DE103822C

DE103822C -

Info

Publication number: DE103822C
Application number: DENDAT103822D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES /,

PATENTAMT.

ff ' -'f ■$

Bei den bisher construirten Rollenlagern hat man sich zum Zweck des Haltens der Rollen zweierlei Arten von Käfigen bedient, nämlich erstens der starren Käfige und zweitens der Kettenkäfige. Erstere leiden an dem Uebelstand, dafs sie immer nur für bestimmte Wellendurchmesser anwendbar sind, und wenn — wie es meistens der Fall ist — die Rollen nicht an ihren Enden durch Zapfen in besonderen Ringen gehalten werden, sondern lose zwischen Scheidewänden liegen, so kommt alsdann noch der weitere Uebelstand hinzu, dafs die Rollen entweder an jenen Wänden eine starke Reibung verursachen oder aber, wenn sie mit erheblichem Spiel eingelegt sind, dafs sie sich schräg stellen und festklemmen können. Die Kettenkäfige sind zwar für verschiedene Wellendurchmesser anwendbar, sie haben jedoch den Nachtheil, dafs sich bei ihnen die Rollen sowohl, wie auch die sie verbindenden Kettenglieder schränken können, und dafs in diesem Falle infolge des Zusammenhanges des ganzen Rollensystems letzteres sich schon nach einigen Umdrehungen vollkommen festklemmen kann.

Der Gegenstand der Erfindung ist nun ein Rollenlager, bei welchem die Rollen in einer solchen Weise zusammengehalten werden, dafs der Reibungsverlust nach Möglichkeit herabgemindert, das Schränken vermieden und dabei doch eine Anpassung an Wellen von verschiedenem Durchmesser ermöglicht ist. Erreicht wird dies dadurch, dafs je zwei oder mehr Rollen zu einem System vereinigt werden, indem man sie mit ihren Enden in zwei durch Streben verbundenen Bügeln leicht drehbar lagert, und dafs alsdann zwei oder mehrere solcher Systeme oder Gruppen von Rollen durch Zapfen drehbar mit einander verbunden werden. Um diese einzelnen Rollengruppen in richtigen Abständen von einander zu halten und um Differenzen bei verschiedenen Wellendurchmessern, welche durch eine Rolle nicht ausgeglichen werden, zu beseitigen, können die Bügel derselben am einen Ende mit kleinen, nach einem Kreisbogen gekrümmten Streben versehen sein, welche sich gegen das entsprechend gestaltete benachbarte Ende der Bügel der nächsten Rollengruppe stützen. Aufserdem kann man an dem Lager auch noch besondere schräge Flächen vorsehen, welche die Rollen und Käfige nach jeder Umdrehung zwangläufig in axialer Richtung centriren.

In der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform des neuen Rollenlagers in den Fig. ι bis 7 dargestellt.

Fig. ι zeigt das Lager in einer Vorderansicht und theilweisem Querschnitt.

Fig. 2 veranschaulicht eine theilweise geschnittene Oberansicht.

Fig. 3 ist ein Längsschnitt durch das Lager.

Fig. 4 läfst die Art der Verbindung der Haltbügel für die Ringe im Einzelnen erkennen.

Fig. 5 zeigt die Vorrichtung zur axialen Centrirung der Rollen und Käfige.

Fig. 6 und 7 veranschaulichen die Art der gegenseitigen Stützung der Rollenbügel.

In dem in üblicher Weise construirten Lagergehäuse α wird das Rollengehäuse b in kugelsegmentförmigen Lagerflächen gehalten. Auf der durch das Gehäuse b gehenden Welle c ist

eine Hülse d befestigt; zwischen dieser und der Lagerfläche des Gehäuses b sind die Rollen e eingelegt. Letztere werden paarweise durch je zwei Bügel f zusammengehalten, die durch eine Strebe g starr mit einander verbunden sind. Je zwei oder mehrere solcher Gruppen von Rollen werden nun gelenkig mit einander verbunden (etwa durch einen Zapfen h), so dafs die Rollenpaare gegen einander beweglich sind und sich verschieden grofsen Wellendurchmessern anpassen können.

Die Bügel f können an ihrem einen Ende, wie aus Fig. 6 und 7 ersichtlich, mit Verlängerungen i versehen werden, welche sich gegen die Enden der benachbarten Bügel f stützen und dadurch den Abstand der Rollengruppen regeln.

Aufserdem empfiehlt es sich, an passenden Stellen der Innenseite des Rollengehäuses schräge Flächen k und / (Fig. 5) vorzusehen, weiche in axialer Richtung auf die Stirnflächen der Bügel f bezw. der Rollen e einwirken und dadurch die Bügel und Rollen bei jeder Umdrehung wieder in die richtige Mittelstellung zurückführen, wenn dieselben sich verschoben haben sollten. Bei der in der Fig. 5 dargestellten Ausführungsform ist angenommen, dafs die schräge Fläche / für die Rollen von einem Bleche gebildet wird, welches äh dem die Fläche k bildenden Ansätze für die Bügel angeschraubt oder in sonstiger Weise an demselben befestigt ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Rollenlager, dadurch gekennzeichnet, dafs die Rollen paarweise in je zwei Bügeln / mittels Zapfen drehbar gelagert und je zwei oder mehr solcher Rollengruppen mit einander drehbar verbunden sind, zum Zweck, Reibungsverluste zu vermeiden, eine Anpassung der Rollen an Wellen von verschiedenem Durchmesser zu ermöglichen und ein Schränken der Rollen zu verhindern. -:

2. Rollenlager nach Anspruch 1, dadurch ge-. kennzeichnet, dafs an geeigneten Stellen der Innenseite des Rollengehäuses b: Führungsflä'chen k und Z vorgesehen sind, welche die Rollen und die dieselben tragenden Bügel in der Achsenrichtung führen. ■'■■■■- <

3. Rollenlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die die Rollen tragenden Bügel f am einen Ende mit je einer Verlängerung i versehen sind ,an der das Ende der benachbarten Bügel anliegt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.