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Flüssiges, aufschwimmbares Überzugsmittel zum Schutze von Metalloberflächen
gegen Korrosion Die Erfindung betrifft Mittel zum Korrosionsschutz von metallischen
Oberflächen, insbesondere für die Innenfläche von aus Eisen oder seinen Legierungen
hergestellten Ballasttanks u. dgl., die der korrodierenden Einwirkung von Luft und
Wasser und vor allem von Salzwasser ausgesetzt wird. Andere mit den erfindungsgemäßen
Mitteln zu schützende Gegenstände sind Kofferdämme, Spundwände, Bilgen, Leerräume,
Steuerruder, Trockendocks und Wasserbehälter für Feuerschutztürme.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, zum Schutze der Innenwandungen
von Hohlgefäßen Anstrichmassen, die ein geringeres spezifisches Gewicht als Wasser
haben, durch Einpumpen und Wiedereinlaufenlassen von Wasser mit der Innenwandung
der Behälter in Berührung zu bringen. Dieses Verfahren war jedoch nur zum Überziehen
solcher Oberflächen geeignet, die praktisch metallisch rein und frei von größeren
Mengen Rost oder anderen Verunreinigungen waren. Für die obenerwähnten Metalloberflächen,
insbesondere solche in Ballasttanks von Seeschiffen, war das erwähnte Verfahren
jedoch nicht anwendbar, weil die zu schützenden Oberflächen meist sehr stark verrostet
und mit schleimigen und anderen Verunreinigungen überzogen sind.
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Die vorliegende Erfindung betrifft flüssige aufschwimmbare Überzugsgemische
zum Schutze metallischer Oberflächen gegen Korrosion, wobei diese neuen Gemische
1 bis 5 Volumprozent Tallöl, bis zu 4 Gewichtsprozent eines N-Monoalkyl-Propylendiamins
mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe, ein aus der Destillation eines asphalthaltigen
Rohöls stammendes Rückstandsöl mit einer Saybolt-Furol-Viskosität von 40 bis 55
Sekunden bei 100° C und eine solche Menge Erdöl oder einer Erdölfraktion von niedrigerer
Viskosität als das genannte Rückstandsöl enthalten, daß das gesamte Gemisch eine
Saybolt-Furol-Viskosität von 25 bis 50 Sekunden bei 50° C hat.
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Die Zusammensetzung der Gemische ist so gewählt, daß man sie durch
Aufschwimmenlassen in die Innenseite von Kesseln oder Tanks aufbringen kann. Hierfür
läßt man das Gemisch als zusammenhängende Schicht von beträchtlicher Stärke auf
der Oberfläche einer Wassermasse schwimmen und verändert den Wasserspiegel dann
allmählich, so daß eine gleichmäßige; fest an der Behälterwandung haftende Schutzschicht
zurückbleibt; z. B. gießt man das Gemisch auf den Boden eines Behälters und führt
dann Wasser so unter das Gemisch ein, daß letzteres eine auf der Wasseroberfläche
schwimmende Schicht bildet. Durch Zupumpen von weiterem Wasser von unten in den
Behälter wird der Wasserspiegel allmählich gehoben. Mit steigendem Wasserinhalt
schwimmt das Gemisch weiter auf der Oberfläche des Wasserspiegels als einheitliche,
zusammenhängende Schicht, die an ihren Rändern die Innenwand des Behälters gleichmäßig
berührt und sich damit verbindet und einen zusammenhängenden einheitlichen, sehr
gut haftenden Film hinterläßt. Zur Erzeugung eines Oberflächenüberzuges kann man
den Behälter aber auch zuerst mit Wasser füllen, die Oberflächenschicht des Gemisches
zugeben und das Wasser anschließend abziehen. Manchmal sind für den ersten Überzug
auch mehrere Auf- und/oder Abbewegungen der Oberflächenschicht erforderlich.
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Überraschenderweise stößt das erfindungsgemäße flüssige Anstrichgemisch
die Oberflächenfeuchtigkeit ab und verbindet sich mit der Behälterinnenwand unter
Bildung eines stark haftenden Films, der bei wiederholten Entleerungen und erneuten
Füllungen des Behälters und trotz heftigem Rühren seines Inhalts dauernd an Ort
und Stelle bleibt. Da durch den so erhaltenen Überzug die Berührung der eisernen
Überflächen mit Wasser oder der Atmosphäre verhindert wird, wird das sonst in derartigen
Behältern unvermeidliche unerwünschte Rosten oder die Korrosion wirksam verhindert.
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Dieses Schwimmverfahren ist besonders vorteilhaft wegen seiner Billigkeit
und weil es wenig Schwierigkeiten beim Auftragen der Rostscbutzüberzüge auf den
Innenwandungen von Behältern bereitet. Die verwickelte innere
Gestalt
von z. B. Schiffsballastbehältern macht das bisher übliche Auftragen von Hand unwirtschaftlich,
da man für das Arbeitspersonal Gerüste anbringen müßte. Die dafür benutzten Leitern,
Stützhölzer, Rahmen usw. sowie Prallplatten u. dgl. würden beim Aufbringen der Überzüge
von Hand sehr stören und es kaum zulassen, daß man so einen einheitlichen Überzug
auf der Gesamtheit der Innenfläche erhält, selbst an solchen Stellen der Wandungen,
wo diese vorher durch Abkratzen oder Sandstrahlbehandlungvorbereitet sind. Demgemäß
bilden besonders gefährdete Stellen, Risse oder enge Hohlräume leicht Herde für
sehr schnell weitergehende Korrosionserscheinungen.
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In Schiffsballastbehältern od. dgl. kann man sogar eine kleine Restmenge
des Anstrichgemisches dauernd auf der Oberfläche des im Behälter befindlichen Ballastwassers
schwimmen lassen; man gibt verhältnismäßig kleine Mengen davon vor der Entleerung
oder der Einfüllung von Ballast in periodischen Abständen zu, wodurch man einen
dauernden Schutz erreicht.
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Die für die oben beschriebenen Gemische verwendeten aliphatischen
Diamine haben die allgemeine Formel
worin R eine Alkylgruppe mit B bis 18 Kohlenstoffatomen bedeutet.
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Die Verdünnung mit dem niedrigerviskosen Erdöl ist deshalb nötig,
um zu erreichen, da.ß die fertige Mischung die gewünschte Viskosität von 25 bis
50 Sekunden bei 50° C erhält. Bei diesem Viskositätsbereich breitet sich die Flüssigkeit
einheitlich über die Wasseroberfläche aus und ergibt eine gleichmäßige Berührung
an den Rändern mit den benachbarten Wandungen. Ein für das Fertiggemisch bevorzugt
in Betracht konnnender engerer Viskositätsbereich liegt bei etwa 30 bis 40 Sekunden.
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Ein niedrigsiedendes Schmieröldestillat mit einer Saybolt-Universal-Viskosität
von 100 bis 175 Sekunden bei 38° C, z. B. von 100 Sekunden, ist ein zum Verdünnen
des Rückstandsöls auf die gewünschte Viskosität besonders geeigneter leichter Erdölzusatz.
Vorteilhafterweise wählt man zur Verminderung der Entzündungsgefahr mittlere Destillate
mit einem Flammpunkt über etwa 175° C. Vorzugsweise besteht das Grundgemisch aus
55 bis 70 Volumprozent solcher niedrigsiedender Erdölfraktionen.
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Es sind zwar schon Korrosionsschutzgemische auf der Grundlage von
Erdölkoblenwasserstoffen naphthenischer oder paraffinischer Art bekanntgeworden
und auch Gemische solcher Kohlenwasserstoffe mit Fettsäure-Arnido-Verbindungen,
die als oberflächenaktive Zusätze wirken sollen; hierzu können noch natürliche oder
künstliche fette Öle usw. kommen. Unter diesen letzteren Ölen ist auch schon Tallöl
genannt worden. Aus diesen Vorschlägen, die auf Gemische gerichtet waren, die sich
für das Aufschwimmenlassen nicht eignen, ist es jedoch noch nicht bekanntgeworden,
daß für aufschwimmbare Mischungen in jedem Fall Tällöl vorhanden sein muß und daß
außerdem hierbei die Viskosität der Gesamtmischung in der oben beschriebenen Weise
eingestellt sein muß und außerdem noch die obengenannten Diamine zugefügt werden
müssen, die ihrer Natur nach ganz anderer Art als die Fettsäure-Amido-Verbindungen
sind. Es kommt also erfindungsgemäß darauf an, daß die neuen Mittel sowohl als oberflächenaktiven
Bestandteil Tallöl enthalten, um das Eindringen und die Haftfähigkeit an den praktisch
immer stark verrosteten Metalloberflächen zu ermöglichen, daß die Gemische eine
bestimmte Viskosität haben, die ebenfalls für das Eindringen wichtig ist, und daß
bestimmte neuartige rostschützende Zusätze darin enthalten sind.
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Das zu benutzende Tallöl kann rohes Tallöl sein. Das aliphatische
Diaurin ist vorzugsweise ein solches, in dem sich die Alkylgruppen von Talgfettsäuren
ableiten. Die' Alkylgruppen mit 14 bis 18 Kohlenstoffatomen leiten sich vorzugsweise
von den Myristin-, Palmitin-, Stearin-,: Öl- und Linolsäuren des Talgs her; die
Diamine haben theoretische Molgewichte von etwa 320. In ihrer handelsüblichen Form
sind die aliphatischen Diamine oder ihre Gemische hellrote, weiche Pasten mit einem
Schmelzbereich von 44 bis 48° C und einem spezifischen Gewicht von 0,832, die gewöhnlich
etwa 800f, Amin, berechnet als Diaurin, enthalten. Die im folgenden angegebenen
Diamingehalte sind die tatsächlichen Amingebalte, berechnet als Diaurin.
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Das Tallöl wird in dem Gemisch aus Rückstandsöl und leichtsiedendem
Destillat in solcher Menge gelöst, daß ein bis zu 5 Volumprozent Tallöl enthaltendes
Grundgemisch entsteht. Dieses erwärmt man auf 54 bis 65° C und ebenso auch das aliphatische
Diaurin und gibt das letztere dann unter Rühren dem Grundgemisch in solcher Menge
zu, daß eine zur Korrosionsverhütung ausreichende Menge Diaurin in dem Gemisch vorhanden
ist.
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Natürlich kann man die Bestandteile im Rahmen der Erfindung auch in
anderer Weise zusammenmischen, denn die jeweilige Vermengungsart ist für die Erfindung
nicht wesentlich.
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Im allgemeinen ist das Tallöl in Mengen von 1 bis 5 Volumprozent des
Grundgemisches und vorzugsweise von 2 bis 4 Volumprozent wirksam. Von dem aliphatischen
Diaurin nimmt man vorzugsweise zwischen 0,4 und 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Gemisch. Höhere Mengenanteile als 5°/o Tallöl und 4°/o Diaurin sind zwar nicht nachteilig,
verbessern aber die Eindring- und Haftfähigkeit sowie die Korrosionsbeständigkeit
nicht mehr weiter und sind deshalb unwirtschaftlich.
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Infolge seines Gehaltes an Tallöl und aliphatischem Diaurin besitzt
das Fertiggemisch eine größere Benetzungsfähigkeit als Wasser. Das stark haftende
Überzugsgemisch verdrängt tatsächlich oberflächlich haftende Feuchtigkeit und ergibt
statt dessen eine nahezu unbegrenzt haltbare Bindung auf der Oberfläche des Behälters.
Tatsächlich durchdringt das beschriebene Gemisch sogar Rost, Schlamm oder ähnliche
oberflächliche Abscheidüngen, selbst in Gegenwart von Feuchtigkeit. Angesichts der
sonst gewöhnlich erforderlichen kostspieligen Vorbehandlung der zu überziehenden
Oberflächen ist diese Eigenschaft der neuen Mittel von besonderer Bedeutung.
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Verschiedene Korrosionsschutzversuche mit flüssigen Überzugsmitteln
von erfindungsgemäßer Zusammensetzeng bewiesen eindeutig deren Überlegenheit gegenüber
den besten seither bekannten Gemischen (Gemisch A unten) .
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A. 33,3 Volumprozent eines unbearbeiteten Rückstandsgemisches mit
einer Saybolt-Furol-Viskosität von 42 bis 45 Sekunden bei 100° C, das durch Destillation
eines naphthenischen Rohöls gewonnen wurde, sowie 63,8 Volumprozent eines nichtraffinierten
Destillats mit einer Saybolt-Universal-Viskosität von 125 bis 145 Sekunden bei 38°
C und 2,9 Volumen rohes Tallöl wurden vermischt.
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Das entstehende Gemisch besaß eine Saybolt-Fvrol-Viskosität von 30
bis 40 Sekunden bei 50° C und ein spezifisches Gewicht von 0,9421 bei 15° C. Infolge
seiner
außerordentlich guten Eignung zur Korrosionsverhütung bei
Ballasttanks ist der Gebrauch dieses Gemisches in der Schiffahrt weit verbreitet.
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B. 99,5 Gewichtsteile A, 0,4 Gewichtsteile aliphatisches Diamin, wie
oben beschrieben (entsprechend 0,5 Teilen rohes Diamin), wobei die Alkylgruppen
sich von Talgfettsäuren herleiten.
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C. 99 Gewichtsteile A, 0,8 Gewichtsteile aliphatisches Diamin (1,0
Teil rohes Diamin) wie bei B.
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D. 98 Gewichtsteile A, 1,6 Gewichtsteile aliphatisches Diamin (2,0
Teile Rohdiamin) wie bei B.
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Die in den folgenden Tabellen verwendeten Ausdrücke »heller, mäßig
heller, mäßiger und starker Rost« sind in dieser Reihenfolge ein Maß für die Dicke
der auf den Versuchsblechen auftretenden Rostschicht, während sich die prozentualen
Angaben auf die Ausdehnung der Verrostung über die Oberfläche der Bleche beziehen.
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Vergleichsversuche in der Feuchtigkeitskammer . Blanke stählerne Versuchsbleche
der Abmessung 5 - 10 - 0,16 cm tauchte man bei Zimmertemperatur in die Versuchsgemische,
ließ sie 2 Stunden lang trocknen und hängte sie in einer auf 50° C und einem relativen
Feuchtigkeitsgehalt von 100 0/0 gehaltenen Feuchtigkeitskammer auf. Entsprechende
Versuche wurden mit Platten ausgeführt, die vor dem Eintauchen trocken waren, sowie
mit solchen, die mit Wasser angefeuchtet worden waren. Die Platten wurden in bestimmten
Abständen auf Korrosion hin untersucht und die auftretende Rostmenge festgestellt.
Tabelle I |
Ein- |
wirkungs- Versuch |
dauer |
Stunden |
Trocken A I Naß |
Trocken I Naß |
Trocken Naß |
Trocken I Naß |
24 1 Fleckchen 1 Fleckchen sauber sauber sauber sauber sauber
sauber |
72 2 Fleckchen einzelne sauber I sauber sauber sauber sauber
sauber |
Fleckchen |
144 zahlreiche zahlreiche sauber sauber sauber sauber sauber
sauber |
Fleckchen Fleckchen |
192 desgl. desgl. 1 Fleckchen sauber sauber sauber sauber sauber |
240 desgl. desgl. einzelne einzelne sauber sauber sauber sauber |
Fleckchen Fleckchen |
312 1 großer Fleck desgl. desgl. einzelne sauber sauber sauber
sauber |
und zahlreiche Flecke |
Fleckchen |
360 desgl. desgl. desgl. zahlreiche einzelne sauber , sauber
sauber |
Flecke Fleckchen |
und |
Fleckchen |
480 mehrere desgl. zahlreiche viele desgl. einzelne sauber
sauber |
große Flecke Flecke Flecke Fleckchen |
und 20 0/0 und |
heller Rost Fleckchen |
528 - - desgl. desgl. zahlreiche desgl. sauber sauber |
Fleckchen |
648 - - viele desgl. viele zahlreiche einzelne zahlreiche |
! Fleckchen Fleckchen Fleckchen Fleckchen Fleckchen |
Die vorstehende Tabelle I zeigt, daß die Mischung A (ohne Diamin) schon 24 Stunden
nach Beginn des Versuchs zu rosten begann, während bei dem Gemisch B schon die 0,4%
des vorhandenen Diamins noch nach 144 Stunden einen guten Schutz ergaben - was eine
sechsfache Verbesserung darstellt. Die bei dem Gemisch D vorhandenen 1,60/0 Diamin
führten sogar zu einer 22fachen Verbesserung, indem hierbei ein 528 Stunden andauernder
Rostschutz erzielt wurde. Versuch über die Abwaschfestigkeit durch Wasser Man tauchte
blanke Stahlbleche der Abmessungen 5 - 7,6 - 0,16 cm in die oben beschriebenen Versuchsgemische
und ließ sie 4 Stunden lang bei Zimmertemperatur trocknen. Die Platten wurden dann
1 Tag lang in synthetisches Seewasser getaucht und danach 1 Tag in der Luft aufgehängt.
Dieser Kreislauf wurde 25 Tage abwechselnd fortgesetzt. Einige der Platten waren
vor dem Eintauchen mit Wasser befeuchtet worden, andere waren trocken.
Tabelle II |
Gesamt- |
zahl |
der Tage Gemisch |
Tage des Aus- |
in gesetzt- |
Wasser seins |
gegen- A B C D |
über |
Luft und |
Wasser Trocken ( Naß Trocken Naß Trocken Naß Trocken Naß |
1 1 511l0 viele 2 Fleckchen sauber sauber sauber mehrere |
sauber |
heller Rost Flecke und Flecke |
Fleckchen |
2 4 300/' 400/0 2 Fleckchen sauber sauber sauber mehrere
sauber |
heller Rost große |
Flecke |
3 6 40% I 400/0 2 größere 1 größerer zahlreiche sauber mehrere
1 Fleckchen |
heller Rost Flecke, Fleck, große große |
zahlreiche mehrere Flecke Flecke |
Flecke Flecke |
4 8 500/0 500/0 2 größere 1 größerer mehrere sauber
1 Stelle 1 Fleckchen |
heller Rost Flecke, Fleck, große mehrere |
zahlreiche mehrere Stellen große |
Fleckchen Flecke zahlreiche Flecke |
Flecke |
5 11 700/0 600/0 50 l0 30/0 511/o mehrere
100/0 2 Stellen |
heller Rost heller Rost heller Rost Flecke heller Rost |
6 13 750/0 70010 10010 1011/o 100/0 zahlreiche
150/0 50/0 |
heller Rost heller Rost heller Rost Flecke heller Rost |
und |
Fleckchen |
8 18 850/0 80111o 7011/0 5011/o 400/0 1011/o 2011/0
200/0 |
mäßig heller Rost heller Rost heller Rost |
heller Rost |
10 21 850/, 8011/0 7511/o 60o/11 501110 400/,
250/0 300/, |
mäßiger mäßig mäßig mäßig |
Rost heller Rost heller Rost heller Rost |
12 25 850/0 800/0 800/0 700/0 5511/o 50010 2511/o
450/0 |
mäßiger mäßiger mäßiger mäßiger |
Rost Rost Rost Rost |
Wieder ist hier die auffallende Überlegenheit der Gemische B, C und D (0,4 bis 1,6
0/11 Diamin) gegenüber dem kein Diamin enthaltenden Gemisch A festzustellen. Aufsprühversuch
mit 4%igem Salzwasser Blanke stählerne Versuchsbleche der Abmessung 5 # 7,6 - 0,16
cm tauchte man in die Versuchsgemische und ließ sie dann 2 Stunden trocknen. Sie
wurden darauf unter einem Winkel von 45° in eine Salzsprühkammer gebracht und mit
4%igem Salzwasser bei 35 bis 43° C besprüht, wobei die Kammer unter einem Druck
von 0,84 kg/cm2 stand. Vor dem Eintauchen waren einige Platten mit Wasser befeuchtet
worden, andere waren trocken.
Tabelle III |
Gemisch |
Stunden |
Trocken I Naß |
Trocken I Naß |
Trocken I Naß |
Trocken I Naß |
20 1000/0 1000/0 850/0 10o/11 70010 2011/o 2511/o
400/0 |
stark rostig mäßig rostig mäßig rostig mäßig rostig |
48 95010 70% 9511/o 85% 85% 85% |
stark rostig stark rostig stark rostig |
70 990/0 950/0 990/0 95 0% 95010 950/0 |
stark rostig stark rostig stark rostig |
Auch dieser unter erschwerenden Bedingungen durchgeführte Versuch
mit aufgesprühtem Salzwasser beweist wieder die überraschende und unvorhergesehene
Überlegenheit der diaminhaltigen Gemische gegenüber dem diaminfreien Gemisch A.
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Tropfversuch in stehendem Wasser Aus Kohlenstoffstahlblechen von 0,8
mm Stärke wurden Versuchsprobestücke in Form von gleichseitigen Dreiecken hergestellt.
Jedes Probestück besaß eine Höhe von 41 mm und in der Mitte eine Vertiefung mit
einem sphärischen Radius von 19 mm.
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Bei Durchführung des Versuchs wurden die Probestücke zuerst poliert,
gereinigt und mit den Ecken so gebogen, daß letztere Ständer bildeten. Darauf wurde
jedes Probestück derart in das Versuchsgemisch getaucht, daß die konkave Seite der
Vertiefung oben lag, und der Versuchsbehälter wurde dann 1 Stunde in einen 60° C
warmen Wärmeschrank gebracht. Nach Herausnahme aus dem Schrank gab man einen Tropfen
Wasser in die Vertiefung unter die Öloberfläche und setzte den Behälter wieder in
den 60° C warmen Schrank. Nach 5 Tagen wurde der Behälter wieder herausgeholt und
auf das Ausmaß seiner Korrosion in der Vertiefung geprüft.
Tabelle IV |
Gemisch Aussehen nach 5 Tagen |
A ............. Schwarzer Fleck, tiefe Ätzung |
B ............. Schwarzer Fleck, leichte Ätzung |
C .............. Schwarzer Fleck, leichte Ätzung |
D .............. Schwarzer Fleck, leichte Ätzung |
Versuch zur Feststellung der Wasserverdrängung und Wasserbeständigkeit Aus Kohlenstoffstahl
wurden Probebleche der Abmessungen 5 - 7,6 - 0,16 cm geschnitten, mit dem Sandstrahlgebläse
blank gemacht und gründlich gereinigt. Dann gab man 50 ccm des zu prüfenden Versuchsgemisches
in einen 125-ccm-Kolben, setzte 5 ccm destilliertes Wasser zu und schüttelte das
Gemisch gründlich durch. Den verkorkten Kolben ließ man über Nacht bei 54° C stehen
und kühlte ihn dann auf 25° C ab.
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Man tauchte darauf jedes Versuchsblech flüchtig in destilliertes Wasser
und ließ dieses von dem senkrecht gehaltenen Blech höchstens 5 Sekunden lang ablaufen,
wobei der untere Rand auf Löschpapier stand. Dann tauchte man das Blech 15 Sekunden
lang waagerecht liegend in eine flache Schale, die das jeweilige Gemisch enthielt.
Nach flüchtigem Ablaufenlassen wurde das Versuchsblech 1 Stunde lang bei 77° C in
eine Feuchtigkeitskammer gebracht. Das Ausmaß der erfolgten Korrosion wurde darauf
durch Inaugenscheinnahme festgestellt.
Tabelle V |
Aussehen nach 1stündigem |
Gemisch Aufenthalt in der |
Feuchtigkeitskammer |
A ............. Zahlreiche Rostfleckchen |
B ............. Zahlreiche Rostfleckchen |
C .............. Sauber |
D .............. Sauber |
Wie aus den verschiedenen oben beschriebenen Versuchen hervorgeht, ergaben Diaminmengen
von nur 0,4 Gewichtsprozent schon eine überraschende Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit
bei Metallen, die mit dem erfindungsgemäßen Anstrichgemisch behandelt wurden. Die
einzigen der fünf Versuche, bei denen man mit 0,40%igem Diamingemisch (Gemisch B)
wenig Verbesserung gegenüber Gemisch A erzielte, waren der Wasserverdrängungs- und
Wasserbeständigkeitsversuch, bei denen nur die gleichen Ergebnisse wie bei Verwendung
der Grundmischung A erzielt wurden. Bei allen fünf Versuchen waren die 0,8- und
die 1,6°/oigen Diamingemische dem Grundgemisch A bei weitem überlegen.
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Die im einzelnen beschriebenen Gemische können durch die Zugabe anderer
Stoffe, die ihre grundlegenden und neuartigen Eigenschaften nicht wesentlich beeinträchtigen,
in gewissem Umfange abgewandelt werden. Zum Beispiel erzielte man auch, ausgehend
von den beschriebenen Gemischen durch Zugabe kleiner, etwa 1 Gewichtsprozent betragender
Mengen eines Isobutylenpolymeren oder einer aus oxydiertem Wachs bestehenden Fraktion
günstige Ergebnisse.