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Die
Erfindung betrifft ein Universalwerkzeug, insbesondere für Sondereinsatzkräfte, mit
einem als multifunktionelles Werkzeug ausgebildeten Grundelement,
das aus einem bogenförmigen
Hebelteil und einem Schlüsselteil
besteht, wobei das über
ein Drehgelenk mit dem Schlüsselteil
verbundene Hebelteil aus einer geschlossenen in eine geöffnete Stellung
und umgekehrt bewegbar ist.
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Multifunktionelle
Werkzeuge sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie vereinen mehrere einzelne
Werkzeuge in einem gemeinsamen Grundkörper und sind dadurch leichter
zu transportieren sowie universell einsetzbar.
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In
der
EP 1 163 981 A1 wird
beispielsweise ein im Freizeit- und
Hobbybereich einsetzbares Multifunktionswerkzeug beschrieben, das
aus mindestens einem Gruppenwerkzeug besteht, dessen Werkzeugelemente,
wie Messer, Schere, Büchsenöffner etc.,
in einem Griff verstaubar sind.
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Das
vorrangige Einsatzgebiet multifunktioneller Werkzeuge ist aber bei
Sondereinsatzkräften, wie
Feuerwehren und Rettungsmannschaften, zu sehen. Die hier angewendeten
Werkzeuge müssen
besondere auf die zu erfüllende
Aufgabe, wie die Rettung von Menschen bzw. die Löschung von Bränden ausgerichtete,
Funktionen erfüllen.
Ihr konstruktiver Aufbau und die verwendeten Einzelwerkzeuge sind dementsprechend
angepasst.
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DE 202 06 041 U1 beschreibt
einen faltbaren Notfallhammer mit einem faltbarem Betriebswerkzeug
in Form eines Zusatzelementes, welches auf das Grundelement aufgesteckt
werden kann. Dieser Notfallhammer ist jedoch in seinen Funktionen
begrenzt.
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In
der
US 6,308,355 B1 wird
ein multifunktionelles Werkzeug für den Einsatz in unterschiedlichen Gefahrensituationen
beschrieben. Das mit einem einklappbaren Griff ausgestattete Werkzeug
besitzt einen Kupplungsschlüssel
zum Anschließen
von Feuerwehrschlauchkupplungen, einen Schlüsselschlitz für den Zugriff
auf Gashähne,
um diese zu schließen,
und einen spitz zulaufenden Griff zum Aufbrechen von Türen und
Fenstern. Für
Fahrzeugbergungseinsätze
besitzt das Werkzeug einen Dorn zum Zerbrechen von Glas und eine
sich in einem Schlitz befindliche Rasierklinge zum Zerschneiden
von Sicherheitsgurten. Der Griff und der Kupplungsschlüssel sind
in einem Drehpunkt miteinander verbunden und können zwischen einer offenen
und einer geschlossenen Position bewegt werden. Dabei weist der
Griff eine Bogenform für
eine optimale Hebelwirkung auf.
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Dieses
Werkzeug ist bereits vielseitig für den Einsatz in Gefahrensituationen
ausgestattet. Zudem ist es aufgrund des einklappbaren Griffes handlich und
leicht zu transportieren. Für
bestimmte Arbeiten im Bereich des Rettungswesens und der Feuerlöscharbeiten
werden aber immer noch weitere separate Werkzeuge benötigt.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein leicht zu transportierendes
Universalwerkzeug zu schaffen, das bei noch größerem Anwendungsbereich und
weiteren Einsatzmöglichkeiten
eine schnelle, sichere und wirkungsvolle Durchführung von Feuerlösch- und
Rettungsarbeiten ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und des unabhängigen Patentanspruch
2 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß ist wenigstens
ein als multifunktionelles Werkzeug ausgebildetes Zusatzelement
mit dem Grundelement lösbar
in Verbindung bringbar. Nach dem Patentanspruch 1 ist das Zusatzelement
im Sinne einer Verlängerung
in Richtung einer Längsachse
form- und kraftschlüssig
an dem dem Hebelteil abgewandten Ende des Schlüsselteiles anbringbar. Nach
Patentanspruch 2 weist das Zusatzelement eine bogenförmige Säge auf,
die um einen Auflagepunkt schwenkbar ist. Mittels eines Adapterstückes ist
das Zusatzelement mit einer komplementären Aufnahme des Schlüsselteiles
einrastend in Eingriff bringbar.
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Das
Adapterstück
ist dabei als Dreikant ausgebildet, der mit der als Innendreieck
ausgebildeten Aufnahme an jeder der drei Flächen einrastend verbindbar
ist.
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Das
Zusatzelement weist einen Steckschlüssel für Außen- und Innenvierkant und/oder
eine Taschenlampe und/oder einen konischen Steckschlüssel für Innenvierkant
und/oder ein Trümmerelement und/oder
ein Gurtmesser auf, welche unabhängig voneinander
aus einer geschlossenen in eine geöffnete Stellung und umgekehrt
bewegbar sind. Die Säge
ist als Glassäge
ausgebildet, die um eine orthogonal zu der Längsachse des Zusatzelementes
verlaufende Achse drehbar ist, wobei sie in den beiden, der geschlossenen
und der vollständig
geöffneten Stellung
entsprechenden, Endlagen sowie in einer der Arbeitsstellung entsprechenden
Zwischenstufe einrastbar und fixierbar ist. Die Achse der Säge ist nahe
dem adapterstückseitigen
Ende des Zusatzelementes angeordnet.
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Außerdem befindet
sich die Säge
in der geschlossenen Stellung in einem koaxial zur Längsachse
verlaufenden Schlitz des Zusatzelementes. In der Arbeitsstellung
befindet sich die Säge
in einem definierten Winkel zur Längsachse des Zusatzelementes.
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Die
Säge weist
an ihrem vorderen, in der geöffneten
Stellung von dem Zusatzelement weg gerichteten Ende eine Trümmerspitze
und einen Schlitzschlüssel
auf, die in der geschlossenen Stellung über das Zusatzelement vorstehen
und sowohl in der geschlossenen als auch in der geöffneten
Stellung der Säge
einsetzbar sind. Auf ihrer den Sägezähnen abgewandten
Rückseite
weist die Säge
eine hakenförmig
ausgebildete Messerklinge auf, die in der geschlossenen Stellung
ebenfalls über
das Zusatzelement vorsteht und sowohl in der geschlossenen als auch
in der geöffneten
Stellung der Säge
einsetzbar ist.
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Der
Steckschlüssel
für einen
Außen-
und einen Innenvierkant und der Steckschlüssel für einen Innenvierkant sind
jeweils federbelastet aus einer koaxial zur Längsachse des Zusatzelementes
angeordneten Nut bzw. Ausnehmung herausklappbar und in einem Winkel
von 90° oder
180° positionierbar.
Die Taschenlampe ist in einer koaxial zur Längsachse des Zusatzelementes
verlaufenden Ausnehmung angeordnet. Sie kann dabei in dem Zusatzelement
sowohl fest eingebaut als auch austauschbar angebracht sein. An
einem Ende des Zusatzelementes ist eine Trümmerspitze ortsfest angeordnet.
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Das
Zusatzelement ist zudem als Griffstück ausgebildet und weist Griffmulden
für den
Zugriff des Benutzers auf.
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Bei
nicht vorhandener Verbindung mit dem Zusatzelement ist die Aufnahme
des Schlüsselteiles als
Steckschlüssel
einsetzbar.
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An
dem schlüsselteilseitigen
Ende des Innenbogens des Hebelteiles ist ein verschleißfester Stahlstift
und zum anderen Ende hin ein Anlagesteg angeordnet. Das Hebelteil
besitzt an seinem äußeren, in
der geöffneten
Stellung vom Schlüsselteil
abgewandten Ende eine massiv ausgebildete, flach zulaufende Spitze.
An seinem Außenbogen
weist das bogenförmige
Hebelteil der definierten Kraftübertragung
und einem sicheren Ansatz an einem Objekt dienende Auflagestege
auf. Das Hebelteil ist in den beiden, der geschlossenen und der
geöffneten
Stellung entsprechenden Endlagen im Schlüsselteil mittels Fixierelementen
eingerastet und fixiert. In der der geöffneten Stellung entsprechenden
Endlage liegt das Hebelteil mit seinem Außenbogen an einem Anschlag
des Schlüsselteiles
an. Der Anschlag des Schlüsselteiles
ist als Schraubenschlüssel
und/oder Mutternschlüssel
einsetzbar, wobei er Durchstecköffnungen
aufweist.
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Die
die Kontur begrenzende Nase ist nahe dem die Aufnahme aufweisenden
Ende des Schlüsselteils
angeordnet. An dem der Nase entgegengesetzten Ende grenzt die Kontur
an dem Anschlag an. Auf der Seite des Schlüsselteiles, an der in der geschlossenen
Stellung das Hebelteil mit seinem Innenbogen anliegt, ist eine als
Dreiecksansatz ausgebildete Ausnehmung angeordnet, in die der Stahlstift des
Hebelteiles hineinragt. Das Schlüsselteil
besitzt zudem auf der gleichen Seite eine Einbuchtung für den Einsatz
als Mutternschlüssel,
wobei in der geschlossenen Stellung die Anlagefläche des Hebelteiles in die
Einbuchtung hineinragt.
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Das
Schlüsselteil
weist nahe seinem die Aufnahme aufweisenden Ende eine weitere Ausnehmung
auf, die als Schrauben- und/oder Mutternschlüssel dient und für den Einsatz
an unterschiedlich großen
Schlüsselweiten
vorgesehen ist. Sie weist ebenfalls Durchstecköffnungen auf.
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Sowohl
das Grundelement als auch das Zusatzelement sind unabhängig voneinander
einsetzbar.
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Die
Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
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Es
zeigen:
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1: das Grundelement mit
in der geöffneten
Endstellung befindlichem Hebelteil sowie separatem Zusatzelement
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2: das Grundelement mit
in der geöffneten
Endstellung befindlichem Hebelteil sowie aufgestecktem Zusatzelement
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3: eine Ansicht von Grundelement
und Zusatzelement auf die Verbindungsstelle von Adapterstück und Aufnahme
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4: eine Ansicht des Grundelementes
mit sich in einer Zwischenstellung befindlichem Hebelteil
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5: eine Ansicht des Grundelementes
mit der an einem Objekt (Kupplung) angreifenden Kontur des Schlüsselteils
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6: das Zusatzelement mit
herausgeklappten Einzelwerkzeugen
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7: das Zusatzelement mit
dem Einzelwerkzeug Säge
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8: das mit dem Grundelement
verbundene Zusatzelement mit der an einem Objekt (Verbundglasscheibe)
angreifenden Säge
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9: das mit dem Zusatzelement
verbundene Grundelement mit der an einem Objekt (Überflurhydrant)
angreifenden Schlüsselfläche des
Hebelteils
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10: das mit dem Zusatzelement
verbundene Grundelement mit der an einem Objekt (Hydrantenverschlussdeckel)
angreifenden Ausnehmung des Schlüsselteiles
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Das
erfindungsgemäße Universalwerkzeug besteht
aus einem Grundelement G und einem mit diesem in Verbindung bringbaren
Zusatzelement Z (1 und 2). Sowohl das Grundelement
G als auch das Zusatzelement Z sind als multifunktionelle Werkzeuge
ausgebildet und können
auch unabhängig
voneinander eingesetzt werden. Das Grundelement G besteht aus einem
bogenförmigen
Hebelteil 1, das mit einem Schlüsselteil 2 mittels
eines Drehgelenkes 3 drehbeweglich verbunden ist. Das im
wesentlichen quaderförmig
ausgebildete Zusatzelement Z weist an seinem einen Ende ein Adapterstück 4 auf,
das mit einer komplementären,
sich an dem dem Hebelteil 1 abgewandten Ende des Schlüsselteils 2 befindlichen
Aufnahme 4.1 eine form- und kraftschlüssige Verbindung eingehen kann.
Dieses Adapterstück 4 ist
dreieckig ausgebildet und weist ein Rasterelement e auf, das mit
jeder der drei Seitenflächen der
als tiefgezogenes Innendreieck ausgebildeten Aufnahme 4.1 einrastend
in Eingriff bringbar ist (3).
Das im Beispiel kugelförmig
ausgebildete Rasterelement e tritt dabei mit einer auf jeder Seitenfläche des
Innendreiecks der Aufnahme 4.1 befindlichen Nut n in Eingriff.
Dadurch kann die Verbindung des Grundelementes G mit dem Zusatzelement
Z unabhängig
von deren Stellung zueinander ohne Probleme hergestellt werden.
Die Ecken des Innendreiecks der Aufnahme 4.1 weisen zudem
eine Erweiterung in Form von Radien auf, wodurch vor allem der separate
Einsatz des Zusatzelementes Z – ohne Grundelement
G – vielseitig
erfolgen kann. Möglich ist
auch eine mehreckige oder runde Form des Adapterstücks 4 und
der Aufnahme 4.1. Ist das Zusatzelement Z auf das Schlüsselteil 2 aufgesteckt,
so stellt es eine Art Verlängerung
des Grundelementes G in Richtung seiner Längsachse a dar, wodurch eine
größere Krafteinwirkung
aufgrund der besseren Hebelwirkung des Universalwerkzeuges erzielt
wird. Das Zusatzelement Z weist mehrere Werkzeuge auf, die im wesentlichen
auf der von dem Adapterstück 4 weg gerichteten
Hälfte
des Zusatzelementes Z angeordnet sind und jedes für sich wichtige
Funktionen insbesondere bei Rettungseinsätzen wie der Insassenbergung
aus Fahrzeugen erfüllen.
So ist ein Steckschlüssel 5 sowohl
für einen
Außenvierkant
als auch für
einen Innenvierkant vorgesehen, der sich in der geschlossenen, eingeklappten
Stellung innerhalb einer koaxial zur Längsachse a verlaufenden Nut 5.1 befindet
und aus dem Zusatzelement Z herausklappbar ist (6). In einer Stellung, die einem Winkel von
90° bzw.
180° zu
dem eingeklappten Zustand des Steckschlüssels 5 entspricht,
erfolgt seine durch Federkraft bewirkte Positionierung sowie die
Fixierung innerhalb des Zusatzelementes Z. Benutzt wird der sowohl
für Außenvierkant
(vorzugsweise für Schlüsselweite
8 mm) als auch für
Innenvierkant (vorzugsweise Schlüsselweite
10 mm) einsetzbare Steckschlüssel 5 beispielsweise
zum zerstörungsfreien Öffnen von
Sicherungsschränken,
Schaltschränken
etc. Eine handelsübliche
Taschenlampe 6 – das
kann beispielsweise ein LED-Element sein – ist in einer koaxial zur
Längsachse
a verlaufenden Ausnehmung 6.1, die zudem mit Griffmulden 6.2 zur
besseren Bedienung der Taschenlampe 6 ausgestattet ist,
ein- und ausschiebbar angeordnet. Die Taschenlampe 6 kann
dabei in dem Zusatzelement Z fest eingebaut oder austauschbar angebracht sein.
Um einen Winkel von 90° oder
180° aus
einer weiteren Ausnehmung 7.1 des Zusatzelementes Z herausklappbar
ist ein konischer Steckschlüssel 7 für einen Innenvierkant
(vorzugsweise für
Schlüsselweite
7–8 mm),
der vorzugsweise zum Öffnen
von Fensterwirbeln, Zugtüren
etc. dient. Dabei sind Steckschlüssel 5,
Taschenlampe 6 und Steckschlüssel 7 an unterschiedlichen
Seiten auf der dem Adapterstück 4 abgewandten
Hälfte
des Zusatzelementes Z im geschlossenen Zustand jeweils koaxial zu
der Längsachse
a angeordnet. Das Ausklappen und die Positionierung in den ausgeklappten
Stellungen der Steckschlüssel 5 und 7 erfolgt
jeweils durch Federkraft, die beispielsweise mittels einer Blattfeder 14 verwirklicht wird.
Dadurch ist eine einfache Bedienung auch mit Schutzhandschuhen möglich. Weiterhin
ist eine Säge 8 in
einem koaxial zur Längsachse
a verlaufenden Schlitz 8.1 des Zusatzelementes Z um eine
orthogonal zu dessen Längsachse
a verlaufende Achse b drehbeweglich angeordnet. Diese Achse b befindet sich
im vorderen, adapterstückseitigen
Drittel des Zusatzelementes Z (7).
Die dem Heraustrennen von Verbundglasscheiben, wie Fahrzeugfrontscheiben,
dienende Säge 8 ist
in drei Stellungen mittels eines Fixierelementes 9, welches
sich innerhalb einer Griffmulde 9.1 des Zusatzelementes
Z befindet, einrastbar und fixierbar: in einer ersten, dem eingeklappten
(geschlossenen) Zustand entsprechenden Endstellung und in einer
zweiten dem vollständig
ausgeklappten (geöffneten)
Zustand entsprechenden Endstellung sowie in einer Zwischenstufe,
in der sich die Säge 8 in
einem definierten Winkel α zu
der Längsachse
a des Zusatzelementes Z befindet und die einer eine optimale Hebelwirkung
verwirklichenden Arbeitsstellung entspricht. Es ist hierbei zu betonen, dass
bei mit dem Grundelement G verbundenem Zusatzelement Z eine größere Hebelwirkung
und ein günstigerer
Krafteinsatz bei der Arbeit mit der Säge 8 möglich ist.
Die optimale Hebelwirkung unterstützend ist die Säge 8 bogenförmig mit
einem definierten Radius r ausgebildet. In der sich in einem definierten Winkel α zur Längsachse
a befindenden Arbeitsstellung kann die Säge 8 nach dem "Büchsenöffnerprinzip" zum Heraustrennen
von Glasscheiben genutzt werden (8):
Das der Aufnahme 4.1 abgewandte Ende des Zusatzelementes
Z wird dabei in einem Auflagepunkt P auf die zu zersägende Verbundglasscheibe
eines Kraftfahrzeuges aufgesetzt. Mit Schwenkbewegungen um den Auflagepunkt
P wird eine Bewegung der Säge 8 nach
unten – in
die Verbundglasscheibe hinein – und
eine Bewegung nach oben – aus
der Scheibe heraus – erzielt.
Dabei erfolgt bei der Bewegung der Säge 8 nach oben das
Schneiden der Verbundglasscheibe. Die Bewegung der Säge 8 nach
unten bewirkt eine Vorschubbewegung (zahnweise) in Schnittrichtung.
Der Auflagepunkt P des Zusatzelementes Z verschiebt sich dabei in
eine neue Fixstellung. Bei der nun folgenden Bewegung nach oben
führt die
Säge 8 wieder
einen Schnitt durch. Die Bewegung der Säge 8 ist somit eine
oszillierende Bewegung, die jeweils bei einem Schnitt eines Zahnes
eine definierte Vorschubbewegung durchführt. Im geschlossenen Zustand
befindet sich die Säge 8 in
dem Schlitz 8.1 des auf dieser Seite ebenfalls bogenförmig ausgebildeten
und damit der Form der Säge 8 angepassten
Zusatzelementes Z. Dadurch ist eine sichere, ein Verletzungsrisiko
ausschließende
Aufnahme der Säge 8 gegeben.
In dieser Endstellung reichen sowohl eine dem Einschlagen von Glasscheiben,
vornehmlich Verbundglasscheiben, dienende Trümmerspitze 10 als
auch ein beispielsweise dem Öffnen
von Wandhydrantenschränken
dienender Schlitzschlüssel 11,
die beide an der Spitze der Säge 8 angeordnet
sind, über
den Außenumfang
des Zusatzelementes Z hinaus, so dass diese Werkzeuge sowohl im
geöffneten
Zustand als auch bei eingeklappter Säge 8 einsetzbar sind.
Das gleiche trifft auf eine, an der den Sägezähnen abgewandten Rückseite
der Säge 8 befindliche, als
Gurtschneider zum Aufschneiden und Trennen von Sicherheitsgurten
oder anderer Verzurrungen vorgesehene, Messerklinge 12 zu.
Durch die geschützte
Anordnung der Messerklinge 12 wird ebenfalls das Verletzungsrisiko
reduziert. Eine weitere Trümmerspitze 10.1 befindet
sich an dem adapterstückseitigen
Ende des Zusatzelementes Z. Diese aus Hartmetall bestehende Trümmerspitze 10.1 dient dem Zertrümmern der
Seitenscheiben von Kraftfahrzeugen. In einer weiteren, hier nicht
dargestellten, Ausführungsform
ist die Anordnung dieser Trümmerspitze 10.1 an
der Spitze der Säge 8 vorgesehen.
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Es
ist ebenso eine separate Anordnung eines Gurtschneiders und/oder
eines Trümmerelementes
an dem Zusatzelement Z möglich,
die analog der weiter oben angeführten
Einzelwerkzeuge ausklappbar sind.
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An
der Oberfläche
des Zusatzelementes Z sind Griffmulden 13 angebracht, die
eine bessere Angriffsfläche
für die
Hände des
Benutzers und somit einen sicheren Halt bieten. Bei mit dem Grundelement G
verbundenen Zusatzelement Z wird dadurch der beidhändige Einsatz
erleichtert.
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Das
erfindungsgemäße Grundelement
G besitzt hier nicht näher
dargestellte Fixier- und Rasterelemente, die das im Schlüsselteil 2 um
das Drehgelenk 3 bewegbare Hebelteil 1 in beiden
Endstellungen (geschlossene und um etwa 180° geöffnete) fixieren. Einsetzbar
ist das Grundelement G in beiden Stellungen. In 3 ist das Grundelement G in der geschlossenen
Stellung dargestellt. Es ist aber auch mit einem Hebelteil 1,
das in einem anderen Winkel (kleiner 180°) zu der verlängerten
Längsachse
a ausgeklappt ist, anwendbar (4).
Das kann z.B. bei Platzmangel notwendig sein, oder um eine Hebelunterstützung zur
Erfüllung
bestimmter Bedienfunktionen zu erzielen. Um die Verletzungsgefahr
zu verringern, ist das Hebelteil 1 mittels der nicht näher dargestellten,
im Innern des Grundelementes G befindlichen, Fixier- und Rasterelemente
nur entgegen einem zu überwindenden
Widerstand in eine andere Stellung bewegbar. Damit wird beispielsweise
einer Verletzung des Bedieners durch Einklemmen der Hand zwischen
Hebelteil 1 und Schlüsselteil 2 vorgebeugt,
was bei zu leichter und schneller Rotation des Hebelteiles 1 um
das Drehgelenk 3 passieren kann.
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Das
bogenförmige
Hebelteil 1 weist eine an seinem Innenbogen 1.1 ausgebildete
Schlüsselfläche zur
Anlage an einem zu bedienenden Objekt O auf und ist damit neben
seiner Funktion als Griff auch als Schlüssel einsetzbar. Die Funktion
des Schlüssels
unterstützend
ist an dem Innenbogen 1.1 ein verschleißfester, rostfreier Stahlstift 15 eingepresst, derart,
dass er in geöffneter
Stellung des Hebelteils 1 der Anlage an dem Objekt O, beispielsweise
einem Überflurhydranten,
dient (9). Zusätzlich zu
dem Stahlstift 15 ist nahe der schlüsselteilabgewandten Spitze 16 des
Hebelteils 1 am Innenbogen 1.1 des Hebelteiles 1 ein
Anlagesteg 17 angebracht, der ebenso unterstützend beim
Angriff an dem Objekt O wirkt. Dabei wird das Hebelteil 1 so
an den Verschluss angesetzt, dass eine Kraftanwendung durch Ziehen
oder Drücken
in Richtung des Körpers
oder vom Körper
des Bedieners weg erfolgt. Das bogenförmige Hebelteil 1 liegt in
seiner geöffneten
Endstellung mit seinem Außenbogen 1.2 an
einem vorstehenden Anschlag 18 des Schlüsselteils 2 an, der
zudem als Schlüssel
für flexible
und beidseitige Anwendung an verschiedensten Hähnen und Verschlüssen dient.
So ist er beispielsweise als Schlüssel für Gashahnabstellung (oder für Wasserhähne, Schieber etc.)
einsetzbar und kann ebenso als Schrauben- oder Mutternschlüssel für Schlüsselweiten
von 7 mm, 8 mm und 11 mm verwendet werden. Die im Anschlag 18 vorhandenen
Durchstecköffnungen 18.1, 18.2, 18.3 ermöglichen
dabei auch ein Durchstecken von Schrauben und Spindeln.
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Die
im geöffneten
Zustand von dem Schlüsselteil 2 weg
gerichtete Spitze 16 des Hebelteils 1 ist breit
und massiv, aber sehr flach zulaufend, ausgeführt, wodurch ein Aufhebeln
und Kanten mit effektiver Kraftübertragung
möglich
ist. Sie dient dem gezielten Öffnen
von Fenstern, Türen,
Rolläden
etc. Außerdem
sind am Außenbogen 1.2 des
Hebelteils 1 Auflagestege 19 für eine definierte Kraftübertragung und
einen sicheren Ansatz an dem zu bedienenden Objekt O vorhanden.
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In
der geschlossenen Stellung, in der das Hebelteil 1 auf
dem Schlüsselteil 2 aufliegt,
ragt der Stahlstift 15 in eine an dem Schlüsselteil 2 befindliche,
als Dreiecksansatz ausgebildete Ausnehmung 20 hinein. Im
geöffneten
Zustand dient diese Ausnehmung 20 beispielsweise dem Öffnen oder
Schließen von
Hydrantenverschlussdeckeln (10).
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Obwohl
bei diesen Einsatzmöglichkeiten speziell
die Funktionen des Grundelementes G genutzt werden, ist verständlich,
dass bei aufgesetztem Zusatzelement Z eine größere Hebelwirkung und damit
ein besserer Krafteinsatz vorhanden ist.
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Auf
der gleichen Seite des Schlüsselteiles 2, in
Richtung zu der das Adapterstück 4 des
Zusatzelementes Z aufnehmenden Aufnahme 4.1, befindet sich
eine Einbuchtung 21, die die Funktion eines Mutternschlüssels (hier
Schlüsselweite
15 mm) erfüllt. Auf
der der Ausnehmung 20 und der Einbuchtung 21 gegenüberliegenden
Seite zeigt das Schlüsselteil 2 des
erfindungsgemäßen Universalwerkzeuges
eine im wesentlichen c-förmige, nach
unten offene, Kontur 22 zum Einsatz an beispielsweise Feuerwehrschlauchanschlüssen. Diese
Kontur 22 besteht aus mehreren Einzelkonturen mit den Anlageflächen 22.1, 22.2, 22.3, 22.4, 22.5 und
wird an ihrem nahe der Aufnahme 4.1 befindlichen Ende von
einer vorspringenden, nach innen gerichteten, Nase 23 begrenzt.
Zur Anlage an die Kupplungen der Feuerwehrschläuche kommen dabei jeweils die
Nase 23 und eine der Anlageflächen 22.1, 22.2, 22.3, 22.4, 22.5,
die derart angeordnet sind, dass sie unterschiedlichen Schlüsselweiten
entsprechen. Damit können
alle gängigen
Kupplungsgrößen bedient
werden. In 5 wird am
Beispiel einer definierten Schlüsselweite,
die von der Nase 23 und der Anlagefläche 22.3 (entspricht
Storz C und DN 50) bedient wird, die Anlage an einem Objekt, einer
Kupplung, gezeigt. Analog können
die weiteren, zwischen der Nase 23 und der Anlagefläche 22.1 (entspricht
Storz D), der Nase 23 und der Anlagefläche 22.2 (DN 32), der
Nase 23 und der Anlagefläche 22.4 (Storz B)
sowie der Nase 23 und der Anlagefläche 22.5 (Storz A) aufnehmbaren
Schlüsselweiten
erfasst werden.
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An
dem der Aufnahme 4.1 für
das Adapterstück 4 des
Zusatzelementes Z zugewandten Ende des Schlüsselteils 2 befindet
sich eine weitere, als Mutternschlüssel für verschiedene Schlüsselweiten (10
mm, 13 mm, 17 mm) ausgebildete Ausnehmung 24. Die vorhandenen
Durchstecköffnungen 24.1, 24.2, 24.3 ermöglichen
dabei auch ein Durchstecken von Schrauben und Spindeln sowie eine
flexible und beidseitige Anwendung an verschiedenen Verschlüssen.
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An
dieser Stelle sei vermerkt, dass die Aufnahme 4.1 nicht
nur zur Aufnahme des Adapterstücks 4 dient,
sondern im Falle einer nicht vorhandenen Verbindung von Grundelement
G und Zusatzelement Z auch zur Bedienung von Fallmantelhydranten oder
für die
ordnungsgemäße Entriegelung
diverser Absperrungen mit genormten Verschlüssen anwendbar ist (z.B. bei
Schranken, Absperrungen, Säulen, Böller etc.).
Aufgrund ihrer Ausbildung als tiefgezogenes Innendreieck mit in
Form von Radien vorhandenen Eckenerweiterungen kann die Aufnahme 4.1 zur
Bedienung weit versenkter Schlösser
und deformierter oder verschlissener Anschlüsse eingesetzt werden.
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Aus
diesen Ausführungen
ist das große
Einsatzgebiet des erfindungsgemäßen Universalwerkzeuges
ersichtlich. Mit seiner Anwendung sind im Grunde alle an einem Hydranten
vorhandene Bedienfunktionen ausführbar.
Dabei sind Grundelement G und Zusatzelement Z sowohl gemeinsam als
auch getrennt als selbständige
Multifunktionswerkzeuge verwendbar.
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Besonders
vorteilhaft ist das – trotz
der Vielzahl der in dem Universalwerkzeug untergebrachten Werkzeuge – geringe
Gewicht und seine Handlichkeit. Dadurch ist es ohne Weiteres vom
Bediener am Körper
zu tragen. Die Einzelwerkzeuge des Zusatzelementes Z sind unabhängig voneinander
ausklappbar. Ein spezieller federbelasteter Auswurfmechanismus ermöglicht die
problemlose Arbeit mit Handschuhen und Schutzkleidung: Durch leichtes
Aufschlagen auf den Handballen oder kurzes Gegenschwingen des Zusatzelementes
Z mit dem gewünschten
Werkzeug nach vorn wird dieses ausgeklappt und fixiert.
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Das
Grundelement G ist im geschlossenen (Hebelteil 1 eingeklappt)
als auch im geöffneten
(Hebelteil 1 ausgeklappt) Zustand einsetzbar.
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Ein
auf das Grundelement G aufgestecktes Zusatzelement Z bedeutet eine
Verlängerung
des Werkzeuges und damit eine größere Hebelwirkung. Es
können
vom Bediener beide Hände eingesetzt werden,
wodurch ein stärkerer
Krafteinsatz möglich ist.
Insbesondere bei aufgeklapptem Hebelteil 1 ist dies gut
zu realisieren. Bei Bedarf (z.B. einer entsprechenden Hebelwirkung)
oder bei Platzmangel kann das Hebelteil 1 auch teilweise
eingeklappt werden. Vorteilhaft ist auch der Einsatz des Hebelteiles 1 sowohl
als Griff als auch als Werkzeug.
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Aus
der Vielzahl der an dem erfindungsgemäßen Universalwerkzeug vorhandenen
Werkzeugfunktionen ist die alle gängigen Schlüsselweiten von Kupplungsschlüsseln bedienende
Kontur 22 noch hervorzuheben.