DE1035117B - Verfahren zum Entfernen der Verunreinigungen aus elementarem Bor - Google Patents

Verfahren zum Entfernen der Verunreinigungen aus elementarem Bor

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DE1035117B
DE1035117B DEB37623A DEB0037623A DE1035117B DE 1035117 B DE1035117 B DE 1035117B DE B37623 A DEB37623 A DE B37623A DE B0037623 A DEB0037623 A DE B0037623A DE 1035117 B DE1035117 B DE 1035117B
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B35/00Boron; Compounds thereof
    • C01B35/02Boron; Borides
    • C01B35/023Boron

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entfernen der Verunreinigungen aus elementarem Bor Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung von elementarem Bor bekannt, von denen nur zwei erwähnt seien, nämlich die Elektrolyse von borhaltigen Salzen bei hohen Temperaturen und die direkte Reduktion von Boroxyd mit Magnesium, wie es zuerst von Moissan beschrieben worden ist. Das rohe Produkt wird im allgemeinen sorgfältig mit heißer Säure ausgelaugt, und auch in diesem Falle kann es noch 811,!, oder mehr Verunreinigungen enthalten.
  • Durch das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren kann nunmehr ein beträchtlicher Teil dieser Verunreinigungen entfernt oder in eine Form übergeführt werden, in der sie durch Auslaugen entfernt werden können. Zu diesem Zweck wird das unreine Bor zusammen mit Borfluorid oder Fluorwasserstoff oder einem Ammonium- oder Alkalifluorid oder mit Mischungen von zwei oder mehreren dieser Stoffe erhitzt. Die Wärmebehandlung erfolgt bei Temperaturen zwischen 400 und 1000°C in einer Atrnosphäre, die gegenüber Bor inert ist, wobei gegebenenfalls unter vermindertem Druck gearbeitet wird. Das durch die Wärmebehandlung erhaltene Produkt wird dann anschließend mit heißer Säure ausgewaschen.
  • Als Ausgangsmaterial wird rohes Bor verwendet. Jedoch ist es vorteilhaft, aus dem Rohbor auslaugbare Verunreinigungen vorher zu entfernen, und zwar mindestens teilweise, was durch Behandeln mit heißer Säure geschieht.
  • Bevorzugt wird bei dem Verfahren mit einer Mischung von K B F4 und K H F2, vorzugsweise unter Zusatz von K F, gearbeitet.
  • Die Menge der angewandten Fluoride kann sich innerhalb weiter Grenzen ändern; schon Mengen von 5°..'0, bezogen auf das Gewicht des Bors, besitzen eine bemerkenswerte Wirkung. Vorzugsweise wird jedoch eine :Menge von 50 bis 200°;'o angewandt. Wenn jedoch keine maximale Reinheit gefordert wird, so ist im allgemeinen eine Menge von 10 bis 20 °/o ausreichend.
  • Die Wärmebehandlung wird @,orzugsweise in einer inerten Atmosphäre, z. B. in Helium- oder Argonatmosphäre, oder in einer reduzierenden Atmosphäre, z. B. in einer solchen von Wasserstoff, durchgeführt. Das Reaktionsgefäß soll evakuierbar sein, um die Behandlung bei verringertem Druck und unter Ausschluß von Sauerstoff durchführen zu können.
  • Die Dauer der Behandlung kann verhältnismäßig kurz sein; in vielen Fällen werden befriedigende Ergebnisse erzielt, wenn die Behandlung 30 Minuten oder weniger beträgt. Bei Behandlungszeiten über 60 Minuten ist keine weitere Verbesserung hinsichtlich der Reinheit des Produktes festzustellen.
  • Nach der Wärmebehandlung gemäß der Erfindung wird das behandelte Material ausgelaugt, um die beim Erhitzen entstandenen Reaktionsprodukte und etwaige nicht umgesetzte Fluoride zu entfernen. Vorzugsweise erfolgt dies in ähnlicher Weise wie bei den bisher üblichen Laugebehandlungen. Die wasserlöslichen Bestandteile werden zunächst durch Extraktion mit Wasser entfernt, und der Rückstand dann, beispielsweise während 3 Stunden, mit 20 %iger Salzsäure gekocht, anschließend gewaschen und getrocknet.
  • Es wurde beobachtet, daß durch das Auslaugen nach dem Erhitzen ein Entfernen derjenigen Verunreinigungen stattfindet, die sich durch ähnliches Auslaugen vor dem Erhitzen nicht entfernen lassen.
  • Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren ist besonders wirkungsvoll für das Entfernen von Magnesium, das eine Hauptverunreinigung des nach dem Moissan-Verfahren hergestellten elementaren Bors darstellt. Durch die Leichtigkeit und Wirtschaftlichkeit, mit der das Magnesium durch das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren entfernt werden kann, wird eine wesentliche Verbesserung des Moissan-Verfahrens erzielt. Ein Studium der Literatur über dieses Verfahren zeigt, daß maximale Reinheit des erzeugten Bors mit einem B203: Mg-Gewichtsverhältnis von 3 : 1 erhalten wird. Verringert man dies Verhältnis, so wird die Menge anderer Verunreinigungen im Endprodukt ebenfalls verringert, jedoch steigt die Verunreinigung an Magnesium an. Man erhält indessen ausgezeichnete Ergebnisse, wenn man beim Moissan-Verfahren ein Verhältnis von B203: Mg von 1,5: 1 bis 2,0: 1 anwendet und das erhaltene Produkt dann anschließend der Reinigungsbehandlung gemäß der Erfindung unterwirft.
  • Die Erfindung ist im folgenden näher erläutert: Das Reaktionsgefäß kann aus einem länglichen Zylinder bestehen, der an seinem oberen Ende mit einem Deckel versehen ist und dort eine Dichtungspackung trägt, wobei Einrichtungen vorgesehen sind, durch die die Dichtungspackung gekühlt wird, während der untere Teil des Gefäßes erwärmt werden kann. Eine Mischung von unreinem Bor und Kaliumfluorborat und Kaliumbifluorid wird in feingepulverter Form in das Gefäß - vorzugsweise in einem Schiffchen - in das Gefäß eingeführt. Das Reaktionsgefäß wird dann evakuiert, mehrere Male mit inertem Gas gespült und schließlich evakuiert oder mit dem inerten Gas gespült und rasch auf die gewünschte Temperatur erhitzt, auf der es während 30 Minuten gehalten wird. Das abgekühlte Produkt wird dann sorgfältig mit heißer 20 0;'@ger Salzsäure ausgelaugt, gewaschen und getrocknet.
  • Einige typische Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle enthalten. Das Ausgangsmaterial enthielt in jedem Fall 89,10/, Bor, 7,8% Magnesium und 3,10/, andere Verunreinigungen. Das Ausgangsmaterial wurde durch das abgeänderte Moissan-Verfahren unter Anwendung eines Gewichtsverhältnisses von B203: Mg = 2 : 1 hergestellt. In der folgenden Tabelle sind die mit dem zu reinigenden Bor zusammen erhitzten Fluoride in Gewichtsteilen je 100 Teile behandelten Bors angegeben
    Zugesetzte Fluoridmenge Endprodukt
    Versuch I % andere
    KBF, KHF, KF BF9 ! HF 0,1" B °!o Mg Ver-
    unreinigungen
    - (unbehandelt) 89,1 7,8 3,1
    A 50 - - I -- - 95,5 2,9 1,6
    B - 50 - - - 96,3 2,3 1,4
    C 100 - - - - 96,3 1,6 2,1
    D - 100 - - - 96,5 1,4 2,1
    E 50 50 - - - 96,7 0,9 2,4
    F 100 ! 100 - - - 97,0 0,7 2,3
    G 200 200 - - - 93,9 0,6 5,5
    H - - 50 - - 94,0 5,2 0,8
    I - - 1 100 - - 94,3 4,6 ! 1,1
    J 50 50 50 - - 97,0 1,3 1,7
    K - - I - Gas - 94,1 3,5 2,4
    L - - j - - Gas 91,4 6,2 j 2,4
    Bei den Versuchen A bis J erfolgte die Behandlung während 40 Minuten in einer Argonatmosphäre unter einem Druck von 0,4 mm bei 1000°C. Bei den Versuchen K und L wurde das gasförmige B F3 bzw. H F durch thermische Zersetzung von K B F4 und K H F2 geliefert, welche in einem besonderen Schiffchen in das Reaktionsgefäß eingebracht worden waren. Versuchsdauer und Temperatur waren im übrigen dieselben wie bei den Versuchen A bis J.
  • Aus der Tabelle ist zu entnehmen, daß KBF4 und KHF, sowie Mischungen beider Stoffe für das Entfernen von Magnesium besonders wirkungsvoll sind, während das Erhitzen in Gegenwart von KF für das Entfernen von Magnesium weniger wirksam ist, dafür jedoch andere Verunreinigungen besser entfernt werden. Durch Mischungen der verschiedenen Stoffe dieser beiden Gruppen lassen sich die Vorteile der beiden Gruppen kombinieren, wie es aus Versuch J hervorgeht. Es ist naturgemäß auch möglich, die Behandlungen nacheinander durchzuführen und zunächst die übrigen Verunreinigungen (außer Magnesium) mit KF zu entfernen und dann das Magnesium durch Behandeln mit einer Mischung von KBF4 und KHF, zu entfernen, oder umgekehrt. Wird die Wärmebehandlung bei Temperaturen unterhalb 1000°C durchgeführt, so ist der Reinigungseffekt geringer. Ausgehend von einem 87,1% Bor neben 10,8°/o Magnesium und 2,10"'. andere Verunreinigungen enthaltendem Rohbor erhält man durch das bei 400 bis 450°C durchgeführte Verfahren ein Endprodukt, das 91,2 0/a Bor enthält.
  • Für die Temperaturbereiche 500 bis 550°C, 650 bis 700°C und 800 bis 850°C ergeben sich unter Verwendung des gleichen Ausgangsmaterials Endprodukte, die 92,9, 94,4 und 94,0 °/o Bor enthalten.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Entfernen der Verunreinigungen aus elementarem Bor, dadurch gekennzeichnet, daß das Bor zusammen mit Borfluorid oder Fluorwasserstoff oder einem Ammonium- oder Alkalifluorid oder mit :Mischungen von zwei oder mehreren dieser Stoffe in einer gegenüber Bor inerten Atmosphäre, gewünschtenfalls bei vermindertem Druck, erhitzt wird, und zwar erfolgt das Erhitzen bei Temperaturen zwischen 650 und 850°C, um Bor mit einer Reinheit von 94°/0, oder solchen zwischen 900 und 1000°C, um Bor mit einer Reinheit von über 95 °/o zu erhalten, worauf das sich ergebende Produkt mit heißer Säure ausgelaugt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren mit einer Mischung aus KBF4 und KHF, gegebenenfalls unter Zusatz von KF durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der Fluoride sich zur Menge des zu reinigenden Bors wie 0,5 bis 2 : 1 verhält.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß es auf zu behandelndes Bor angewandt wird, das durch Reduktion von Boroxyd mit der Hälfte bis zwei Drittel seiner Gewichtsmenge an Magnesium erhalten worden ist.
DEB37623A 1954-10-27 1955-10-22 Verfahren zum Entfernen der Verunreinigungen aus elementarem Bor Pending DE1035117B (de)

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