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Die Erfindung betrifft eine Anordnung
zur Aufnahme und zum Transport von Pfosten eines Leitplankensystems,
insbesondere zur Zuführung
der Pfosten in eine Einbringungseinheit zum Einbringen der Pfosten
in den Boden, wobei die Anordnung auf und/oder an einem Fahrzeug
angeordnet ist und mit der Einbringungseinheit in Wirkverbindung
steht.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren
ein Verfahren zur Aufnahme und Zuführung von Pfosten eines Leitplankensystems
zur Einbringung in den Boden.
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Bei bisher bekannten Verfahren und
Anordnungen zum Verankern von Pfosten von Leitplankensystemen in
den Boden werden druckluftbetriebene Rammeneinheiten eingesetzt,
die manuell ausgerichtet und bedient werden. Dabei werden die Pfosten
vom Monteur per Hand vor Ort abstandsweise abgelegt und zum Einrammen
aufgerichtet und positioniert.
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Der Rammeneinheit, die im wesentlichen aus
dem fahrbaren Ram mengerüst,
der Rammenführung,
dem Rammenhammer und der Antriebseinheit besteht, wird mittels eines
Fahrzeuges von Baustelle zu Baustelle und vor Ort manuell oder motorisiert
von einer Rammstelle zur anderen transportiert. Die Transport-,
Be- und Entladevorgänge
sind zeitaufwändig
und Schwerstarbeit für
die Monteure. Unfallgefahren und gesundheitliche Schädigungen
können nicht
ausgeschlossen werden.
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Mit
EP 1 130169 A1 sollen diese Nachteile durch
eine automatisierte Montage von Leitplankensystemen verhindert werden.
Mittels Roboter werden mehrere Pfosten gleichzeitig in den Boden
geschraubt. Der Roboter ist auf einem Fahrzeug angeordnet, die Pfosten
werden auf dem Fahrzeug mitgeführt.
Der Roboter verbringt die mit einem Gewinde versehenen Pfosten in
die senkrechte Lage und schraubt sie in den Boden. Ein weiteres
Fahrzeug mit einem weiteren Roboter übernimmt den Transport und
die Montage der Leitplanken. Diese werden mittels Schnappverbindungen
an den Pfosten befestigt.
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Nachteilig ist der hohe technische
und Kostenaufwand. Außerdem
ist nicht nachvollziehbar, wie gleichzeitig mehrere Pfosten, die
einen vorgegebenen Abstand zueinander aufweisen müssen, toleranzgenau
in den Boden eingeschraubt werden können, zum Beispiel bei häufig vorkommenden
schweren Böden.
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DE
101 61 651.1 beschreibt ein weiteres Verfahren mit zugehöriger Anordnung
zum automatischen Einbringen von Pfosten für Leitplankensysteme in den
Boden. Hierin ist ausgeführt,
mit welchen technischen Mitteln die genaue Positionsbestimmung der
Pfosten erfolgen kann. Computergesteuert und bildschirmüberwacht
erfolgt in Verbindung mit messtechnisch ermittelten Sollwertpositionen
das in Abhängigkeit
von den örtlichen
Gegebenheiten positionsgenaue Einbringen der Pfosten in den Boden. Hierfür ist ebenfalls
ein Kraftfahrzeug vorgesehen, auf dem eine Rammeneinheit angeordnet
ist, die Führungs-,
Halterungs- und Positionierungselemente aufweist und zur Pfostenaufnahme
ein Magazin mit automatischer Zuführeinrichtung der Pfosten in
die Rammeneinheit aufweist. Die Pfosten sind dabei vertikal ausgerichtet
im Magazin angeordnet, das Magazin ist in unmittelbarer Nähe der Rammeneinheit
befestigt und kann mittels eines Kranes ausgetauscht werden.
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Wegen der Gesamthöhe des Fahrzeuges gestaltet
sich der Transport der Magazine bei vertikaler Anordnung der Pfosten
schwierig. Außerdem
ist die Bestückung
der Magazine mit einem hohen manuellen Aufwand verbunden.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung,
eine Anordnung zur Aufnahme und zum Transport von Pfosten eines
Leitplankensystems zu schaffen, bei dem auf konstruktiv einfache
und kostengünstige
Art der automatische Transport der Pfosten in die Einbringungseinheit
ermöglicht
wird.
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Es ist des weiteren Aufgabe der Erfindung, ein
Verfahren zum Zuführen
von Pfosten für
Leitplankensysteme zu schaffen, bei welchem manuelle Arbeitsgänge zum
Transport der Pfosten zur jeweiligen Einbringungsstelle am Fahrbahnrand
entfallen und der gesamte Montageprozess automatisiert erfolgt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe anordnungsseitig
dadurch gelöst,
dass die Anordnung eine förderbandartige
Aufnahmevorrichtung, auf der die Pfosten horizontal nebeneinander
ausgerichtet angeordnet sind, eine Schwenkeinrichtung zum Aufrichten mindestens
jeweils eines Pfostens in die vertikale Lage und eine Zuführeinrichtung
zur automatischen Zuführung
des wenigstens einen Pfostens in die Einbringungseinheit aufweist.
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Mit dieser erfindungsgemäßen Anordnung wird
es möglich,
die Pfosten automatisch der Einbringungseinheit zuzuführen. Manuelle
Arbeitsgänge entfallen
fast vollständig,
was wesentlich zur Erleichterung der Montagearbeiten zur Anordnung
von Leitplankensystemen beiträgt.
Das Montieren der Pfosten für
Leitplankensysteme geschieht erheblich zeitsparender und die Risiken
der Monteure und anderer Verkehrsteilnehmer werden minimiert.
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Nach einer vorzugsweisen und konstruktiv einfachen
Ausführung
der erfindungsgemäßen Anordnung
besteht die Zuführeinrichtunq
aus Greifer- und/oder Führungselementen,
die den automatischen Transport in die Einbringungseinheit übernehmen.
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Dabei sind die Greifer- und/oder
Führungselemente
an der Anordnung und/oder der Einbringungseinheit angeordnet.
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Vorgesehen ist nach einer anderen
Ausführungsform
auch, dass an der Einbringungseinheit wenigstens ein Halteelement
und ein Führungselement
mittels einer Linearführung
und Linearantriebseinrichtung angeordnet sind, die um die vertikale Achse
verschwenkbar ausgebildet sind.
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Damit wird es auf technologisch einfache
Art und Weise möglich,
Pfosten einzeln der Einbringungseinheit zuzuführen.
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von Vorteil ist auch, wenn die Einbringungseinheit
als Rammeneinheit ausgebildet ist. Die Rammeneinheit ist fest an
einem horizontal verschiebbaren Ausleger, der mit dem Fahrzeugrahmen
verbunden ist, angeordnet, so dass die Übergabe des jeweiligen Pfostens
unmittelbar am Fahrzeug in definierter Form erfolgen kann.
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Nach einer vorteilhaften weiteren
Ausführungsform
sind die Führungselemente
für das
Zuführen
der Pfosten in die Einbringungseinheit als horizontal angeordnete
Linearführung
ausgebildet, die seitlich am Fahrzeugrahmen befestigt ist und den
wenigstens einen Pfosten in vertikaler Lage aufnimmt. Des Weiteren
ist ein Schiebeelement angeordnet, das den Pfosten in die Einbringungseinheit
transportiert.
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Nach einer anderen vorzugsweisen
Ausbildung der erfindungsgemäßen Anordnung
sind in einer vertikal verfahrbaren Aufnahmepalette die Pfosten
in wenigstens zwei Reihen übereinander
angeordnet und dass die Zuführeinrichtung
besteht aus einem Schwenkmechanismus zum horizontalen Verdrehen
wenigstens jeweils eines Pfostens und aus einer Greifereinheit zum
Verschwenken des Pfostens in vertikale Position.
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Diese Lösung ist insbesondere bezüglich des
Platzbedarfes von Vorteil, da auf dem Fahrzeug eine große Anzahl
Pfosten mitgeführt
werden kann. Weitere Aufnahmepaletten können bestückt auf einem Anhänger transportiert
werden und mittels Kraneinheit ausgetauscht werden. Dabei können die
automatischen Arbeitsabläufe
der Anordnung bildschirmüberwacht
und computergesteuert ausgeführt werden.
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Möglich
ist auch die Bestückung
der leeren Aufnahmepalette von Hand oder per Kraneinheit, wenn die
Pfosten auf einem Anhänger
mitgeführt werden.
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Die Erfindung wird verfahrensseitig
des weiteren dadurch gelöst,
dass wenigstens jeweils einer der auf einem Fahrzeug angeordneten,
horizontal ausgerichteten Pfosten automatisch und getaktet von einer
Schwenkeinrichtung übernommen,
in vertikaler Position einer Zuführeinrichtung
zugeführt
wird und diese den Pfosten automatisch und gesteuert den Halte-
und Führungselementen
einer Einbringungseinheit übergibt.
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Mit diesem erfindungsgemäßen Verfahren wird
der Zeitaufwand zur Montage eines Pfostens beziehungsweise des gesamten
Leitplankensystems wesentlich reduziert. Sämtliche manuelle und mit einem
hohen Aufwand an Körperkraft
verbundene Arbeitsgänge
entfallen. Die Pfosten werden durch vorheriges Auslegen vor Ort
nicht mehr verschmutzt, so dass auch Säuberungsarbeitsgänge nach
Montage des Leitplankensystems entfallen können.
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Nach einer vorzugsweisen Ausbildung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden zunächst
die Pfosten, die reihenweise übereinander
in einer Aufnahmepalette magaziniert sind, vertikal auf eine förderbandartige
Aufnahmevorrichtung verfahren und dort reihenweise abgelegt. Anschließend wird
jeweils ein Pfosten mittels eines Schwenkmechanismus ausgerichtet
und einer Greifereinheit übergeben.
Die Greifereinheit richtet den Pfosten in die Senkrechte auf und
die Einbringungseinheit übernimmt
den Pfosten.
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Von Vorteil ist auch, wenn die Pfosten
oder die Aufnahmepaletten von einer Kraneinheit automatisch auf
dem Fahrzeug positioniert werden.
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So können die Pfosten von einem
mit dem Fahrzeug mitgeführten
Anhänger
kommend, auf die förderbandähnliche
Aufnahmevorrichtung direkt abgelegt werden. Möglich ist auch das Austauschen
einer leeren Aufnahmepalette gegen eine auf dem Anhänger befindliche
bestückte
Aufnahmepalette.
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Damit wird gewährleistet, dass am Montageort
ein genügend
großer
Vorrat zu montierender Pfosten vorhanden ist, um den Montageablauf
ohne Stillstandszeiten infolge fehlender Pfosten zu gewährleisten
.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand
eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden.
Die zugehörige
Zeichnung zeigt dabei in
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1 das
Fahrzeug mit Aufnahmevorrichtung, Zuführeinrichtung und der als Rammeneinheit ausgebildeten
Einbringungseinheit in prinzipieller Ausführung
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2 eine
vergrößerte Darstellung
nach 1,
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3 eine
weitere Ausführungsform
der Anordnung mit magazinierten Pfosten in prinzipieller Darstellung
mit Sicht auf das Fahrzeug von hinten und
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4 die
Seitenansicht nach 3.
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Nach den 1 und 2 ist
die Anordnung zur Aufnahme und zum Transport von Pfosten 1 eines Leitplankensystems
auf einem Lastkraftwagen 2 befestigt und weist eine Aufnahmevorrichtung 3 für die Pfosten 1 in
Form eines Förderbandes
auf, auf dem die Pfosten 1 in horizontaler Lage ausgerichtet
nebeneinander liegend angeordnet sind. Die Pfosten 1 werden
von einem in der Zeichnung nicht dargestellten Kran auf die Aufnahmevorrichtung 3 abgelegt. Auf
oder an dem Fahrzeugrahmen 4 ist des weiteren die Einbringungsvorrichtung 5 in
Form der Rammeneinheit 5 mittels eines teleskopartig ausgebildeten Auslegers 6,
der horizontal verschiebbar ist und in diesem Ausführungsbeispiel
mittels einer Hydraulikanordnung 7 angetrieben wird, angeordnet.
Die Rammeneinheit 5 besteht im wesentlichen aus der vertikalen
Rammenführung 8,
dem Rammenhammer 9, einer nicht näher dargestellten hydraulischen
Antriebseinheit und Führungs-
beziehungsweise Halteelementen 10, 11 für die Pfosten 1.
Auch diese Antriebseinheit kann pneumatisch, elektrisch oder magnetisch
ausgebildet sein.
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Mit dem Fahrzeugrahmen ist des weiteren eine – in der
Zeichnung nicht dargestellte – Schwenkeinrichtung
verbunden, die die Pfosten 1 vor Ort einzeln in die vertikale
Lage aufrichtet und in eine Zuführeinrichtung 12,
im wesentlichen bestehend aus einer horizontal angeordneten Linearführung 13 und einem
in der Zeichnung nicht dargestellten Schiebeelement, gleiten lässt. Das
Schiebeelement übernimmt
den Transport des Pfostens 1 bis in die Halte- und Führungselemente 10, 11 der
Rammeneinheit 5. Zur Aufnahme des Pfostens 1 können die
Halte- und Führungselemente 10, 11 in
eine seitliche Lage um die Vertikalachse verschwenkbar ausgebildet
sein. Wenn sie feststehend ausgebildet sein sollen, erfolgt der
Rammvorgang bei seitlicher Anordnung der Halte- und Führungselemente 10, 11.
Während
oder nach dem Zuführvorgang
wird mittels des Förderbandes 3 ein
weiterer Pfosten 1 in Endlage zur Aufnahme durch die Schwenkeinrichtung
transportiert. Des weiteren werden, wenn notwendig, neue Pfosten 1 mittels
des Kranes, der auf dem Fahrzeug 2 oder dessen Anhänger angeordnet
ist, auf das Förderband 3 aufgelegt.
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Es ist auch möglich, mittels einer weiteren Greifereinheit
den Transport des aufgerichteten Pfostens 1 in die Rammeneinheit 5 durchzuführen.
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Vor, während und nach der Zuführung eines Pfostens 1 in
die Rammeneinheit 5 erfolgen unterschiedliche Positionierungsvorgänge durch
gesonderte Fahrzeugaufbauten und durch angeordnete Mess- und Positionierungssysteme.
Es erfolgt des Weiteren das Ausrichten des Auslegers 6 und
Einstellen der genauen Rammposition sowie die lotrechte Ausrichtung
des einzurammenden Pfostens 1. Alle Positionierungs-, Einrichtungs-,
Transport- und Bewegungsvorgänge
erfolgen computergesteuert und/oder bildschirmüberwacht.
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Eine angeordnete Messsensorik übernimmt die
Bestimmung der Positionsdaten in Abhängigkeit von den tatsächlichen
Gegebenheiten vor Ort.
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Während
und/oder nach dem Einrammvorgang werden die Führungs- und Halteelemente 10, 11 geöffnet, nach
dem Rammvorgang verfährt
der Ausleger 6 wieder in seine Ausgangsstellung zurück und es
erfolgt während
des Anfahrens einer neuen Rammposition das erneute Zuführen eines
Pfostens 1 in die Rammeneinheit 5.
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3 und 4 zeigen ein weiteres mögliches Ausführungsbeispiel.
Hiernach sind die Pfosten 1 in einer vertikal verfahrbaren
Aufnahmepalette 14 reihenweise übereinander angeordnet. Die
Aufnahmepalette 14 ist auf dem Fahrzeug 2 mittels
einer Vertikalführungseinheit 15 befestigt.
Das Förderband 3 ist so
angeordnet, dass jeweils eine Reihe Pfosten 1 auf das Förderband 3 abgesenkt
und abgelegt werden kann. Das Förderband 3 bewegt
die Pfosten 1 mittels Zuführeinrichtung 12,
die hier als Schwenkmechanismus 16 zum horizontalen Verdrehen
jeweils eines Pfostens 1 und als Greifereinheit 17 zum
Verschwenken des Pfostens 1 in die vertikale Position,
ausgebildet ist. Die Greifereinheit 17 übergibt den Pfosten 1 in
die Rammeinheit 5. Möglich
ist auch, die Rammeinheit 5 verfahrbar auszubilden, so
dass diese in Übergabeposition
zum Pfosten 1 verfährt
und die Führungselemente 11 der
Rammeinheit 5 den Pfosten 1 übernehmen. Zum Ausgleich von
Abweichungen der genauen Positionen von Pfosten 1 und Rammeinheit 5 kann
diese gefe dert ausgeführt
sein.
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Während
des Aufrichtvorganges des Pfostens 1 wird der Schwenkmechanismus 16 wieder
in Ausgangsposition zur Aufnahme eines weiteren Pfostens 1 verfahren.
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Ist eine Pfostenreihe abgearbeitet,
wird die Aufnahmepalette 14 weiter abgesenkt, so dass eine weitere
Reihe auf das Förderband 3 abgelegt
werden kann. Sind alle Pfosten einer Aufnahmepalette 14 verarbeitet,
kann diese neu befällt
oder ausgetauscht werden.
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Die automatische Befüllung der
Aufnahmepalette 14 kann dabei in umgekehrter Reihenfolge wie
das Entleeren erfolgen, das heißt,
die neu zu rammenden Pfosten 1 werden auf das Förderband 3 aufgelegt
und reihenweise durch vertikales Verfahren in der Aufnahmepalette 14 positioniert.
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- 1
- Pfosten
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Aufnahmevorrichtung,
Förderband
- 4
- Fahrzeugrahmen
- 5
- Einbringungseinheit,
Rammeneinheit
- 6
- Ausleger
- 7
- Hydraulikanordnung
- 8
- Rammenführung
- 9
- Rammenhammer
- 10
- Halteelement
- 11
- Führungselement
- 12
- Zuführeinrichtung
- 13
- Linearführung
- 14
- Aufnahmepalette
- 15
- Vertikalführungseinheit
- 16
- Schwenkmechanismus
- 17
- Greifereinheit