DE10361805B4 - Fußbodenelement - Google Patents

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Abstract

Fußbodenelement mit einer Tragschicht (4) aus einem Holzmaterial, insbesondere HDF/MDF, und einer darauf aufgebrachten Deckschicht (20), die eine gefärbte Unterschicht (30) und eine Dekorschicht (28) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterschicht (30) durchgängig im Wesentlichen im gleichen Grundfarbton wie die Dekorschicht (28) ausgebildet und eingefärbt ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Fußbodenelement gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Fußbodenelementes und ein Kraftpapier für ein Fußbodenelement.
  • In den letzten Jahren hat sich der Markt für Laminatböden äußerst gut entwickelt, da diese mittlerweile so gefertigt werden können, dass ihre Anmutung derjenigen von Parkettböden sehr nahe kommt. Herkömmliche Laminatböden, wie sie beispielsweise in der WO 97/47 834 A1 offenbart sind, haben eine Tragschicht aus HDF/MDF, auf der eine Deckschicht aufgebracht ist. Diese Deckschicht besteht in der Regel aus einer Dekorschicht, beispielsweise aus einem bedruckten Material sowie einer durchsichtigen Oberschicht (Overlay), die als Schutzschicht wirkt. Die Dekorschicht ist häufig in Form einer Holzmaserung bedruckt, so dass die Anmutung eines Parkettbodens erzielt wird. An den Seitenkanten der Fußbodenelemente sind Verbindungselemente, beispielsweise in Form einer Nut-/Federverbindung ausgebildet. In den jüngsten Jahren werden diese Verbindungselemente auch – wie in der vorgenannten Druckschrift beschrieben – mit Verriegelungsmitteln zur Horizontalverriegelung ausgeführt, so dass ein leimloses Verlegen des Fußbodens ermöglicht ist.
  • Um die Abnutzung der Fußbodenelemente im Bereich der oberen Umfangskanten zu verringern, können letztere – wie beispielsweise in der JP-H08-109 734 A dargestellt – mit einer Fase versehen werden. D. h., die durch Abnutzung gefährdeten Umfangskanten werden durch die Fase gebrochen, so dass scharfkantige, schnellabnützende Übergänge vermieden werden.
  • Um ein Aufquellen der Stirnkanten im Bereich der Verbindungselemente zu vermeiden, ist es aus zum Beispiel aus der WO 97/47 834 A1 bekannt, die oberhalb der Verbindungselemente angeordneten Stirnflächenbereiche zu imprägnieren. Die Anmelderin führt dieses Imprägnieren der Stirnflächenbereiche bereits seit Jahren mit pigmentiertem Imprägniermittel durch, so daß eine Einfärbung der Stirnflächenbereiche erfolgt.
  • In der DE 201 21 663 U1 wird vorgeschlagen, die Fasen mit einer eigenen Dekorschicht zu versehen. Dabei wird auf diese Fasen eine bedruckte Dekorschicht aufgebracht.
  • Ein derartiges Verfahren ist äußerst aufwendig und hat des Weiteren den Nachteil, dass die Fasen relativ großflächig ausgebildet werden müssen, um genügend Verbindungsfläche für die aufgebrachte Dekorschicht zur Verfügung zu stellen. Derartige große Fasen beeinflussen jedoch den Gesamteindruck des verlegten Bodens nachteilig, so dass diese vom Verbraucher nicht angenommen werden.
  • Die Druckschrift DE 35 33 737 A1 offenbart eine gattungsgemäße dekorative Platte für Innen- oder Außenanwendungen mit eine faserhaltige Tragschicht, eine Unterschicht, sowie eine auf der Unterschicht aufgebrachte dekorative Kunstharzschicht, die durch zugesetzte Farbstoffe besondere optische Effekte zeigt. Auf dieser dekorativen Schicht ist eine transparente Kunstharzschicht als Oberschicht aufgebracht.
  • Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Fußbodenelement zu schaffen, bei dem oben liegende Umfangskanten so ausgeführt sind, dass sie hinsichtlich der Farbgebung der Dekorschicht möglichst nahe kommen. Aufgabe der Erfindung ist zudem, ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Fußbodenelementes sowie ein Kraftpapier hierfür zu schaffen.
  • Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Fußbodenelementes mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 und hinsichtlich des Verfahrens mit den Merkmalen des nebengeordneten Patentanspruches 11 gelöst. Die erfindungsgemäße Lösung umfasst desweiteren ein Kraftpapier zum Ausbilden einer Unterschicht (Underlay) eines Fußbodenelements.
  • Erfindungsgemäß ist das Fußbodenelement mit einer auf einer Tragschicht aufgebrachten Deckschicht ausgeführt, die eine Dekorschicht und eine diese tragende Unterschicht (Underlay) aufweist. Im Unterschied zum bekannten Stand der Technik ist diese Unterschicht erfindungsgemäß in einem Farbton eingefärbt, der im Wesentlichen dem Grundfarbton der Dekorschicht entspricht. D. h. die oben liegenden Umfangskanten sind zumindest im Bereich der Unterschicht in dem gleichem Farbton wie die Dekorschicht gehalten, so dass selbst bei einer Abnutzung der Dekorschicht – insbesondere im Bereich der Umfangskanten – keine wesentliche Verschlechterung des Erscheinungsbildes des verlegten Fußbodens erfolgt, da dann die durchgängig eingefärbte Unterschicht sichtbar wird, deren Farbton demjenigen der Dekorschicht entspricht. Desweiteren sind die Stirnflächenbereiche zumindest über die Höhe der Unterschicht und der Dekorschicht eingefärbt.
  • Die Erfindung lässt sich besonders vorteilhaft bei Fußböden einsetzen, bei denen die Umfangskanten – wie in der JP-8-109 734 offenbart – mit einer Fase versehen sind. Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird diese Fase beispielsweise durch Fräsen der Deckschicht ausgebildet, d. h. sie erstreckt sich nicht in die Tragschicht hinein. Aufgrund der Einfärbung der Unterschicht hat diese Fase nach dem Fräsvorgang im Wesentlichen den gleichen Farbton wie die Dekorschicht, so dass die aufwendige Nachbereitung wie im eingangs beschriebenen Stand der Technik nicht erforderlich ist.
  • Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, wenn die Unterschicht aus mehreren Schichten besteht und/oder aus eingefärbtem Kraftpapier hergestellt ist.
  • An der auflageseitigen Unterseite der Tragschicht kann ein Gegenzuglaminat und – zur Dämmung von Trittschall – eine Dämmschicht aufgebracht werden.
  • Die Dekorschicht wird vorzugsweise von einer durchsichtigen Oberschicht überdeckt.
  • Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist es bevorzugt, wenn die Dekorschicht eine Dicke von 0,3 bis 0,6 mm aufweist und die Fase entsprechend ausgestaltet ist.
  • Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
  • Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 einen Schnitt durch einen Stirnkantenbereich zweier miteinander verbundener Fußbodenelemente und
  • 2 eine Detaildarstellung einer Stoßfuge aus 1.
  • Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Laminatbodens erläutert. Es sei darauf hingewiesen, dass sich die erfindungsgemäße Ausgestaltung auch bei anderen Fußböden, beispielsweise mit einer Echtholzdekorschicht, mit Holzkern oder dergleichen ausführen lässt, prinzipiell also auf allen Paneelen, bei denen auf einer Tragschicht eine Deckschicht bestehend aus einer Dekorschicht und einer darunter liegenden Unterschicht aufgebracht ist.
  • 1 zeigt einen Schnitt durch den Stirnkantenbereich zweier verlegter Paneele 1, 2 eines Laminatbodens. Die Paneele 1, 2 eines derartigen Laminatbodens haben eine Tragschicht 4 aus HDF-/MDF-Material, an deren Stirnkantenbereichen Verbindungselemente 6, 8 angefräst sind. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen die Verbindungselemente 6, 8 im Prinzip aus einer nut-/federartigen Verbindung, der eine Horizontalverriegelung 10 zugeordnet ist. Über die nut-/federartige Verbindung werden die Paneele 1, 2 in Vertikalrichtung zueinander verriegelt, während die Verriegelung in Horizontalrichtung durch die Horizontalverriegelung 10 erfolgt. Einzelheiten der in 1 dargestellten Verbindung sind der DE 103 43 025 A1 entnehmbar. Diese Verbindung lässt sich durch Einschwenken, d. h. durch Anstellen und Absenken des zu verlegenden Paneels (beispielsweise Paneel 2) mit Bezug zum bereits verlegten Paneel (beispielsweise Paneel 1) einrasten. Auf dem Markt sind auch andere bei der Erfindung verwendbare Lösungen bekannt, bei denen beispielsweise anstelle des Einschwenkvorgangs ein horizontales Zusammenschieben der beiden Paneele 1, 2 erfolgt. Derartige Lösungen sind hinlänglich bekannt, so dass hinsichtlich der Beschreibung auf die genannten Druckschriften verwiesen werden kann.
  • Oberhalb der Verbindungselemente 6, 8 liegen die beiden Paneele 1, 2 mit Stirnflächen 12, 14 der Tragschicht 4 auf Stoß aneinander an. An der Unterseite, d. h. auflageseitig ist an jeder Tragschicht 4 ein vorzugsweise Feuchtigkeit abweisendes Gegenzuglaminat 16 aufgebracht, das beispielsweise aus Kraftpapier oder dergleichen besteht.
  • In dem Fall, in dem die Trittschalldämmung des Fußbodens verbessert werden soll, kann auf dem Gegenzuglaminat 16 eine Dämmschicht 18, zum Beispiel ein Thermoplast durch Aufwalzen oder Aufkleben aufgebracht werden.
  • Auf der Oberseite der Tragschicht 4 ist eine Deckschicht 20 aufgebracht, deren Aufbau im folgenden noch näher erläutert wird. Die Stirnflächen 12, 14 sind im Bereich dieser Deckschicht 20 jeweils mit einer Fase 22 versehen, so dass eine etwa V-förmige Fuge 24 entsteht. Erfindungsgemäß erstreckt sich diese Fase 22 nicht oder nur unwesentlich in die Tragschicht 4 hinein.
  • Durch die Fuge 24 wird eine unerwünschte Abnutzung der Umfangskanten im Übergangsbereich zwischen den Stirnflächen 12, 14 und der Oberseite 26 der Paneele gebrochen, so dass deren unerwünschte Abnutzung verhindert wird.
  • 2 zeigt eine vergrößerte Darstellung des in 1 strichpunktiert herausgehobenen Bereiches. Demgemäß besteht die Deckschicht 20 aus einer durchsichtigen Oberschicht 26, die eine hochverschleißfeste Schutzschicht ausbildet. Unterhalb der Oberschicht 26 ist ein Dekorlaminat 28 ausgebildet, das mit einem Muster bedruckt ist, das einer Holzmaserung oder dergleichen nahe kommt. Derartige bedruckte Dekorlaminate 28 sind aus dem Stand der Technik bekannt, so dass eine detaillierte Beschreibung entbehrlich ist. Das Dekorlaminat 28 ist auf einer auf der Tragschicht 4 aufgebrachten Unterschicht 30 ausgebildet. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel besteht diese Unterschicht 30 aus zwei Kraftpapierlagen 32, 34. Erfindungsgemäß sind diese Kraftpapierlagen 32, 34 im Wesentlichen mit dem gleichen Farbton wie das Dekorlaminat 28 oder zumindest wie dessen aufgedrucktes Muster durchgefärbt. Selbstverständlich kann die Unterschicht 30 durch eine einzige oder mehr als zwei Kraftpapierlagen ausgebildet werden. Durch dieses Einfärben der Kraftpapierlagen 32, 34 wird erreicht, dass die Flanken der Fase 22 durchgängig etwa den gleichen Farbton wie das Dekorlaminat 28 haben, so dass die Fase 22 hinsichtlich der Farbgebung weitgehend homogen ausgestaltet ist.
  • Bei den eingangs genannten bekannten Lösungen erstreckt sich die Fase 22 in die Tragschicht 4 hinein, so dass selbst bei einem Einfärben der Unterschicht 30 zusätzliche Maßnahmen getroffen werden müssten, um den in der Tragschicht 4 liegenden Teil der Fase einzufärben. Dies ist bei der erfindungsgemäßen Lösung nicht erforderlich, so dass die Herstellung gegenüber den eingangs beschriebenen Lösungen wesentlich vereinfacht ist.
  • Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, wenn die Dicke der Deckschicht 20 etwa 0,4 mm beträgt, entsprechend ist die Fase ebenfalls nur über eine derartige Höhenerstreckung ausgebildet.
  • Die Stirnflächen 12, 14 der Paneele können in herkömmlicher Weise mit einer Stirnkantenimprägnierung versehen werden, um ein Aufquellen der Stirnflächenbereiche, insbesondere der Verbindungselemente 6, 8 beim Eintreten von Feuchtigkeit zu verhindern. Gegebenenfalls kann es vorteilhaft sein, wenn das Imprägnierungsmittel beim Auftrag pigmentiert ist.
  • Je nach verwendetem Dekor muss bei der erfindungsgemäßen Lösung die Farbgebung der Kraftpapierlage angepasst werden. Herkömmliche Kraftpapiere sind hierfür nicht einsetzbar, da diese in der Regel schwarz eingefärbt sind.
  • Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Fußbodenelementes werden auf einer Tragschicht 4 die vorbeschriebenen Schichten, d. h. die Deckschicht 20 und das Gegenzuglaminat 16 aufgebracht und stirnseitig die Verbindungselemente 6, 8 angefräst. Gleichzeitig oder in einem getrennten Arbeitsgang werden die oben liegenden Umfangskanten durch Fräsen mit der Fase 22 versehen, wobei der Fräser so eingestellt ist, dass sich die Fase 22 nicht in die Tragschicht 4 hinein erstreckt.
  • Offenbart ist ein Fußbodenelement mit einer Tragschicht aus einem Holzmaterial und einer darauf aufgebrachten Deckschicht, die eine eine Dekorschicht tragende Unterschicht aufweist. Erfindungsgemäß ist diese im Grundfarbton der Dekorschicht eingefärbt.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Paneel
    2
    Paneel
    4
    Tragschicht
    6
    Verbindungselement
    8
    Verbindungselement
    10
    Horizontalverriegelung
    12
    Stirnfläche
    14
    Stirnfläche
    16
    Gegenzuglaminat
    18
    Dämmschicht
    20
    Deckschicht
    22
    Fase
    24
    Fuge
    26
    Oberschicht
    28
    Dekorlaminat
    30
    Unterschicht
    32
    Kraftpapierlage
    34
    Kraftpapierlage

Claims (12)

  1. Fußbodenelement mit einer Tragschicht (4) aus einem Holzmaterial, insbesondere HDF/MDF, und einer darauf aufgebrachten Deckschicht (20), die eine gefärbte Unterschicht (30) und eine Dekorschicht (28) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterschicht (30) durchgängig im Wesentlichen im gleichen Grundfarbton wie die Dekorschicht (28) ausgebildet und eingefärbt ist.
  2. Fußbodenelement nach Patentanspruch 1, wobei an den oben liegenden Umfangskanten eine im Wesentlichen in der Deckschicht (20) liegende Fase (22) ausgebildet ist.
  3. Fußbodenelement nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei die Unterschicht (30) aus mehreren Schichten (32, 34) besteht.
  4. Fußbodenelement nach Patentanspruch 3, wobei die Unterschicht (30) aus Kraftpapier (32, 34) besteht, das in dem Farbton eingefärbt ist.
  5. Fußbodenelement nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei an einer auflageseitigen Unterseite der Tragschicht (4) ein Gegenzuglaminat (16) ausgebildet ist.
  6. Fußbodenelement nach Patentanspruch 5, wobei auf dem Gegenzuglaminat (16) eine Dämmschicht (18) aufgebracht ist.
  7. Fußbodenelement nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei auf der Dekorschicht (28) eine Oberschicht (26) aufgebracht ist.
  8. Fußbodenelement nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei an den Stirnflächen (12, 14) der Tragschicht (4) Verbindungselemente (6, 8) ausgebildet sind.
  9. Fußbodenelement nach einem der Patentansprüche 2 bis 8, wobei die Fase (22) durch Fräsen hergestellt ist.
  10. Fußbodenelement nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Dicke der Deckschicht 0,3 bis 0,6 mm beträgt.
  11. Verfahren zur Herstellung eines Fußbodenelementes, insbesondere nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, mit den Schritten: – Aufbringen einer Deckschicht (20) mit einer Dekorschicht (28) und einer im Farbton der Dekorschicht (28) durchgängig eingefärbten Unterschicht (30) auf einer Tragschicht (4); – Fräsen einer Fase (22) entlang von Umfangskanten des Fußbodenelementes derart, dass sich die Fase (22) im Wesentlichen nur über die Höhe der Deckschicht (20) erstreckt.
  12. Kraftpapier für ein Fußbodenelement nach einem der Ansprüche 3 bis 10, gekennzeichnet durch eine Durchfärbung in einem Holzfarbton.
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