DE1030370B - Kuehlturm - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Kühlturm für Kühlwasserrückkühlanlagen. Derartige Kühltürme besitzen üblicherweise Rieseleinbauten, wobei die Rieseleinbauten aus Holztafeln, keramischen Baustoffen, Asbestzementplatten, Hohlsteinen u. dgl. bestehen. Diese Rieseleinbauten werden von dem Rückkühlwasser im allgemeinen von oben her berieselt, während der Kühlluftstrom dem zu kühlenden Medium entgegenströmt. Da erhebliche Wassermengen rückgekühlt werden müssen, ist es erforderlich, große Kühlflächen vorzusehen, wodurch erhebliche Baugrößen entstehen, da bei den bekannten Materialien die Größe der pro Quadratmeter Bodenfläche unterzubringenden Rieselflächen, d. h. Phasengrenzflächen, begrenzt ist. Darüber hinaus ist der Wärmeaustauschwirkungsgrad derartiger Kühltürme verhältnismäßig gering. Letzteres gilt insbesondere auch für ältere Ausführungsformen, bei denen man an Stelle der plattenartigen Rieseleinbauten solche aus Textilstreifen u. dgl. verwandt hat.

In anderen Zweigen der Technik, nämlich beim Bau von Wärmeaustauschern, ist man bestrebt und ist es üblich, die Wärmeaustauschflächen, durch welche hindurch der Wärmetransport stattfinden muß, möglichst dünn zu gestalten. In diesen Zweigen der Technik ist es bekannt, als Wärmeaustauschflächen Folien aus plastischem Material zu verwenden. In Kühltürmen hat man derartige Folien bisher nicht eingesetzt. Allerdings sind Berieselungsvorrichtungen bekannt, die zum Wärmeaustausch in Kühlern, Kondensationsaiilageii u. dgl. Verwendung finden, bei denen wellen- oder zickzackförmige Elemente aus Metallblech, Holzstoff, feuerfestem Stoff, imprägniertem Papier usw. angeordnet und z. B. so orientiert sind, daß die Wellenzüge waagerecht verlaufen, und sind die Wellenzüge mit parallelen Schlitzen versehen, durch die der herabrieselnde Stoff von der einen Seite jedes Elementes zur anderen oder von einem Element auf das darunterliegende Element überströmt. Auch mit derartigen Einbauten hat sich jedoch der Wärmeaustauschwirkungsgrad oder der Kühleffekt nicht verbessern lassen, ganz abgesehen davon, daß wegen des hohen Strömungswiderstandes derartige Einbauten für Kühlwasserrückkühltürme nicht zu gebrauchen sind. Um in von Gas, Luft oder Dampf durchströmten, aus stehend angeordneten Lamellen bestehenden Systemen mit Berieselung der Lamellen zu verhindern, daß die Strömung die Rieselflüssigkeit fortreißt, ist vorgeschlagen worden, den Lamellen eine sägenartige Querschnittsgestalt zu verleihen und sie derart anzuordnen, daß die Zahn-.flanken frontal hemmend oder fördernd von dem strömenden Medium beaufschlagt werden. Hier ist ebenfalls, zumindest für Kühlwasserrückkühltürme,

Anmelder:

Gottfried Bischoff
Bau kompl. Gasreinigungsund Wasserrückkühlanlagen
Kommanditgesellschaft,
Essen, Ruhrallee 100

Dr.-Ing. Gerhard Hausberg, Essen,
ist als Erfinder genannt worden

der große Strömungswiderstand nachteilig, der z. B. bei der Verwendung in Kühltürmen deren Selbstbelüftung unmöglich machen und folglich die Anordnung von Ventilatoren notwendig machen würde, die ihrerseits erheblichen Aufwand an Energie bedingen.

Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, mit einfachsten Bauelementen den Wärmeaustauschwirkungsgrad oder Kühleffekt von Kühltürmen zu verbessern, insbesondere auf kleinstem Raum der Erstreckung nach große Phasengrenzflächen, also Kühlbzw. Rieselflächen unterzubringen.

Die Erfindung betrifft einen Kühlturm, dessen Einbauten senkrecht eingebaute, an Leisten hängende oder durch Spannrahmen gehaltene Rieselflächen bilden und besteht darin, die großflächigen, in an sich bekannter Weise aus bzw. auf Kunststoffolien gebildeten Austauschflächen mit sehr geringem Abstand parallel zueinander oder in Form eines Labyrinths von polygonalem oder rundem Querschnitt anzuordnen. Bei der Verwendung von Kunststoffolien schlägt die Erfindung zur Befestigung ein Verschweißen der Folien vor. Ferner können die Kunststoffe in bezug auf ihre physikalischen Eigenschaften dem Zweck entsprechend durch Weichmacher u. dgl. eingestellt werden. Die Erfindung verwendet also als Einbauten in Kühlwasserrückkühltürmen Kunststoffolien und erreicht als Vorteil eine erhebliche Verbesserung der Kühlleistung. Die erreichten Vorteile bestehen vor allem auch darin, daß bei erfindungsgemäßen Kühltürmen die Phasengrenzfläche pro Quadratmeter Grundfläche bis zu 200 und mehr Quadratmeter beträgt. Bei üblichen Kühltürmen für die Kühlwasserrückkühlung beträgt die Phasengrenzfläche pro Qua-

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dratmeter Grundfläche nur etwa 50 Quadratmeter. Das bedeutet, daß die erfindungsgemäßen Kühltürme in bezug auf ihre bauliche Ausbildung nur etwa ein Viertel der Größe der üblichen ausmachen.

Endlich lassen sich nach der Erfindung bestehende Kühltürme zur Erhöhung oder Vervielfältigung ihrer Leistung durch den Einbau erfindungsgemäßer Folienkühlwerke umbauen.

Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Lamellenrahmen für erfindungsgemäße Folienkühlwerke,

Fig. 2 ein Folienkühlwerklabyrinth in sechseckiger Ausführung, Fig. 3 ein Labyrinth in runder Ausführung.

In den Figuren sind die Haltvorrichtungen für die Folien nicht dargestellt, da sie in verschiedenster Weise möglich sind. Die Anordnung der Folien bedarf im einzelnen nicht der Beschreibung.

Claims (1)

1. Patentanspruch·.

   Kühlturm, dessen Einbauten senkrecht an^u geordnete, an Leisten hängende oder durch Spannrahmen gehaltene Rieselflächen bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die großflächigen, in an sich bekannter Weise aus Kunststoffolien gebildeten Austauschflächen mit sehr geringem Abstand parallel zueinander oder in Form eines Labyrinths von polygonalem oder rundem Querschnitt angeordnet sind.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 717 739, 140727, 053;

   österreichische Patentschrift Nr. 73 855;
   USA.-Patentschrift Nr. 2 634 959;
   französische Patentschrift Nr. 942 065.

   In Betracht gezogene ältere Rechte:
   Deutsches Patent Nr. 955 953.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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