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Keramischer Deckel für Behälter, wie Rührwerkkessel Es ist bekannt,
Behälter, wie Rührwerkkessel, mit keramiscllen Deckeln zu verschließen. Sie werden
in chemischen Betrieben sowie in Betrieben der Nahrungs- und Genußmittelindustrie
gebraucht, ferner überall dort, wo das zu verarbeitende Gut hohe Korrosionsfestigkeit
gegen chemisehe Stoffe verlangt oder wo das Arbeitsgut geschmacklich oder geruchlich
nicht beeinträchtigt werden darf. Das Arbeitsgut muß erwärmt. verdampft und gekühlt
werden können, so daß hei den Deckeln für ausreichende Festigkeit gegen Temperaturwechselerscheinungen
gesorgt werden muß. Als Werkstoffe haben sich keramische Stoffe. insl,esondere Hartporzellan,
bewährt.
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Die bekannten keramischen Deckel sind mit deii Fiill-. Beohachtungs-
und Rohranschlußstutzen aus einem Stück hergestellt und fest mit dem Deckelkörper
verbunden, was mancherlei Nachteile mit sich bringt. Sehon die Rohfertigung ist
schwierig und mit viel Ausfall verbunden. Bei der praktisch nicht vermeidharetl
Deformation des Deckelkörpers stellen sich die vorgesehenen Stutzen beim Brande
schräg und hrechen nicht nur bei der Herstellung und Nontage. sondern auch im Gehrauch
leicht ab. Die mit dem Deckelkörper fest verbundenen Stutzen sind auch Anlaß zu
Spannullgell innerhalh des fertig gebrannten Stückes. das dadurch besonders temperaturempfindlieh
ist. Die bekannten Deckel werden mittels eines aufgekitteten Montageflansches auf
dem Behälter befestigt.
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Mit der Erfindung gelingt es, die geschilderten Nachteile weitgehend
zu beseitigen, die Spannungsverhältnisse der Deckel zu verbessern und insbesondere
hei Deckeln für Rührwerkkessel auch die Dichtungsschwierigkeiten an der Stoffbuchse
und andere Mängel zu beheben und einen schlagfreien Lauf der Rührwelle zu gewährleisten.
Darüber hinaus werden durch die erreichten Vorteile die Anwendungsgehiete erweitert.
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Das wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der bekannte aufgekittete
Montageflansch als Metallkappe ausgebildet wird, in der auswechselbare Stutzen geführt
und mit dem Deckel dichtend verhunden werden. Der äußere Rand der Metallkappe ist
als Montageflansch ausgebildet, so daß die Kappe einerseits die Eigenschaften des
Flansches übernimmt und andererseits die auswechselbare Anordnung der Stutzen. Stoffbuchse
und anderer Montageteile gewährleistet. Darüber hinaus wird durch die Kappe der
keramische Deckel vor Schlag und Stoß geschützt. und durch das Vorhandensein von
luftgefüllten Zwischenräumen zwischen Kappe und Deckel werden auch die Nachteile
schroffer Temperaturunterschiede, sogeliannter Temperaturschocks, vermieden. Das
ist besonders dann der Fall, wenn der vorgesehene Hohl-
raum zwischen Kappe und Deckel
mit Isoliermasse gefüllt ist. l)er keramische Deckel nach der Erfindung ist auch
wesentlich spannungsfreier, so daß die Gefahr des Platzes bei plötzlichem Temperaturwechsel
praktisch beseitigt ist.
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Jeder der auswechsell>aren Stutzen ist vorzugsweise von einem
Blechmantel umgehen, dessen Außenfläche Gewinderinge oder einen Gewindeflanseh aufweist.
um in den Bohrungen der Metallkappe zusammen mit dem Stutzen fest verankert werden
zu können und ein leichtes Auswechseln sowie eine gut dichtende Verl>indung mit
den geschliffenen Paßstellen zu gewährleisten; zusätzlich können dabei noch Dichtungsscheiben
vorgesehen werden.
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Die neue Deckelform gestattet es. daß auf einer Drehbank. ohne umspamlen
zu müssen, alle Dichtungsflächen und die Bohrung für die Nabe der Rührwerkswelle
in einem Arbeitsgang geschliffen werden können, wodurch eine sehr viel größere Genauigkeit
erzielt wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in Gegenüberstellung
mit einer bekannten Deckelausführung in zwei beispielsweisen Ausführungsformen dargestellt.
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Bild 1 und la zeigen keramische Deckel bekannter Ausführung mit angeformtem
Stutzen im Längsschnitt: Bild 2 und 2a zeigen zwei Ausführungsformen von Deckeln
gemäß der Erfindung ebenfalls im Längsschnitt.
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Gemäß Bild 1 und 1 a sind an dem keramischen Deckel 1 bzw. 2 Stutzen
5 angeformt. Auf dem Deckelkörper ist ein Montageflansch 7 aufgekittet.
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Nach der Erfindung ist der Montageflansch als Kappe 8 ausgebildet,
in der entsprechende oeffnungen für die Stutzen 5 und/oder die Stoffbuchse 11 für
die Rührwerkswelle 12 vorgesehen sind.
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Die Stoffbuchsenpackung ist mit 10 und das Schutzrohr für die Rührwelle
mit 13 bezeichnet. Die Kappe 8 ist üSer dem keramischen Deckel 3 bzw. 4 so angeordnet,
daß Hohlräume 14 gebildet werden.
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Für den Anschluß der auswechselbaren Stutzen weist der Deckel planparallele
Flächen auf, und zwar bei der Ausführungsform nach Bild 2 in einer Ebene und bei
der Ausführungsform nach Bild 2 a in terrassenförmig angeordneten Ebenen. Wesentlich
ist dabei, daß die zum Schleifen vorgesehenen Flächen planparallel sind. Die Stutzen
5 stellen keinen angeformten Teil des Deckels dar, sondern sind auswechselbar, vorteilhaft
unter Verwendung von Blechmänteln 6 in die Kappe eingeschraubt. Die Schleifflächen
dichten, gegehenenfalls unter Verwendung von Dichtungsscheiben 9, die auswechselbaren
Stutzen ah.
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Die Hohlräume 14 können mit Luft oder einem Isoliermittel angefüllt
sein.
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PATENTANSPRSCHE 1. Keramischer Deckel für Behälter, wie Rührwerkkessel,
mit Stutzen und einem den Deckel umgehenden und mit diesem verkitteten Montage flansch,
dadurch gekennzeichnet, daß der Montageflansch als Metallkappe (8) ausgebildet ist,
in welcher auswechselbare Stutzen (5) aus einem keramischen Werkstoff mit dem keramischen
Deckel (3 bzw. 4) abdichtend verbunden sind.