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Die
Erfindung betrifft eine Frottierwebmaschine mit einer elektronisch
gesteuerten Fachbildemaschine, mit unabhängig voneinander angetriebenen
Frottierbildeorganen sowie mit einer elektronischen Steuereinheit,
der eine Bedienoberfläche
mit einer anwenderspezifischen Darstellung veränderbarer Gewebedaten zugeordnet
ist.
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Beim
Herstellen von insbesondere Frottiergewebe auf Webmaschinen spielt
das Flächengewicht
des Endproduktes, z.B. aus Schlingenware bestehende Handtücher, eine
entscheidende Rolle. Schwankungen im Flächengewicht der Endprodukte müssen vermieden
werden. Bei Frottiergewebe sind die Ursachen der Schwankungen des
Flächengewichtes
hauptsächlich
in unterschiedlicher Florhöhe zu
suchen. Diese Gewichtsschwankungen sind für die Kunden der Webereien
in der Regel unannehmbar, weil ansonsten die Ware als zweite Wahl
verkauft werden muss. Dementsprechend ist die Gleichförmigkeit
der Florhöhe
ein kritischer Parameter beim Herstellen von Frottiergewebe.
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Beim
Herstellen von Frottiergewebe ist bekannt, neben Bindungsparameter
und sogenannter Farbwahl ferner Webparameter, wie Schussdichte, Kettspannung,
Drehzahl der Webmaschine, Florhöhe
und die Art der Frottiergruppe in einem aus Zeilen und Spalten bestehenden
Speichermedium, einer sogenannten Bindungspatrone darzustellen.
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Die
Darstellung der Gewebekonstruktion einschließlich der relevanten Webparameter
in dem Speichermedium erfolgt, nach entsprechender Vorgabe, durch
den Musterdesigner. Die Florhöhe
wird dabei durch z.B. acht Spalten oder Spuren auf Basis von 20 bit bis 28 bit
in dem Speichermedium dargestellt. Daraus ergeben sich innerhalb
einer vorgegebenen Florhöhe
256, also 28 verschiedene Korrekturmöglichkeiten.
Anders ausgedrückt
heisst das, wenn z.B. ein Frottiergewebe mit einer Soll-Florhöhe von 12
mm herzustellen ist, bestehen 256 Korrekturmöglichkeiten, um die Abweichung
von dem Soll-Wert 12 mm zu korrigieren.
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Die
in dem Speichermedium gespeicherten relevanten Einzeldaten, so auch
insbesondere die Florhöhe
als ein besonders kritischer Parameter, sind im praktischen Betrieb
der Webmaschine nicht oder nur mit relativ umständlichen und kostenaufwendigen Maßnahmen
korrigierbar.
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In
diesem Zusammenhang ist aus der Praxis bekannt, dass zum Zwecke
der Korrektur des Flächengewichtes
eines Frottiergewebes ein Korrekturfaktor ermittelt wird und anhand
dieses Faktors die sogenannte Vorschlagdistanz, also der Abstand
einer Schussfadengruppe von der Anschlagkante des Gewebes derart
verändert
wird, dass bei Webmaschinen, deren Frottierbildung auf Basis der
Verstellung des Hubes des Webblattes beruht, dieser Hub durch ein
geeignetes Stellmittel vergrößert oder
verringert wird.
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Eine
Frottierwebmaschine mit geeigneten Vorrichtungen zur Beeinflussung
der Vorschlagdistanz während
des Webbetriebes, sowie die Herstellung eines entsprechenden Frottiergewebes
auf Webmaschinen sind beispielsweise aus der
EP 0 350 446 A1 bekannt.
Bei dem darin beschriebenen Verfahren und mit der beschriebenen
Webmaschine kann die Florhöhe
der Frottierware mittels eines ansteuerbaren Servomotors über eine
mechanische Steuervorrichtung variiert werden.
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Des
Weiteren ist aus der
EP
0 682 131 A1 ein Verfahren zur Regelung des Bewegungsablaufes des
Florkettablasses bekannt, bei dem das Frottierweben anhand von frei
programmierbaren Musterdaten erfolgt. Die Musterdaten können dazu
von einer Steuereinrichtung in der Steuereinrichtung abgelegt werden.
Zur Beeinflussung der Eigenschaften der Frottierware können mit
Hilfe von Parametern die Musterdaten verändert werden. Das in der
EP 0 682 131 A1 beschriebene
Verfahren zum Ändern
der in der Steuereinrichtung abgelegten einzelnen Musterdaten ist
jedoch verhältnismäßig umständlich und aufwändig.
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Es
ist deshalb Aufgabe der Erfindung, dem Bediener der Frottierwebmaschine
Mittel an die Hand zu geben, mit denen Gewebedaten eines herzustellenden
Frottiergewebes ohne nennenswerten Kostenaufwand in einfacher Art
und Weise zum Erhalt eines z.B. geforderten Flächengewichts korrigierbar sind.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Danach ist der elektronischen
Steuereinheit einer Frottierwebmaschine eine Bedienoberfläche mit
einer anwenderspezifischen Darstellung veränderbarer Gewebedaten zugeordnet,
welche Gewebedaten zum Herstellen des Frottiergewebes, wie z.B.
die Schussdichte, die Florhöhe
und die Art der Schussgruppe, in einem Speichermedium A zu wenigstens
einem Datensatz mit zugeordneter Adresse zwischen 1 bis n zusammengefasst
sind und welche Adresse des weiteren in einem als Bindungspatrone
bezeichneten Speichermedium B enthalten ist.
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Die
Daten jedes Datensatzes sowie die jedem Datensatz zugeordnete Adresse
1 bis n ist auf der Bedienoberfläche
als Frottierindex visuell dargestellt. Die Daten jedes Datensatzes
und die Adressen 1 bis n sind dabei vorzugsweise als Dezimalzahl
oder als Dezimalzahl mit Dezimale auf der Bedienoberfläche tabellarisch
dargestellt.
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In
Abhängigkeit
des tatsächlich
sich aus dem Webprozess ergebenden Ist-Flächengewichtes
hat nun der Maschinenbediener durch einen oder mehrere Tastendrucke
die Möglichkeit,
Daten jedes Datensatzes, und hierbei insbesondere die Florhöhe als Einzelwert
von z.B. 12 mm auf 12,5 mm oder von 12 mm auf 11,5 mm zu verändern.
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Dieser
geänderte
Einzelwert führt
durch geeignete Mittel innerhalb der Webmaschine dazu, dass z.B.
die sogenannte Vorschlagdistanz geändert wird und dass das Frottiergewicht
das gewünschte Soll-Flächengewicht
nach Fertigstellung der Ware aufweist.
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Die
Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 einerseits
den Informationsfluss der Bindungsinformationen von Speichermedium
B zur Fachbildemaschine und andererseits den Informationsfluss der
als Frottierindex im Speichermedium B abgelegten Adressen 1 bis
n zu den im Speichermedium A abgelegten Adressen der Frottiergewebe-Datensätze und
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2 die
Bedienoberfläche
mit Frottiergewebe-Datensätzen
und deren Adressen 1 bis n auf der Steuereinheit einer Frottierwebmaschine.
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In 1 ist
in dem Speichermedium B, auch als Bindungspatrone bekannt, neben
den Zeilen 1a und Spalten 1b zur Gewebedarstellung 1 wenigstens eine
weitere Spalte 2 enthalten, in der zu jeder einen Schussfaden
repräsentierenden
Zeile 1a der Gewebedarstellung 1 eine z.B. als
Dezimalzahl gespeicherte Adresse von Datensätzen relevanter Gewebedaten
zur Herstellung eines Frottiergewebes abgelegt ist.
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Die
Adressen 1 bis n, auch als Frottierindex 1 bis n bezeichnet,
sind gemäß der Erfindung
auf der Bedienoberfläche 3 der
elektronischen Maschinensteuerung 4 visuell in einer Zeile 3a einer
Tabelle dargestellt. Den einzelnen Adressen sind Datensätze in Spalten 3b der
Bedienoberfläche 3 dargestellt.
Die Datensätze
beinhalten Gewebedaten zur Herstellung von Frottiergewebe, wie die
Schussdichte (Schu.), die Florhöhe
(Flor.), die Art der Frottiergruppe (Fr.Gr.) und das Polverhältnis (Polv.).
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Die
sich hinter jedem Datensatz verbergenden Gewebedaten sind sogenannte
Soll-Daten zur Herstellung des Frottiergewebes.
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Beim
Gewebeentwurf werden gemäß der Erfindung
diese Gewebedaten durch den Musterdesigner nicht in dem Speichermedium
B, also nicht in der Bindungspatrone abgelegt. Abgelegt wird lediglich die
Adresse des entsprechenden Datensatzes bzw. der für die Adresse
stellvertretend genannte Frottierindex.
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Jeder
Datensatz erscheint auf der Bedienoberfläche in Spalten 1 bis n, siehe
auch 2. In einer Spalte einer Adresse, z.B. in der
Adresse 4, ist die Schussdichte mit der Dezimalzahl 18 angegeben. Die
Florhöhe
mit der Dezimalzahl 12 und die Frottiergruppe mit der Dezimalzahl
4. Die in der Frottierwebmaschine 5 vorhandenen Einrichtungen
zur Realisierung des gewünschten
Frottiergewebes erhalten über
die elektronische Steuerung 4 die erforderlichen Informationen,
wie durch die Signalleitungen 6, 7, 8 dargestellt.
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Die Übertragung
der Bindungsinformation vom Speichermedium B zur Fachbildemaschine 9 erfolgt über die
Signalleitung 11, während
zur Übertragung
der Adresseninformation aus dem Speichermedium B in das Speichermedium
A über
die Signalleitung 10 erfolgt.
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Wird
im Ergebnis des Webprozesses durch den Bediener der Frottierwebmaschine 5 festgestellt, dass
der Warenausfall z.B. im Hinblick auf das Flächengewicht nicht diesem entspricht,
ist auf einfache Weise eine das Flächengewicht beeinflussende
manuelle Korrektur der in dem jeweiligen Datensatz als Dezimalzahl
angezeigten Einzeldaten möglich. Durch
manuelles Drücken
des Tastenfeldes „Florhöhe 12", das entspricht
im Frottiergewebe einer Florhöhe
von 12 mm, kann der Bediener eine Korrektur z.B. auf „Florhöhe 12,5" vornehmen.
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Mit
der Einbeziehung von Einzeldaten zum Herstellen von Frottiergewebe
in eine Bedienoberfläche
für die
elektronische Steuerung einer Frottierwebmaschine ergibt sich in
vorteilhafter Weise und ohne nennenswerten Zeitaufwand, z.B. den
Anforderungen in Bezug auf das Flächengewicht eines Frottierartikels
gerecht zu werden.
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- 1
- Gewebedarstellung
- 1a
- Zeile
- 1b
- Spalte
- 2
- Spalte
- 3
- Bedienoberfläche
- 3a
- Zeile
- 3b
- Spalte
- 4
- Maschinensteuerung
- 5
- Frottierwebmaschine
- 5a
- Frottierbildeorgane
- 6
- Signalleitung
- 7
- Signalleitung
- 8
- Signalleitung
- 9
- Fachbildemaschine
- 10
- Signalleitung
- 11
- Signalleitung