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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vermehrung elektrischer
Kontakte am Weichenhebel bei elektromechanischen Stellwerken.
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In
elektromechanischen Stellwerken wird der elektrische Stellmotor
einer Weiche und damit die Stellung der Weiche durch Umlegen eines
Weichenhebels ferngesteuert. Am Weichenhebel befindet sich ein Überwachungsrelais,
das die Endlage der Weiche und die korrekte Umsetzung der Bedienhandlungen
am Weichenhebel überwacht.
Mit Hilfe von Kontakten der Überwachungsrelais
werden in den Kuppelströmen
der verschiedenen Fahrstraßen, denen
die Weiche zugeordnet ist, die jeweiligen Endlagen der Weichen überwacht.
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Eine
gattungsgemäße Schaltung
für eine Steuerung
und Überwachung
eines Antriebs der Weiche ist insbesondere aus
DD 108 055 bekannt.
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Die
Anzahl der Kontakte ist hierbei begrenzt, insbesondere bei einem
elektromechanischen Einreihenhebelwerk der Bauart 1912 sind dies
maximal 12 Kontakte.
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Bei
größeren Bahnhöfen mit
vielen Fahrstraßen,
sind häufig
alle Kontakte des Überwacherrelais am
Weichenhebel durch die verschiedenen Fahrstraßen belegt. Es ist somit nicht
mehr möglich,
eine weitere, zusätzliche
Fahrstraße
einzurichten. Demzufolge kann in vielen Fällen eine Erweiterung der Fahrtmöglichkeiten
und damit ein effektiver Fahrbetrieb nicht realisiert werden.
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Desweiteren
können
elektromechanische Stellwerke aufgrund ihres z.T. erheblichen Alters, Einreihenhebelwerk
der Bauart 1912 stammen aus dem Baujahr 1912, und ihrer daraus resultierenden veralteten
Konstruktion nicht bzw. nur mit sehr großem technischen und finanziellen
Aufwand mit moderner Elektronik nachgerüstet und erweitert werden.
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Aus
DE 199 13 933 A1 ist
eine Schaltungsanordnung zum Anschalten von Sicherheitsschaltungen
mit einem Schaltmittel bekannt, mit der Fehlfunktionen des Schaltmittels
verhindert werden sollen. Die Schaltungsanordnung weist hierbei
eine zweikanalige Freigabeschaltung mit jeweils einem Schaltgerät, insbesondere
einem Relais, auf. Hierdurch wird zwar gewährleistet, dass die Sicherheitsschaltung auch
bei Ausfall einer Freigabeschaltung sicher an oder abgeschaltet
wird eine Vermehrung elektrischer Kontakte ergibt sich jedoch nicht.
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Vielmehr
wird nun die Sicherheitsschaltung statt mit einem Relais mit zwei
gekoppelten Relais angesteuert.
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Aus
DE 38 30 742 C2 ist
desweiteren eine Schaltungsanordnung zur Vermehrung elektrischer Kontakte
einer Sicherheitsschaltung mit drei zwangsgeführten Relais bekannt, bei der
mit der Sicherheitsschaltung eine Erweiterungsschaltung verbunden
ist. Die Erweiterungsschaltung ist hierbei nahezu baugleich mit
der Sicherheitsschaltung ausgeführt.
Insbesondere weist sie ebenfalls drei zwangsgeführte Relais auf, die mit den
zwangsgeführten
Relais der Sicherheitsschaltung verbunden sind. Nachteilig ist hierbei
jedoch ein hoher konstruktiver Aufwand für die Erweiterungsschaltung,
da diese nahezu baugleich zu der Schaltung ausgeführt werden
muss, deren Kontakte sie vermehren soll.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Vermehrung
elektrischer Kontakte am Weichenhebel bei elektromechanischen Stellwerken zu
realisieren, bei der die geschilderten Nachteile des Standes der
Technik gelöst
werden.
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Diese
Aufgabe wird in Verbindung mit dem Oberbegriff des Hauptanspruches
erfindungsgemäß durch
die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteil
der Erfindung gegenüber
dem Stand der Technik ist, dass mit dieser Erfindung eine Kontaktvermehrung
mit geringem Aufwand möglich
ist. Die Anzahl der Kontakte des Weichenhebels wird um die Anzahl
der Kontakte der zusätzlich
eingefügten Relais
zur Kontaktvermehrung erhöht.
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Anspruch
2 und 3 beinhalten vorteilhafte Ausführungsbeispiele für Anspruch
1.
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Die
Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels und drei Zeichnungen
näher erläutert. Die
Zeichnungen zeigen in
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1 schematisch eine Vierdrahtweichenschaltung
mit den eingebundenen Kontakten der zusätzlichen Relais zur Kontaktvermehrung,
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2 schematisch eine Anschaltung
eines Störungsweckers
mit den eingebundenen Kontakten der zusätzlichen Relais zur Kontaktvermehrung,
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3 schematisch einen eigentlichen Stromkreis
der zusätzlichen
Relais zur Kontaktvermehrung.
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Ein
vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
betrifft eine Kontaktvermehrung am Weichenhebel mit Vierdrahtweichenschaltung
eines elektromechanischen Einreihenhebelwerkes der Bauart 1912 mit
ursprünglich
maximal 12 Kontakten.
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Durch
Betätigung
des Weichenhebels wird ein Magnet eines Überwachungsrelais 1 in 1 mechanisch abgeworfen und
zieht wieder an, wenn der Umstellvorgang der Weiche ordnungsgemäss beendet
ist. Sollte der Magnet des Überwachungsrelais 1 nicht
wieder anziehen, wird dies akustisch durch einen Strörungswecker 4 einem
Bedienpersonal angezeigt. Diese Prämissen müssen auch bei einer Kontaktvermehrung
eingehalten werden.
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Für die Kontaktvermehrung
werden in 1 zwei baugleiche
Relais 2 und 3 zur Kontaktvermehrung verwendet,
insbesondere Kleinrelais aus einer Bauform „Gs II DR" mit 9 Kontakten. Hierdurch werden die
12 Kontakte des Weichenhebels um die 9 Kontakte der Relais 2 bzw. 3 zur
Kontaktvermehrung erhöht.
Es stehen nun somit insgesamt 21 Kontakte zur Verfügung.
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Die
beiden baugleichen Relais 2 und 3 zur Kontaktvermehrung
sind dermaßen
geschaltet, dass sie sich gegenseitig überwachen. Dies erhöht die Sicherheit
des Fahrbetriebs.
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Die
Anschaltung der Relais 2 bzw. 3 zur Kontaktvermehrung
erfolgt gemäß 3 mit einer Steuerspannung
für die
Relaistechnik 33, insbesondere 60 Volt Gleichspannung, über einen
Kontakt 72 bzw. 73, der, angesteuert durch Überwachungsrelais 1, bei
abgefallenem Relaisanker öffnet.
Dadurch sind die Relais 2 und 3 zur Kontaktvermehrung
in Grundstellung angezogen.
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In
einem Überwachungsstromkreis
mit einer Überwachungsspannung 32,
insbesondere 34 Volt Gleichspannung, wird zwischen dem Überwachungsrelais 1 und
einem Achskontakt 12 die Leitung in zwei Stränge aufgeteilt
wird, wobei gemäß 1
- – in der
ersten Leitung zwei Kontakte 62 und 63 in Reihe
geschaltet sind, wobei das Relais 2 den Kontakt 62 und
das Relais 3 den Kontakt 63 ansteuert,
- – das Überwachungsrelais 1 jeweils
das Relais 2 und das Relais 3 steuert, wobei die
Kontakte 62 und 63 bei abgefallenem Anker der Überwachungsrelais 1 schließen,
- – in
der zweiten Leitung ein Kontakt 61 angeordnet ist, den
das Überwachungsrelais 1 steuert, wobei
der Kontakt 61 bei abgefallenem Anker des Überwachungsrelais 1 öffnet.
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Im
Stromkreis des Störungsweckers 4 nach 2 werden parallel zum vorhandenen
Kontakt des Überwachungsrelais 1 zwei
Kontakte geschaltet, die bei abgefallenem Anker des Relais 2 bzw. 3 schließen und
den Störungswecker 4 ertönen lassen.
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Die
Wirkungsweise der Kontaktvermehrung ist hierbei folgende: Durch
Betätigung
des Weichenhebels wird der Magnet des Überwachungsrelais 1 mechanisch
abgeworfen, wodurch die Kontakte 72 und 73 im
Stromkreis des Kontaktvermehrers unterbrochen werden. Die Relais 2 und 3 zur
Kontaktvermehrung fallen ab und schließen ihre Kontakte 62 und 63 im Überwachungsstromkreis.
Damit wird der Wiederanzug des Magneten des Überwachungsrelais 1 nach
erfolgtem Weichenunlauf vorbereitet. Im Stromkreis des Störungsweckers 4 sind
die zugehörigen
Kontakte des Überwachungsrelais 1 und
der Relais 2 und 3 zur Kontaktvermehrung geschlossen und
der Störungswecker 4 ertönt während des
Umstellvorgangs.
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Nach
erfolgtem Weichenumlauf wird über
die Kontakte des Batteriewechslers und der geschlossenen Kontakte 62 und 63 der
Relais 2 und 3 zur Kontaktvermehrung der Magnet
des Überwachungsrelais 1 zum
Anzug gebracht. Er hält
sich über
seinen eigenen Kontakt im Überwachungstromkeis
und gleichzeitig bringt er die Relais 2 und 3 zur
Kontaktvermehrung wieder zum Anzug. Wenn die Kontakte des Überwachungsrelais 1 und
der Relais 2 und 3 zur Kontaktvermehrung den Störungsweckerstrom
wieder unterbrochen haben verlöscht
der Störungswecker 4.
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Störungen in
diesem Ablauf können
auftreten, indem zum einen die Relais 2 und/oder 3 zur Kontaktvermehrung
nicht abfallen oder nicht wieder anziehen. Diese Störungen werden
bei der erfindungsgemäßen Kontaktvermehrung
dem Bedienpersonal wie folgt angezeigt:
- – Relais 2 und/oder 3 zur
Kontaktvermehrung fallen nicht ab: Nach Umlegen des Weichenhebels und
Unterbrechung des Kontaktes 72 und 73 des Überwachungsmagneten
im Relaisstromkreis fällt dieses
nicht ab, es bleibt kleben. Der Kontakt 62 und 63 der
Relais 2 und 3 zur Kontaktvermehrung im Überwachungsstromkreis
bleibt unterbrochen und verhindert so ein Wiederanziehen des Magneten
des Überwachungsrelais 1 nach
erfolgtem Weichenumlauf, da auch der eigene Kontakt durch das mechanische
Abwerfen des Überwachungsmagneten
unterbrochen ist. Der Störungswecker 4 geht
nicht aus, da der Kontakt des Überwachungsrelais 1 geschlossen
ist, und macht so das Bedienpersonal auf die Störung aufmerksam.
- – Relais 2 und/oder 3 zur
Kontaktvermehrung ziehen nicht wieder an: Nach Umlegen des Weichenhebels
und Unterbrechung des Kontaktes 61 des Überwachungsrelais 1 im
Relaisstromkreis fällt dieses
ab. Die Kontakte 62 und 63 der Relais 2 und 3 zur
Kontaktvermehrung im Überwachungsstromkreis
bereitet den Wiederanzug des Magneten des Überwachungsrelais 1 vor.
Nach erfolgtem Weichenumlauf zieht der Magnet des Überwachungsrelais 1 wieder
an und hält
sich über seinen
eigenen Kontakt im Überwachungsstromkreis.
Der Kontakt 72 bzw. 73 des Überwachungsrelais 1 im
Relaisstromkreis schließt,
das Relais kann anziehen. Sollte es durch Leitungsunterbrechung
oder defekter Sicherung nicht anziehen, geht der Störungswecker 4 nicht
aus, da die Kontakte 2 und 3 der Relais 2 und 3 zur
Kontaktvermehrung unterbrochen bleiben und so das Bedienpersonal
auf die Störung
aufmerksam machen.
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Der
Magnet des Überwachungsrelais 1 kann nach
mechanischem Abwurf somit nur wieder anziehen wenn vorher die Relais 2 und 3 zur
Kontaktvermehrung auch abgefallen sind, wodurch eine gegenseitige Überwachung
erreicht wird. Desweiteren treten durch die Kontaktvermehrung mittels
Relais 2 und 3 zur Kontaktvermehrung die selben
Merkmale der Störung
wie bei einer Weichenschaltung ohne Kontaktvermehrung auf. Der Störungswecker 4 spricht
immer an, sobald eines der beiden Kriterien zum Abschalten des Störungswecker 4 nicht
erfüllt sind.
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- 1
- Überwachungsrelais
- 2
- Relais
zur Kontaktvermehrung
- 3
- Relais
zur Kontaktvermehrung
- 4
- Störungswecker
- 5
- Stellmotor
der Weiche
- 11
- Hebelkontakt
a1
- 12
- Hebelkontakt
a2
- 21
- Hebelkontakt
b1
- 22
- Hebelkontakt
b2
- 31
- Stellspannung
für Weichenmotor
(136V =)
- 32
- Überwachungsspannung
(34V =)
- 33
- Steuerspannung
für die
Relaistechnik (60V =)
- 61
- Kontakt
als Öffner
bei abgefallenem Relaisanker, angesteuert durch
-
- Überwachungsrelais 1
- 62
- Kontakt
als Schließer
bei abgefallenem Relaisanker, angesteuert durch
-
- Relais 2 zur
Kontaktvermehrung
- 63
- Kontakt
als Schließer
bei abgefallenem Relaisanker, angesteuert durch
-
- Relais 3 zur
Kontaktvermehrung
- 72
- Kontakt
als Öffner
bei abgefallenem Relaisanker, angesteuert durch
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- Überwachungsrelais 1
- 73
- Kontakt
als Öffner
bei abgefallenem Relaisanker, angesteuert durch
-
- Überwachungsrelais 1