in der Längsrichtung desselben verlaufende Schiene ο bildet die Verlängerung der vom Wagenführer eingestellten Zwangsschiene η und verhindert, dafs der Stift d mit.den Weichenzungen α sich vorzeitig wieder in seine alte Lage zurückbewegt, denn da das hintere Räderpaar des Wagens bereits die schräge Flache f verlassen hat, bevor es in das abzweigende Geleise eingefahren ist, würde der Stift d zurückfallen und die Weichenzungen sich wieder verschieben können.
Um dieses zu verhindern, ist der Kopf ρ des Stiftes rechtwinklig umgebogen und der letzte Theil der unter dem Wagen angebrachten Zwangsschiene ο ebenfalls mit einer rechtwinkligen Umbiegung q versehen, welche unter den Kopf ρ des Stiftes d greift und denselben so lange hochhält, bis auch das letzte Räderpaar die Weichen durchlaufen hat.
Nunmehr fällt der Stift d durch sein Eigengewicht wieder nach abwärts und hebt dadurch den Stift e mit den schrägen Flächen f wieder in die in Fig. 2 dargestellte Normallage an. Fig. 8 der Zeichnung läfst den Augenblick erkennen, wo der durch den Raddruck hochgehobene Stift d und damit die Weichenzungen α durch die Zwangsschiene η nach rechts verschoben sind. Hinter der Zwangsschiene η liegt die unter dem Wagen befindliche Schiene o, die mit ihrem unteren seitlichen Flantsch q nach Aufhören des Raddruckes den Stift d so lange hochhält, bis auch das letzte Räderpaar in das abzweigende Geleise eingefahren ist. Letzterer Vorgang ist besonders deutlich aus Fig. 9 zu ersehen.
Die Einrichtung kann so getroffen werden, dafs die Weiche nach dem Durchlaufen des Wagens stets wieder in die Anfangslage selbstthätig zurückkehrt, so dafs also das gerade Geleise stets für die Durchfahrt offen ist. Bleibt jedoch die Weiche in der jeweilig eingestellten Lage stehen, so mufs natürlich auch der das durchlaufende gerade Geleise befahrende Wagen mit einer entsprechenden Einrichtung versehen sein, um die Weiche mittelst des hochgedrückten Stiftes d nach links verschieben zu können, wenn das gerade Geleise geschlossen sein sollte.
Die Weichenstellvorrichtung gemäfs vorliegender Erfindung kann natürlich in gleicher Weise auch für eine mehrfache Abzweigung angewendet werden.
Die beweglichen Theile der Stellvorrichtung mit Ausnahme des Knopfes d werden durch Platten überdeckt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Eine Weichenstellvorrichtung, bei welcher eine mit den Weichenzungen gelenkig verbundene Stange (c) vermittelst eines durch den Raddruck hochgehobenen Stiftes (d) vom Wagen aus willkürlich nach rechts oder links durch eine vom Wagenführer bediente Zwangsschiene (n) verschoben werden kann, dadurch gekennzeichnet, dafs diese Zwangsschiene η durch eine unter dem Wagen angeordnete Führungsschiene (0) Verlängerung findet, welche den verstärkten Kopf (p) des Stellstiftes (d) mittelst einer Umbiegung (q) hochhält, bis das letzte Räderpaar die Weiche passirt hat, worauf der Stellstift in seine in oder unter dem Strafsenniveau liegende Ruhestellung zurückfällt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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