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Die
Erfindung betrifft einen Karabinerhaken, insbesondere für den nautischen
Einsatz, mit einem Hakenkörper,
einem an einer Schwenkachse gelenkig mit dem Hakenkörper verbundenen
und durch Federbelastung in seiner Schließstellung gehaltenen Schließteil und
einem Betätigungselement
zum Öffnen
des Schließteils.
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Karabinerhaken
sind in vielfältiger
Form und Größe seit
Langem bekannt. Sie finden insbesondere als lösbares Endbefestigungsteil
einer Leine oder Schot Anwendung, wenn es um eine sichere Befestigung
und dennoch um ein leichtes Lösen
der Verbindung geht, wie beispielsweise beim Kletter- oder Segelsport.
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Aus
der
EP 1 229 258 A2 ist
ein Karabinerhaken mit einem eine Einführöffnung aufweisenden Bügel bekannt.
Bei diesem gattungsgemäßen Karabinerhaken
wird das Schließteil
mit Hilfe eines Betätigungselementes
von seiner federbelasteten Schließstellung in eine geöffnete Stellung
gebracht. Ein solcher Karabinerhaken erfordert stets die manuelle
Bedienung des Betätigungselementes.
Dies ist beispielsweise beim Bergsteigen durchaus positiv, jedoch
für andere
Sportarten nicht immer ausreichend.
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So
werden Karabinerhaken in verschiedenster Ausführung auch beim Segelsport
benötigt,
um beispielsweise am Ende einer Festmacherleine eine formschlüssige Verbindung
mit ortsfesten Ringen, beispielsweise an einer Schleusen- oder Kaimauer oder
einer Mooring herzustellen.
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Insbesonders
muß manchmal
schnell eine entsprechend ausgerüstete
Festmacherleine beim Durchfahren von Schleusen angebracht werden.
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Darüber hinaus
ist es auch bekannt, das Öffnungselement
von Karabinerhaken mittels einer Öffnungsleine zu bedienen. So
beschreibt beispielsweise die
DE 30 11 416 A1 einen Schnappschäkel, bei dem
durch Betätigung
einer Öffnungsleine
das Schließelement
des Schäkels
aufspringen kann, wenn ein entsprechender Zug vom umschlossenen Gegenstand
im Schäkel
aufgebracht wird. Der einmal geöffnete
Schäkel
lässt sich
jedoch nur manuell wieder schließen.
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Ein
weiterer bekannter Karabinerhaken ist aus der
US 5,727,834 bekannt. Dieser Karabinerhaken
weist einen Hakenkörper,
einen an einer Schwenkachse gelenkig mit dem Hakenkörper verbundenen
und durch Federbelastung in seiner Schließstellung gehaltenen Schließteil und
ein Betätigungselement
zum Öffnen
des Schließteils
auf. Ferner ist als Betätigungselement
eine Öffnungsleine
zur Betätigung
des Schließteils
vorgesehen. Das andere Ende der Öffnungsleine
ist mit einem Bedienhebel verbunden, so dass bei der Betätigung des
Bedienhebels der federbelastete Schließteil des Karabinerhakens geöffnet werden
kann, ohne dass der eigentliche Schließteil berührt zu werden braucht.
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Die
bekannten Karabinerhaken eignen sich jedoch nicht dazu, ohne unmittelbare
manuelle Betätigung
eingehakt zu werden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den eingangs genannten
und zuvor näher beschriebenen
Karabinerhaken so auszugestalten und weiterzubilden, dass eine Betätigung des Schließteils möglich ist,
ohne den Karabinerhaken in der Hand halten zu müssen.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass als Betätigungselement
eine am der Schwenkachse entgegengesetzten Ende des Schließteils befestigte Öffnungsleine
befestigt ist, dass die Öffnungsleine
durch eine Bohrung im Hakenkörper
auf der dem Schließteil
gegenüberliegenden
Seite des Hakenkörpers
geführt
ist und dass am Hakenkörper
ein im Wesentlichen senkrecht zur Ebene des Karabinerhakens angeordnetes
Halteelement vorgesehen ist. Weiterhin ist ein einfacher konstruktiver
Aufwand erwünscht.
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Die
Erfindung hat erkannt, dass es möglich ist,
den Karabinerhaken mit Hilfe des Halteelementes in einer definierten
Lage gewissermaßen „fernbedienbar" zum Öffnen zu
betätigen,
wie dies in manchen Situationen beim Festmachen von Schiffen erforderlich
ist. So ist es zwar ohne Weiteres möglich, beispielsweise beim
Abschleusen oder in einem Hafen bei fallender Tide die mit einem
Karabinerhaken versehenen Festmacherleinen in entsprechende Halteringe
oder dergleichen einzuhaken, je nach Hub sind diese Haltemittel
jedoch dann, wenn die Festmacherleine gelöst werden soll, nicht mehr
ohne Weiteres zu erreichen.
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Hier
kann nun der erfindungsgemäße Karabinerhaken
mit Hilfe des daran befestigten Halteelementes über eine irgendwie geartete
Verlängerung, die
im wesentlichen parallel zur Festmacherleine oder dergleichen verlaufen
sollte, von der Bedienperson weggedrückt werden, wobei gleichzeitig
an der Öffnungsleine
gezogen werden kann, um das Schließteil von seiner federbelasteten
Schließstellung
in die Öffnungsstellung
zu bewegen, damit der eingehakte Haltering oder dergleichen wieder
freigegeben werden kann. Selbstverständlich eignet sich diese Technik
nicht nur zum Aushaken, sondern auch zum Befestigen eines erfindungsgemäß ausgestellten
Karabinerhakens. Auf diese Weise ist es auch möglich, den „verlängerten Karabinerhaken" beispielsweise zum
Festmachen an einer Mooring-Öse oder
an einem anderen nicht ohne Weiteres zu erreichenden Gegenstand
einzusetzen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Durchmesser der
Bohrung im Hakenkörper
größer als
der Durchmesser der Öffnungsleine.
Auf diese Weise ist es möglich,
dass die Öffnungsleine
sowohl im geschlossenen wie auch im geöffneten Zustand des Schließteils mehr
oder weniger frei durch die Bohrung gezogen werden kann, ohne an
den Rändern
der Bohrung zu scheuern.
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Nach
einer weiteren Lehre der Erfindung ist die Öffnungsleine durch eine Bohrung
im Schließteil geführt. Auf
diese Weise ist es sehr einfach, die Öffnungsleine mit dem Schließteil zu
verbinden, indem das lose Ende lediglich durch einen Knoten oder
dergleichen vor dem Durchrauschen bewahrt wird.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Halteelement
als Öse
ausgebildet, wobei die Öse
bevorzugt eine runde Öffnung
aufweist. Es ist zwar ohne Weiteres möglich, dass die Öse auch
eine andere geometrische Öffnung
aufweisen kann, beispielsweise oval ausgebildet ist, jedoch ist eine
runde Öffnung
der Öse
besonders gut einsetzbar. Denn auf diese Weise kann der erfindungsgemäße Karabinerhaken
zur Verlängerung
mit Hilfe des Halteelementes beispielsweise auf einem ohnehin vorhandenen
Bootshaken befestigt werden, wobei die dabei notwendige Zugspannung über die
eigentliche Festmacherleine oder dergleichen aufgebracht werden
kann.
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Gemäß einer
weiteren Ausbildung der Erfindung ist das Halteelement mit dem Hakenkörper verschweißt. Auf
diese Weise wird zuverlässig
gewährleistet,
dass sich das Halteelement und der Hakenkörper nicht voneinander lösen können.
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Eine
weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass das Halteelement mit
einem teleskopartig verlängerbaren
Gestänge
verbindbar ist. Diese Ausgestaltung kann in weiterer Ausbildung
so ausgestaltet sein, dass das Halteelement mittels einem lösbaren Verschluss
am Ende des Gestänges
befestigt ist. Hier ist es beispielsweise denkbar, einen Schraub- oder
Bajonetteverschluss vorzusehen, der den Karabinerhaken mit dem einen
Ende des teleskopartigen Gestänges
verbindet, um einen noch höheren
Bedienungskomfort zu sichern. Wie bereits erwähnt, ist es jedoch auch möglich, dass
als teleskopartiges Gestänge
ein vorhandener Bootshaken verwendet wird.
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Schließlich sieht
eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, dass der Hakenkörper eine Kausch
zum Durchführen
einer Schot oder eines weiteren Karabinerhakens aufweist. Auf diese
Weise wird zuverlässig
ausgeschlossen, dass sich die Festmacherleine oder dergleichen unbeabsichtigt
mit dem Halteelement oder der Öffnungsleine
verhakt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand einer lediglich ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigen
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1 einen erfindungsgemäßen Karabinerhaken,
geschlossen in Seitenansicht,
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2 den Karabinerhaken aus 1, geöffnet in Seitenansicht,
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3 den Karabinerhaken aus 1 in Frontansicht und
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4 den erfindungsgemäßen Karabinerhaken,
aufgesteckt auf einen Bootshaken in Seitenansicht.
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In
den 1 und 2 ist der erfindungsgemäße Karabinerhaken
sowohl in seiner geschlossenen als auch in seiner geöffneten
Stellung dargestellt. Der Karabinerhaken weist zunächst einen
in bekannter Weise gebogenen Hakenkörper 1 auf, wobei
die Öffnung
im Hakenkörper 1 von
einem Schließteil 2 verschließbar ist,
welches mittels einer Schwenkachse 3 gelenkig mit dem Hakenkörper 1 verbunden
ist. Nicht dargestellt ist, dass bei dieser bekannten Grundform eines
Karabinerhakens eine im Inneren des Schließteils 2 angeordnete
Feder dafür
sorgt, dass das Schließteil 2 in
seine geschlossene Stellung gedrückt wird.
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Erfindungsgemäß ist nun
das Schließteil 2 mittels
einer Öffnungsleine 4 aus
seiner Schließstellung
gegen die Federkraft der nicht dargestellten Feder in seine geöffnete Stellung
bewegbar. Dazu wird die Öffnungsleine 4 durch
eine Bohrung 5 im Hakenkörper 1 auf der dem
Schließteil 2 gegenüberliegenden
Seite des Hakenkörpers 1 geführt. Auf
diese Weise ist zuverlässig
gewährleistet,
dass der über die Öffnungsleine 4 aufgebrachte
Zug immer in Öffnungsrichtung
des Schließteils 2 wirkt.
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Oberhalb
des Hakenkörpers 1 ist
erfindungsgemäß ein Halteelement 6 angebracht,
dessen Form aus der Darstellung gemäß 3 hervorgeht. Im dargestellten und insoweit
bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist das Halteelement 6 als Öse ausgebildet, welche im Ausführungsbeispiel
gemäß 3 eine runde Öffnung aufweist.
Diese Form des Halteelementes 6 ist besonders zweckmäßig, da
die Öse
die Spitze eines Bootshakens aufnehmen kann, wie weiter unten noch
näher erläutert werden
wird.
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Wie
aus den 1 und 2 ersichtlich, weist die
Bohrung 5 einen größeren Durchmesser
als den Außendurchmesser
der Öffnungsleine 4 auf,
so dass sichergestellt ist, dass die Öffnungsleine 4 an
der inneren Öffnung
der Bohrung 5 im Hakenkörper 1 nicht beschädigt werden
kann. Darüber
hinaus kann die innere Öffnung
der Bohrung 5 zur Schwenkachse 3 hin noch konisch
erweitert sein. Es ist jedoch auch denkbar, dass der Durchmesser
der Bohrung 5 in etwa dem Außendurchmesser der Öffnungsleine 4 entspricht,
wobei dann die Öffnungen
entsprechend noch weiter auf geweitet werden sollten, damit ein Schamfilen
der Öffnungsleine 4 am
Hakenkörper 1 zuverlässig ausgeschlossen
ist.
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Zur
Befestigung der Öffnungsleine 4 am Schließteil 2 ist
in weiterer Ausbildung der Erfindung das Schließteil 2 mit einer
Bohrung 7 versehen, wobei es ausreicht, dass die Öffnungsleine 4 am
Ende mit einer Verdickung 4A oder einem Knoten versehen wird,
um ein Durchrauschen der Öffnungsleine 4 aus der
Bohrung 7 im Schließteil 2 zu
vermeiden.
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Nur
angedeutet geht aus dem 1 bis 3 hervor, dass das Halteelement 6 mit
dem Hakenkörper 1 verschweißt ist.
Nicht dargestellt ist, dass das Halteelement so ausgebildet sein
kann, dass es lösbar
mit einem teleskopartig verlängerbaren
Gestänge
verbindbar ist. Hier kann jede beliebige bekannte Form eines Schnellverschlusses
zum Einsatz kommen, beispielsweise ein Schraub- oder Bajonetteverschluss.
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Aus
den 1 und 2 ist ferner erkennbar, dass
im Auge des Hakenkörpers 1 eine
Kausch 8 zum Durchführen
einer Schot oder eines weiteren Karabinerhakens vorgesehen sein
kann, wobei die Kausch 8 zuverlässig sicherstellt, dass eine
durch sie geführte
Schot stets mit dem Hakenkörper 1 in
Verbindung bleibt und sich insbesondere nicht bei geöffnetem
Schließteil 2 vom
Hakenkörper 1 lösen kann.
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In 4 ist schließlich zum
besseren Verständnis
der Bedienung des erfindungsgemäßen Karabinerhakens
dargestellt, dass als teleskopartiges Gestänge zur Handhabung des Karabinerhakens 1 ein
Bootshaken 9 verwendet wird, wobei die Spitze des Bootshakens 9 einfach
durch die Öffnung
des Halteelementes 6 geführt werden muss und der entsprechende
Gegenzug über
eine Schot 10, die in der Kausch 8 des Karabinerhakens
befestigt ist aufgebracht wird. Wenn nun eine Druckkraft in Richtung des
Pfeiles P1 über
den Bootshaken 9 und eine Zugkraft in Richtung des Pfeils
P2 durch Ziehen an der Schot 10 aufgebracht werden, garantiert
dies einen festen Sitz des erfindungsgemäßen Karabinerhakens auf der
Spitze des Bootshakens 9. Diese feste Position kann durch
einhändiges
Umgreifen des Stiels des Bootshakens 9 und der Schot 10 erfolgen, so
dass mit der zweiten Hand die Öffnungsleine 4 bedient
werden kann, um den Karabinerhaken entweder ein- oder auszuhaken.
Die geöffnete
Stellung des Schließteils 2 ist
in 4 strichpunktiert
dargestellt.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Karabinerhaken,
der hinsichtlich seiner Geometrie und Größe sowie seines Materials keinerlei
Beschränkungen
unterliegt, ist es möglich,
die bekannten Vorteile eines Karabinerhakens auch in solchen Situationen
auszunutzen, in denen ein Karabinerhaken zum Öffnen nicht unmittelbar mit
einer Hand bedient werden kann.