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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät.
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Aus dem Stand der Technik bekannte Gefriergeräte dienen zur Einstellung einer gewünschten Kühl- oder Gefriertemperatur des entsprechenden Kühl- oder Gefriergutes. Des weiteren sind Kühl- bzw. Gefriergeräte bekannt, die zudem einen Dispenser für Eiswürfel oder auch für Wasser aufweisen, die/das an einem Nutzer des Gerätes abgebbar ist/sind.
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Beispielweise offenbart die
US 6,705,106 B1 ein Kältegerät mit Auswahlmitteln zur nutzerseitigen Auswahl eines Getränkes sowie mit Speichermitteln, in denen für durch die Auswahlmittel auswählbare Getränke jeweils ein Temperaturwert gespeichert ist. Der Temperaturwert ist derart gewählt, dass er unterhalb des Gefrierpunktes des jeweiligen Getränkes und bei einem Wert oder in einem Bereich liegt, bei dem das Getränk noch nicht in den festen Zustand übergegangen ist. Ferner sind zwei Fächer zur Aufnahme der Getränke vorgesehen. Eine Steuer- und Regelungseinheit istderart ausgeführt, dass sie die in den Fächern befindliche Getränke auf eine Temperatur abkühlt, die dem jeweiligen Temperaturwert entspricht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kühl- und/oder Gefriergerät bereitzustellen, dass eine weitere Option zur Bereitstellung von Getränken aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Danach ist vorgesehen, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät Auswahlmittel zur nutzerseitigen Auswahl eines Getränkes aufweist, dass Speichermittel vorgesehen sind, in denen für durch die Auswahlmittel auswählbaren Getränke jeweils ein Temperaturwert oder ein Temperaturwertbereich gespeichert ist, wobei der Temperaturwert oder der Temperaturwertbereich derart gewählt ist, dass er unterhalb des Gefrierpunktes des jeweiligen Getränkes und bei einem Wert liegt, bei dem das Getränk noch nicht in den festen Zustand übergegangen ist. Des weiteren ist vorgesehen, dass das Gerät wenigstens ein Fach zur Aufnahme des Getränkes sowie mit eine Steuer- oder Regelungseinheit aufweist, die derart ausgeführt ist, dass sie das in dem Fach befindliche Getränk auf eine Temperatur abkühlt, die dem Temperaturwert entspricht oder die in dem Temperaturwertbereich liegt.
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Erfindungsgemäß ist es somit möglich, dass der Nutzer über eine Eingabeeinheit, wie beispielsweise über ein Display bestimmte Getränke beispielsweise aus einer Liste auswählen kann, wie beispielsweise Sekt, Bier, Wasser etc.. In Speichermitteln sind die verschiedenen Temperaturwerte oder Temperaturwertbereiche oder für diese repräsentative Werte gespeichert. Möchte der Kunde beispielsweise einen Sekt-Slush, das heißt ein Gemisch aus Sekt und Eis herstellen, legt er das Getränk in ein spezielles Fach des Gerätes und wählt in der Liste das gewünschte Getränke aus. Daraufhin wird der Kühlvorgang in dem Fach aktiviert und das Getränk dabei unterkühlt. Dabei findet die Unterkühlung so statt, dass das Getränk noch flüssig ist und vorzugsweise derart, dass sich in dem Getränk noch keine Eiskristalle bilden.
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Der Slush bildet sich erst dann, wenn das Getränk in ein Gefäß geschüttet wird, in dem sich Kristallisationskeime befinden. Dies kann dadurch erreicht werden, dass das Gefäß ebenfalls in diesem Fach oder einem herkömmlichen Gefrierfach bei z. B. -18°C gekühlt wird, so dass bei der Herausnahme des Gefäßes Wasser aus der Luft auf der Oberfläche kondensiert und gefriert. Diese Eiskristalle bilden die Kristallisationskeime, die zur Ausbildung des Gemisches aus Flüssigkeit und Eiskristallen erforderlich sind.
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Grundsätzlich kann vorgesehen sein, dass dem Nutzer das Ende des Abkühlvorgangs aufgezeigt wird. Entnimmt der Nutzer das Getränk trotz Ende des Abkühlvorgangs nicht, kann vorgesehen sein, dass das Getränk automatisch auf der gewünschten Temperatur gehalten wird.
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In den Speichermitteln können die Temperaturwerte oder Temperaturwertbereiche gespeichert sein, auf die das ausgewählte Getränk abgekühlt wird. Ebenfalls können für diese Werte repräsentative Werte, wie beispielsweise die Gefrierpunkte der einzelnen auswählbaren Getränke abgespeichert sein.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem fraglichen Fach um ein spezielles Fach, in das ein beliebiges Getränk eingestellt werden kann und dessen Temperatur - wie ausgeführt - so eingestellt wird, dass das Getränk noch nicht in den festen Zustand übergeht.
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Dabei ist es möglich, dass der Benutzer ein einzelnes Getränk oder eine Getränkegruppe, wie beispielsweise Bier, Sekt, Wasser, etc. auswählen kann. Basierend auf der Auswahl des Nutzers wird die Temperatur in dem Fach sodann auf den Temperaturwert bzw. in den Temperaturwertbereich eingestellt. So ist es beispielsweise denkbar, die Temperatur im Falle von Sekt auf -7°C und im Falle von Wasser auf -5°C einzustellen.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist es denkbar, dass mehrere Getränke auswählbar sind und dass die Steuer- oder Regelungseinheit derart ausgeführt ist, dass sie die in dem Fach befindlichen Getränke auf eine Temperatur abkühlt, die dem Temperaturwert oder Temperaturwertbereich desjenigen der ausgewählten Getränke entspricht, das den größten Gefrierpunkt aufweist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Gerät Mittel aufweist, durch die das Gewicht des oder der in dem Fach befindlichen Getränke ermittelbar ist, wobei die Steuer- oder Regelungseinheit derart ausgeführt ist, dass die Dauer bis zum Erreichen des Temperaturwertes oder Temperaturwertbereiches in Abhängigkeit vom ermittelten Gewicht eingestellt wird.
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Denkbar ist es somit, dass automatisch das Gewicht des oder der Getränke in dem Fach erkannt wird und die Abkühldauer entsprechend eingestellt wird.
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Des weiteren ist es möglich, dass Mittel vorgesehen sind, durch die die tatsächliche Temperatur des in dem Fach befindlichen Getränkes unmittelbar oder mittelbar erfaßbar ist, und dass die Steuer- oder Regelungseinheit derart ausgeführt ist, dass sie eine Kühlung des Getränkes solange veranlaßt, bis die tatsächliche Temperatur dem Temperaturwert des Getränkes entspricht oder in dem Temperaturwertbereich des Getränkes liegt.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Temperatur des oder der Getränke kontinuierlich überwacht wird, damit die Temperatur nicht soweit absinkt, dass das Getränk in seinen festen Zustand übergeht.
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Denkbar ist es, dass bei Erreichen der gewünschten Temperatur ein akustisches und/oder optisches oder sonstiges Signal erzeugt wird.
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Auch ist es denkbar, dass jeweils vorgegebene Abkühlzeiten für einzelne Getränke gespeichert sind und dass die Kühlung genau für die vorgegebene Abkühldauer vorgenommen wird.
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Bei den Mitteln zur Temperaturermittlung kann es sich beispielsweise um ein Kontaktthermometer, um einen Lufttemperaturfühler oder um einen Infrarotsensor handeln. Durch den Luftfühler wird die Temperatur der Luft ermittelt und über diesen Wert auf die Temperatur des Getränkes geschlossen.
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Denkbar ist es weiter, dass für den Fall, dass sich noch andere Waren oder Getränke in dem Fach befindet, der Nutzer akustisch/optisch oder auf sonstige Weise darauf hingewiesen wird, dass eventuell Kälte- bzw. Gefrierschäden auftreten können, z. B. wenn das Fach sonst als Kaltlagerfach genutzt wird und sich darin noch Salat oder andere Waren befinden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens ein Sensor vorhanden ist, der derart ausgeführt ist, dass mittels des Sensors die Anwesenheit eines Getränkes in dem Fach detektierbar ist. Das Einlegen neuer Getränke kann somit automatisch erkannt werden, beispielsweise über einen Temperatursensor oder einen Bewegungs- oder Näherungssensor. Denkbar ist es sodann, dass Mittel vorgesehen sind, die beim Nutzer abfragen, ob die eingestellte Temperatur noch die gewünschte Temperatur ist bzw. ob das eingelegte Getränk noch dem ausgewählten Getränk entspricht. Ist dies nicht der Fall, wird der Nutzer aufgefordert, aus der Liste der möglichen Getränke das tatsächlich eingestellte Getränk auszuwählen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Fach derart ausgeführt ist, dass ein Luft- und/oder Wärmeübergang von und zu anderen Kompartimenten des Gerätes nicht erfolgt.
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So ist es beispielsweise denkbar, dass durch ein Labyrinth im Bereich der Fachränder zur umgebenden Wandung oder durch gummiartige Abdichtungen oder sonstige Dichtmittel zu angrenzenden Bereichen verhindert wird, dass wärmere Luft aus dem Fach in den restlichen Bereich des Gerätes, wie beispielsweise in ein Gefrierfach gelangt.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass zum Zwecke der Abfuhr warmer Luft aus dem Fach von diesem zu einem Verdampfer des Gerätes ein Kanal führt. Die warme Luft wird in diesem Fall einem separaten Luftkanal zugeführt, der im Bereich des Verdampfers mündet. Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Fach direkt neben oder über/unter dem Verdampfer angeordnet ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Fach derart ausgeführt ist, dass Temperierungsmittel vorgesehen sind, die die Luft, die von dem Fach zu einem Kompartiment des Gerätes oder umgekehrt von einem Kompartiment des Gerätes zu dem Fach strömt, erwärmt oder abkühlt. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Latentwärmespeichermittel handeln, über das oder durch das die Luft strömt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass in dem Fach Mittel zum Einführen eines Kühlmediums, insbesondere kalter Luft, vorgesehen sind und/oder dass ein oder mehrere Verdampfer vorgesehen sind, mittels derer das Fach gekühlt wird.
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Grundsätzlich kann auch vorgesehen sein, dass in dem Fach Mittel zur Erhöhung der Temperatur, wie beispielsweise eine Heizeinrichtung, insbesondere eine elektrische Heizung vorgesehen sind. Diese kann dazu dienen, die Temperatur in dem Fach bzw. in dem Getränk auf den gewünschten Wert einzustellen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich in dem Fach ein Latentwärmespeichermedium befindet. Denkbar ist beispielsweise der Einsatz eines Latentwärmespeicherkissens. Vorzugsweise hat das Latentwärmespeichermedium einen Schmelzpunkt unter 0°C, was den Vorteil mit sich bringt, dass die in dem Fach befindlichen Getränke schneller abgekühlt werden als beispielsweise nur mit Luftkühlung. Geringere Temperaturen können dann beispielsweise durch Luftkühlung erreicht werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Fach strukturierte Wandungen (Decke, Boden und/oder Front-, Rück- oder Seitenwände) aufweist. Vorzugsweise ist die Strukturierung derart ausgeführt, dass die Luft das Getränk auf mehreren Seiten bzw. allseitig umströmen kann, was den Vorteil mit sich bringt, dass der Abkühlprozess schneller erfolgt. Die Strukturierung kann beispielsweise in Form von Waben, Noppen oder dergleichen ausgeführt sein.
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Die vorliegende Erfindung betrifft des weiteren ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit wenigstens einem Vorratsgefäß für wenigstens ein Getränk sowie mit wenigstens einem Dispenser zur Abgabe des Getränkes an einen Nutzer. Das Gerät ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuer- oder Regelungseinheit vorgesehen ist, die die Temperatur des in dem Vorratsgefäß befindlichen Getränkes derart einstellt, dass die Temperatur unterhalb des Gefrierpunktes des jeweiligen Getränkes liegt und oberhalb eines Wertes, bei dem das Getränk in seinen festen Zustand übergeht.
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Der Begriff „Vorratsgefäß“ ist weit auszulegen und umfasst beispielsweise auch den Leitungsabschnitt, der von dem eigentlichen Vorratsgefäß zu dem Dispenser führt. In diesem Bereich und/oder in dem eigentlichen Vorratsgefäß kann die angestrebte Unterkühlung des Getränkes stattfinden
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Auch in diesem Fall kann vorgesehen sein, dass Auswahlmittel zur nutzerseitigen Auswahl eines Getränkes, wie beispielsweise Wasser, Bier, etc. vorgesehen sind.
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Durch die Unterkühlung des Getränkes wird erreicht, dass dieses beim Auftreffen auf eine sehr kalte Oberfläche, wie beispielsweise auf ein sehr kaltes Glas oder auf Eiswürfel gefriert bzw. dass sich Eiskristalle bilden, so dass sich das gewünschte Slush bildet.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Das Kühl- und/oder Gefriergerät gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel weist eine Eingabeeinheit auf, die aus Tasten bestehen kann oder auch in Form eines Touch-Screens ausgeführt sein kann. Diese Eingabeeinheit ermöglicht es, dem Nutzer bestimmte Getränke aus einer Liste auszuwählen, wie beispielsweise Sekt, Bier, Wasser, Saft, etc.
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Mit dieser Liste stehen Speichermittel in Verbindung, die die verschiedenen Temperaturwerte oder Temperaturwertbereiche oder für diese repräsentative Werte oder Wertebereiche speichert. Dabei sind die Temperaturwerte dadurch gekennzeichnet, dass sie unterhalb der eigentlichen Gefrierpunkte der Getränke liegen, jedoch nicht so gering gewählt sind, dass das Getränk bereits im festen Zustand vorliegt. Die Temperaturwerte bzw. Temperaturwertbereiche sind somit derart ausgewählt, dass die Getränke unterkühlt sind bzw. werden.
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Nach dem Auswählen der Getränkesorte bzw. des Getränkes mittels der Auswahlmittel der Eingabeeinheit kann der Kunde in ein bestimmtes Fach des Gerätes das Getränk einlegen. Nach Aktivierung des Gerätes wird das Getränk in dem Fach derart unterkühlt, dass sich noch keine Eiskristalle in dem Getränk bilden, dass jedoch die Temperatur unter dem eigentlichen Gefrierpunkt des Getränkes liegt.
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Wird das Getränk in ein Gefäß geschüttet, in dem sich Kristallisationskeime bilden, bildet sich der sogenannte „Slush“, das heißt eine Mischung aus Eiskristallen und der Flüssigkeit. Dies kann dadurch erreicht werden, dass das Gefäß nach der Entnahme aus dem genannten Fach in ein Gefäß geschüttet wird, das ebenfalls in diesem Fach oder auch in einem herkömmlichen Gefrierfach gekühlt wird, so dass sich bei dessen Herausnahme Wasser auf der Oberfläche bildet, dort kondensiert und gefriert.
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Die auf diese Weise gebildeten Eiskristalle bilden die Kristallisationskeime für den Slush.
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Um zu verhindern, dass es zu einer zu starken Abkühlung des in dem Fach befindlichen Getränkes kommt, kann vorgesehen sein, dass die Temperatur des Getränkes oder ein dafür repräsentativer Wert, wie beispielsweise die Luft im Fach kontinuierlich oder abschnittsweise oder in bestimmten Zeitabständen überwacht wird. Alternativ oder zusätzlich dazu ist es denkbar, dass aufgrund des Gewichts des oder der Getränke eine Abkühlzeit vorgegeben bzw. zumindest abgeschätzt wird.
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Wird der gemessene Temperaturwert oder Temperaturbereich erreicht, kann vorgesehen sein, dass die Kühlung des Wasser beendet wird und der Nutzer entsprechend aufmerksam gemacht wird.
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Die Kühlung des Faches und damit auch des Getränkes kann beispielsweise durch Einblasen von kalter Luft und/oder durch eine Direktverdampfung am oder in dem Fach oder in einem Bereich, der dem Fach zugeordnet ist, erfolgen. Um ein schnelleres Abkühlen zu erzielen, kann der Boden des Faches mit einem Latentwärmespeicherkissen belegt sein, das einen Schmelzpunkt von unter 0°C hat.
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Als alternative oder zusätzliche Ausgestaltungen des Kühlgerätes kann vorgesehen sein, dass dieses einen Dispenser aufweist, der in der Tür bzw. im außen zugänglich angeordnet ist und ein unterkühltes Getränk, beispielsweise unterkühltes Wasser, abgibt. Dieses gefriert beim Auftreffen in einem sehr kalten Glas bzw. Behältnis oder beim Auftreffen auf Eiswürfel. Selbstverständlich ist es ebenfalls denkbar, statt Wasser auch eine beliebige andere Flüssigkeit wie Bier, Sekt, etc. bereitzustellen und über den Dispenser im unterkühlten Zustand auszugeben.