DE1521046C - Cyanidisches, alkalihydroxidfreies Bad und Verfahren zum galvanischen Abscheiden von Cadmium auf Eisenteilen, vorzugsweise Federstählen - Google Patents
Cyanidisches, alkalihydroxidfreies Bad und Verfahren zum galvanischen Abscheiden von Cadmium auf Eisenteilen, vorzugsweise FederstählenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein cyanidisches, alkalihydroxidfreies Bad und Verfahren zum galvanischen
Abscheiden von Cadmium auf Eisenteilen, vorzugsweise Federstählen. ·.
Das Aufbringen derartiger Überzüge erfolgt bisher mit Hilfe von Elektrolyten, die einen Zusatz an
Alkalihydroxid sowie einen niedrigen Gehalt an Cadmium bei hohem Cyanionen-ZCadmiumionenverhältnis
enthalten. So ist etwa in »Metal Finishing«, 57, Nr. 10, S. 76, ein alkalihydroxidhaltiger Elektrolyt
bekanntgeworden; der bei einem Cd-Gehalt von 14,5 bis 16,4 g/l ein Cyan-/Cadmiumionenverhältnis von
4,22 bis 4,18. auf weist. Der Alkalihydroxidzusatz erfolgt hierbei zum Zwecke der Verbesserung des
Streuvermögens sowie der Erhöhung der Leitfähigkeit des Bades, während durch die Einstellung des Bades
auf einen niedrigen Cadmiumionengehalt das bei höheren Cadmiumionengehalten auftretende Mattwerden
des Cadmiumüberzuges verhindert werden soll. Der geringe Cadmiumionengehalt im Elektrolyten
bewirkt darüber hinaus — gegenüber Bädern mit hohem Cadmiumionenanteil — ebenso* wie der
Alkalihydroxidzusatz eine Verbesserung des Streuvermögens.
Der wesentliche Nachteil der bei der bisherigen Arbeitsweise verwendeten Elektrolyten besteht darin,
daß während der Galvanisierung kathodisch Wasserstoff abgeschieden wird, der in das Metall diffundiert
und zu einer Versprödung des zu galvanisierenden Stückes führt, die noch durch die aus den vorstehend
erwähnten Gründen vorgesehenen niedrigen Cadmiumionengehalte verstärkt wird.
Es sind auch in »Hydrogen Embrittlement in Metal Finishing«, 1961, S. 115, Zusammensetzungen einzelner
Elektrolysebäder aufgeführt, die, bei Alkalihydroxidfreiheit, Cadmiumgehalte zwischen 14,5 und
89,6 g/l und ein Cyanionen/Cadmiumionenverhältnis zwischen 1,4 und 4,22 aufweisen. Die Anwendung
dieser Bäder macht eine Wärmebehandlung der Werkstücke nach der Galvanisierung während mehrerer
Stunden bei erhöhter Temperatur erforderlich.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur galvanischen Aufbringung von Cadmiumüberzügen
auf Eisenteile aus cyanhaltigen Bädern zu schaffen, bei dem die kathodische Abscheidung von
Wasserstoff vermieden und mit dessen Hilfe die Erzeugung eines festen glänzenden Überzuges ohne Zusatz
besonderer Glanzmittel ermöglicht wird. Die Erfindung besteht darin, daß das Bad 45 bis 55 g/l Cadmiumionen,
bei einem CyanionenVCadmiumionenverhältnis von 1,0 bis 1,2 enthält.
Es hat sich gezeigt, daß bei Verwendung eines erfindungsgemäß zusammengesetzten Elektrolyten die
Ausscheidung von Wasserstoff an der Kathode vollständig vermieden wird, so daß auch die infolge der
ίο Wasserstoffausscheidung auftretenden Nachteile, insbesondere
Versprödung des Werkstückes, beseitigt sind. Hierbei kann der Cadmiumionengehalt bis zu
einem das Streuvermögen des Elektrolyten bzw. das Aussehen des Cadmiumüberzuges nicht beeinträchtigenden
Wert erhöht werden, wodurch die Gefahr der Metallversprödung weiterhin stark vermindert wird.
Da eine Wasserstoffabscheidung nicht mehr erfolgt, können. kompliziert gestaltete Teile mit ausgezeichnetem
Erfolg mit einem Überzug versehen werden, in deren Höhlungen sich bei Anwendung des bekannten
Verfahrens regelmäßig Gasansammlungen bilden, die bewirken, daß das Werkstück an diesen Stellen
uncadmiert bleibt. Es bedarf demzufolge auch nicht mehr der Anordnung von Absaugvorrichtungen
an den Rändern der Elektrolysebäder, ebenso wie eine auf die jeweilige Zusammensetzung abgestimmte
Wärmebehandlung "der Werkstücke zur "Beseitigung der sich aus dem Eindiffundieren von atomarem
Wasserstoff ergebenden Folgen nicht mehr erforderlieh ist. Die günstigen chemischen Badverhältnisse
führen zu einer hohen Badbeständigkeit und erleichtern die Instandhaltung der Bäder, ebenso wie der
Verbrauch an Chemikalien 'beim Galvanisieren auf
ein Minimum beschränkt ist.
Das Ausscheiden des Cadmiums unter Verwendung des erfindungsgemäßen Bades kann bei Stromdichten
bis zu etwa 5 Amp/dm2 sowie bei erhöhten Badtemperaturen bis zu etwa 50° C erfolgen, wobei,
noch ein hohen Ansprüchen genügender galvanischer Überzug sowie ein gutes Streuvermögen des Elektrolyten
erzielt wird. Besonders gute Ergebnisse werden jedoch beim Arbeiten mit einer Stromdichte zwischen .,
2,5 und 4 Amp/dm2 bei Raumtemperatur des Elektrolyten erzielt. Die hohen Stromdichten erlauben ι. (j
eine erhebliche Abkürzung der Expositionszeit, was eine weitere Kosteneinsparung bewirkt. Auf den Zusatz
besonderer Glanzmittel zum Elektrolyten kann vollständig verzichtet werden.
Eine normalerweise bei niedrigen Cyanionengehalten im Bad sowie erhöhter Stromdichte und
Badspannung auftretende Polarisation, die zur anodischen Abscheidung von Cadmiumoxid und dessen
anschließender Zersetzung unter Freisetzung von Sauerstoff führt, tritt bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in der Regel nicht ein.
110 g 95%iges Natriumcyanid wurde in einem Liter Wasser gelöst und nach Erwärmung auf Raumtemperatur
60 g technisch reines Cadmiumoxid mit einem Cadmiummetallanteil von 85 %> zugesetzt.
Nach Abkühlung auf Raumtemperatur enthielt der alkalihydroxid- und glanzmittelzusatzfreie Elektrolyt
51 g Cadmium und 55,4 g Cyan pro Liter.
Die Elektrolyse erfolgte bei 0,9 V sowie einer Stromdichte von 3 Amp/dm2, wobei während einer
Expositionszeit von K) Minuten auf einem Federbandstahl von 0,5 mm Stärke 101 g Cadmium/m2 ab-
geschieden wurden, die bei einem beiderseits glänzenden Aussehen einer Cadmiumschicht von 12 μ entsprachen.
Die Prüfung des cadmierten Federstahles erfolgte durch Eindrücken eines kugeligen Dornes von 5 mm
Durchmesser in das Werkstück, wobei sich eine mittlere Drucklast von 260 kp im Verhältnis zu einer mittleren
Drucklast von 250 kp bei uncadmiertem Stahl ergaben. Eine Versprödung mit unter die Ausgangslast
abfallenden Werten trat somit nicht ein.
Claims (2)
1. Cyanidisches, alkalihydroxidfreies Bad zum galvanischen Abscheiden von Cadmium auf
Eisenteilen, vorzugsweise Federstählen, dadurch gekennzeichnet, daß es Cadmiumionen
in einer Menge von 45 bis 55 g/l, bei einem CyanionenVCadmiumionenverhältnis von 1,0 bis
1,2 enthält.
2. Verfahren zum galvanischen Abscheiden von Cadmium auf Eisenteilen unter Verwendung eines
Bades nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Stromdichten bis zu 5 Amp/dm2, vorzugsweise
2,5 bis 4 Amp/dm2, und Temperaturen bis 50° C, vorzugsweise Raumtemperatur, gearbeitet
wird.
Applications Claiming Priority (2)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DET0029473 | 1965-09-25 | ||
| DET0029473 | 1965-09-25 |
Publications (3)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE1521046A1 DE1521046A1 (de) | 1969-09-04 |
| DE1521046B2 DE1521046B2 (de) | 1972-06-08 |
| DE1521046C true DE1521046C (de) | 1973-01-11 |
Family
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