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Gegenstand der Erfindung ist eine
Kühlkammer
für ein
Kraftfahrzeug mit einem Armaturenbrett und einer Klimaanlage, wobei
die Kühlkammer
zur Aufnahme von Getränken,
Nahrungsmitteln, Medikamenten und/oder dergleichen vorgesehen ist.
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Aus der
DE 37 39 151 A1 ist eine
Kühlkammer
der eingangs genannten Art bekannt. Die hier beschriebenen Kühlbox ist
im Handschuhfach des Kraftfahrzeugs vorgesehen und weist eine Lufteintrittsöffnung,
die mit dem Kaltluftauslass des Klimagerätes der Klimaanlage über eine
Leitung verbunden ist, sowie eine Luftaustrittsöffnung auf.
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Nachteilig bei dieser Anordnung ist,
dass beim Transport der kalten Luft von dem Kaltluftauslass des
Klimagerätes über die
Leitung in die im Handschuhfach vorgesehene Kühlbox eine Erwärmung der
kalten Luft in der Leitung erfolgt. Diese Leitung ist in dem Armaturenbrett
verlegt. Die gekühlte Luft
wird durch das Armaturenbrett in ein Anbauteil des Armaturenbretts,
nämlich
den Handschuhkasten, transportiert. Da Armaturenbretter meist in
dunkler Farbe gehaltenen sind, erwärmen sie sich bei starker Sonneneinstrahlung
erheblich, so dass beim Transport der kalten Luft durch das Armaturenbrett ein
nicht zu vernachlässigender
Temperaturanstieg erfolgt. Somit wird in der Kühlbox, die sich in dem an das
Armaturenbrett angebauten Handschuhfach befindet, eine schon merklich
erwärmte
Kaltluft verströmt,
woraus eine wesentlich verringerte Kühlwirkung in der Kühlbox resultiert.
Prinzipiell arbeitet die beschriebene Kühlung nach dem Stand der Technik mit
einem sehr geringen Wirkungsgrad.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine
Kühlkammer
für ein
Kraftfahrzeug anzugeben, die von der ohnehin im Kraftfahrzeug vorhandenen Klimaanlage
mit kalter Luft versorgt wird, wobei die Kaltluft mit einer möglichst
geringen Temperatur in die Kühlkammer
einströmen
soll.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass
ein Verdampfer der Klimaanlage in dem Armaturenbrett angeordnet
ist und die Kühlkammer in
das Armaturenbett des Kraftfahrzeugs integriert ist, wobei die Kühlkammer
in unmittelbarer Nähe
zu dem Verdampfer der Klimaanlage angeordnet ist.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass
durch die unmittelbare Nähe
der Kühlkammer
zum Verdampfer der Klimaanlage keine transportbedingte Erwärmung der
Kaltluft erfolgt. Die Kühlkammer
wird direkt von der Kaltluft aus dem Verdampfer angeströmt, wodurch
in der Kühlkammer
Temperaturen erreicht werden können,
die der Lufttemperatur am Verdampfer entsprechen. Moderne Klimaanlagen
erreichen am Verdampfer eine Luftaustrittstemperatur von etwa 3° Celsius,
was der Temperatur in einem gängigen Haushaltskühlschrank
entspricht.
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Bei einer ersten Ausführungsform
ist die Kühlkammer
durch eine thermisch gut isolierende Kühlkammerabdeckung verschließbar. Die
geöffnete Kühlkammerabdeckung
ermöglicht
ein bequemes Be- und Entladen der Kühlkammer. Eine geschlossene
Kühlkammerabdeckung
verhindert des entweichen der kalten Luft. Durch die gute thermische
Isolation der Kühlkammerabdeckung
wird bei geschlossener Abdeckung die Luft in der Kammer auch bei
direkter Sonneneinstrahlung kaum erwärmt.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung
ist das Armaturenbrett im Bereich der Kühlkammer und des Verdampfers
der Klimaanlage besonders gut thermisch isoliert. Auch dies hat
den Vorteil, dass bei hoher Erwärmung
der Oberfläche
des Armaturenbretts nur eine minimale Erwärmung der Kaltluft in der Kühlkammer
erfolgt.
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Bei einer nächsten Ausgestaltung ist die Kühlkammerbegrenzung
als perforierter Topf aus Kunststoff oder Metall ausgebildet. Solch
ein perforierter Topf ist zum Beispiel sehr einfach und kostengünstig im
Spritzgussverfahren herstellbar, was unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten
ein besonderer Vorteil ist.
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Bei einer Weiterbildung ist der perforierte Topf
in seinen Abmessungen an die Maße
gängiger Getränkebehälter, wie
zum Beispiel Leichtmetallgetränkedosen,
angepasst und nimmt diese weitgehend bündig auf. Dies hat den Vorteil,
dass etwa eine geöffnete,
ins Kühlfach
eingestellte Coladose auch bei schneller Kurvenfahrt nicht umstürzen kann.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung
ist die Kühlkammerbegrenzung
als gitterartige Struktur aus Kunststoff oder Metall ausgebildet.
Eine gitterartige Struktur mit dünnen
Gitterstäben
ermöglicht
einen besonders guten Zugang der Kaltluft zum Kühlgut, das dadurch besonders
effizient gekühlt
wird.
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Darüber hinaus ist es möglich die
Kühlkammerbegrenzung
als flexible, netzartige Struktur aus Kunststoff, Kunstfasern oder
Metall auszubilden. Durch die Flexibilität der Kühlkammer ist es möglich Kühlgut unterschiedlicher
Form in der Kühlkammer zu
lagern.
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Bei einer nächsten Ausgestaltung ist im
Bereich der Kühlkammer
ein Zugang zur Reinigung der Kühlkammer
vorgesehen. Auch bei vorsichtiger Be- und Entladung der Kühlkammer
kann es zum Verschüttet
oder Verkrümelt
von Kühlgut
kommen. Durch den Zugang zur Reinigung der Kühlkammer ist eine bequeme Entfernung
der Verschmutzung möglich.
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Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen
zu. Eine davon sollen anhand der in den Zeichnungen dargestellten
Figuren erläutert
werden. Diese zeigen in
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1:
eine erfindungsgemäße Kühlkammer mit
geschlossener Kühlkammerabdeckung.
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2:
eine erfindungsgemäße Kühlkammer mit
geöffneter
Kühlkammerabdeckung.
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1 zeigt
erfindungsgemäße Kühlkammer 10 mit
geschlossener Kühlkammerabdeckung 9.
Im hier dargestellten Ausschnitt des Armaturenbretts 1 ist
die Kühlkammer 10 erfindungsgemäße neben dem
Verdampfer 4 der Klimaanlage positioniert. Die Kühlkammer 10 wird
durch die Kühlkammerbegrenzung 8 vom übrigen Raum
im Armaturenbrett 1 abgegrenzt. Nach oben hin wird die
Kühlkammer 10 durch eine
Kühlkammerabdeckung 9 verschlossen.
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In diesem Beispiel befindet sich
in der Kühlkammer 10 das
Kühlgut 3 in
Form einer handelsüblichen
Trinkflasche. In die Kühlkammer 10 können natürlich auch
andere Kühlgüter 3,
wie z. B. Medikamente, Obst, Nahrungsmittel oder handelsübliche Getränkedosen
eingebracht werden.
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Die Kühlkammer 10 befindet
sich in unmittelbarer Nähe
zum Verdampfer 4 der Klimaanlage, der im Armaturenbrett
des Fahrzeugs angeordnet ist. Anderen Komponenten der Klimaanlage,
zum Beispiel der Klimaanlagenkompressor, müssen nicht im Armaturenbrett 1 angeordnet
sein.
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Da sich die Kühlkammer 10 in unmittelbarer Nähe zum Verdampfer 4 der
Klimaanlage befindet, können
aus dem Kühlgut 3 austretende
flüssige
Verunreinigungen mit dem am Verdampfer 4 entstehenden Kondenswasser
vorteilhaft aus der Kühlkammer 10 abgeführt werden.
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Neben dem Verdampfer 4 der
Klimaanlage ist der Strömungskanal 6 für die Kaltluft
dargestellt. Die Strömungsrichtung 7 der
Kaltluft wird durch den schwarzen Pfeil angedeutet. Die Kaltluft
die am Verdampfer 4 der Klimaanlage erzeugt wird, strömt unmittelbar
das in der Kühlkammer 10 befindliche
Kühlgut 3 an.
Hierdurch wird eine optimale Kühlung
des Kühlgutes 3 erreicht.
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Üblicherweise
beträgt
die Kaltlufttemperatur am Verdampfer 4 der Klimaanlage
ca. 3 °C,
was der Temperatur in einem modernen Kühlschrank entspricht. Durch
die erfindungsgemäße Nähe der Kühlkammer 10 zum
Verdampfer 4, kann das Kühlgut 3 in der Kühlkammer 10 auch
bei hoher Umbebungstemperatur effektiv gekühlt werden. Der Wirkungsgrad der
bei der Kühlung
erreicht wird, ist bei der erfindungsgemäßen Anordnung der Kühlkammer 10 wesentlich
besser als bei einer Anordnung der Kühlkammer 10 nach dem
Stand der Technik.
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Nachdem die Luft am Verdampfer 4 abgekühlt wurde
und die Kühlkammer 10 durchstreift
hat, erreicht sie einen Heizkern 5 an dem sie nach den Wünschen des
Fahrzeuginsassen nacherwärmt
werden kann, um eine angenehme Temperatur im Fahrgastraum zu schaffen.
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Da das Armaturenbrett 1 bei
starker Sonneneinstrahlung, z. B. im Hochsommer, an der Oberfläche 2 stark
thermisch aufgeheizt wird, ist es notwendig die Kühlkammer 10 und
den Strömungskanal 6 durch
eine geeignete thermische Isolation 13 von der Oberfläche 2 zu
trennen. Diese thermische Isolation 13 kann z. B. aus Styropor
hergestellt werden. Es ist bekannt, dass Styropor ein äußerst hochwertiger thermischer
Isolator ist, zudem ist Styropor ein sehr leichtes Material, das
keinen nennenswerten Beitrag zur Erhöhung des Gesamtgewichts des
Armaturenbretts 1 leistet.
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Bei der Herstellung der Kühlkammerbegrenzung 8 ergeben
sich vielfältige
Möglichkeiten.
Diese Begrenzung 8 kann z. B. als perforierter Topf aus Kunststoff
oder Metall hergestellt sein, es ist aber auch denkbar die Kühlkammerbegrenzung 8 als
gitterartige Struktur aus Kunststoff oder Metall zu bilden. Durchaus
vorteilhaft ist es, die Kühlkammerbegrenzung 8 als
flexible, netzartige Struktur aus Kunststoff, Kunstfasern oder Metall
zu bilden, da hierdurch die Einlagerung von Kühlgütern 3 mit unterschiedlicher
Form ermöglicht
wird.
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Die in 2 dargestellten
Merkmale entsprechen den in 1 beschriebenen
Merkmalen, wobei in 2 die
Kühlkammerabdeckung 9 nun
in geöffnetem
Zustand dargestellt ist. Zum Öffnen
und Schließen
der Kühlkammerabdeckung 9 ist
ein Scharnier 12 vorgesehen. Auf der dem Scharnier 12 gegenüberliegenden
Seite der Kühlkammerabdeckung 9 befindet sich
das Kühlkammerabdeckungsschloss 11.
Bei geöffneter
Kühlkammerabdeckung 9 kann
das Kühlgut 3 bequem
aus der Kühlkammer 10 entnommen
werden oder die Kühlkammer 10 mit Kühlgut 3 beladen
werden. Bei der Be- und Entladung der Kühlkammer 10 mit Kühlgut 3,
bleibt es nicht aus, dass Kühlgut 3 verschüttet oder
verkrümelt wird.
Diese Verschmutzungen können
durch die geöffnete
Kühlkammerabdeckung 9 und
auch durch einen geeigneten Reinigungszugang 14 bequem
entfernt werden. Es ist natürlich
auch möglich
die Kühlkammerbegrenzung 8 dem
Armaturenbrett 1 entnehmbar zu gestalten, um die Kühlkammerbegrenzung 8 separat
und gründliche
reinigen zu können. Damit
werden auch die hygienischen Anforderungen an eine derartige Kühlkammer 10 erfüllt.
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Die Kühlkammerabdeckung 9 kann
nach einer Ausführungsform
auch als Luftauslassdüse
ausgebildet sein. Wenn die Kühlkammerabdeckung 9 geschlossen
ist kann die Luftauslassdüse
bei hoher Umgebungstemperatur so eingestellt werden, dass aus ihr
gekühlte
Luft entweichen kann. Damit kühlt die
am Verdampfer 4 erzeugte Kaltluft zunächst das Kühlgut 3 und tritt
dann direkt in den Fahrgastraum ein, um hier für die gewünschte Klimatisierung zu sorgen.
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Bei geringer Umgebungstemperatur
kann die als Luftauslassdüse
ausgebildete Kühlkammerabdeckung 9 so
eingestellt werden, dass ihr keine Kaltluft entströmt. Bei
dieser Einstellung wird die Kaltluft nur zur Kühlung des Kühlguts 3 verwendet.
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- 1
- Ausschnitt
aus einem Armaturenbrett
- 2
- sichtbare
Oberfläche
des Armaturenbretts
- 3
- Kühlgut
- 4
- Verdampfer
der Klimaanlage
- 5
- Heizkern
- 6
- Strömungskanal
für Kaltluft
- 7
- Strömungsrichtung
der Kaltluft
- 8
- Kühlkammerbegrenzung
- 9
- Kühlkammerabdeckung
- 10
- Kühlkammer
- 11
- Kühlkammerabdeckungsschloss
- 12
- Scharnier
an der Kühlkammerabdeckung
- 13
- thermische
Isolation der Kühlkammer
- 14
- Reinigungszugang