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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Fliese insbesondere zur Verarbeitung
analog einer Keramik- oder Steinzeugfliese.
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Viele
Keramik- oder Steinzeugfliesen sind vergleichsweise empfindlich
gegenüber
Kratzern und Schlagbelastungen und neigen auch dazu, gerade im Außenbereich
frostempfindlich zu sein.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Fliesen zu schaffen, die nicht
nur unempfindlich sind, sondern auch leicht zu verlegen sind. Zudem
sollen diese gegenüber
Steinzeug und Keramik ein geringes Gewicht aufweisen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß die
Fliese im wesentlichen aus einem aus nachwachsenden Rohstoffen bestehenden Füllstoff
besteht.
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Solche
Füllstoffe
stehen in großer
Menge zur Verfügung
und sind günstig
herstellbar. Oftmals können
sogar Abfälle
solcher Stoffe bei der Herstellung anderer Produkte genutzt werden.
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Dabei
hat es sich als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn der nachwachsende
Rohstoff in Pulver-, Span- und/oder Faserform in die Fliese eingebracht ist.
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In
einer solchen Form lässt
sich der Füllstoff sehr
gut und gleichmäßig in der
Fliese verteilen. Der Einsatz von Holzmehl, Holzspänen, Holzfasern,
aber auch anderer Pflanzenfasern, die zerkleinert sein können, ist
denkbar.
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Es
hat sich erfindungsgemäß auch als
sehr vorteilhaft erwiesen, wenn der nachwachsende Rohstoff mit einem
Kunststoff, insbesondere mit Polypropylen, Polyethylen, aber auch
anderen Polymeren, wie PLA oder anderen aus nachwachsenden Rohstoffen
gewonnenen Polymeren und Mischungen bzw. Elends dieser Kunststoffe
gebunden ist.
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Durch
die Verwendung dieser Kunststoffe wird der Füllstoff fest und sicher gebunden.
Er kann dadurch auch feuchtigkeitsunempfindlich, witterungsbeständig, verrottungsfest
und rutschbeständig ausgebildet
sein. Es ist denkbar, daß die
Fliese durch die Verwendung von ausgewählten Kunststoffen auch benzin-
und ölresistent,
verschleißfest
oder dergleichen ausgerüstet
ist.
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Eine
weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt auch
vor, wenn der Füllstoff und/oder
der Kunststoff eingefärbt
ist.
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Damit
kann der Fliese eine angepasste Gestaltung verliehen sein.
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Ebenfalls
sehr vorteilhaft ist es dabei, wenn die Einfärbung ungleichmäßig über die
Oberfläche der
Fliese verteilt ist.
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Damit
kann jede Fliese ein individuelles Aussehen aufweisen. Marmorierungseffekte
sind ebenso denkbar wie Perlmutteffekte, Strukturierungseffekte oder
dergleichen.
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Erfindungsgemäß ist es
auch äußerst vorteilhaft,
wenn die Fliese durchgefärbt
ist.
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Hierdurch
wird sichergestellt, daß die
Fliese auch bei Abnutzung an der Oberfläche wenigstens im wesentlichen
ihr vorbestimmtes Aussehen behält.
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Eine
weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt vor,
wenn die Fliese auf wenigstens einer ihrer Oberflächen eine
Strukturierung aufweist.
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Durch
eine Strukturierung auf der Unterseite kann eine bessere Haftung
auf Fliesenkleber, Mörtel oder
dergleichen, aber auch ein besserer Gleitschutz, wenn die Fliesen
nur lose verlegt werden, erzielt werden. Durch eine Strukturierung
auf der Oberseite kann eine sehr gute Rutschhemmung gerade in Nass
oder Feuchtbereichen erzielt werden.
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Ebenfalls
sehr vorteilhaft ist es erfindungsgemäß, wenn die Fliese zumindest
auf ihrer Oberfläche geschliffen
ist.
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Durch
eine geschliffene Oberfläche
wird diese mattiert und zusätzlich
auch rutschfest gemacht.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als äußerst vorteilhaft
erwiesen, wenn die Fliese an wenigstens einem Teil ihrer Seitenkanten
Abstandhalter aufweist.
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Mit
Hilfe dieser Abstandhalter können
vorgesehene Fugenbreiten zwischen den einzelnen Fliesen auf einfache
Art und Weise eingehalten werden. Dabei ist es denkbar, daß sich die
Abstandhalter nicht über
die gesamte Höhe
der Seitenkanten erstrecken, sondern nur einen Teilabschnitt einnehmen,
der vorzugsweise im Bereich der Rückseitenkante angeordnet ist.
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Eine
weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt auch
vor, wenn die Fliese an wenigstens einem Teil ihrer Seitenkanten
eine Nut oder eine Feder aufweist.
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Hiermit
lassen sich die Fliesen einfach zusammenstecken und beispielsweise
mit Kleber fixieren.
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Äußerst vorteilhaft
ist es aber auch, wenn die Fliese einen Klick-Mechanismus aufweist.
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Damit
können
die Fliesen einfach zusammengesteckt und mechanisch arretiert werden.
Eine schwimmende Verlegung ist denkbar.
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Es
hat sich erfindungsgemäß als äußerst vorteilhaft
erwiesen, wenn die Fliese ein übliches Fliesenformat
aufweist.
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Damit
ist die Fliese kompatibel zu gebräuchlichen Keramik- und Steinzeugfliesen.
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Eine
weitere sehr vorteilhafte Ausbildung der Erfindung liegt vor, wenn
das Verhältnis
zwischen Füllmaterial
und Kunststoff zwischen 40:60 und 80:20 beträgt.
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Mit
solchen Verhältnissen
wurde eine sehr gute Bindung erzielt. Zudem ist die fertige Fliese äußerst widerstandsfähig.
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Gemäß einer
Fortbildung der Erfindung ist es auch sehr vorteilhaft, wenn wenigstens
eine Oberfläche
der Fliese beschichtet ist.
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Es
ist denkbar, daß die
Fliese mit einem Antihaftmittel beschichtet ist, das zum Beispiel
Verschmutzungen leicht entfernbar macht. Ebenfalls denkbar ist eine
Antirutschbeschichtung oder aber ein UV Schutz, ein Feuchtigkeitsschutz
oder dergleichen.
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Erfindungsgemäß ist es äußerst vorteilhaft, wenn
die Fliese im Spritzgußverfahren,
in einem Pressverfahren und/oder in einem Kolbenspritzgußverfahren
hergestellt ist.
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Auf
diese Art und Weise hergestellte Fliesen sind günstig herstellbar, und dennoch äußerst umweltverträglich.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels veranschaulicht.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
Fliese, hergestellt aus einem Füllstoff
und einem Bindemittel gemäß der vorliegenden Erfindung,
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2 eine
Fliese mit Abstandhaltern, und
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3 eine
Fliese mit Nut- und Federanordnung, die einen Klick-Mechanismus aufweisen.
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Mit 1 ist
in 1 eine Fliese aus einem aus nachwachsenden Rohstoffen
bestehenden Füllstoff und
einem Bindemittel bezeichnet.
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Eine
solche Fliese 1 enthält
im wesentlichen einen pulver-, span- und/oder faserförmigen Füllstoff, der
aus Holz, oder anderer Biomasse gewonnen sein kann. Es ist dabei
denkbar, daß auch
andere Pflanzenfasern, wie zum Beispiel Hanf, Flachs oder dergleichen
eingesetzt werden.
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Die
Bindung wird durch einen Kunststoff, insbesondere Polypropylen,
Polyethylen, aber auch anderen Polymeren, wie PLA oder anderen aus
nachwachsenden Rohstoffen gewonnenen Polymeren und Mischungen bzw.
Elends dieser Kunststoffe hergestellt.
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Die
Fliese 1 wird im Spritzgußverfahren oder aber auch in
einem Pressverfahren oder im Kolbenspritzgußverfahren hergestellt. Es
ist aber auch denkbar, daß die
Fliese im Schleudergußverfahren hergestellt
wird.
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Bei
der Herstellung der Fliese 1 kann das Füllmaterial und/oder das Bindemittel
eingefärbt
werden, so daß die
Fliese 1 ein ansprechendes Erscheinungsbild erhält.
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Dabei
ist es denkbar, daß die
Einfärbung mehrfarbig
erfolgt. Gerade bei einer unvollständigen Durchmischung werden
so Marmorierungseffekte erzeugt, die der Fliese zum Beispiel ein
marmorähnliches
Aussehen verleihen können.
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Zusätzlich kann
die Fliese an ihrer Oberseite 2 eine Strukturierung 3 aufweisen.
Diese Strukturierung kann entweder gleich bei der Herstellung eingebracht
werden, oder aber durch eine nachträgliche Bearbeitung. Die nachträgliche Bearbeitung
kann dabei beispielsweise durch Schleifen oder Fräsen erfolgen.
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Durch
die nachträgliche
Bearbeitung werden auch eventuell unerwünschte Oberflächeneffekte entfernt
und ein gleichmässiges
und meistens mattiertes Aussehen erzeugt.
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Auch
auf der Fliesenunterseite 4 ist eine weitere Strukturierung 5 denkbar,
die für
einen sicheren Halt der Fliese 1 in einem nicht dargestellten
Mörtelbett
oder Fliesenkleber sicherstellt.
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Die
Fliese 1 weist ein übliches
Fliesenformat von beispielsweise 33 Zentimeter Kantenlänge und eine
Dicke von 2 bis 7 Millimeter auf.
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Damit
ist die Fliese 1 kompatibel zu bestehenden Fliesenböden.
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Durch
den oben beschriebenen Aufbau der Fliese 1 ist diese weitestgehend
rutschfest auch in feuchter oder nasser Umgebung. Zusätzlich ist
die Fliese unempfindlich gegenüber
vielen Umwelteinflüssen.
Vor allem ist sie wasser- und ölbeständig.
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Es
ist auch denkbar, daß die
Fliese 1 an wenigstens einem Teil ihrer Seitenkanten Abstandhalter 6 aufweist,
die eine Fuge definieren. Dazu können die
Abstandhalter 6 auf eine Teilhöhe der Fliesendicke beschränkt sein,
wie dies in 2 dargestellt ist.
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Es
ist aber auch denkbar, daß die
Fliesen 1 schwimmend verlegt werden können. Dazu können diese
Nuten 7 und Federn 8 an ihren Seitenkanten aufweisen.
Diese Nuten und Federn werden einfach zusammengesteckt und eventuell
miteinander verklebt. Es ist aber auch möglich, daß die Nuten und Federn in Art
eines Click-Systems ineinander greifen, so daß die Fliesen völlig ohne
Klebstoffe verlegbar sind.
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Die
Fliesen 1 können
zwischen 40 und 80 Prozent Füllmaterial
enthalten. Eine hohe Füllmittelkonzentration
ist wünschenswert.
Gute Ergebnisse wurden mit einem Füllmittelanteil zwischen 60
und 80 Prozent erzielt.