DE1034302B - Verfahren zur Umwandlung asphaltischer Kohlenwasserstoffe - Google Patents
Verfahren zur Umwandlung asphaltischer KohlenwasserstoffeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung wertvoller Produkte aus asphaltischen Kohlenwasserstoffen,
insbesondere auf die Umwandlung asphaltischer Kohlenwasserstoffe in Kohlenwasserstoffe mit
niedrigerem Siedebereich als die asphaltischen Kohlenwasserstoffe, wobei ferner eine bemerkenswerte Herabsetzung
der Menge der in dem asphaltischen Kohlenwasserstoff enthaltenen, in Rohbenzin unlöslichen Materialien
erzielt wird.
Nach der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung wertvoller Produkte, wie z. B. Gasölen, Heizölen und
Rohbenzinen, aus asphaltischen Kohlenwasserstoffen durch Zusammenbringen eines Entschwefelungskatalysators
unter Umwandlungsbedingungen mit einem Beschickungsgemisch aus einem asphaltischen Kohlenwasserstoff
und einem Kohlenwasserstoff als Verdünnungsmittel bereitgestellt, und es wurde gefunden, daß durch
Verwendung eines unbehandelten Gasöls als Verdünnungsmittel eine wesentliche Verminderung der in dem
asphaltischen Einsatzmaterial enthaltenen, in Rohbenzin unlöslichen Bestandteile erzielt wird. Infolgedessen kann
die Reaktionsstufe eines Regenerierungskreisprozesses stark ausgedehnt werden.
Der bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung zu verwendende Kohlenwasserstoff sollte ein unbearbeitetes
Gasöl aus Roherdöl sein (d. h. ein Gasöl, das im
wesentlichen frei ist von thermisch oder katalytisch gekrackten oder umgewandelten Komponenten im Gasölsiedebereich).
Das unbehandelte Gasöl sollte zwischen etwa 285 und etwa 565° C sieden, und mindestens etwa
85 Volumprozent des Gasöls sollten innerhalb etwa 340 bis etwa 565° C sieden. Das unbearbeitete Gasöl sollte
eine wesentliche Menge cyclischer Kohlenwasserstoffe enthalten, die bei einer Übertragungsreaktion leicht
Wasserstoff abgeben, mit dem andere Verbindungen hydriert werden. Derartige Verdünnungskohlenwasserstoffe
sind reich an Aromaten und Naphthenen oder Kohlenwasserstoffen, die einen aromatischen oder naphthenischen
Ring enthalten.
Der Verdünnungskohlenwasserstoff sollte mit dem asphaltischen Kohlenwasserstoff in einer Menge von
nicht weniger als etwa 0,5 Teilen pro Teil asphaltischen Kohlenwasserstoffs verwendet werden, und er kann
in einer Menge zwischen 0,5 und 3 Teilen Verdünnungsmittel pro Teil asphaltischen Kohlenwasserstoffs zur
Anwendung kommen.
Der Katalysator kann nach einer bestimmten Betriebszeit weitgehend dadurch regeneriert werden, daß man
das eingesetzte Gemisch durch das unbearbeitete Gasöl ersetzt, wonach das Zuleiten des Beschickungsgemisches
wieder aufgenommen werden kann.
Der einen Bestandteil des Einsatzgemisches bildende asphaltische Kohlenwasserstoff kann aus irgendeiner
asphalthaltigen Fraktion bestehen. Der asphaltische Koh-
Verfahren zur Umwandlung
asphaltischer Kohlenwasserstoffe
asphaltischer Kohlenwasserstoffe
Anmelder:
Esso Research and Engineering Company, Elizabeth, N.J. (V.St.A.)
Vertreter:
Dr. W. Beil und A. Hoeppener, Rechtsanwälte,
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 14. März 1956
V. St. v. Amerika vom 14. März 1956
lenwasserstoff kann bei der Destillation von Roherdöl erhaltener Rückstand sein, z. B. eine Rückstandsfraktion,
die bei der Destillation von Panhandle-Rohöl u. dgl.
anfällt. Bei der Erdölraffinierung fallen viele Rohölrückstände an, die bei der Durchführung der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können. Sie werden gewöhnlich aus sogenannten »nicht schmierenden Rohölen«
erhalten und können etwa 5% bis etwa 30% hochsiedender Materialien enthalten, die abgesehen von
ihrer Verwendung für Asphalt und als Beimischung in Brennöl als Brennstoff wenige direkte Verwendungsmöglichkeiten
haben. Demzufolge ist vorgesehen, daß erfindungsgemäß jede beliebige asphaltische Fraktion
verwendet werden kann, die aus einem Roherdöl oder einem Rohölrückstand bestehen kann. Ferner können
asphaltische Materialien verwendet werden, die bei der Propanbehandlung eines asphalthaltigen rohen Rückstands
ausfallen.
Die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens angewendeten Temperaturen liegen zwecks mäßigerweise zwischen 385 und 440° C, vorzugsweise zwischen 400 und 425° C.
Die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens angewendeten Temperaturen liegen zwecks mäßigerweise zwischen 385 und 440° C, vorzugsweise zwischen 400 und 425° C.
Die Drücke können zwischen 7 und 140 atü liegen wobei Drücke im Bereich zwischen 21 und 56 atü bevorzugt
werden. Die Raumgeschwindigkeiten können zwischen 0,25 und 5,0 Volumina Beschickungsmaterial
pro Volumen Katalysator pro Stunde, jedoch vorzugsweise zwischen 0,25 und 2 Volumina Beschickungsmaterial
pro Volumen Katalysator pro Stunde liegen.
809 577/375
Bei dem Wasserstoff,, der bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, kann
es sich um irgendein wasserstoffhaltiges Gemisch handeln, das in einer Menge zwischen 8,9 und 107 m3 Wasserstoff
pro hl des Beschickungsgemisches verwendet werden kann, wobei eine bevorzugte Wasserstoffmenge im Bereich
zwischen 17,8 und 53,5 m3 Wasserstoff pro hl liegt.
Als Katalysator kann man im Rahmen der vorliegenden Erfindung jeden der zahlreichen erhältlichen Entschwefelungs-
oder Entschwefelungs-Krackkatalysatoren verwenden. Beispiele für diese Katalysatorarten umfassen
metallhaltige katalytisch aktive Komponenten, wie z. B. Kobaltmolybdat, Nickel-Wolfram-sulfid, Molybdänsulfid
und ähnliche Komponenten dieser Art, die durch Konwandelte Produkt gelangt aus der Reaktionszone 23
durch Leitung 27 in eine Trennzone 28, in der die Treibgase, die unverbrauchten Wasserstoff enthalten, von dem
umgewandelten Produkt abgetrennt werden. Der Wasserstoff und die anderen Treibgase werden aus der Zone 28
durch Leitung 29 abgezogen und können zur Leitung 25 zurückgeführt werden, während die umgewandelten Produkte
die Zone 28 durch Leitung 30 verlassen und in eine Destillationszone 31 transportiert werden, die aus einem
ίο einzigen oder mehreren Destillationstürmen zur fraktionierten
Destillation bestehen kann. Die in der Zeichnung schematisch gezeigte Destillationszone 31 enthält
alle Hilfseinrichtungen, die normalerweise in einer modernen Destillationsanlage vorhanden sind. Beispiels
takt mit schwefelhaltigen Materialien nicht entaktiviert 1S weise enthält die Zone 31 Kühl- und Kondensationsvorwerden. Es ist zu beachten, daß die katalytisch aktive richtungen, Rückflußvorrichtungen und innere Dampf-Komponente
sich vorzugsweise auf einem Träger wie Flüssigkeits-Kontaktvomchtungen wie z. B. Glockenz.
B. y-Tonerde, Zirkonerde, Titanoxyd befindet und daß boden, Füllkörper u. dgl. Die Zone 31 besitzt ferner eine
in diesem Falle die Katalysatorzusammensetzung etwa Heizvorrichtung, wie z. B. die dargestellte Dampfschlange
80 bis 95 Gewichtsprozent Träger und entsprechend etwa ao oder gleichwertige Heizvorrichtungen 32 zur Einstellung
20 bis 5 Gewichtsprozent der katalytisch aktiven Korn- der Temperatur und des Druckes. Die Zone 31 ist weiter
mit einer Leitung 33 zur Austragung von Fraktionen versehen, die leichter sind als Benzin, sowie mit Leitung34
zur Entfernung von Benzin- und Rohbenzin-Kohlen-Wasserstoffen, mit Leitung 35 zum Abziehen der Heizölfraktionen
und mit der durch das Ventil 37 gesteuerten
ponente enthält. Der Kobaltmolybdatkatalysator ist vorzuziehen. Es ist jedoch zu beachten, daß der Katalysator
zwar »Kobaltmolybdat« genannt wird, daß er jedoch tatsächlich aus Gemischen von Kobaltoxyden
und Molybdänoxyden, vorzugsweise auf einem Träger wie Tonerde bestehen kann.
Die vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung, die ein Fließschema einer bevorzugten
Arbeitsweise darstellt, erläutert werden.
Wie in der Zeichnung gezeigt ist, stellt das Bezugszeichen 11 einen Tank dar, in dem ein Beschickungsgemisch
aus asphaltischem Kohlenwasserstoff und Verdünnungsmittel gesammelt werden kann. Das Beschickungs-
Leitung 36 zum Abziehen des Einsatzes der katalytischen Krackung. Die Zone 31 ist weiter mit der Leitung 38
zum Ablassen der schwereren Fraktionen versehen. Die Zone 31 kann auf verschiedene Weise betrieben
werden. Beispielsweise können sämtliche leichten Frak- ' tionen einschließlich Heizöl-, Benzin und leichterer
Materialien in einem Anteil abgezogen werden, wobei das Beschickungsmaterial für das katalytische Kracken
gemisch kann dadurch gebildet werden, daß man einen 35 und die schwereren Fraktionen zurückbleiben und durch
asphaltischen Kohlenwasserstoff, z. B. einen rohen Rück- die Leitung 38 bei geschlossenem Ventil 37 entfernt
werden. Gegebenenfalls können die leichteren Komponenten des Verdünnungsmittels durch Leitung 36 abgezogen
werden, und die durch die Leitung 38 abgezogene
stand, durch die eine Pumpe 13 enthaltende und durch
ein Ventil 14 gesteuerte Leitung 12 über die Leitung 15
in den Tank 11 einführt und dort mit einem unbearbeiteten Gasölkohlenwasserstoff als Verdünnungsmittel 40 schwerere Fraktion kann einer geeigneten Entasphalaus einer nicht gezeigten Quelle vermischt, der durch die tierung und anderen Behandlungen zur Gewinnung des
ein Ventil 14 gesteuerte Leitung 12 über die Leitung 15
in den Tank 11 einführt und dort mit einem unbearbeiteten Gasölkohlenwasserstoff als Verdünnungsmittel 40 schwerere Fraktion kann einer geeigneten Entasphalaus einer nicht gezeigten Quelle vermischt, der durch die tierung und anderen Behandlungen zur Gewinnung des
Krackmaterials und des Verdünnungsmittels unterworfen
werden. Jede der verschiedenen Fraktionen, z. B. die durch die Leitung 35, 36 und 37 abgezogenen Fraktionen,
die Pumpe 17 enthaltende Leitung 16 in das System
eingeführt wird. Die Leitung 16 wird durch das Ventil 18
gesteuert. Die Leitung 16 ist mit der Leitung 15 verbunden, die ihrerseits durch das Ventil 19 gesteuert wird. 45 können gegebenenfalls zur Leitung 16 zurückgeführt
eingeführt wird. Die Leitung 16 wird durch das Ventil 18
gesteuert. Die Leitung 16 ist mit der Leitung 15 verbunden, die ihrerseits durch das Ventil 19 gesteuert wird. 45 können gegebenenfalls zur Leitung 16 zurückgeführt
Das Beschickungsgemisch im Tank 11 wird durch werden. Leitung 20 daraus abgezogen, die durch ein Ventil 21
gesteuert wird, und durch die Pumpe 22 in eine Reaktionszone 23 gepumpt, die zweckmäßigerweise eine Schicht 24
Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung ist es erwünscht, das Beschickungsgemisch in die Reaktionszone 23 einzuleiten, bis die Umwandlung in erwünschte
eines Katalysators enthält, der aus Kobaltmolybdat 50 Produkte nachzulassen beginnt. Wenn dies der Fall ist,
auf Tonerde bestehen kann. Beim Transport durch die kann das Ventil 21 geschlossen werden, und die Ventile 14
Leitung 20 wird der Mischung durch die durch das und 19 können ebenfalls geschlossen werden, wodurch
Ventil 26 gesteuerte Leitung 25 eine innerhalb des ange- der Verdünnungskohlenwasserstoff durch die Leitung 16
gebenen Bereichs liegende Wasserstoffmenge zugeführt, unmittelbar zur Leitung 20 geleitet werden kann, um
die ausreicht, um die Reaktion wie vorgesehen ablaufen 55 von dort vermischt mit dem durch die Leitung 25 gegebenenfalls
eingeführten Wasserstoff über die Katalysatorschicht 24 in die Zone 23 zu strömen. Durch diesen
Arbeitsgang läßt sich der Katalysator regenerieren. Die
Zuführung von Verdünnungsmittel zum Katalysator wird
zu lassen. Das eingesetzte Gemisch einschließlich des durch die Leitung 25 zugeführten Wasserstoffs wird auf
Reaktionstemperaturen erhitzt, indem man es durch einen Ofen 7 leitet, der eine Heizschlange 8 enthält, der
durch die Brenner 9 Wärme zugeführt wird. Das erhitzte 60 8 bis 48 Stunden lang fortgesetzt, und danach wird das
Gemisch gelangt aus der Schlange 8 durch die Leitung 20 a Ventil 19 geöffnet, und das Ventil 39 in der Leitung 16
in die Reaktionszone 23. wird geschlossen, wodurch das Beschickungsgemisch beim
Beim Durchgang des aus Wasserstoff und Beschickungs- Öffnen des Ventils 21 in Leitung 20 wieder in die Rematerial
bestehenden Gemischs durch die Reaktions- aktionszone 23 geleitet werden kann. Natürlich kann das
zone 23 werden die asphaltischen Kohlenwasserstoffe im 65 Ventil 14 in Leitung 12 geöffnet werden, wodurch eine
wesentlichen vollständig in einer Entschwefelungs-Krack- Ergänzung des Beschickungsgemischs in dem Tank 11
reaktion in Kohlenwasserstoffe mit niederem Siedebereich umgewandelt; zu diesen in dem Verfahren gebildeten
Kohlenwasserstoffen können Rohbenzin, Heizöl
ermöglicht wird.
Nach der vorliegenden Erfindung werden nützliche Produkte, wie z. B. Rohbenzine, Benzine, Heizöle und
und schwerere Kohlenwasserstoffe gehören. Das umge- 70 Gasöle aus asphaltischen Materialien hergestellt. Die
5 6
Erfindung hängt von einer Anzahl von Verfahrens- Produkte erzielt. Als Folge davon ist es möglich, zwischen
variabeln ab. Beispielsweise ist der Druck wichtig, da den Katalysatorregenerierungen längere Betriebszeiten
bei einem niedrigen Druck z. B. unterhalb von 7 atü die anzuwenden.
Betriebstemperatur niedrig gehalten werden muß und Die vorstehend genannten, »in Rohbenzin unlöslichen
die Gesamtreaktionsgeschwindigkeit dazu neigt abzu- 5 Materialien« können als »Prozentsatz der in Rohbenzin
fallen. Die Menge des aus dem Katalysator verdampften unlöslichen Verbindungen plus 5 °/0 CS2* definiert werden,
Verdünnungsmittels steigt, und bei ausreichender Ver- wie durch die folgenden Versuche gezeigt wird:
dampfung des Verdünnungsmittels findet eine Ver- (1) 1,0 ^f 0,1 g der zu untersuchenden Probe werden
kokung des Katalysators statt. Im allgemeinen haben auf Milligramm genau in einen sauberen, trockenen,
höhere Temperaturen eine Erhöhung des Verhältnisses io austarierten, 125 ecm fassenden mit Glasstopfen ver-
von Benzin zu Gasöl im Produkt zur Folge. schließbaren Erlenmeyerkolben eingewogen.
Das Verdünnungsmittel ist ebenfalls wichtig, weil es (2) Genau 5 ecm chemisch reiner Schwefelkohlenstoff
dazu dient, die Phase um die Katalysatorteilchen flüssig werden in den Kolben gegeben. Der Kolben wird einige
zu erhalten. Der Siedebereich des Verdünnungsmittels Male geschüttelt, um die Probe so vollständig wie möglich
sollte wie angegeben sorgfältig ausgewählt werden, ferner 15 zu lösen.
sein Gehalt an aromatischen Verbindungen und Naph- (3) Genau 100 ecm Rohbenzin mit dem spezifischen
thenen. Ein hoher Gehalt an Naphthenen ist besonders Gewicht 0,6506 werden in den Kolben eingefüllt,
erwünscht. Im allgemeinen sollte das Verdünnungs- Dieses Rohbenzin (0,6506) wird wie folgt definiert: Es ist
mittel mindestens etwa 20 Volumprozent an Naph- eine Fraktion eines paraffinischen Rohöls und hat ein
thenen und mindestens etwa 30 Volumprozent an aro- 20 spezifisches Gewicht im Bereich zwischen 0,6506 und
matischen Verbindungen enthalten. Die Naphthene und 0,6446. Bei einer Engler-Destillation destillieren nicht
aromatischen Verbindungen dienen als Wasserstoff- weniger als 10% dieses Materials zwischen 35 und 65° C
donatoren bzw. als Wasserstoff-Akzeptoren-Donatoren. über. Der Anilinpunkt des Rohbenzins liegt zwischen
Es wurde gefunden, daß das als Beispiel für ein bevor- 66,7 und 68,9° C, wenn von dem Anilinpunkt auf eine
zugtes Verdünnungsmittel genannte unbearbeitete Gasöl 25 Mischung aus 35 % Rohbenzin und 60 °/0 n-Heptan
aus West-Texas 30% Naphthene und 48% Aromaten geschlossen wird.
enthielt. Darüber hinaus wird angenommen, daß die (4) Der Kolben wird verschlossen, und der letztere
aromatischen Materialien als Lösungsmittel oder Wasch- wird samt Inhalt 1 Minute lang kräftig geschüttelt,
flüssigkeit für den Katalysator dienen und ihn in einem (5) Der Kolben wird so in ein Wasserbad gesetzt,- daß
sauberen nicht verkokten Zustand hält. 30 der Wasserspiegel des Bades sich über dem Flüssigkeits-
Während des Verlaufs des Verfahrens neigt der Kataly- spiegel im Kolben befindet. Der Kolben verbleibt
sator dazu, seine Fähigkeit zur Umwandlung der asphal- mindestens 2 Stunden lang in dem Bad bei 37,8° ^0,56° C.
tischen Materialien in erwünschte Kohlenwasserstoffe zu (6) Der Kolben wird aus dem Wasserbad entnommen
verlieren. Er kann zweckmäßigerweise dadurch weit- und sein Inhalt sofort durch einen tarierten Gooch-Tiegel
gehend regeneriert werden, daß man die asphaltische 35 filtriert. Zuerst wird vorsichtig angesaugt, dann stärker,
Komponente im Beschickungsmaterial fortläßt und unter um einen Druck von 508 mm Hg im Filtrierkolben zu
Reaktionsbedingungen nur das Verdünnungsmittel in erzeugen. Verluste an Material während des Filtrierens
Gegenwart von Wasserstoff der Katalysatorschicht zu- müssen sorgfältig vermieden werden,
führt. Die Zeitspanne, in der das Verdünnungsmittel (7) Kolben und Stöpsel werden zweimal mit jeweils
ohne Asphalt zugeleitet werden kann, beträgt etwa 40 50 ecm Rohbenzin (0,6506) gewaschen und die Wasch-
8 bis 48 Stunden; dies genügt, um den Katalysator für flüssigkeiten durch den tarierten Tiegel filtriert,
die Umwandlung von Asphalten in erwünschte Kohlen- (8) Der Tiegel, der Kolben und der Stöpsel werden
Wasserstoffe zu reaktivieren. Nach wiederholter Reakti- 1 Stunde lang in einem Luftofen bei 105° C getrocknet, in
vierung des Katalysators mit Verdünnungskohlenwasser- einem Exsikkator gekühlt und auf Milligramm genau ge-
stoff kann es notwendig werden, den Katalysator einer 45 wogen.
wirksameren Regenerierung zu unterwerfen, z. B. einer (9) Die Gewichtserhöhung von Tiegel, Kolben und
Behandlung mit einem sauerstoffhaltigen Gas zum Ab- Stöpsel stellt die Gesamtmenge des in Rohbenzin und
brennen koksartiger Ablagerungen, die nicht durch CS2 unlöslichen Materials dar. Dieses Material wird als
Konditionierung des Katalysators mit einem Verdün- Prozentsatz der ursprünglichen Probe angegeben,
nungskohlenwasserstoff entfernt wurde, die üblichen 50 (10) Es ist vorzuziehen, den Versuch zweimal durch-
Verfahren der oxydativen Regenerierung einschließlich zuführen und den erhaltenen Durchschnittswert zu ver-
der Verdrängung des Kohlenwasserstoffs aus der Kataly- wenden, vorausgesetzt, daß die einzelnen Ergebnisse
satorzone z.B. durch Reinigen mit einem inerten Gas nicht mehr als 5% vom Durchschnittswert abweichen,
und anschließende kontrollierte Zugabe eines sauerstoff- Wenn die einzelnen Ergebnisse um mehr als 5% vom
haltigen Gases, das entweder allein oder vermischt mit 55 Durchschnitt abweichen, sollten zwei zusätzliche Ver-
einem inerten Gas angewendet werden kann, z. B. Abgas, suche durchgeführt werden, wobei das am weitesten ab-
können angewendet werden. weichende Ergebnis verworfen und aus den übrigen drei
Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung ein Durchschnitt errechnet wird.
ersetzt das Verdünnungsmittel während der Regene- Der Gehalt eines Rückstandsmaterials an in Rohbenzin
rierung das Beschickungsgemisch und dient dazu, den 60 unlöslichem Material stellt, wie angenommen wird, im
Katalysator bei Reaktionstemperatur mit dem Ver- wesentlichen den Gehalt der untersuchten Fraktionen an
dünnungsmittel zu waschen. Es wird angenommen, Asphalten dar.
daß durch diese Waschung wesentliche Teile des Eisens, Die Erfindung wird im einzelnen in Verbindung mit
Nickels, Vanadiums und Natriums von dem Katalysator den folgenden spezifischen Beispielen beschrieben,
entfernt werden, die aus der asphaltischen Beschickung 65
entfernt werden, die aus der asphaltischen Beschickung 65
selektiv adsorbiert worden waren. rseispiel
Wenn erfindungsgemäß unbehandelte Gasöle als Ver- Getrennte Mengen einer asphaltischen Rückstands-
dünnungsmittel für die Umwandlung von asphaltischen fraktion eines Öls aus West-Texas, die durch die bei der
Kohlenwasserstoffen verwendet werden, wird eine be- Destillation eines Rohöls aus West-Texas erhaltenen
deutsame Herabsetzung der in Rohbenzin unlöslichen 70 restlichen etwa 13,9% gebildet werden, wurden in Gegen-
I 034 302
wart von Wasserstoff umgewandelt, wobei die getrennten Mengen der asphaltischen Beschickung mit verschiedenen
Kohlenwasserstoffen als Verdünnungsmitteln verdünnt wurden. Die Arbeitsgänge wurden in einer mit Ruheschüttung
arbeitenden Anlage durchgeführt. Der für diesen Zweck verwendete Katalysator bestand aus einem
im Handel erhältlichen Kobaltmolybdat, der aus etwa Gewichtsprozent Kobaltmolybdat auf etwa 85 Gewichtsprozent
einer im wesentlichen kieselsäurefreien y-Tonerde bestand. Die Identität und die physikalischen
Eigenschaften des Beschickungsmaterials und der angewendeten Verdünnungsmittel werden in der Tabelle
dargestellt, und die Reaktionsbedingungen und die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
TabeUe 1
West-Texas- Asphalt |
West-Texas- Gasöl |
Heizöl Küstenbereich |
Katalysator Gasöl Rückführungs material |
|
Spezifisches Gewicht Schwefel, Gewichtsprozent Kohlenstoff, Gewichtsprozent (Conradson) Kohlenstoff-Wasserstoff-Gewichts verhältnis |
1,0679 4,8 28,4 9,55:1 1411 13,9 100 |
0,9076 2,10 0,33 77 1 10 mm 314 423 537 |
0,8702 0,1 67 Gasöl 244 326 273 289 308 |
0,9548 1,02 2,76 8,41:1 3,19 10 mm 373 425 515 |
Molekulargewicht Anilinpunkt, 0C In Rohbenzin unlösliches Material, Gewichtsprozent Asche, insgesamt Teile pro tausend hl .. ASTM-Destillation, Typ Anfangssiedepunkt, 0C Endsiedepunkt, 0C 10% abdestilliert bei (° C) 50% abdestilliert bei (0C) 90% abdestilliert bei (0C) |
Versuch Nr.
Beschreibung des Beschickungsmaterials
Asphaltischer Kohlenwasserstoff
Volumprozent
Verdünnungskohlenwasserstoff
Volumprozent
Umwandlungsbedingungen
Temperatur, ° C
Druck, atü,
Beschickungsgeschwindigkeit V/V/Std.
^-Geschwindigkeit, m3/hl
Dauer des Versuchs, Stunden
Beschaffenheit des gesamten Produktes
Spezifisches Gewicht
Schwefelgehalt, Gewichtsprozent
% Umwandlung bei 538° C +
In Rohbenzin unlösliches Material, Rest
Einsatz, kg
Ausgetragenes Produkt, kg
Prozentuale Veränderung
Aus der Tabelle 2 ist ersichtlich, daß bei der Durchführung der Versuche im wesentlichen die gleiche Temperatur,
der gleiche Druck und die gleiche Beschickungsgeschwindigkeit angewendet werden. Es ist weiter zu beachten,
daß das Ausmaß der Umwandlung und das Ausmaß der Entschwefelung in allen Fällen ungefähr gleich
war. Dies zeigt, daß trotz Anwendung etwas unterschiedlicher Wasserstoffgeschwindigkeiten diese Unterschiede
Asphalt aus West-Texas
50
Heizöl
Heizöl
25 unbearbeitetes Gasöl 75 |
35 Heizöl 65 |
417 56 0,5 52 147 |
416 56 0,5 18 88 |
0,8939 0,50 48 |
0,9082 0,89 47 |
i,7 ■ ; 1,2 - 40 |
2,5 2,7 + 9 |
50
416
56
0,5
54
24
0,9371
1,46
47
1,46
47
3,45
3,6
3,6
+ 5
Gasöl Rückführungsmaterial 50
414
0,5
0,9765 1,65 34
3,1 4,3 + 38
keinen bedeutenden Einfluß auf die erzielten Ergebnisse
hatten.
Hinsichtlich der in Rohbenzin unlöslichen Materiahen ist zu beachten, daß tatsächlich eine Erhöhung der Menge
der in Rohbenzin unlöslichen Materialien bei den Versuchen Nr. 2 und 4 auftrat, bei denen Heizöl als Verdünnungsmittel
und Rückführungsgasöl verwendet wurden. Im Gegensatz dazu fand bei dem Versuch Nr. 1„,
der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführt wurde, eine etwa 40°/0ige Herabsetzung der in Rohbenzin
unlöslichen Materialien statt.
Es ist zu beachten, daß der Versuch Nr. 2 etwa 88 Stunden dauerte. Während dieser Zeit sank die durch die
prozentuale Entschwefelung gemessene Katalysatorwirksamkeit von etwa 98 auf etwa 64%. Bei dem Versuch
Nr. 1, der 147 Stunden dauerte, blieb die Katalysatorwirksamkeit im wesentlichen konstant, da bei Beginn
des Versuchs eine etwa 98°/0ige Entschwefelung erzielt wurde und die Entschwefelung etwa 92 °/0 betrug, als der
Versuch willkürlich nach Ablauf von 147 Stunden abgebrochen wurde.
Durch die erfindungsgemäße Verwendung eines unbearbeiteten Gasöls als Verdünnungsmittel ist es möglich,
eine Ansammlung von in Rohbenzin unlöslichen Materialien zu verhindern, wenn man unter Bedingungen arbeitet,
die eine im wesentlichen konstante Umwandlung bei 538° C + ergeben. Dies wird durch die folgenden Versuche
gezeigt, die bei einer Temperatur von etwa 415° C, einem Druck von etwa 56 atü, einer Beschickungsgeschwindigkeit von etwa 0,5 V/V/Std. und einer Wasserstoffzufuhrgeschwindigkeit
von etwa 53 m3/hl Einsatzmaterial durchgeführt wurden. Die Ergebnisse sind in der
Tabelle 3 zusammengefaßt:
25
Tabelle | Beschreibung | 3 | Rückstand der | Rück |
des Einsatzmaterials | ersten Rohöl- | stand | ||
destillation aus | eines Roh | |||
West-Texas: | öls aus | |||
Versuch Nr | 8O°/o Gasöl, | West- | ||
% Umwandlung bei 538° C + | 20 °/0 Rückstand | Texas | ||
In Rohbenzin unlösliches Ma | RC-2 | R-3 | ||
terial, Rest | 67 | 64 | ||
eingesetzt, kg | ||||
ausgetragen, kg | ||||
prozentuale Veränderung des | 19 | 32 | ||
in Rohbenzin unlöslichen Ma | 0,82 | 4,4 | ||
terials | ||||
- 59 | +37 | |||
35
40 Aus der Tabelle 3 ist ersichtlich, daß wiederum eine wesentliche Herabsetzung des in Rohbenzin unlöslichen
Materials bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erzielt wird, was im Gegensatz zur Erhöhung der
Menge in Rohbenzin unlöslichen Materialien steht, die auftritt, wenn ein unbehandeltes Gasöl als Verdünnungsmittel
nicht verwendet wird.
Claims (4)
1. Verfahren zur Umwandlung asphaltischer Kohlenwasserstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine Mischung aus einem asphaltischen Kohlenwasserstoff und nicht weniger als 0,5 Teilen einer unbehandelten
Gasöl - Erdölkohlenwasserstofffraktion pro Teil asphaltischen Kohlenwasserstoffs herstellt, diese
Mischung mit einem Entschwefelungskatalysator bei einer Temperatur zwischen 385 und 4400C in
Gegenwart von 8,9 bis 107 m3/hl des Gemisches Wasserstoff bei einem Druck von 7 bis 140 atü und
einer Raumgeschwindigkeit von 0,25 bis 5,0 Volumina des Gemisches pro Volumen Katalysator pro Stunde
zusammenbringt und aus dem behandelten Gemisch Kohlenwasserstoffprodukte mit niedrigerem Siedebereich
als der asphaltische Kohlenwasserstoff gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur zwischen 400
und 425° C und der Reaktionsdruck zwischen 21 und 56 kg/cm2 liegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung aus einem asphaltischen
Kohlenwasserstoff und einem \^erdünnungskohlenwasserstoff
in einer Menge von 0,5 bis 3 Teilen Verdünnungskohlen wasserstoff pro Teile asphaltischem
Kohlenwasserstoff herstellt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdünnungsmittel im Bereich
zwischen etwa 285 und etwa 565 0C siedet und mindestens
etwa 85 Volumprozent des Verdünnungsmittels zwischen etwa 340 und etwa 565 0C sieden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Österreichische Patentschrift Nr. 157 110.
Österreichische Patentschrift Nr. 157 110.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809 577/375 7.58
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- 1957-02-18 GB GB5416/57A patent/GB833705A/en not_active Expired
- 1957-03-07 DE DEE13784A patent/DE1034302B/de active Pending
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB833705A (en) | 1960-04-27 |
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