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Schwenkbagger, z. B. Schaufelradbagger od. dgl., mit einem auf dem
schwenkbaren Oberbau fest angeordneten Führerhaus Bei großen Schwenkbaggern, z.
B. Schaufelradbaggern, wie sie bei der planmäßigen Abtragung ausgedehnter Geländestücke,
beispielsweise für Abräum-oder Förderzwecke, verwendet werden, ist zur Erzielung
eines geradlinigen Schnittes eine genaue Einhaltung eines bestimmten Schwenkwinkelbereiches
durch den Ausleger erforderlich. Es liegt nahe, den Schwenkwinkel selbsttätig zu
begrenzen, beispielsweise durch eine Kontakteinrichtung, die bei Erreichen eines
durch Einstellung zweier beweglicher Pole bestimmten Schwenkwinkels des Oberbaues
gegenüber dem Fahrwerk den Schwenkantrieb durch Berührung eines Gegenpols mit einem
der beiden beweglichen Pole selbsttätig ab- oder in seiner Drehrichtung umschaltet.
Bei einer derartigen selbsttätigen Begrenzung des Schwenkwinkels können jedoch die
jeweiligen Augenblickswerte des Schwenkwinkels in dem auf dem schwenkbaren Oberbau
fest angeordneten, also mitgeschwenkten Führerhaus nicht festgestellt werden. Auch
sind bei einer Neueinstellung der Schwenkwinkelbegrenzung Irrtümer leicht möglich.
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Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile dadurch zu vermeiden, daß
ein Anzeigegerät für die Anzeige des Schwenkwinkels gleichzeitig die Kontakteinrichtung
zur Begrenzung des Schwenkwinkels enthält. Erfindungsgemäß sind entweder die beiden
einstellbaren Pole der Kontakteinrichtung selbst oder die Mittel zu ihrer Einstellung
auf einer im Führerhaus vorgesehenen Skala angeordnet, auf der auch der Schwenkwinkel
unter Verwendung eines an sich bekannten Drehmeldeempfängers mittels eines Zeigers
winkelgleich angezeigt wird, wobei der Gegenpol zur Schaltung des Schwenkantriebes
entweder an dem Zeiger des Drehmeldeempfängers oder an einem mit diesem gekoppelten
Kontaktarm angeordnet ist.
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Bei einer Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung weist die
Skala eine 360°-Teilung auf und wird mittels des Drehmeldeempfängers in zu den Schwenkbewegungen
des Oberbaues gegenläufigem Sinn gedreht, während der den Schenkelwinkel auf der
Skala anzeigende Zeiger relativ zum Führerhaus feststehend angeordnet ist.
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Ein Beispiel hierfür ist in den Abb. 1 und 1 a der Zeichnung schematisch
dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 die Draufsicht eines erfindungsgemäßen Anzeigegerätes
und Abb. 1 a eine Seitenansicht desselben Gerätes, teilweise im Schnitt.
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Der Drehmeldeempfänger 1 trägt auf seiner Einstellachse die Skalenscheibe
2, die fest mit der Einstellachse verbunden ist. Auf der Einstellachse drehbar angeordnet
sind die beiden Kontaktzeiger 3, 4, denen der auf dem relativ zum Führerhaus feststehenden
Teil des Drehmeldeempfängers befestigte Kontakt 5 zugeordnet ist. Die Stromzufuhr
zu den Kontaktzeigern 3, 4 geschieht über die Schleifbürsten S1 und S2. Ebenfalls
an dem relativ zum Führerhaus feststehenden Teil des Gerätes ist die Zeigermarke
6 angebracht, mittels der die Augenblickswerte des Schwenkwinkels auf der Skala
2 abgelesen werden können. Berührt einer der beiden mit der Scheibe 2 gedrehten
Kontaktzeiger 3 oder 4 den Kontakt 5, so wird einer der bei AB oder AC angeschlossenen
Stromkreise geschlossen, wodurch der Antriebsmotor für das Schwenkwerk stillgesetzt
oder auf die entgegengesetzte Drehrichtung umgeschaltet wird. Die Verstellung der
Kontaktzeiger 3, 4 auf der Einstellachse des Drehmeldeempfängers 1, also die Einstellung
des Schwenkbereiches, geschieht in dem dargestellten Beispiel von Hand, wobei zum
Festhalten der Einstellachse die durch einen Druckknopf betätigte Bremse 7 dient.
Man könnte die Kontaktzeiger 3, 4 aber beispielsweise auch mittels eines besonderen
Drehknopfes über Differentialgetriebe verstellen.
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Die Gegenläufigkeit der Drehbewegung der Skalenscheibe 2 gegenüber
der von dem Baggerausleger und dem Führerhaus tatsächlich ausgeführten Schwenkbewegung
hat bei der vorausgesetzten winkelgleichen Verstellung zur Folge, daß bei einer
Schwenkung, an der das Führerhaus mitsamt dem Anzeigegerät teisL nimmt, die Ausrichtung
der Skalenscheibe wie die
eines Kompasses im Raum festbleibt, so
daß also die Verbindungsgerade zwischen Skalenteil 0 und Skalenteil l80° die tatsächliche
Ausrichtung des Fahrgestells im Raum veranschaulicht, während die Zeigermarke 6
die Ausrichtung des Auslegers und es Führerhauses im Raum angibt.
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Bei der in Abb. 1 angenommenen Anzeigestellung sind also Ausleger
und Führerhaus gegenüber dem Fahrgestell um einen Winkel von 30° im Uhrzeigersinn
ausgeschwenkt.
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Der Erfindungsgedanke läßt sich aber auch so verwirklichen, daß die
Skala eine Gradteilung von ± 90° aufweist und relativ zum Führerhaus feststehend
angeordnet ist, während der den Schwenkwinkel auf der Skala anzeigende Zeiger mittels
des Drehmeldeempfängers in zu den Schwenkbewegungen des Oberbaues gleichläufigem
Sinn gedreht wird. Diese Anzeigeart ergibt jedoch keine so anschauliche Wiedergabe
der Schwenkbewegung wie die gemäß der ersten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
Denn wenn hierbei auch der Schwenkwinkel der Größe nach richtig ablesbar ist, so
wird doch die Ausrichtung des Fahrgestells nicht sinnfällig angezeigt. Der räumlichen
Vorstellung noch schwerer zugänglich wird diese Art der Anzeige aber dann, wenn
der Bagger mit Schwenkwinkeln arbeitet, die größer sind als 90°, d. h. also, wenn
der Bagger nach »rückwärts« arbeitet. Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten wird
bei Schwenkwinkeln, die über 90° von der ursprünglichen Bezugsrichtung für die Anzeige
abweichen, die Bezugsrichtung um 180° geschwenkt, so daß alsdann die Nullrichtung
nicht mehr der Vorausrichtung, sondern der Richtung nach rückwärts zugeordnet ist.
Zum Schwenken der Bezugsrichtung um 180° wird zweckmäßig der mittels des Drehmeldeempfängers
gedrehte Zeiger durch eine Umschaltung an dem Drehmeldeempfänger, beispielsweise
durch Vertauschung von Übertragungsleitungen, um 180° gedreht, was selbsttätig durch
eine die Winkelstellung des Oberbaues gegenüber dem Fahrgestell vergleichende Kontakteinrichtung
erfolgen kann; insbesondere können die Pole der die Winkelstellung des Oberbaues
gegenüber dem Fahrgestell vergleichenden Kontaktvorrichtung an dem Geber des Drehmeldeempfängers
angeordnet sein. Zweckmäßig wird der Umschaltvorgang zum Umschalten der Bezugsrichtung
in beiden Schwenkrichtungen des Oberbaues erst nach Überfahren der jeweiligen 90°-Stellung
um einige Winkelgrade (z. B. 20°) verspätet ausgelöst, wozu in an sich bekannter
Weise Verzögerungskontakte (»Schleppkontakte«) verwendet werden können. Die vergleichende
Kontaktvorrichtung kann dabei gleichzeitig auch andere Anzeigevorrichtungen umschalten,
z. B. die Anzeigevorrichtung für die Fahrstrecke, wobei der bisher bei Vorwärtsfahrt
positiv gerechnete Weg nach der Umschaltung in der Richtung nach rückwärts positiv
gezählt wird, oder die Anzeigevorrichtung für die am Fahrwerk eingestellte Fahrtrichtung
(»Kurve nach links« bedeutet dann »Kurve nach rechts« und umgekehrt).
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Eine Drehung der Bezugsrichtung für die Anzeige um 180° erhält man
auch dadurch, daß man gemäß einer weiteren Ausbildung des Gerätes nach der Erfindung
den auf der Einstellachse des Drehmeldeempfängers angeordneten, den Schwenkwinkel
anzeigenden Zeiger sowie gegebenenfalls den zur Betätigung des Steuerkontaktes dienenden,
besonderen Zeiger als doppelarmigen Zeiger ausbildet, der an jedem Arm einen mit
den auf der Skala einstellbaren Polen der Kontakteinrichtung zusammenarbeitenden
Gegenpol aufweist, wobei jeder Gegenpol jedoch nur innerhalb des Schwenkwinkelbereiches
von ± 90° wirksam ist. Hierbei wird zweckmäßig die eine Zeigerhälfte abgedeckt,
so daß jeweils nur derjenige Arm des doppelarmigen Zeigers sichtbar ist, der den
Schwenkwinkel im Sehwenkwinkelbereich von ± 90° auf der Skala anzeigt. Die auf dem
relativ zum Führerhaus feststehenden Teil des Gerätes einstellbaren Kontakte sind
hierbei ebenfalls nur innerhalb eines Schwenkwinkelbereiches von ± 90° wirksam.
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Ein Ausführungsbeispiel hierfür ist in den Abb. 2 und 2 a leer Zeichnung
schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. 2 wiederum die Draufsicht eines Anzeigegerätes
und Abb. 2a eine Seitenansicht desselben Gerätes, teilweise im Schnitt.
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Auf der Einstellachse des Drehmeldeempfängers 1 ist der Doppelzeiger
8 befestigt, der an seinen Armen die Kontakte 9, 10 trägt. Die Skala 2 befindet
sich auf dem relativ zum Führerhaus feststehenden Teil des Gerätes. Mit 11 und 12
sind die auf der Skala 2 einstellbaren Steuerkontakte bezeichnet. Jeder dieser Steuerkontakte
11, 12 ist mittels eines Drehknopfes 13 bzw. 14 über ein Ritzel 15, das an einem
Zahnkranz 16 angreift, verstellbar. Die Stromzufuhr zu dem Zeiger 8 geschieht über
die Schleifbürste S3. Wird der Baggerausleger um mehr als 90° geschwenkt - wozu
die Steuerkontakte 11 bzw. 12 zeitweilig unwirksam gemacht werden -, so verschwindet
der vorher sichtbare Arm des Zeigers 8 unter der Abdeckplatte 17, während der andere
Arm des Zeigers 8 in das Gesichtsfeld tritt und von da ab die Steuerung durch Betätigung
der Steuerkontakte 11, 12 übernimmt.
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In den Abb. 3 und 4 ist noch veranschaulicht, wie sich bei den in
den Abb. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen die Anzeige des Schwenkwinkels
für den Baggerführer darstellt, und zwar zeigt Abb. 3 das in Abb. 1 dargestellte
Anzeigegerät mit gegenläufig zur Schwenkbewegung des Auslegers drehbarer Skala und
relativ zum Führerhaus feststehendem Zeiger und Abb. 4 das in Abb. 2 dargestellte
Anzeigegerät mit relativ zum Führerhaus feststehender Skala und gleichsinnig zur
Schwenkbewegung des Auslegers drehbarem Zeiger.
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In beiden Abbildungen ist SN die Richtung, die das Fahrgestell des
Baggers unverändert einnimmt, und zwar ist MN die Vorwärts- und MS die Rückwärtsrichtung.
Die Pfeile A, B, C geben jeweils die Richtungen an, die der Ausleger mitsamt dem
Führerhaus der Reihe nach einnimmt, wenn er, von der Stellung A ausgehend, um 60°
und dann um 135° gegenüber der MN-Richtung um die Schwenkachse M ausgeschwenkt wird;
sie stellen gleichzeitig die jewellige Blickrichtung des Baggerführers dar.
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In der Abb. 3 hat sich bei einer Ausschwenkung um 60° (Pfeilrichtung
B) die Skalenscheibe SK gegenüber der relativ zum Führerhaus feststehenden Zeigermarke
Z um denselben Winkel in gegenläufigem Sinn gedreht; die Verbindungsgerade der Punkte
0 und 180° auf der Skala veranschaulicht die Ausgangsrichtung MN. Dasselbe gilt
für den Ausschwenkwinkel 135° (Pfeilrichtung C). Die Verbindungsgerade 0-180° behält
während der ganzen Schwenkbewegung ihre Richtung im Raume wie eine Kompaßnadel bei.
In der Ausschwenkstellung C kann der Baggerführer die Lage des Auslegers auch gegenüber
der Richtung 1ITS, also gegenüber der Rückwärtsrichtung, an dem Winkel e sinnfällig
erkennen; es besteht also keine Gefahr,
daß er falsche Schaltmaßnahmen
ergreift, wenn er von dieser Stellung des Auslegers aus beispielsweise den Winkel
e vergrößern oder verkleinern will.
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Nach Abb. 4 hat sich der drehbare Zeiger Z' bei Ausschwenkung des
Auslegers um 60° (Pfeilrichtung B) um denselben Winkel in gleichem Drehsinn gedreht.
Die Lage des Auslegers gegenüber der MN-Richtung ist jetzt nicht mehr so ohne weiteres
sinnfällig zu erkennen: Der Baggerführer muß in. Gedanken die Richtung
MB in die Richtung MN legen, wenn er sich mit der abgelesenen Zahlenangabe
nicht begnügt, sondern den Winkel, den der Zeiger Z' gegenüber der Nullrichtung
einnimmt, dem tatsächlichen Ausschwenkwinkel in der Anschauung zuordnen will. Dies
ist bei Ausschwenkwinkeln unter 90° noch verhältnismäßig leicht möglich, da der
Baggerführer hierbei die MN-Richtung im Gelände noch sieht. Bei einer Ausschwenkung
des Auslegers über 90°, beispielsweise um 135°, dagegen (Pfeilrichtung C) würde
der Zeiger Z', wenn nicht eine Drehung der Bezugsrichtung um 180° vorgenommen würde,
die gestrichelt gezeichnete Lage einnehmen, und der Baggerführer könnte der Anzeige
lediglich abstrakt die Tatsache entnehmen, daß der Ausleger um 135° gegenüber der
MN-Richtung ausgeschwenkt ist; eine-, anschauungsmäßige Zuordnung zwischen der Stellung
des Zeigers und der MIN-Richtung wäre ihm hierbei nur schwer möglich, da die MN-Richtung
nicht mehr in seinem Blickfeld liegt. Erscheint der Zeiger auf der Skala aber in
der mit ausgezogenen Linien dargestellten Stellung, also um 180° versetzt, so kann
der Baggerführer die Richtung MC leicht der in sein Blickfeld fallenden Richtung
MS zuordnen und den Winkel zwischen Zeiger und Nullrichtung als den Winkel e erkennen,
um den er mit seinem Führerhaus von der MS-Richtung entfernt ist.
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Man könnte daran denken, auch bei der Anordnung mit relativ zum Führerhaus
feststehender Skala und drehbarem Zeiger (Abt. 2) den Zeiger sich. gegenläufig zur
Schwenkbewegung drehen zu lassen. Dies hätte aber den Nachteil, daß dann die Steuerkontakte
für die Anschauung auf die »falsche« Seite zu liegen kämen: Der Steuerkontakt rechts
von der Nullrichtung würde die Schwenkbewegung nach links, und der Steuerkontakt
links von der Nullrichtung die Schwenkbewegung nach rechts begrenzen, was eine Fehlbedienung
zur Folge haben kann. Bei, den verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung braucht
- wie oben angedeutet - keineswegs zur Anzeige und zur Betätigung der Steuerkontakte
derselbe Zeiger verwendet zu werden; die Steuerkontakte können vielmehr auch durch
einen (bzw. zwei) Kontaktzeiger betätigt werden, die mit dem Anzeiger auf derselben
Welle sitzen, so daß die auf der Skala einstellbaren Teile nur dazu dienen, die
Einstellung der Kontakte sichtbar anzuzeigen.