ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist die Bereitstellung eines faserverstärkten Polyolefinharz-Verbundstoffs
mit verbesserter Haltbarkeit bei Kontakt mit Metall und ein Formteil,
das hieraus erhalten wird.
Durch intensives Forschen fanden
die Erfinder, daß die
genannten Probleme durch einen faserverstärkten Polyolefinharz-Verbundstoff
und ein daraus erhaltenes Formteil gelöst werden können, wobei der Verbundstoff
ein Polyolefinharz (Komponente (A)), Fasern (Komponente (B)) und
einen Schwermetall-Desaktivator (Komponente (C)) um faßt, das
Gewichtsverhältnis
von Komponente (A) zu Komponente (B) (Komponente (A)/Komponente
(B)) in einem bestimmten Bereich liegt, das Gewichtsverhältnis von
Komponente (C) zu den kombinierten Komponenten (A) und (B) (Komponente
(C)/[Komponente (A) + Komponente (B)]) in einem bestimmten Bereich
liegt, wobei die Komponente (B) im Verbundstoff im wesentlichen
durchwegs Längen
in einem bestimmten Bereich aufweist. Auf dieser Grundlage wurde
diese Erfindung gemacht.
Das heißt, die vorliegende Erfindung
stellt einen faserverstärkten
Polyolefinharz-Verbundstoff
bereit, der die folgenden Komponenten (A), (B) und (C) aufweist,
wobei das Gewichtsverhältnis
von Komponente (A) zu Komponente (B) (Komponente (A)/Komponente
B)) bei 20/80 bis 95/5 liegt, das Gewichtsverhältnis von Komponente (C) zur
Kombination aus Komponente (A) und Komponente (B) (Komponente (C)/[Komponente (A)
+ Komponente (B)]) bei 0,001/100 bis 5/100 liegt, wobei die Komponente
(B) im Verbundstoff im wesentlichen durchwegs eine Länge von
2 mm oder mehr aufweist.
- (A): Polyolefinharz,
- (B): Fasern,
- (C): Schwermetall-Desaktivator.
Darüber hinaus stellt die Erfindung
auch ein Formteil bereit, das aus dem genannten Verbundstoff erhalten
wird.
BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
Die Komponente (A) der vorliegenden
Erfindung ist ein Polyolefinharz, bei dem es sich um ein Harz handelt,
das durch Polymerisation eines polymerisierbaren Monomers erzeugt
wird, welches im wesentlichen ein Olefinmonomer umfaßt. Das
Polyolefinharz der vorliegenden Erfindung enthält typischerweise Olefin-Homopolymere
und Copolymere aus zwei oder mehreren Arten von Olefinen, wofür spezielle
Beispiele Polyethylenharz, Polypropylenharz und Polybutenharz einschließen. Das
Polyethylen- harz
umfaßt
ein Ethylen-Homopolymer, Ethylen-α-Olefin-Copolymere
und dergleichen. Darüber
hinaus umfaßt
das Polyolefinharz der vorliegenden Erfindung auch modifizierte
Polyolefinharze, wie Polymere, die durch Modifizieren der genannten
typischen Polyolefinharze mit von Olefin verschiedenen Monomeren
und/oder mit von typischen Polyolefinharzen verschiedenen Polymeren
durch Pfropfpolymerisation oder dergleichen erhalten werden, und
Copolymere, die aus Olefin und von Olefin verschiedenem polymerisierbarem
Monomer bestehen. Beispiele für
das modifizierte Polyolefinharz umfassen Polymere, die durch Pfropfpolymerisation
einer ungesättigten
Carbonsäure und/oder
ihrer Derivate auf einem Olefin-Homopolymer oder -Copolymer aus
zwei oder mehren Arten von Olefinen erhalten werden, Polymere, die
durch Copolymerisation von Ethylen mit einer ungesättigten
Carbonsäure und/oder
ihren Derivaten erhalten werden, und dergleichen.
In der vorliegenden Erfindung kann
die Komponente (A) eine einzige Polyolefinharz-Art oder eine Mischung
aus zwei oder mehreren Polyolefinharz-Arten umfassen. Darüber hinaus
kann die Komponente (A) auch aus einer Mischung aus einem modifizierten
Polyolefinharz und einem nicht-modifizierten Polyolefinharz bestehen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Polyolefinharz (A) ein modifiziertes Polyolefinharz, dessen
Polyolefin teilweise oder ganz mit einer ungesättigten Carbonsäure oder
einem Derivat davon modifiziert ist.
Das Polypropylenharz der Komponente
(A) umfaßt
ein Propylen-Homopolymer, statistische Propylen/Ethylen-Copolymere
und Polymerverbundstoffe, die dadurch erhalten werden, daß man zuerst
Propylen homopolymerisiert und dann Ethylen und Propylen copolymerisiert,
um einen Ethylen/Propylen-Copolymerteil zu bilden, und dergleichen.
Spezielle Beispiele für
das α-Olefin
umfassen 1-Buten, 2-Methyl-1-propen, 2-Methyl-1-buten, 3-Methyl-1-buten,
1-Hexen, 2-Ethyl-1-buten, 2,3-Dimethyl-1-buten, 2-Methyl-1-penten,
3-Methyl-1-penten, 4-Methyl-1-penten, 3,3-Dimethyl-1-buten, 1-Hepten,
Methyl-1-hexen, Dimethyl-1-penten, Ethyl-1-penten, Trimethyl-1-buten,
Methylethyl-1-buten, 1-Octen, Methyl-1-penten, Ethyl-1-hexen, Dimethyl-1-hexen,
Propyl-1-hepten, Methylethyl-1-hepten, Trimethyl-1-penten, Propyl-1-penten,
Diethyl- 1-buten, 1-Nonen,
1-Decen, 1-Undecen und 1-Dodecen. Unter diesen sind 1-Buten, 1-Penten,
1-Hexen und 1-Octen bevorzugt.
Das Verfahren zur Herstellung des
Polypropylenharzes ist nicht besonders beschränkt und kann ein Lösungspolymerisations-,
Suspensionspolymerisations-, Massepolymerisations- und Gasphasenpolymerisations-Verfahren
sein, wie in „New
Polymer Production Process" (herausgegeben
von Yasuji SEAKI, KOGYO CHOSAKAI PUBLISHING CO. (1994)),
JP-A-4-323207 ,
JP-A-61-287917 und anderen
Literaturstellen ausgeführt.
Das Harz kann auch anhand einer Kombination dieser Verfahren hergestellt
werden. Der für
die Herstellung verwendete Katalysator kann einer von zahlreichen
in der Technik bekannten sein, wofür bevorzugte Beispiele Multi-Site-Katalysatoren sind,
die unter Verwendung von festen Katalysatorkomponenten, die Titanatome,
Magnesiumatome und Halogenatome enthalten, hergestellt werden, oder
Single-Site-Katalysatoren, die unter Verwendung eines Metallocen-Komplexes
erhalten werden, usw.
Die Komponente (B) der vorliegenden
Erfindung ist eine Faser. Die Art der Faser der vorliegenden Erfindung
ist nicht beschränkt,
solange sie das Polyolefinharz verstärken kann. Beispielsweise können beliebige Glasfasern,
Kohlefasern, Polyesterfasern, Metallfasern und Fasern aus aromatischem
Polyamid verwendet werden. Unter diesen sind Glasfasern bevorzugt.
Das Bindemittel, das für
die Fasern verwendet wird, ist nicht beschränkt, und Beispiele dafür schließen Polypropylenharz,
Polyurethanharz, Polyesterharz. Acrylharz, Epoxidharz, Stärke, Pflanzenöl oder dergleichen
ein. Dem Bindemittel kann außerdem
säuremodifiziertes
Polypropylenharz, ein Oberflächenbehandlungs-Mittel
und ein Gleitmittel, wie Paraffinwachs, zugesetzt werden.
In der vorliegenden Erfindung kann
die Faser vor dem Compoundieren mit einem Oberflächenbehandlungsmittel behandelt
werden, um die Witterungsfestigkeit, das Haftvermögen usw.
zu verbessern. Beispiele für
das Oberflächenbehandlungsmittel
schließen
Kuppler vom Silantyp, Kuppler vom Titanattyp, aluminiumhaltige Kuppler,
chromhaltige Kuppler, zirconiumhaltige Kuppler und boranhaltige
Kuppler ein. Unter diesen sind Kuppler vom Silantyp und Kuppler
vom Titanattyp bevorzugt. Besonders geeignet sind Kuppler vom Silantyp. Beispiele
für bevorzugte
Kuppler vom Silantyp schließen
Triethoxysilan, Vinyltris(β-methoxyethoxy)silan, γ-Methacryloxypropyltrimethoxysilan, γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, β-(3,4-Epoxycyclohexyl)ethyltrimethoxysilan,
N-β-(Aminoethyl)-γ-aminopropyltrimethoxysilan,
N-β-(Aminoethyl)-γ-aminopropylmethyldimethoxysilan, γ-Aminopropyltriethoxysilan,
N-Phenyl-γ-aminopropyltrimethoxysilan, γ-Mercaptopropyltrimethoxysilan
und γ-Chlorpropyltrimethoxysilan
ein. Unter diesen sind Aminosilane, wie γ-Aminopropyltriethoxysilan und N-β-(Aminoethyl)-γ-aminopropyltrimethoxysilan,
bevorzugt. Das Verfahren zur Behandlung der Faser mit dem Oberflächenbehandlungsmittel
ist nicht besonders beschränkt,
und es kann jedes herkömmliche
Verfahren angewendet werden, beispielsweise solche, die wäßrige Lösungen oder
organische Lösemittel
umfassen, und Sprühverfahren.
Die in der Erfindung verwendete Komponente
(C), d. h. der Schwermetall-Desaktivator,
ist eine Verbindung, die in der Lage ist, ein Metallion zur Chelatbildung
zu bringen, und die wirksam ist, die Schädigung eines makromolekularen
Materials, das mit Metall in Kontakt kommt oder steht, durch eine
metallisch geförderte
Thermooxidation zu verhindern. In der Technik bekannte Schwermetall-Desaktivatoren
können
als Komponente (C) verwendet werden. Beispiele dafür umfassen
Derivate von Benzotriazol, Verbindungen mit mindestens einer Gruppe,
die durch -CO-NH- dargestellt wird (beispielsweise Derivate von
Oxalsäure,
Salicylsäure,
Hydrazid und Hydroxybenzoesäureanilid)
und schwefelhaltige Phosphite, die in „New Development of High Molecular
Additives", Seiten
76–78,
herausgegeben von The Nikkan Kogyo Shimbun, und in
JP-A-8-302331 beschrieben sind.
Unter diesen bevorzugt sind Benzotriazol,
2,4,6-Triamino-1,3,5-triazin, 3,9-Bis[2-(3,5-diamino-2,4-6-triazaphenyl)ethyl]-2,4,8,10-tetraoxaspiro[5.5]undecan,
Ethylendiamin-tetraessigsäure,
Alkalimetall-(Li-, Na-, K-)Salze von Ethylendiamin-tetraessigsäure, N,N'-Disalicyliden-ethylendiamin,
N,N'-Disalicyliden-l,2-propylendiamin,
N,N"-Disalicyliden-N'-methyl-dipropylentriamin,
3-(N-Salicyloyl)amino-1,2,4-triazol, Deca methylendicarbonsäure-bis(N'-salicyloylhydrazid),
Nickel-bis(1-phenyl-3-methyl-4-decanoyl-5-pyrazolat),
2-Ethoxy-2'-ethyloxanilid,
5-tert-Butyl-2-ethoxy-2'-ethyloxanilid,
N,N-diethyl-N',N'-diphenyloxamid, N,N'-Diethyl-N,N'-diphenyloxamid,
Oxalsäure-bis(benzylidenhydrazid),
Thiodipropionsäure-bis(benzylidenhydrazid),
Isophthalsäurebis(2-phenoxypropionylhydrazid),
Bis(salicyloylhydrazin), N-Salicyliden-N'-salicyloylhydrazon,
2',3-Bis[[3-[3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl]propionyl]]propionhydrazid,
Tris[2-tert-butyl-4-thio(2'-methyl-4'-hydroxy-5'-tert-butylphenyl-5-methyl]phenylphosphit,
Bis[2-tert-butyl-4-thio(2'-methyl-4'-hydroxy-5'-tert-butylphenyl)-5-methylphenyl]pentaerythritol-diphosphit, Tetrakis[2-tert-butyl-4-thio(2'-methyl-4'hydroxy-5'-tert-butylphenyl)-5-methylphenyl]-1,6-hexamethylen-bis(N-hydroxyethyl-N-methylsemicarbazid)diphosphit, Tetrakis[2-tert-butyl-4-thio(2'-methyl-4'-hydroxy-5'-tert-butylphenyl)-5-methylphenyl]-1,10-decamethylen-dicarbonsäure-dihydroxyethylcarbonylhydrazid-diphosphit, Tetrakis[2-tert-butyl-4-thio(2'-methyl-4'-hydroxy-5'-tert-butylphenyl)-5-methylphenyl]-1,10-decamethylen-dicarbonsäure-disalicyloylhydraziddiphosphit, Tetrakis[2-tert-butyl-4-thio(2'-methyl-4'-hydroxy-5'-tert-butylphenyl)-5-methylphenyl]-di(hydroxyethylcarbonyl)hydrazid-diphosphit,
Tetrakis[2-tert-butyl-4-thio(2'-methyl-4'-hydroxy-5'-tert-butylphenyl)-5-methylphenyl]-N,N'-bis(hydroxyethyl)oxamid-diphosphit,
2,2'-Oxamidbis[ethyl-3-(3,5-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat].
Besonders bevorzugt ist zumindest
eine Verbindungsart, ausgewählt
aus Verbindungen mit mindestens einer Gruppe, die durch -CO-NH-
dargestellt wird, (z. B. Oxalsäurederivate,
Salicylsäurederivate
und Hydrazidderivate) und schwefelhaltigen Phosphiten. Stärker bevorzugt
sind die nachstehend gezeigten Verbindungen 1 bis 6. Diese einzelnen
Schwermetall-Desaktivatoren können
natürlich
allein verwendet werden. Darüber
hinaus können
auch zwei oder mehr Arten von Schwermetall-Desaktivatoren zusammen
verwendet werden. Verbindung
1
Adekastab CDA-1, CDA-1M, Hersteller Asahi Denka Co. Ltd.:
3-(N-Salicyloyl)amino-1,2,4-triazol
Verbindung
2
Adekastab CDA-6, Hersteller Asahi Denka Co., Ltd.: Decamethylendicarbonsäure-bis(N'-salicyloylhydrazid)
Verbindung
3
Inhibitor OABH, Hersteller Eastman Chemical Co.: Oxalsäure-bis[benzylidenhydrazid]
Verbindung
4
Irganox MD1024: 2',3-Bis[[3-[3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl]propionyl]]
Verbindung
5
Nauguard XL-1, Hersteller SHIRAISHI CALCIUM KAISHA, LTD.:
2,2'-Oxamidbis[ethyl-3-(3,5-tert-butyl-4-hydroxyphenyl]propionat]
Verbindung
6
Hostanox OSP-1: Tris[2-tert-butyl-4-thio(2'-methyl-4'-hydroxy-5'-tert-butyl phenyl-5-methyl]phenylphosphit
Das „modifizierte
Polyolefinharz" der
Erfindung umfaßt
ein Harz, das durch Propfpolymerisieren einer ungesättigten
Carbonsäure
und/oder ihrer Derivate auf einem Olefin-Homopolymer oder -Copolymer
aus zwei oder mehreren Olefinarten erhalten wird, und ein Harz,
das durch Copolymerisieren einer oder mehrerer Olefinarten mit einer
ungesättigten
Carbonsäure
und/oder ihren Derivaten erhalten wird.
Die für die genannte Modifikation
verwendete Carbonsäure
kann beispielsweise Maleinsäure,
Fumarsäure
Itaconsäure,
Acrylsäure
und Methacrylsäure
sein. Die Derivate der ungesättigten
Carbonsäure
können beispielsweise
Säureanhydride,
-ester, -amide, -imide und Metallsalze der Säuren sein. Spezielle Beispiele hierfür umfassen
Maleinsäureanhydrid,
Itaconsäureanhydrid,
Methylacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat, Glycidylacrylat, Methylmethacrylat,
Ethylmethacrylat, Butylmethacrylat, Glycidylmethacrylat, Monoethylmaleat, Diethylmaleat,
Monomethylfumarat, Dimethylfumarat, Acrylamid, Methacrylamid, Maleinsäuremonoamid,
Maleinsäurediamid,
Fumarsäuremonoamid,
Maleimid, n-Butylmaleimid und Natriummethacrylat. Außerdem können Säuren wie
Zitronensäure
und Maleinsäure
verwendet werden, die durch Durchlaufen einer Dehydrierung während des
Schritts ihrer Pfropfung auf Polyolefin ungesättigte Carbonsäuren bilden.
Bevorzugt unter diesen ungesättigten
Carbonsäuren
und ihren Derivaten sind Glycidylester von Acrylsäure und
Methacrylsäure
und Maleinsäureanhydrid.
Beispiele für
das modifizierte Polyolefinharz, das aus solch einer Modifizierung
entsteht, umfaßt
eines, das durch Modifizieren eines Polyolefinharzes, welches Ethylen
und/oder Propylen als wichtigste polymerbildende Einheit umfaßt, anhand
einer Pfropfpolymerisation von Maleinsäureanhydrid auf dem Polyolefinharz
erhalten wird, und eines, das durch Copolymerisieren von Olefin,
das hauptsächlich
Ethylen und/oder Propylen umfaßt,
mit Glycidylmethacrylat oder Maleinsäureanhydrid erhalten wird.
Die modifizierten Polypropylenharze, die in der Erfindung verwendet
werden, sind vorzugsweise solche, in denen 0,1–10 Gew.-% der polymerbildenden
Einheiten von den benannten ungesättigten Carbonsäuren oder
ihren Derivaten abgeleitet sind. Insbesondere dann, wenn diese Komponenten
durch statistische Copolymerisierung oder Blockpolymerisierung in
die Polymerkette eingeführt
werden, liegt der genannte Prozentsatz vorzugsweise bei 3–10 Gew.-%,
und wenn sie durch Pfropfpolymerisation eingeführt werden, liegt er vorzugsweise
bei 0,1–10 Gew.-%.
Wenn der Gehalt an der ungesättigten
Carbonsäure
oder ihren Derivaten zu niedrig ist, können einige mechanische Festigkeitseigenschaften,
beispielsweise die Schlagzähigkeit
und Dauerfestigkeit, eines Formteils, das aus dem faserverstärkten Polyolefinharz-Verbundstoff
erhalten wird, niedrig sein. Wenn er andererseits zu hoch ist, kann
können
andere mechanische Festigkeitseigenschaften des Formteils, wie die
Steifigkeit, niedrig sein.
Das Gewichtsverhältnis von Komponente (A) zu
Komponente (B) (Komponente (A)/Komponente (B)) liegt in dieser Erfindung
bei 20/80 bis 95/5, vorzugsweise 25/75 bis 90/10, stärker bevorzugt
30/70 bis 80/20. Wenn der Anteil der Komponente (B) zu gering ist,
kann keine ausreichende Verstärkung
der mechanischen Festigkeit, beispielsweise der Steifigkeit und
der Schlagzähigkeit,
bewirkt werden. Wenn andererseits der Anteil der Komponente (B)
zu groß ist,
wird die Herstellung eines faserverstärkten Polyolefinharz-Verbundstoffs und
die Erzeugung eines Formteils aus dem Verbundstoff schwierig.
Das Gewichtsverhältnis von Komponente (C) zur
Kombination aus Komponente (A) und Komponente (B) (Komponente (C)/Komponente
(A) + Komponente (B)) liegt in der Erfindung bei 0,001/100 bis 5/100,
vorzugsweise 0,01/100 bis 2/100, stärker bevorzugt 0,05/100 bis
1/100. Wenn der Anteil der Komponente (C) zu gering ist, wird die
Haltbarkeit des resultierenden faserverstärkten Polyolefinharz-Verbundstoffs
bei Kontakt mit Metall zu niedrig. Wenn andererseits der Anteil
der Komponente (C) zu groß ist,
treten während
des Formens Probleme wie eine Verschmutzung der Form auf.
Vorzugsweise hat im faserverstärkten Polyolefinharz-Verbundstoff
der vorliegenden Erfindung die Komponente (B) im wesentlichen durchwegs
eine Länge
von 2 mm oder mehr. Insbesondere für den Erhalt eines
Formteils, das Fasern mit einem Gewichtsmittel der Faserlänge von
1 mm oder mehr aufweist, ohne daß die Spritzformbarkeit
beeinträchtigt
wird, wenn der Harzverbundstoff spritzgeformt wird, liegt das Harz
vorzugsweise in Form von Pellets mit einer Länge von 2 bis 50 mm
vor, und die darin ent haltenen Fasern sind in einer Länge angeordnet,
die im wesentlichen der der Pellets entspricht. Wen die Fasern zu
kurz sind, kann von einem Formteil, das aus dem faserverstärkten Polyolefinharz-Verbundstoff
erhalten wird, keine wesentliche Verbesserung seiner mechanischen
Festigkeit, beispielsweise der Steifigkeit und der Schlagzähigkeit,
erwartet werden. Wenn die Faser dagegen zu lang ist, kann die Erzeugung
eines Formteils unter Verwendung des Harzverbundstoffs sehr schwierig
sein.
Der faserverstärkte Polyolefinharz-Verbundstoff
der vorliegenden Erfindung und ein Formteil, das aus dem Harzverbundstoff
erhalten wird, können
je nach Bedarf Kautschuk, einen Keimbildner oder einen Kristallisationsbeschleuniger
in geeigneter Menge aufweisen. Darüber hinaus können verschiedene
Arten von Zusätzen,
wie Antioxidantien, Wärmestabilisatoren,
Stabilisatoren vom Lactontyp (z. B.
5,7-Di-t-butyl-3-(3,4-dimethylphenyl)-3H-benzofuran-2-on),
Neutralisierungsmittel, Ultraviolettabsorber, Lichtstabilisatoren
vom Typ gehindertes Amin, Schaumverhütungsmittel, Flammverzögerungsmittel,
Flammverzögerungs-Hilfsmittel,
Dispersionsmittel, Antistatika, Gleitmittel, Antiblocking-Mittel,
z. B. Siliciumdioxid, Farbmittel, z. B.
Farbstoffe und Pigmente, und Weichmacher, je nach Bedarf in geeigneter
Menge enthalten sein. Außerdem
können
tafel- oder kornförmige
anorganische Verbindungen, wie Glasplättchen, Glimmer, Glaspulver,
Glasperlen, Talkum, Ton, Aluminiumoxid, Kohleschwarz und Wollastonit,
oder Haarkristalle verwendet werden.
Besonders bevorzugt ist es, wenn
der faserverstärkte
Polyolefinharz-Verbundstoff der vorliegenden Erfindung und ein Formteil,
das aus dem Harzverbundstoff erhalten wird, ein Antioxidationsmittel
enthalten. Wenn der Harzverbundstoff oder ein Formteil, das aus
dem Harzverbundstoff entsteht, ein Antioxidationsmittel zusammen
mit einem Schwermetall-Desaktivator enthält, kann eine durch metallisch
geförderte
Thermooxidation verursachte Schädigung
des Harzverbundstoffs oder des Formteils wirksam gehemmt werden.
Bevorzugte Antioxidationsmittel schließen Antioxidationsmittel vom
Phenoltyp, phosphorhaltige Antioxidationsmittel und schwefelhaltige
Antioxidationsmittel ein. Es können
zwei oder mehrere Arten davon zusammen verwendet werden.
Beispiele für die Antioxidationsmittel
vom Phenoltyp umfassen die nachstehend aufgeführten Verbindungen. Antioxidationsmittel
vom Typ gehindertes Phenol oder Antioxidationsmittel vom Typ semi-gehindertes Phenol
sind beispielsweise 2,6-Di-tertbutyl-4-methylphenol, Tetrakis[methylen-3(3',5'-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat]methan,
Octadecyl-3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat, 3,9-Bis[2-(3-(3-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylphenyl)propionyloxy)-1,1-dimethylethyl]-2,4,8,10-tetraoxaspiro-[5.5]undecan, 1,3,5-Tris-2-[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionyloxy]ethylisocyanat,
1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)benzol,
Tris(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)isocyanurat, 1,3,5-Tris(4-tert-butyl-3-hydroxy-2,6-dimethylbenzyl)isocyanurat,
Pentaerythrityl-tetrakis[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat], Triethylenglycol-N-bis-3-(3-tert-butyl-5-methyl-4-hydroxyphenyl)propionat, 1,6-Hexandiol-bis[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat],
2,2-Thiobis-diethylenbis[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat),
2,2'-Methylen-bis(4-methyl-6-tert-butylphol),
2,2'-Methylen-bis(4-ethyl-6-tert-butylphenol),
2,2'-Methylen-bis-(4,6-di-tert-butylphenol),
2,2'-Ethyliden-bis(4,6-di-tert-butylphenol)
(CHEMINOX 1129), 2,2'-Butyliden-bis(4-methyl-6-tert-buylphenol),
4,4'-Butylidenbis(3-methyl-6-tert-butylphenol),
2-tert-Butyl-6-(3-tert-butyl-2-hydroxy-5-methylbenzyl)-4-methylphenylacrylat, 2,4-Di-tert-amyl-6-(1-(3,5-di-tert-amyl-2-hydroxyphenyl)ethyl)phenylacrylat
und Tocopherole.
Beispiele für die phosphorhaltigen Antioxidantien
umfassen die folgenden Verbindungen: Tris(nonylphenyl)phosphit,
Tris(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphit, Distearylpentaerythritoldiphosphit,
Bis(2,4-di-tert-butylphenyl)pentaerythritoldiphosphit, Bis(2,4-di-tert-butyl-6-methylphenyl)pentaerythritoldiphosphit, Bis(2,6-di-tert-butyl-4-methylphenyl)pentaerythritoldiphosphit,
Bis(2,4-dicumylphenyl)pentaerythritoldiphosphit, Tetrakis(2,4-di-tert-butylphenyl)-4,4'-diphenylendiphosphonit,
2,2'-Methylen-bis(4.6-di-tert-butylphenyl)-2-ethylhexylphosphit,
2,2'-Ethyliden-bis(4,6-di-tert-butylphenyl)fluorphosphit,
Bis(2,4-di-tert-butyl-6-methylphenyl)ethylphosphit, 2-(2,4,6-Tritert-butylphenyl)-5-ethyl-5-butyl-1,32-oxaphosphorinan,
2,2',2"-Nitrilo[triethyl-tris(3,3',5,5'-tetra-tert-butyl-1,1'-biphenyl-2,2'-diyl)phosphit und
2,4,8,10-Tetra-tert-butyl d-[3-(3-methyl-4-hydroxy-5-tert-butylphenyl)propoxy]dibenzo[d,f][1,3,2]dioxaphosphepin.
Beispiele für das schwefelhaltige Antioxidationsmittel
umfassen die folgenden Verbindungen: Dilauryl-3,3'-thiodipropionat,
Tridecyl-3,3'-thiodipropionat,
Dimyristyl-3,3'-thiodipropionat,
Distearyl-3,3'-thiodipropionat,
Laurylstearyl-3,3'-thiodipropionat,
Neopentan-tetrayltetrakis(3-laurylthiopropionat) und Bis[2-methyl-4-(3-n-alkyl(C12–14)thiopropionyloxy)-5-tert-butylphenyl]sulfid.
Die Verbindungen vom Lactontyp umfassen
5,7-Di-t-butyl-3-(3,4-dimethylphenyl)-3H-benzofuran-2-on.
Bei der Herstellung dieser faserverstärkten Polyolefinharz-Verbundstoffe
kann in dieser Erfindung ein Pultrusionsverfahren angewendet werden.
Ein Pultrusionsverfahren ist im Grunde ein Verfahren, welches das Ziehen
eines kontinuierlichen Faserbündels
und dessen gleichzeitige Imprägnierung
mit einem Harz umfasst. Beispielsweise sind folgende Verfahren bekannt:
ein Verfahren, bei dem die Harzimprägnierung dadurch durchgeführt wird,
daß man
ein Faserbündel
durch ein Imprägnierungsbad
zieht, welches eine Harzemulsion, -suspension oder -lösung enthält, ein
Verfahren, bei dem das Imprägnieren
so durchgeführt
wird, daß Harz durch
Aufsprühen
eines Harzpulvers auf das Faserbündel
oder durch Führen
des Faserbündels
durch ein Harzpulver enthaltendes Bad aufgetragen wird und das Harz
anschließend
aufgeschmolzen wird, sowie ein Verfahren, bei dem das Imprägnieren
durch Führen
eines Faserbündels
in einen Querspritzkopf und gleichzeitige Zufuhr eines Harzes von
einem Extruder oder. dergleichen zum Querspritzkopf durchgeführt wird.
Jedes dieser Pultrusionsverfahren kann in der Erfindung angewendet
werden. Besonders bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem ein Querspritzkopf
verwendet wird, wie es in
JPA-3-272830 und
anderen Literaturstellen beschrieben ist. Obwohl in Pultrusionsverfahren
die Harzimprägnierung
typischerweise in einem einzigen Schritt durchgeführt wird,
ist es genauso möglich,
diese Arbeit in zwei oder mehreren separaten Schritten durchzuführen.
Die Formgebung für den auf die oben beschriebene
Weise erhaltenen faserverstärkten
Polyolefinharz-Verbundstoff der vorliegenden Erfindung ist nicht
beschränkt.
Es sind unterschiedliche Formen, beispielsweise eine strangähnliche
Form, eine folienähnliche
Form, eine Tafelform und eine pelletartige Form, die erhalten wird,
wenn der Strang auf die geeignete Länge geschnitten wird, möglich. Ein
Harzverbundstoff für
die Verwendung im Spritzguß liegt
vorzugsweise in Form von Pellets mit einer Länge von 2 bis 50 mm
vor.
Der faserverstärkte Polyolefinharz-Verbundstoff
kann zu einem Formteil verarbeitet werden, beispielsweise anhand
eines Verfahrens, das die folgenden Schritte umfaßt: Schmelzkneten
des faserverstärkten
Polyolefinharz-Verbundstoffs nach Anspruch 1, um eine geschmolzene
Polyolefinharz-Zusammensetzung zu bilden, Einbringen der geschmolzenen
Polyolefinharz-Zusammensetzung in die Kavität einer Form, um der geschmolzene
Zusammensetzung eine Form zu geben, und Abkühlen der in Form gegossenen
Polyolefinharz-Zusammensetzung, um sie zu verfestigen.
Für
die Durchführung
dieses Verfahrens kann ein Spritzgießen, Formpressen oder dergleichen
durchgeführt
werden. Im Hinblick auf die mechanische Festigkeit eines Formteils
weisen die Fasern im Formteil vorzugsweise ein Gewichtsmittel der
Faserlänge
von nicht unter 1 mm auf. Das Gewichtsmittel
der Länge
der Fasern im Formteil der vorliegenden Erfindung kann anhand eines
Verfahrens gemessen werden, das in
JP-A-2002-5924 beschrieben ist.
Ein Formteil, das Fasern enthält,
deren gewichtete mittlere Länge
nicht unter 1 mm beträgt, kann
beispielsweise unter Verwendung eines faserverstärkten Polyolefinharz-Verbundstoffs
mit einer Länge
von 2 mm bis 50 mm,
das Fasern mit einem Gewichtsmittel der Faserlänge enthält, das fast der Länge des
Pellets entspricht, kann beispielsweise dadurch erhalten werden,
daß man
als Ausgangsmaterial ein Pellet aus faserverstärktem Polyolefinharz-Verbundstoff
mit einer Länge
von 2 mm bis 50 mm
verwendet, das Fasern aufweist, die fast genauso lang sind wie das Pellet,
und dieses unter Bedingungen schmelzkneten und formt, bei denen
die Faser ein Gewichtsmittel ihrer Länge von 1 mm
oder mehr behält.