DE102005058971A1

DE102005058971A1 - Fugenmaterial für Bodenbeläge

Info

Publication number: DE102005058971A1
Application number: DE200510058971
Authority: DE
Inventors: Norbert Kleinschmidt; Thorsten Althoff
Original assignee: Witex AG
Current assignee: Witex Flooring Products GmbH
Priority date: 2005-12-09
Filing date: 2005-12-09
Publication date: 2007-06-14

Abstract

Fugenmaterial zum Einfügen in Fugen (22) von Bodenbelägen (10, 12), dadurch gekennzeichnet, dass das Fugenmaterial ein superabsorbierendes Quellmittel umfasst.

Description

Die Erfindung betrifft ein Fugenmaterial zum Einfügen in Fugen von Bodenbelägen.
Zum Füllen von Fugen, die sich zwischen Einzelelementen von Bodenbelägen ergeben, sind unterschiedliche Materialien bekannt. Abgesehen von allgemein bekannten Dingen, wie Fugenmörtel zum Verfugen von Steinplatten und Fliesen, gibt es streifenförmige oder bandförmige, gegebenenfalls auch farbige Einlegematerialien, die zum einen optischen Zwecken dienen können, zum anderen aber auch technische Funktionen aufweisen, beispielsweise als Dehnungsfuge dienen.

Die DE 202 05 774 U1 beschreibt ein schnur- oder stabartiges Element, beispielsweise aus Gummi oder elastischem Kunststoff, das in eine Fuge zwischen zwei Paneelen eingelegt werden kann, die vor allem als Bodenbelag verwendbar sind.

Die DE 101 62 275 befaßt sich Fugenleisten, die zugleich zum Verbinden von benachbarten Platten eines Bodenbelages dienen.

Im übrigen ist es bekannt, Bodenbelagsplatten, etwa Bodendielen und Laminatpaneele, gegen das Eindringen von Feuchtigkeit an den seitlichen Stoßkanten zu imprägnieren.

Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit dem Problem eines Schutzes gegen das Eindringen von Feuchtigkeit, zum einen in die Bodenplatten selbst, zum anderen aber auch gegen ein Hindurchdringen von Feuchtigkeit zwischen den Bodenplatten in den Untergrund.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fugenmaterial zu schaffen, das insbesondere geeignet ist, den Bodenbelag und die unter diesem befindliche Struktur vor Wasserschäden zu bewahren.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Fugenmaterial dadurch gekennzeichnet, dass es ein superabsorbierendes Quellmittel umfaßt.

Materialien, die in der Lage sind, Wasser aufzunehmen, und die bei Berührung mit Wasser (oder einer anderen Flüssigkeit) zu einem Vielfachen ihrer Ausgangsgröße aufquellen können und die Flüssigkeit speichern, sind bekannt. Quellmittel dieser Art werden beispielsweise in Babywindeln, Damenbinden, Tampons und dergleichen verwendet.

Bei Verwendung als Fugenmaterial in Bodenbelägen läßt sich die Tatsache ausnutzen, dass die superabsorbierenden Quellmittel bei der Aufnahme von Flüssigkeit ihr Volumen erheblich vergrößern und bei der Volumenzunahme einen nicht unerheblichen Druck ausüben. Dieser Effekt kann bei der Einbringung in Bodenbelags-Fugen dazu benutzt werden, dass die Fugen beim Auftreten von Feuchtigkeit durch das aufquellende absorbierende Material alsbald geschlossen werden, so dass weitere Feuchtigkeit praktisch nicht mehr eindringen kann. Es wird daher zuverlässig verhindert, dass größere Flüssigkeitsmengen durch die Fugen hindurch in den Unterbau des Fußbodens eindringen. Auch für die Stoßkanten der einzelnen Bodenplatten wird ein ständiger Kontakt mit Flüssigkeit verhindert, da das absorbierende Quellmaterial die Flüssigkeit zuverlässig aufnimmt und speichert, ohne dass das gequollene Material in nennenswertem Maße von außen feucht ist.

Vorzugsweise wird das Fugenmaterial faden- oder stabförmig ausgebildet, so dass das Einfügen in eine Fuge erleichtert wird. Ähnlich wie bei Babywindeln kann das superabsorbierende Quellmittel in einen Träger aus Fasern eingebettet sein. Diese Fasern bilden ein Vlies. In Betracht kommen Zellstoffmaterialien aller Art, aber auch Kunststofffasern, beispielsweise aus Polyester.

Weitere verwendbare Naturfasern sind Baumwolle, Holzpulpe, Jute, Hanf. Ferner können Fasermaterialien aus Zellulosenitrat, Zelluloseacetat, Rayon, Polyester, Polyvinylalkohol, Polyolefin, Polyamin, Polyamid, Polyacryl oder Polyacrylnitril verwendet werden. Die Fasern werden in der Form eines sogenannten Non-Woven-Materials eingesetzt, also als Vliesmaterial verwendet. Kunst- und Naturfasern können in einem geeigneten Mischungsverhältnis verwendet werden.

Als Quellsubstanzen eignen sich insbesondere Polymere, die sogenannte Hydrogele bilden, wie sie beispielsweise in der EP-A 0 205 674 beschrieben werden. Derartige Quellstoffsubstanzen werden seit Jahren in erheblichem Umfang bei den zuvor erwähnten Hygieneartikeln verwendet. Aus diesem Bereich ist es auch bekannt, die Quellstoffsubstanzen in ein Vlies aus Fasern der genannten Art einzubetten. Sie sind als Pulver oder Granulat unterschiedlicher Korngröße verfügbar.

Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Die einzige Figur ist ein Schnitt durch zwei miteinander verbundenen Bodenplatten, zwischen denen sich ein erfindungsgemäßes Fugenmaterial befindet.
In der einzigen Figur sind zwei benachbarte Bodenplatten mit 10, 12 bezeichnet. Die Bodenplatten können aus allen für Fußböden geeigneten Materialien bestehen, beispielsweise aus Spanplatten, MDF- oder HDF, Massivholz, Parkettholz, aber auch aus mineralischen Materialien.
Insbesondere ist das erfindungsgemäße Fugenmaterial auch verwendbar im Zusammenhang mit Fußbodenplatten aus mineralischen Materialien, die nach Art von Gipskartonplatten aufgebaut sind. Fußbodenplatten dieser Art können einen Kern aus mineralischem Material in Verbindung mit einer dekorativen Deckschicht verschiedener Art aufweisen. In Betracht kommen insbesondere Laminate aller Art, MDF- oder HDF-Paneele mit Deckschicht, gegebenenfalls auch Bodenbeläge aller Art bis hin zu Teppichboden, usw..
Die Bodenplatten können miteinander in geeigneter Weise verbunden sein, können aber auch ohne Verbindung nebeneinandergelegt werden, wie beispielsweise Fliesen oder Steinplatten. In der Zeichnung ist als einfaches Beispiel eine Nut-Feder-Verbindung dargestellt mit einer an der linken Bodenplatte 10 vorspringenden Feder 14, die in eine entsprechende Nut 16 der rechten Bodenplatte 12 eintritt.
Anstelle einfacher Nut-Feder-Verbindungen dieser Art sind heute insbesondere bei Laminat und Parkettplatten modifizierte Nut-Feder-Verbindungen üblich, die zusätzliche Verriegelungselemente aufweisen, die ein Auseinanderdriften der verlegten Platten verhindern.
Bei der dargestellten Ausführungsform ist die obere Nutwange 18 der in der Zeichnung rechten Bodenplatte 12 gegenüber der unteren Nutwange 20 verkürzt. Dadurch ergibt sich auf der in der Zeichnung oberen Seite, der Nutzseite des Fußbodens, eine Fuge 22, in die ein erfindungsgemäßes Fugenmaterial 24 eingelegt werden kann. Das Fugenmaterial ist bei der dargestellten Ausführungsform bandförmig ausgebildet. Es weist einen Träger aus einem Fasermaterial auf, in das ein superabsorbierendes Quellmittel eingebettet ist.

Claims

Fugenmaterial zum Einfügen in Fugen (22) von Bodenbelägen (10, 12), dadurch gekennzeichnet, dass das Fugenmaterial ein superabsorbierendes Quellmittel umfaßt.
Fugenmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fugenmaterial (24) band- oder stabförmig ausgebildet ist.
Fugenmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fugenmaterial als Träger ein Fasermaterial aufweist.
Fugenmaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern des Fasermaterials aus Naturfasern sind.
Fugenmaterial nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern des Fasermaterials aus Baumwolle, Holzpulpe, Jute, Hanf oder Zelluloseverbindungen bestehen.
Fugenmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern des Fasermaterials aus Kunststofffasern bestehen.
Fugenmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermaterial aus Rayon, Polyester, Polyvinylalkohol, Polyolefin, Polyamin, Polyamid, Polyacryl oder Polyacrylnitril besteht.
Fugenmaterial nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermaterial unterschiedliche Fasern in Mischung umfaßt.
Fugenmaterial nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Quellmittel durch Polymere gebildet wird, die Hydrogele bilden.