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Die
Erfindung betrifft eine Fliese für
einen Wand-, Decken- oder Bodenbelag, die im wesentlichen aus Pflanzenfasermaterial
und einem Bindemittel besteht.
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Im
europäischen
Patent
EP 0 958 116
B1 wird ein Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus
pulverisiertem Lignozellulosefasern beschrieben, durch das sich
plattenförmige
Formteile herstellen lassen, die sich durch eine hohe Dichte und
gute Form- und Temperaturbeständigkeit
auszeichnen. Derartige plattenförmige
Formteile sollen als Ersatz für
herkömmliche
Kacheln oder Fliesen eingesetzt werden. Das Verlegen dieser Formteile
ist jedoch vergleichsweise aufwendig, da zunächst ein Bett vorbereitet werden
muss, in das die plattenförmigen Formteile
eingesetzt werden. Nach dem Verlegen werden die verbleibenden Fugen
in herkömmlicher weise
wie bei Keramikfliesen mit Füllmittel
gefüllt (Verfugen).
Dieses Verlegeverfahren ist äußerst aufwendig,
selbst für
einen handwerklich versierten Laien nur mit größeren Schwierigkeiten mit der
gewünschten
Qualität
durchführbar.
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Im
Bereich von Bodenbelägen
sind sogenannte Laminatböden
bekannt, bei denen ein MDF-Kern aus mit Bindemitteln versetzten
Holzfasern besteht, der eine Dichte im Bereich von 600 bis 800 kg/m3 aufweist. Dieser MDF-Kern ist an seiner Unterseite,
d.h. auflageseitig mit einer Unterzugschicht (Underlay) und im Bereich
der Sichtfläche
mit einer Dekorschicht aus Papier und einer Deckschicht (Overlay)
beschichtet.
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In
den letzten Jahren werden derartige Laminatböden und auch Parkettböden über sogenannte "leimlose" Verbindungen miteinander
verbunden, wie sie beispielsweise aus der WO 97/47834 A1 bekannt sind.
Derartige leimlose Verbindungen weisen eine Nut-/Federverbindung auf, über die
eine Verbindung benachbarter Fußbodenpaneele
in Vertikalrichtung erfolgt. In diese Nut-/Federverbindung sind
Rastelemente integriert, die eine Verbindung in Vertikalrichtung
ermöglichen.
Die Nut-/Federverbindung muss dabei mit einer gewissen Elastizität ausgeführt sein, um
das Einrasten der in Horizontalrichtung wirkenden Verriegelungsmittel
zu ermöglichen.
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Nachteilig
bei den bekannten Laminatböden ist,
dass ein erheblicher verfahrenstechnischer Aufwand erforderlich
ist, um das Kernmaterial herzustellen und die Dekorschicht sowie
das Over- und Underlay aufzubringen. Derartige Laminatfußbodenelemente
werden in der Regel nur in Paneelform mit erheblicher Kantenlänge (2 m)
angeboten. Die Anwendung für
Wand- oder Deckenverkleidungen in Fliesenform ist bisher unbekannt.
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Demgegenüber liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fliese für Wand-,
Decken- oder Bodenbeläge
zu schaffen, die auf einfache Weise herstellbar und verlegbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Fliese für Wand-,
Decken- oder Bodenbeläge
mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß besteht
die Fliese im wesentlichen aus Pflanzenfasermaterial, insbesondere Holzfasern,
das mit einem Bindemittel versetzt ist und weist eine Dichte von
mehr als 1000 kg/m3 auf. Die Oberseite der
Fliese, d.h. die die Nutz- oder Sichtfläche des Belags bildende Großfläche wird durch
das Grundmaterial selbst gebildet, das allenfalls noch mit einer
Lackierung oder einer Imprägnierung
versehen ist. D.h. im Gegensatz zu den eingangs beschriebenen Laminatböden kann
bei dem erfindungsgemäßen Belag
auf das verfahrenstechnisch schwierig zu beherrschbare Aufbringen
von Dekorschicht, Underlay und Overlay verzichtet werden. Erfindungsgemäß werden
an den Umfangskanten der Fliese Verriegelungsmittel zur horizontalen oder
vertikalen Verriegelung ausgebildet, so dass das Verlegen sehr einfach
auch von Laien durchführbar
ist. Derartige Verriegelungsmittel sind per se bereits von den Fußbodenbelägen her
bekannt, bisher wurden diese Verriegelungsmittel jedoch noch nicht bei
fliesenförmigen
Werkstoffen eingesetzt. Offenbar war man der Ansicht, dass derartige
Verriegelungsmittel zur horizontalen oder vertikalen Verriegelung nicht
bei für
die Ausbildung von Fliesen geeigneten Materialien einsetzbar sind.
Die Verriegelungsmittel zur horizontalen und/oder vertikalen Verriegelung können bei
den erfindungsgemäßen Materialzusammensetzungen
mit geringem produktionstechnischen Aufwand beispielsweise durch
Fräsen
ausgebildet werden.
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Um
der Wertigkeit herkömmlicher
Keramikfliesen möglichst
nahe zu kommen, wird eine Dichte von mehr als 1100 kg/m3 bevorzugt.
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Bei
besonderen Anwendefällen,
insbesondere bei der Verwendung als Bodenbelag kann vorgesehen werden,
an der auflageseitigen Unterseite der erfindungsgemäßen Fliesen
eine Dämmschicht
auszubilden, so dass Trittschall gedämmt und eine zusätzliche
Wärmeisolierung
bewirkt wird.
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In
dem Fall, in dem die Anmutung von herkömmlichen Fliesen/Kacheln erzielt
werden soll, kann an den Seitenkanten der Fliesen oberhalb der genannten
Verriegelungsmittel eine Ausnehmung vorgesehen werden, die sich
mit der entsprechenden Ausnehmung einer benachbarten Fliese beim
Verlegen zu einer Sichtfuge ergänzt,
die möglicherweise mit
einem Füll-
oder Dichtmittel gefüllt
wird, um einer Verfugung nahe zu kommen.
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Erfindungsgemäß wird es
bevorzugt, wenn an der Oberseite der Fliese eine dreidimensionale Struktur
durch Prägen
ausgebildet ist. Diese Struktur kann in nahezu beliebiger Geometrie
ausgeführt
werden, wenn der Grundkörper
der Fliese durch Pressen in einer Pressform ausgebildet wird.
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Bei
den erfindungsgemäßen Fliesen
wird es bevorzugt, wenn die Verriegelungsmittel durch eine nut-/federartige
Verbindung zur Vertikalverriegelung und ein Verriegelungsvorsprung
bzw. eine Verriegelungsausnehmung zur Horizontalverriegelung gebildet
sind. Diese Verriegelungsmittel werden wie oben erwähnt, vorzugsweise
durch Fräsen
ausgebildet.
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Durch
das Beimischen von Farbpigmenten zum Pflanzenfasermaterial und zum
Bindemittel werden die Fliesen durchgängig eingefärbt, so dass auch bei einer
mechanischen Abnutzung der Oberseite der Fliese keine Verfärbung erfolgt.
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Je
nach Anwendungsfall kann die Fliese vor oder nach dem Verlegen mit
einer Schutzschicht aus Lack oder einem Imprägnierungsmittel, beispielsweise Öl versehen
werden. Eine derartige Imprägnierung
kann insbesondere auf die gefrästen
Verriegelungsmittel aufgebracht werden, um ein Eindringen von Feuchtigkeit
zu verhindern.
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Die
erfindungsgemäßen Fliesen
werden vorzugsweise quadratförmig
ausgebildet.
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Sonstige
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
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Im
folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Fliese aus Lignozellulosefasern;
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2 einen
Schnitt entlang der Linie 2-2;
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3 einen
Schnitt entlang der Linie 3-3 in 1;
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4 eine
Relativanordnung zweier Fliesen beim Verlegen;
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5 zwei
Fliesen im verlegten Zustand und
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6 zwei
miteinander verbundene Fliesen eines weiteren Ausführungsbeispiels
der Erfindung.
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In 1 ist
eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Bodenfliese 1 dargestellt.
Diese besteht im wesentlichen aus Lignozellulosefasern, die beispielsweise
aus Holzrückständen der
holzverarbeitenden Industrie gewonnen werden. Diese Faserstoffe
mit vorzugsweise einem Partikeldurchmesser kleiner 0,005 mm sind
mit einem duroplastischen Bindemittel, Farbpigmenten und ggf. weiteren
Komponenten zur thermischen Stabilisierung, Verbesserung des Brandschutzes,
etc. versetzt. Der Anteil an Bindemittel beträgt bei den erfindungsgemäßen Fliesen weniger
als 20%, vorzugsweise weniger als 10%(bezogen auf das Gewicht der
gesamten Mischung). Die Fliese 1 hat eine im wesentlichen
quadratförmige Grundfläche, wobei
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Kantenlänge
von etwa 30 cm gewählt
ist. An den Umfangskanten 2, 4, 6 und 8 jeder Fliese 1 sind
Verriegelungsmittel vorgesehen, wobei beispielsweise die Verriegelungsmittel 10 an
der Umfangskante 2 in Form einer Nut und die Verriegelungsmittel 14 an
der anderen Umfangskante 6 im wesentlichen als Feder ausgebildet
sind. Die Verriegelungsmittel 12, 16 an den beiden
anderen Umfangskanten 4, 8 können entsprechend ausgebildet sein.
Alternativ könnten
diesen Umfangskanten 4, 8 auch so ausgebildet
sein, dass der Eingriff durch Absenken einer Fliese 1 auf
die andere erfolgt. Derartige "Druckknopfverbindungen" sind bekannt und
beispielsweise in der Anmeldung DE 10 2004 001 363.2 beschrieben.
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Die
Herstellung der Fliese 1 erfolgt mit einer Formteilpresse,
wobei die Formteilmasse bestehend aus dem Fasermaterial, den Farbpigmenten,
dem Bindemittel und den sonstigen Inhaltsstoffen in eine Preßform eingefüllt und
dann bei einem sehr hohen Druck (beispielsweise mehr als 3,4 Mpa)
zum Formteil gepresst wird. Während
des Pressvorgangs wird die Pressform auf eine Temperatur im Bereich
von 50°C
bis 220°C
erwärmt,
um das Aushärten
der Formmasse zu beschleunigen. Zur Herstellung der Prägung 20 ist
der die Oberseite 18 bildende Teil der Pressform mit einem
der Prägung 20 entsprechenden
Muster versehen. Aufgrund des Pressvorgangs kann diese Prägung praktisch
in beliebiger Form ausgebildet werden – bei den herkömmlichen
Verfahren mit einer eine Presse durchlaufenden Materialbahn (beispielsweise
bei Laminatböden)
ist die Geometrie der Prägung
aufgrund des Durchlaufverfahrens begrenzt. Nach dem Aushärten des Formteils
werden dann die Verriegelungsmittel durch Fräsen der Umfangskanten 2, 4, 6, 8 ausgebildet.
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Die
in 1 sichtbare Oberfläche 18 der Fliesen
ist mit einer dreidimensionalen Textur oder Prägung 20 versehen,
wobei beim dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Oberfläche
erzielt wird, wie sie beispielsweise bei Schieferplatten oder ähnlichen schichtförmigen Naturwerkstoffen
ausgebildet ist.
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Durch
geeignete Wahl der Farbpigmente kann die Fliese so eingefärbt werden,
dass die Anmutung im Zusammenwirken mit der Prägung 20 einem Naturstoff
sehr nahe kommt. Prinzipiell ist es jedoch auch möglich, ein
neutrales Farbpigment zu wählen
und die abschließende
Farbgebung durch eine Lackierung oder eine Imprägnierung der Oberfläche zu gestalten.
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An
der in 1 nicht dargestellten Unterseite der Fliese kann,
wie eingangs erwähnt,
eine Dämmschicht
aufgebracht werden.
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Anhand
der 2 und 3 wird der Aufbau der Verriegelungsmittel
näher erläutert.
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2 zeigt
einen Schnitt entlang der Linie 2-2 in 1., gemäß dem entlang
der Umfangskante 6 die Feder 14 ausgebildet ist.
Diese verjüngt
sich über
zwei geneigte Seitenflächen 22, 24 hin
zu einer vertikal verlaufenden Stirnfläche 26. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
beträgt
der Anstellwinkel der Seitenfläche 22, 24 zur
Horizontalen jeweils 20°.
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Die
in 2 obenliegende Seitenfläche 22 geht bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel
in eine Übergangsfläche 28 über, die
sich von der Seitenfläche 22 hin
zu einem vertikal verlaufenden Stirnflächenabschnitt 30 erstreckt,
der zur Übergangsfläche 28 hin
durch eine Ausnehmung 34 zurückgestuft ist. Am Übergangsbereich
zur Oberseite 18 ist eine Fase 32 ausgebildet.
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An
der Unterseite der Feder 14 schließt sich an die Seitenfläche 24 ein
in Horizontalrichtung verlaufender Anlageabschnitt 36 an,
der sich bis hin zu einer Verriegelungsausnehmung 38 erstreckt.
Diese hat eine schräg
angestellte Anlagefläche 40,
die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
um mehr als 50°,
konkret um 54° zur
Horizontalen angestellt ist. Die Anlagefläche 40 geht über eine
gekrümmte
Kehle 42 in eine vertikal verlaufende Rückfläche 44 über.
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In 3 ist
der Aufbau der Nuten 10, 12 an den Umfangskanten 2, 4 der
Fliese 1 erläutert,
wobei 3 einen Schnitt entlang der Linie 3-3 zeigt. Entsprechend
der Konstruktion der Feder 14 ist die Nut 10 durch
zwei schräg
angestellte Flankenabschnitte 46, 48 begrenzt,
deren Anstellwinkel zur Horizontalen bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ebenfalls 20° beträgt. D.h.
die Nut 10 verjüngt
sich hin zu ihrem Nutgrund 50, der im Übergangsbereich zu den beiden
Flankenabschnitten 46, 48 abgerundet ist. Die
Tiefe der Nut 10 ist größer als
die Länge
der Feder 14, 16 gewählt, so dass die Stirnfläche 26 im
zusammengefügten
Zustand im Abstand zum Nutgrund 50 endet (siehe auch 5).
Die obere Nutwange ist stirnseitig durch einen Stirnflächenabschnitt 52 begrenzt,
der – ähnlich wie
bei der Feder – zur
Nut 10 hin durch eine Ausnehmung 54 zurückgestuft
ist, so dass zwei Fliesen 1 im zusammengefügten Zustand oberhalb der Nut/Feder
nur entlang der oben liegenden Stirnflächenabschnitte 28, 46 aneinander
anliegen. Im Übergangsbereich
zur Oberseite 18 ist ebenfalls wieder eine Fase 56 ausgebildet.
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Der
untere Flankenabschnitt 48 geht in einen ebenen Horizontalabschnitt 58 über. An
diesen schließt
sich eine nach unten abfallende Fläche 60 an, die sich
bis zu einer schräg
nach oben ansteigenden Verriegelungsfläche 62 eines Verriegelungsvorsprungs 64 erstreckt.
Diese Verriegelungsfläche 62 liegt
im zusammengefügten
Zustand (5) flächig an der Anlagefläche 40 der
Verriegelungsausnehmung 38 an und hat somit ebenfalls einen
Anstellwinkel von 54° zur
Horizontalen. Die verlängerte
untere Nutwange 66 ist stirnseitig durch eine Vertikalstirnfläche 68 begrenzt,
die in eine weitere Fase 70 übergeht.
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Es
sei nun angenommen, dass eine Fliese 1 bereits verlegt
ist und dass eine weitere Fliese entlang einer Umfangskante mit
der bereits verlegten Fliese verbunden werden soll. Hierzu wird
die zu verlegende Fliese mit Bezug zu der bereits verlegten Fliese 1 schräg angestellt,
so dass die Feder 14 abschnittsweise in die Nut 10 eintauchen
kann, bis die Stirnflächenabschnitte 32 und 52 zumindest
linienförmig
in Kontakt sind und die Feder 14 mit dem Anlageabschnitt 36 auf
dem Übergangsbereich
zwischen der Verriegelungsfläche 62 und
einer Wangenfläche 72 aufliegt.
Dieser Zustand ist in 4 dargestellt. Anschließend wird
die zu verlegende Fliese 1 nach unten geschwenkt, so dass
die Feder 14 vollständig in
die Nut 10 und der Verriegelungsvorsprung 64 in die
Ausnehmung 40 eintauchen, so dass die Verriegelungsfläche 62 an
der Anlagefläche 40 anliegt
und diese hintergreift und somit eine Horizontalverriegelung z.
B. der Kanten 2 und 6 herstellt.
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Die
Verbindung an den beiden senkrecht dazu ausgebildeten Umfangskanten 4, 8 erfolgt
bei einem Ausführungsbeispiel,
bei dem die Verriegelungsmittel an diesen Umfangskanten identisch
wie an den beiden Umfangskanten 2, 6 ausgebildet
sind dadurch, dass die Fliesen 1 vor dem Einschwenken in
der vorbeschriebenen weise zunächst
seitlich entlang der Kanten 4, 8 durch Einschieben
oder ebenfalls durch Einschwenken miteinander verbunden werden,
so dass dann die Verbindung entlang den beiden anderen Umfangskanten 2, 6 durch
Einschwenken mehrerer, seitlich miteinander verbundener Fliesen
erfolgt.
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In
dem Fall, in dem an den beiden anderen Umfangskanten 4, 8 eine
Druckknopfverbindung ausgebildet ist, erfolgt die Verriegelung durch
Einwinkeln entlang der Kanten 2, 6 und durch Absenken
der einen Fliese 1 auf die bereits verlegte daneben liegende
Fliese, so dass die Druckknopfverbindung einrastet.
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Entsprechend
können
dann weitere Fliesen mit den zuvor verlegten verbunden werden. 5 zeigt
zwei Fliesen 1 im verlegten Zustand mit horizontaler und
vertikaler Verriegelung.
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Bei
dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel
sind die die Oberseite 18 der Fliesen 1 begrenzenden
Umfangskanten mit einer Fase 32, 56 versehen,
die sich im verlegten Zustand zu einer V-förmigen Nut 74 ergänzen. Bei
dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel wird durch die
Ausnehmungen an den die Oberseite 18 begrenzenden Umfangskanten
der Fliesen 1 eine etwa trapezförmige Nut 76 ausgebildet,
die von einer Grundfläche 78 sowie
zwei schräg
angestellten Flanken 80, 82 begrenzt ist. Wie sich
aus der Darstellung gemäß 6 ergibt,
ist die Flanke 80 an der Umfangskante der einen Fliese 1 ausgebildet,
während
die Grundfläche 78 und
die weitere Flanke 82 an der anderen, benachbarten Fliese
vorgesehen sind. Dies setzt voraus, dass die Ausnehmungen an den
oberen Umfangskanten der Fliesen 1 asymmetrisch ausgebildet
sind, wobei an zwei benachbarten Umfangskanten, beispielsweise an
den Umfangskanten 2, 8 jeweils eine Ausnehmung
mit einer Grundfläche 78 und
der dazugehörigen
Flanke 82 ausgebildet ist, während an den beiden anderen
Umfangskanten 6, 4 nur die Anfasung zur Ausbildung
der Flanke 80 vorgesehen ist. Durch diese trapezförmige Nut 76 wird
eine herkömmliche Fuge
simuliert. Die Anmutung kann noch dadurch verbessert werden, in
dem die Grundfläche 78 in
einer Farbe lackiert oder beschichtet wird, die beispielsweise derjenigen
eines Fugenmaterials gleicht.
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Selbstverständlich kann
anstelle der oben genannten Verriegelung, die von der Anmelderin "lock-connect" bezeichnet wird,
auch jedwede andere Verbindung eingesetzt werden. Prinzipiell kann
es auch ausreichend sein, eine herkömmliche Nut-/Federverbindung
an den Fliesen 1 auszubilden.
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Die
Erfindung wurde vorstehend anhand eines Bodenbelags erläutert. Wie
bereits eingangs erwähnt,
können
die erfindungsgemäßen Fliesen
auch zur Verkleidung von Wand- oder Deckenbereichen verwendet werden.
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Offenbart
ist eine Fliese für
Wand-, Decken- oder Bodenbeläge,
die im wesentlichen aus einem Pflanzenfasermaterial, insbesondere
Holzfasern besteht, die mit einem duroplastischen Bindemittel versetzt
sind. Die Fliese hat eine Dichte von mehr als 1000 kg/m3 und
weist an ihren Umfangskanten Verriegelungsmittel zur horizontalen
und/oder vertikalen Verriegelung auf.
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- 1
- Fliese
- 2
- Umfangskante
- 4
- Umfangskante
- 6
- Umfangskante
- 8
- Umfangskante
- 10
- Nut
- 12
- Nut
- 14
- Feder
- 16
- Feder
- 18
- Oberseite
- 20
- Prägung
- 22
- Seitenfläche
- 24
- Seitenfläche
- 26
- Stirnfläche
- 28
- Übergangsfläche
- 30
- Trennebene
- 32
- Fase
- 34
- Ausnehmung
- 36
- Anlageabschnitt
- 38
- Verriegelungsausnehmung
- 40
- Anlagefläche
- 42
- Kehle
- 44
- Rückfläche
- 46
- Flankenabschnitt
- 48
- Flankenabschnitt
- 50
- Nutgrund
- 52
- Stirnflächenabschnitt
- 54
- Ausnehmung
- 56
- Fase
- 58
- Horizontalabschnitt
- 60
- Fläche
- 62
- Verriegelungsfläche
- 64
- Verriegelungsvorsprung
- 66
- untere
Nutwange
- 68
- Vertikalstirnfläche
- 70
- weitere
Fase
- 72
- Wangenfläche
- 74
- V-Nut
- 76
- trapezförmige Nut
- 78
- Grundfläche
- 80
- Flanke
- 82
- Flanke