DE1036003B - Verfahren zum elektrolytischen Abscheiden von Kupfer aus waessrigen Kupfersalzloesungen - Google Patents
Verfahren zum elektrolytischen Abscheiden von Kupfer aus waessrigen KupfersalzloesungenInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
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- C25D3/02—Electroplating: Baths therefor from solutions
- C25D3/38—Electroplating: Baths therefor from solutions of copper
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Description
Die Erfindung betrifft die galvanische Abscheidung von Kupfer aus wäßrigen Kupfersalzlösungen. Es ist
bekannt, daß man die elektrolytische Abscheidung des Kupfers durch Zugabe von Cyanidionen, die mit dem
Kupferion lösliche Komplexe bilden, verbessern kann. Da diese Cyanidbäder jedoch wegen der hohen Giftigkeit
des Cyanids nicht ungefährlich sind, hat man bereits auch andere komplexbildende Stoffe den Kupfersalzlösungen
zugefügt. So ist bekannt, Diamine, die oberhalb von 100° C sieden, z. B. Äthylendiamin, zusammen mit
Oxycarbonsäuren, wie Milchsäure oder Zitronensäure, den Kupferelektrolytlösungen zuzusetzen.
Es wurde überraschenderweise festgestellt, daß man in Gegenwart von Diaminen, deren Siedepunkte bei
Atmosphärendruck zwischen ungefähr 100 und 150° C liegen, und einer Monoaminocarbonsäure, deren Komplexitätskonstante
größer ist als diejenige des verwendeten Diamins, besonders porenfreie und haltbare Abscheidungen
des Kupfers erhält. Die erfindungsgemäße Kombination von Diamin und Monoaminocarbonsäure im
Elektrolysebad ermöglicht außerdem eine Erhöhung der Kupferkonzentration bis ungefähr 250 g Sulfat je Liter,
wodurch ein schnelles Arbeiten möglich ist. Bei einer Kathodenstromdichte von 5 bis 7 A/dm2 wird mehr
als 1 Mikron Kupfer je Minute abgeschieden.
Die Gegenwart der Aminocarbonsäure in dem Elektrolyten
bewirkt außerdem, daß die Flüchtigkeit des angewandten Diamins verringert wird. Man kann daher auch
die Konzentration des Diamins in den Bädern relativ hoch halten. Vorzugsweise soll die Lösung ungefähr
2 Mol Diamin je Mol Kupfersalz aufweisen.
Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Niederschlag erhalten, der sich sehr leicht
polieren läßt, was eine bedeutende Kostenersparnis der mechanischen Nachbearbeitung des galvanisch verkupferten
Gegenstands ergibt. In Tabelle I sind einige Diamine angegeben, deren Siedepunkte zwischen 100 und 150° C
liegen und die in Verbindung mit den Monoaminocarbonsäuren verwendet werden können. Außer dem Siedepunkt
ist noch der negative Logarithmus der Komplexitätskonstante pKl angegeben.
pκ ist gleich —10 log K1, wobei
(Cu
2+\
K1=--
(CuEnI+)
Cu++ + 2 En ^= CuEn2 ++.
Hierin stellt En die Konzentration des Diamins, z. B. des Äthylendiamins, (Cu2+) die Konzentration des freien
Cupriions, und (CuEn^+) die Konzentration des am
Diamin gebundenen Cupriions dar.
Verfahren zum elektrolytischen
Abscheiden von Kupfer aus wäßrigen Kupfersalzlösungen
Anmelder:
N. V. Metallic Industry, Loosdrecht (Niederlande)
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann, Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität: Niederlande vom 6. August 1955
Äthylendiamin ,
Ν,Ν'-Dimethyl-äthylen-
diamin ,
Ν,Ν-Diäthyl-äthylendiamin..
Propylendiamin
Propylendiamin
Siedepunkt 0C
116
119 144 120
20,0
16,3 13,7 19,7
In Tabelle II werden einige Aminosäuren genannt, zusammen mit dem negativen Logarithmus der Komplexitätskonstante
der Assoziationsreaktion mit dem freien Cupriion, wobei:
K = JCuJ
2
2
(CuAZl+) Cu++ +2AZ=?= CuAZ2 ++.
Hierin stellt AZ die Aminosäure und CuAZ2 2+ den
Cupriaminosäurekomplex dar.
a-Alanin 15,0
/?-Alanin 12,8
Glycin 15,4
Glutaminsäure 15,0
y-Aminobuttersäure 8,6
809 580/497
Vorzugsweise werden Aminosäuren gebraucht, deren Komplexitätskonstante wenigstens 2 Zehnerpotenzen
größer ist als die des Diamins, mit dem sie in Kombination gebracht wird, mit anderen Worten, von dem der
pK wenigstens 2 kleiner ist als der pk des gebrauchten
Diamins. In jenem Falle wird nämlich das Cupriion zum größten Teil zu einem Diaminkomplex gebunden, und zu
einem viel kleineren Teil (bei einem Unterschied von 2 ungefähr einem Tausendstel des obengenannten Teiles)
als Aminosäurekomplex. Die Aminosäurekomplexe sind nämlich im allgemeinen weniger in den gebrauchten
Lösungen löslich als die Diaminkomplexe, so daß im umgekehrten Falle unlösliche Kupferaminosäurekomplexe
gebildet werden können.
Ein Vorteil der erfindungsgemäß hergestellten Kupferbäder ist folgender: Wenn man pro Mol Kupfersalz einen
geringen Überschuß des Diamins verwendet (ungefähr 2,2 Mol), wird sowohl das Kupfer als auch der größte Teil
des Diamins zu einem Komplex geringer Flüchtigkeit gebunden, wobei aber der Diaminüberschuß noch verdampfen
kann. Dieses Verdampfen wird nun im Kupferbad erfindungsgemäß dadurch gesteuert, daß man den
früher notwendigen Diaminüberschuß von einer nicht flüchtigen Aminosäure, die nur einen niederen Prozentsatz
des Kupfers bindet und selbst ziemlich gut löslich ist, ersetzt.
Wie aus Tabelle II hervorgeht, können sowohl Monoaminomonocarbonsäuren
wie Monoaminodicarbonsäuren wie Glutaminsäure gebraucht werden. Gegebenenfalls kann man dem Bade ein Netzmittel zusetzen. Dieses
Netzmittel kann üblicher Art sein, wie z. B. ein Alkalisalz von Benzolsulfonsäure oder Laurylsulfonsäure; aber
einen Niederschlag mit verbesserten Eigenschaften, besonders in Hinsicht auf den Glanz, erhält man, wenn
man als Netzmittel dem Bade das Sulfat eines primären aliphatischen Alkohols mit verzweigter Kohlenstoffkette
mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen zugibt.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele erläutert:
Ein Kupferbad folgender Zusammensetzung wurde hergestellt:
Kupfersulfat 5 aq 225 g/l (0,9 Mol)
Äthylendiamin (70%ige Lösung) .. 154 g/l (1,8MoI)
a-Aminopropionsäure. 45 g/l (0,5 Mol)
Natriumbenzolsulfat 0,3 g/l
Im so hergestellten Bade wurden gebürstete eiserne Gegenstände bei einer Temperatur von 58° C, einer Kathodenstromdichte
von 8 A/dm2 und einer Anodenstromdichte von 1,2 A/dm2 verkupfert. Der ρπ-Wert des Bades
betrug ungefähr 8,7. Wie üblich wurde die Kathode fortwährend bewegt.
Nach 30 Minuten hatte sich eine Kupferschicht mit einer mittleren Schichtdicke von ungefähr 50 Mikron
abgeschieden; 94 Mikron Kupfer waren auf die hervorragenden Teile des Gegenstandes niedergeschlagen und
34 Mikron in die Höhlungen. Dies deutet auf eine äußerst gleichmäßige Metallverteilung. Der Niederschlag war
überall gleich hochglänzend und konnte unmittelbar, d. h. ohne Nachpolierung, vernickelt werden.
Ein Kupferbad folgender Zusammensetzung wurde hergestellt:
Kupfersulfat 5 aq 225 g/l (0,9 Mol)
Propylendiamin-1,2 148 g/l (2,0 Mol)
Glutaminsäure 66 g/l (0,45 Mol)
2-Butyl-dekanosulfat 0,8 g/l
Mit Hilfe des derart hergestellten Bades wurden gebüistete
eiserne Gegenstände bei 56° C verkupfert. Die Kathodenstromdichte betrug 7,5 A/dm2 und die Anodenstromdichte
1,3 A/dm2. Der pn-Wert des Bades betrug ungefähr 8,4, und die Kathode wurde fortwährend
bewegt.
Die mittlere Dicke des abgeschiedenen Kupfers betrug nach 25 Minuten 45 Mikron; das Kupfer war glänzend
und geeignet, um ohne weitere Bearbeitung vernickelt zu werden. Es war gleichmäßig über dem Gegenstand verteilt.
Claims (3)
1. Verfahren zum elektrolytischen Abscheiden von Kupfer aus wäßrigen Kupfersalzlösungen in Gegenwart
eines Diamins, dessen Siedepunkt bei atmosphärischem Druck zwischen ungefähr 100 und 150° C
liegt, in einer Menge von wenigstens 1 Mol pro Liter, dadurch gekennzeichnet, daß dem Bade eine Monoaminocarbonsäure
zugesetzt wird, deren Komplexitätskonstante größer ist als diejenige des verwendeten
Diamins.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komplexitätskonstante der verwendeten
Aminosäure wenigstens 2 Zehnerpotenzen größer ist als diejenige des verwendeten Diamins.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Bade ein Netzmittel zugesetzt
wird, das aus dem Sulfat eines primären aliphatischen Alkohols mit verzweigter Kohlenstoffkette
mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen besteht.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 411 674.
USA.-Patentschrift Nr. 2 411 674.
® 809 580/497 7.58
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB3216656A GB822628A (en) | 1956-10-22 | 1956-10-22 | A process for the electrolytic deposition of copper from an aqueous copper solution |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1036003B true DE1036003B (de) | 1958-08-07 |
Family
ID=10334326
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1956N0011780 Pending DE1036003B (de) | 1956-10-22 | 1956-01-31 | Verfahren zum elektrolytischen Abscheiden von Kupfer aus waessrigen Kupfersalzloesungen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1036003B (de) |
GB (1) | GB822628A (de) |
NL (2) | NL199518A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA898183A (en) * | 1970-05-25 | 1972-04-18 | R. Bharucha Nanabhai | Method of plating copper on aluminum |
CA1001581A (en) * | 1971-11-10 | 1976-12-14 | Canada Wire And Cable Limited | Plating copper on aluminum |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2411674A (en) * | 1943-03-04 | 1946-11-26 | Little Inc A | Art of electrodeposition of copper |
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- NL NL199518D patent/NL199518A/xx unknown
-
1956
- 1956-01-31 DE DE1956N0011780 patent/DE1036003B/de active Pending
- 1956-10-22 GB GB3216656A patent/GB822628A/en not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2411674A (en) * | 1943-03-04 | 1946-11-26 | Little Inc A | Art of electrodeposition of copper |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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