DE2044424B2 - Halterung für zahnärztliche Instrumente - Google Patents
Halterung für zahnärztliche InstrumenteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Halterung für zahnärztliche Instrumente mit Schlauch- oder elektrischem
Leitungsanschluß, wie Bohrmaschinen, Luft- und Wasserspritzen oder dergleichen nach dem Oberbegriff des
Hauptanspruches.
Bei einer zahnärztlichen Bohrvorrichtung mit Halterung der bezeichneten Art ist der Auslegerarm mit
seinen Verlängerungen mittels des Motoreigengewichtes ausgewuchtet (DE-AS 10 52 061). Der Gewichtsabgleich
betrifft jedoch nur den Auslegerarm selber und das reine Gewicht der in Ruhestellung üblicherweise
V-förmig abgeknickten Verlängerungen, die bezüglich des Gcwichtsabgleiches selbst nur als konzentrierte
Masse am Ende des Auslegerarms jedoch selbst nicht als über eine gewisse Länge massebehaftet angesehen
werden. Dies bedeutet aber, daß beim Sirecken der zunächst V-förmig abgeknickten Verlängerungen in die
Arbeitslage zusammen mit dem Handstück selber das Gewicht dieser Verlängerungen vom Zahnarzt aufgenommen
werden muß, mithin ein Gewichtsausgleich tatsächlich nicht erzielt ist. Ein selbständiges Zurückführen
des zahnärztlichen Handstückes nach Beendigung des Behandlungsvorgangs in die Ausgangs- oder
Ruhelage ist nicht vorgesehen und wegen der ständigen Verbindung zwischen dem Stützglied und dem Gegenkraftglied
auch nicht möglich.
Es ist ferner aus der DE-AS 1182771 eine mit
Zugfedern belastete, Schwenkhebel mit Rollen an ihren Enden aufweisende Rückholvorrichtung für eine
Schlauchzuleitung an einem zahnärztlichen Handstück bekannt, die zwar dem Wunsch Rechnung trägt, daß das
Handstück nach dem Gebrauch wieder in seine Ruhestellung zurückgezogen wird, der jedoch der
Nachteil anhaftet, daß der Schlauch während der Benutzung ständig unter Zugspannung steht von
zunehmender Stärke, je weiter der Schlauch ausgezogen wird, so daß der Zahnarzt an der freien
Handhabung des Gerätes wesentlich behindert ist. Die Zugkraft der die Schwenkhebel rückstellenden Zugfedern
steigt nämlich mit zunehmender Auslenkung der Hebelarme beim weiteren Ausziehen des Schlauches.
Es ist ferner nach der DE-OS 16 28 080 vorgeschlagen
worden, die das Handstück mit der feststehenden Säule verbindenden Zuleitungen mittels Spiralfederstäben an
einem Zwischenpunkt abzustützen. Derartige Spiralfederstäbe haben jedoch bekanntermaßen den Nachteil,
daß sie bei einem bestimmten Grad der Auslenkung plötzlich abknicken und damit die Fähigkeit verlieren,
das Leitungsgewicht aufzunehmen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Halterung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 so auszugestalten, daß sich das Gewicht der an das zahnärztliche Instrument angeschlossenen Schlauch-
und Leitungsabschnitte sowie deren Länge und Verlegung bei der Handhabung des zahnärztlichen
Instrumentes bei beliebigen Gebrauchslagen nicht störend bemerkbar macht, womit auch Ermüdungser-
scheinungen beim behandelnden Zahnarzt vermieden werden, wobei zusätzlich der Schlauch und das
Instrument nach Beendigung des Behandlungsvorgangs in ihre Ausgangs- oder Ruhelage zurückgeführt werden.
Die Lösung dieser Aufgabe geschient mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
Die damit erzielten Vorteile sind bereits aus der Vermeidung der aufgezählten Nachteile des Standes der
Technik sowie damit, daß die oben genannte Aufgabe gelöst ist, evident.
Durch eine Reihe von vorteilhaften Ausgestaltungen entsprechend der Kennzeichnung in den Unteransprüchen
läßt sich besonders die konstruktive, jedoch auch die hygienische und die ästhetische Gestaltung günstig
beeinflussen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nunmehr anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine erste Ausführungsform der Halterung in
perspektivischer Ansicht;
F i g. 2 Teile der Halterung zerlegt in perspektivischer Darstellung;
F i g. 3 eine schematisierte Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels in Seitenansicht.
Bei der in F i g. 1 und 2 dargestellten ersten Ausführungsform erheben sich auf einer Grundplatte 1
zwei Seitenflansche 2, die eine Achse 3 tragen. Auf der Achse 3 sind zwei Stützglieder 4 und ein dazwischenliegendes
Auswuchtorgan 5 gelagert. Jedes der Stützglieder 4 besteht aus einem Körper 6 und einem darauf
angesetzten, starren Rohr 7, das von einem zum Instrument, z. B. einem Handstück, führenden Schlauch
oder einer Leitung durchsetzt ist, wobei dieser Schlauch oder die Leitung am äußeren Ende des Rohres 7 mit
einer elastischen Hülse T verankert ist. Die Körper 6 und das dazwischenliegende Auswucht- oder Ausgleichsorgan
5 sind mittels Kugellagern 10 auf der Achse 3 gelagert.
In der F i g. 1 sind die Rohre 7 in der Bereitschaftsstellung
gezeigt, d. h. gegen eine die Seitenflansche 2 verbindende Stange 11 abgestützt. Der Gewichtsausgleich
tritt erst in Kraft, wenn das Stützglied 4 durch Ziehen am Handstück 8 und damit am Schlauch 9 um
einen Winkel λ in eine Stellung hochgeschwenkt worden ist, in der das Rohr 7 die Vertikalstellung noch
nicht ganz erreicht hat. In diesem ersten Schwenkwinkelbereich <x, auch Bereitschaftswinkelbereich genannt,
ist das Stützglied 4 nicht ausgewuchtet. Beim fortgesetzten Ziehen an dem Handstück 8 wird das Stützglied 4
dann in einen Arbeitswinkelbereich β weitergeschwenkt, in dem es gemeinsam mit dem Gewicht des
Schlauch- oder Leitungsabschnittes 9 vollständig ausgewuchtet ist.
Das zu diesem Zweck erforderliche An- und Abkuppeln des Gegenkraftgliedes oder Auswuchtorgans
5 zwischen Bereitschaftswinkelbereich cn und Arbeitswinkelbereich β erfolgt in der in F i g. 2
dargestellten Weise. Das Gegenkraftglied 5, das mit einem regelbaren Gegengewicht 12 zum Abgleichen des
Gewichtes des Stützgliedes 4 und des Schlauch- oder Leitungsabschnittes 9 versehen ist, weist in seiner dem
Stützglied 4 zugekehrten Fläche eine Nut 13 auf, in die ein von dem Stützglied 4 seitlich abstehender Zapfen 14
eingreift. Beim Schwenken des Stützgliedes 4 in der mit Pfeil 15 angezeigten Richtung aus der Bereitschaftsstellung
bewegt sich zunächst der Zapfen 14 frei in der Nut 13, kommt aber am Anfang des Arbeitswinkelbereichs β
am Nutende 16 zum Anlaufen und nimmt dadurch das Gegenkraftglied 5 mit, womit das Stützglied und der
Schlauchabschnitt nunmehr abgeglichen werden.
In der in den F i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform wirkt das Gegenkraftglied 5 mit zwei Stützgliedern
4 zusammen. Dies bedeutet, daß Vorkehrungen getroffen werden müssen, um das Schwenken des einen
Stützgliedes aus der Bereitschaftsstellung zu verhindern, wenn das zweite Stützglied ausgelenkt wird. Dies
geschieht dadurch, daß die Nut 13 ausreichend lang ist, so daß der Zapfen 14 des in Ruhe befindlichen
Stützgliedes nicht bei der Drehung des Gegenkraftgliedes mitgenommen wird.
Die Verwendung eines einzigen Gegenkraftgliedes für zwei Stützglieder empfiehlt sich wegen des damit
verbundenen geringeren Platzbedarfes und der Kosteneinsparung. Ein Zusammenarbeiten von mehr als zwei
Stützgliedern mit einem Gegenkraftglied, die grundsätzlich möglich wäre, könnte andererseits den konstruktiven
Aufbau kompliziert machen.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel besteht die den Schlauchabschnitt tragende Partie des Stützgliedes
aus einem Rohr 7 und erstreckt sich der Schlauchabschnitt 9 durch dieses Rohr und das
Stützglied 4. Der Schlauch oder Leitungsabschnitt 9 kann jedoch auch in anderer Weise verlegt werden,
sofern nur der vorstehende Teil des Stützgliedes im wesentlichen starr ist und in der angegebenen Weise
abgeglichen wird.
Ein zweites Ausführungsbeispiel zeigt die F i g. 3. Hier ist anstelle des Gewichtes als Gegenkraftglied eine
Feder 19 eingesetzt, die an einer am Stützglied 4 seitlich vorstehenden Rippe 18 angreift. Der Angriff der Feder
19 mit ihrem abstehenden Ende 21 an der Rippe 18 erfolgt auch hier erst am Ende des Ruhewinkelbereichs
α., einer Übergangsstelle in den Arbeitswinkelbereich ß.
Die Feder 19, eine Spiralfeder, ist auf einem Zapfen 21 eines nicht dargestellten Einzelteils seitlich des Stützgliedes
4 befestigt. Die Feder 19 ist derart bemessen und montiert, daß ihr Ende 20 längs der Rippe 18 innerhalb
des Arbeitswinkelbereichs β gleitet, womit die Feder 19 eine progressiv größere Gegenkraft entwickelt, was für
ein richtiges Auswuchten erforderlich ist, da das Gewicht des Schlauch- oder Leitungsabschnittes beim
Auswärtsschwenken des Stützgliedes 4 mit dem Rohr 7 einen immer größeren Hebelarm im Bezug zur Achse 3
bildet.
Die Art der Feder ist nicht auf die dargestellte begrenzt, solange sie eine Entkupplung im Ruhewinkelbereich
λ gewährleisten und im Arbeitswinkelbereich β
mit einer einwandfreien Gegenkraft einwirken.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Halterung für zahnärztliche Instrumente mit Schlauch- oder elektrischem Leitungsanschluß, wie
Bohrmaschinen, Luft- und Wasserspritzen oder dgl, bei denen ein an jedes Instrument angeschlossener
Schlauch- oder Leitungsabschnitt zu der Halterung verläuft, mit einem auf einer horizontalen Achse der
Halterung in einer dazu vertikalen Ebene drehbar gelagerten Stützglied für den Schlauch- oder
Leitungsabschnitt und mit einem mit dem Stützglied in Eingriff stehenden Gegenkraftglied, das als
Gewichtsausgleichsglied für den Schlauch- oder Leitungsabschnitt sowie für das Stützglied vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein radial abstehender Teil (7) des Stützgliedes (4) in der
Ruhelage des zahnärztlichen Instrumentes an einem dem Stützglied (4) benachbarten ortsfesten Anschlagsglied
(11) infolge der Schwerkraft anliegt, daß
der Eingriff zwischen dem Stützglied (4) und dem Gegenkraftglied (5,12; 19) so ausgebildet ist, daß in
einem Bereitschaftswinkelbereich («), ausgehend von der Anlage des radial abstehenden Teiles (7) an
dem Anschlagsglied (11) bis zu einer Stellung des radial abstehenden Teiles (7), in der die Schwerkraft
aufgehoben oder zumindest nahezu aufgehoben ist, eine Kraftübertragung zwischen dem Stützglied (4)
und dem Gegenkraftglied (5, 12; 19) nicht gegeben ist, so daß sich das Gegenkraftglied (5, 12; 19)
während des gesamten Bereitschaftswinkelbereiches («) in seiner Ausgangslage befindet, während
bei der Weiterführung des Stützgliedes (4) über den Bereitschaftswinkelbereich (λ) hinaus in den Arbeitswinkelbereich
(ß) eine Kraftübertragung zwischen dem Stützglied (4) und dem Gegenkraftglied
(5,12; 19) gegeben ist, wodurch das Gegenkraftglied (5, 12; 19) aus seiner Ruhelage in die Gewichtsausgleichslage
gelangt und daß nach der Rückführung des Gegenkraftgliedes (5,12; W) in seine Ruhelage
die Kraftübertragung zwischen dem Stützglied (4) und dem Gegenkraftglied (5,12; 19) gelöst ist, so daß
das Stützglied (4) infolge der Schwerkraft in seine Ruhelage am ortsfesten Anschlagsglied (11) gelangt.
2. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegenkraftglied aus einem auf deren horizontaler Achse (3) schwenkbar gelagerten
Auswuchtorgan (5) mit einem Gegengewicht (12) sowie mit einer im Auswuchtorgan (5) angebrachten,
mit einem Zapfen (14) des Stützgliedes (4) in Eingriff bringbaren Nut (13) zum Kuppeln und Entkuppeln
des Stützgliedes (4) mit dem Auswuchtorgan (5) besteht.
3. Halterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Auswuchtorgan (5) beiderseits
mit je einem Stützglied (4, 4) kuppel- bzw. entkuppelbar ist, wobei die Nuten (13) im Auswuchtorgan
(5) von solcher Länge sind, daß der Zapfen (14) des einen Stützgliedes (4) bei der Schwenkung
des anderen Stützglied^ (4) innerhalb des Bereitschaftswinkel- und des Arbeitswinkelbereiches («., ß)
von der mit ihm zusammenwirkenden Nut (13) nicht beeinflußbar ist.
4. Halterung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das bzw. die Stützglieder (4, 4) und das Auswuchtorgan (5) mittels Kugellager (10) auf der
Achse (3) gelagert sind.
5. Halterung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegengewicht (12) an dem Auswuchtorgan
(5) verstellbar angeordnet ist.
6. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenkraftglied als eine bezüglich
der Achse (3) ortsfest angebrachte Feder (19) ausgebildet ist
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