DE1034625B - Verfahren zur Herstellung von Acrylsaeurenitril aus AEthylen und Cyanwasserstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Acrylsaeurenitril aus AEthylen und Cyanwasserstoff

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DE1034625B
DE1034625B DEO4239A DEO0004239A DE1034625B DE 1034625 B DE1034625 B DE 1034625B DE O4239 A DEO4239 A DE O4239A DE O0004239 A DEO0004239 A DE O0004239A DE 1034625 B DE1034625 B DE 1034625B
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ethylene
acrylonitrile
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Dr Bonifaz Oberbacher
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BONIFAZ OBERBACHER DR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C253/00Preparation of carboxylic acid nitriles
    • C07C253/08Preparation of carboxylic acid nitriles by addition of hydrogen cyanide or salts thereof to unsaturated compounds
    • C07C253/10Preparation of carboxylic acid nitriles by addition of hydrogen cyanide or salts thereof to unsaturated compounds to compounds containing carbon-to-carbon double bonds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Acrylsäurenitril aus Athylen und Cyanwasserstoff Bei der Herstellung von künstlichem Kautschuk, der gegenüber Ölen und Treibstoffen, besonders gegenüber Benzin, widerstandsfähig ist, hat sich Acrylsäurenitril als technisch wertvoll erwiesen. Acrylsäurenitril hat auch bei d;er Herstellung von Kunststoffen eine besondere Bedeutung erlangt. So besteht eine Reihe der modernen Kunstfasern ganz oder teilweise aus Acrylsäurenitrilpolymeren.
  • Acrylsäurenitril ist eine sehr reaktionsfähige Verbindung. Sie wurde bisher z. B. durch Abspalten von Wasser mit Phosphorpentoxyd oder mit anderen wasserentziehenden Mitteln aus itthylencyanhydrin bzw. aus Acrylsäureamid hergestellt. Nach einem anderen Verfahren wird Cyanwaisserstoff an Acetylen in flüssigem oder gasförmigem Zustand angelagert.
  • Acetylen läßt sich nur durch Anwendung hoher Energien herstellen, weshalb man bestrebt ist, nach einem anderen Grundstoff zu suchen. Weiterhin ist es bekannt, Acrylsäurenitril aus Äthylenoxyd herzustellen.
  • Hierzu wird das Athylenoxyd mit Cyanwasserstoff in das Äthylencyanhydrin übergeführt und aus diesem durch Wasserabspaltung das AcryIsäurenitril gewonnen. Die Ausbeute dieses Verfahrens beträgt 80°/o der Theorie. Die Herstellung des Äthylenoxydes erfolgt durch eine teilweise Verbrennung von Äthylen mit Sauerstoff. Die hierbei erzielbaren Ausbeuten betragen etwa 50°/o der Theorie. Für Acrylsäurenitril ergibt sich nach diesem Dreistufenverfahren eine höchste Ausbeute von 37 eo bezogen auf den Ausgangsstoff. Die wirtschaftliche Ausbeute dieses Verfahrens ist daher unbefriedigend.
  • Es ist auch bekannt, Acrylsäurenitril aus 1,2-Dicyanäthan durch Spaltung zu gewinnen, dieses kann aber nur über mehrere Reaktionsstufen gewonnen werden. Nach einem anderen bekannten Verfahren kann Acrylsäurenitril direkt aus Äthylen und Cyanwasserstoff gewonnen werden. Jedoch erfordert diese Umsetzung Temperaturen von 800 bis 10000 C, so daß Nebenreaktionen unvermeidlich sind und die Ausbeuten an Acrylsäurenitril sehr beeinträchtigen. In guter Ausbeute kann Acrylsäurenitril aus Milchsäurenitrilen gewonnen werden. Indessen sind die diesbezüglichen bisher bekannten Verfahren umständlicll und erfolgen über mehrere Stufen ebenso wie die Herstellung aus ungesättigten Aldehyden.
  • Es ist nun gelungen, unter Vermeidung der vorstehend geschilderten Nachteile, Äthylen in einer einzigen Arbeitsstufe zum Acrylsäurenitril umzusetzen.
  • Dieses Verfahren ist auch großtechnisch einfach durchzuführen und verwendet in beliebigen Menge und wohlfeil zur Verfügung stehende Ausgangsstoffe.
  • Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist, daß man bei verhältnismäßig niedrigen Reaktionstemperaturen gute Ausbeuten erzielt. Dieses Einstufenverfahren beruht auf der Umsetzung des Äthylens mit einer Cyanverbindung nach dem Reaktionsschema: X bedeutet die Gruppe N C, Cl oder Br.
  • Es hat sich gezeigt, daß bei erhöhten Temperaturen das Reaktionsgleichgewicht weitgehend nach rechts verschoben ist, so daß bevorzugt ein Wasserstoffatom durch die Cyangruppe ersetzt wird. Bekanntlich lagert Äthylen weder Dicyan noch Halogencyane an. Um so überraschender war es. daß bei höheren Temperaturen der Ersatz eines Wasserstoffatomes durch die Cyangruppe gelingt.
  • Die Umsetzung des Äthylens mit einer der genannten reaktionsfähigen Cyanverbindung erfolgt hei Temperaturen zwischen 300 und 7000 C. wobei man das Molverhältnis des Äthylens und der reaktionsfähigen Cyanverhindung in den Grenzen von 1 :1 bis 10 :1 wählt. Man kann das überschüssige Äthylen im Kreislauf in das Reaktionsgefäß zuriickführen. Außerdem ist es zweckmäßig. wenn man dem Gasgemisch aus Äthylen und der Cyanverbindung ein inertes Gas, z. B. Stickstoff. zumischt.
  • Beispiel 1 Ein Gasgemisch, bestehend aus 2 Teilen Äthylen und 1 Teil Dicyan, wird mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 900ccm je Minute in ein s.enkrecht stehendes Reaktionsrohr aus Porzellan mit einem Durchmesser von 2 cm, das mit einem 1 m langen Reaktionsgefäß mit einem gleichbleibenden Temperaturbereich von 50 cm auf 6100 C elektrisch geheizt ist, von oben eingeführt während die Abgase durch zwei Kältefallen (Eis-Kochsalz und Aceton-Trockeneis -Füllung) und eine Waschflasche mit verdünnter Natronlauge in den Abzug geleitet werden. Nach dem Durchsatz von 100 g Dicyan wurden die abgeschiedenen Flüssigkeiten zusammen in einer Drehbandkolonne fraktioniert. Dabei wurden folgende drei Fraktionen abgenommen: bei einer Temperatur von -20 bis 100C 8g Dicyan, von 25 bis 270 C 42g Blausäure und von 75 bis 780 C 79 g Acrylsäurenitril, das sind etwa 78°/o der theoretischen Ausbeute. Die Zwischenfraktionen waren bei der Trennschärfe der Kolonne gering. Als Kolben rückstand verblieben 10,5 g teeriges Produkt.
  • Beispiel 2 Äthylen und Dicyan werden im Verhältnis 4 :1 vor der Vermischung in einem Vorschaltgefäß auf 5800 C erhitzt und erst in der Reaktionszone des auf 6250 C erhitzten Reaktionsgefäßes zusammengeführt, und zwar mit einer Strömungsgeschwindigkeit von etwa 1500 ccm je Minute. Die Aufarbeitung der durch Kühlung entstandenen Flüssigkeiten ergab neben wenigen Prozent nicht umgesetztem Dicyan und Blausäure 84°/o Acrylsäurenitril, Kp. = 76 bis 78,50 C, = = 1,3929.
  • Beispiel 3 Äthylen und Chlorcyan werden im Molverhältnis von 4:1 durch ein auf 5800 C geheiztes Quarzrohr von 40 mm Durchmesser mit einer solchen Strömungsgeschwindigkeit geleitet, daß die Verweilzeit etwa 4 Sekunden beträgt. Nachdem etwa 1 Mol Chlorcyan durchgeleitet worden ist, wird der Versuch abgestellt und die durch Abkühlung erhaltenen Flüssigkeiten aufgearbeitet. In der nachgeschalteten Natronlauge sind 26,5 g H Cl aufgenommen worden. In dem nicht umgesetzten Chlorcyan werden durch Infrarotspektrographie etwa 80/o Vinylchlorid festgestellt. Als Hauptprodukt werden 31,5 g Acrylsäurenitril erhalten, Kr.,60 = 76.5 bis 790 C, neben einigen g höhersieden- den und teerigen Produkten, die nicht näher unter sucht wurden.
  • Beispiel 4 Die verwendete Vorrichtung ist die gleiche wie im Beispiel 2, wobei das Vorschaltgefäß unter einer Temperatur von 2000 C gehalten und in diesem das Chlorgas mit der Blausäure umgesetzt wird. Durch das nachgeschaltete Reaktionsgefäß, das auf einer Temperatur von 4800 C gehalten wird, leitet man äthylen im Verhältnis von 6 :1, berechnet auf entstandenes Chlorcyan. Nach dem Durchsatz von 2 Mol Cyanwasserstoff werden 78,5 g Acrylsäurenitril neben etwa 6 g Vinylchlorid und anderen, mengenmäßig nicht bestimmten chlorierten Kohlenwasserstoffen und teerigen Produkten erhalten.
  • PATENTANSPRtJCHE 1. Verfahren zur Herstellung von Acrylsäurenitril aus Äthylen und Cyanwasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man Äthylen mit einer reaktionsfähigen Cyanverbindung der allgemeinen Formel N CX, in welcher X die N C -Gruppe oder Chlor oder Brom bedeutet, zweckmäßig im Molverhältnis 1:1 bis 10 :1, bei erhöhten Temperaturen von 300 bis 7000 C und bei Normaldruck in einer einzigen Stufe umsetzt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das überschüssige Äthylen im Kreislauf in das Reaktionsgefäß zurückführt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das umzusetzende Gasgemisch aus Äthylen und der Cyanverbindung mit einem inerten Gas, besonders Stickstoff. verdünnt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 851 060, 897 560; USA.-Patentschrift Nr. 2 429 459; österreichische Patentschrift Nr. 178 899.
DEO4239A 1955-04-21 1955-04-21 Verfahren zur Herstellung von Acrylsaeurenitril aus AEthylen und Cyanwasserstoff Pending DE1034625B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1180738B (de) * 1959-09-14 1964-11-05 Du Pont Verfahren zur Herstellung von Acrylsaeurenitril aus Dicyandiaethylaether

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US2429459A (en) * 1946-04-19 1947-10-21 Du Pont Production of vinyl cyanide
DE851060C (de) * 1939-10-05 1952-10-02 Consortium Elektrochem Ind Verfahren zur Herstellung von Acrylsaeurenitril aus acylierten Milchsaeurenitrilen bei hohen Temperaturen
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AT178899B (de) * 1952-03-07 1954-06-25 Wacker Chemie Ges Mit Beschrae Verfahren zur Herstellung von Alkylnitril-2-acetoxy

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