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Fernsteuereinrichtung für Schütze Für die Fernsteuerung von Schützen
kann man als Steuerschalter einen Daüerkontaktgeber benutzen. Wenn also der Dauerkontaktgeber
geschlossen ist, wird das Schütz erregt, und zwar so lange, bis der Dauerkontaktgeber
wieder geöffnet wird. Eine derartige Fernsteuerung mit einem Dauerkontaktgeber hat
den Vorteil, daß nur zwei Steuerleitungen notwendig sind. Die durch das Schütz einzuschaltenden
Maschinen oder Apparate sind nun im allgemeinen mit Überstromrelais bzw. Überlastrelais
versehen, um bei einem Kurzschluß sofort oder bei einer Überlast nach einer von
der Überlast abhängigen Zeit die Maschine oder den Apparat abzuschalten. Diese Relais
werden mit einer Selbstsperrung versehen, um zu vermeiden, daß, nachdem sie angesprochen
haben und die Maschine oder der Apparat abgeschaltet wurde, eine erneute Einschaltung
erfolgt, wenn das Relais seinen Kontakt wieder schließt. Eine solche Selbstsperrung
ist aber in vielen Fällen unerwünscht, beispielsweise in Untertagebetrieben, wo
in der Nähe des Schützes kein Personal vorhanden ist und daher zur Aufhebung der
Selbstsperrung oft ein weiter Weg zurückgelegt werden muß.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Fernsteuereinrichtung für Schütze,
welche mit selbsttätiger Überstrom- bzw. Überlastauslösung versehen sind, wobei
die Einschaltung des Schützes mit Hilfe eines Dauerkontaktgebers erfolgt. Gemäß
der Erfindung besitzt das Schütz einen Arbeitskontakt, der in Reihe mit dem Ruhekontakt
des Überstrom- bzw. Überlastrelais in" einem Stromkreis liegt, der bei eingeschaltetem
Da ÜeF-kontaktgeber und eingeschaltetem Schütz dessen Erregung aufrechterhält, und
es wird ein weitere-Kontakt vorgesehen, welcher beim Einschalten. des Dauerkontaktgebers
die Erregung des Schützes bewirkt,
nach dessen Ansprechen aber für
die Erregung des Schützes unwirksam wird. Dadurch erreicht man, daß ein Pumpen des
Schützes vermieden wird, ohne daß das Überstromrelais bzw. das Überlastrelais mit
einer Selbstsperrung versehen werden muß.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt.
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Bei der Anordnung nach Fig. z ist mit S die Schützspule bezeichnet.
Das Schütz kann von der Wechselspannung von beispielsweise 500 Volt zwischen
den Phasen R und T erregt werden. In Reihe mit der Schützspule S liegt der Ruhekontakt
b des Bimetallrelais, das als Überlastrelais für die vom Schütz zu betätigenden
Apparate bzw. der zu betätigenden Maschine vorgesehen ist. Ferner liegt in diesem
Stromkreis ein Arbeitskontakt s des Schützes und der Arbeitskontakt x eines
Relais X. Parallel zu der Reihenschaltung aus den Kontakten x und s liegt
ein Wischkontakt x" des Relais X. Im Stromkreis des Relais X
liegt
der Dauerkontaktgeber D. Der Steuerstromkreis für das Relais X wird von einer Spannung
gespeist, die von der Spannung RT über einen nicht dargestellten Transformator gewonnen
wird und z. B. 24 Volt beträgt. Die Spannung liegt zwischen der Schiene r und Erde
E.
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Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Wird der Dauerkontaktgeber
D geschlossen, so wird das Relais X erregt. Dieses Relais schließt seinen Wischkontakt
x" und seinen Arbeitskontakt x. Durch den Wischkontakt x", der eine Einschaltdauer
von beispielsweise 0,5 Sekunden besitzt, wird das Schütz S erregt, das seinen
Kontakt s schließt und sich dadurch über diesen und den geschlossenen Kontakt x
des Relais X hält. Löst das Bimetallrelais aus und öffnet es infolgedessen seinen
Ruhekontakt b; so wird die Schützspule S entregt, und das Schütz schaltet aus. Nachdem
sich das Bimetallrelais wieder abgekühlt hat, schließt es seinen Kontakt b.
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Eine erneute Einschaltung des Schützes kann aber nicht erfolgen. Das
Schütz kann erst wieder eingeschaltet werden, wenn der Dauerkontaktgeber D geöffnet
und wieder geschlossen wird.
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Besitzt die Maschine oder der Apparat, der durch das Schütz S eingeschaltet
wird, noch ein Überstromrelais, das bei Kurzschlüssen anspricht, so wird der Kontakt
dieses Relais in Reihe mit dem Kontakt b geschaltet.
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Handelt es sich darum, zwei Schütze gleichzeitig einzuschalten, so
wird man die Schützspulen parallel schalten und die Arbeitskontakte der Schützspulen
in Reihe. Ebenso wird man die Kontakte der zugehörigen Überstromrelais bzw. Überlastrelais
in Reihe schalten.
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Ein Ausführungsbeispiel dafür zeigt die Fig. 2, bei der zwei Hilfsrelais
X und Y vorgesehen sind. In Fig. --
sind mit S1 und S2 die Spulen
der beiden Schütze bezeichnet, die gleichzeitig eingeschaltet werden sollen. Die
beiden Schützspulen sind parallel geschaltet, in Reihe mit ihnen liegen die Kontakte
b1 und b2 des Bimetallrelais des Schützes S1 bzw. S2. Mit y ist der Kontakt des
Relais Y und mit x der Kontakt des Relais X bezeichnet, mit sl und
s2 die Arbeitskontakte der Schütze S1 bzw. S2. Die drei Kontakte liegen in Reihe
mit den Kontakten b1 und b2. Parallel zu der Reihenschaltung aus den Kontakten s1,
s2 und x liegt der Kontakt y des Relais Y. Die Relais X und Y liegen
in Parallelschaltung in dem Steuerstromkreis, der den Kontaktgeber D enthält,
und zwar ist das Relais Y ein Zeitrelais,. das bei seiner Erregung kurzzeitig
den Arbeitskontakt y z. B. o,5 Sekunden lang schließt, während das Relais
X ein normales Relais ist, das bei seinem Ansprechen den Arbeitskontakt x schließt.
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Wird der Dauerkontaktgeber D geschlossen, so werden die Relais
X und Y erregt. Dadurch schließt sich der Kontakt y eine bestimmte
Zeit, und die Schütze S1 und S2 werden eingeschaltet. Sie schließen ihre Kontakte
s1 und s2. Nach Öffnen des Kontaktes y bleiben die Schützspulen über die Kontakte
b1, b2, sl, s2 und x erregt. Bei Ansprechen eines der Bimetallrelais wird der Kontakt
b1 oder b2 geöffnet, und die Schützspulen werden entregt. Damit öffnen sich die
Arbeitskontakte s, und s2, so daß ein Wiedereinschalten des Schützes nach Abkühlen
des Bimetallrelais nicht stattfinden kann. Erst wenn der Kontaktgeber D geöffnet
und damit gleichzeitig mit dem Relais X das Relais Y zum Abfallen
gebracht wird, kann durch erneutes Schließen des Kontaktgebers D die Einschaltung
der Schützspulen erfolgen.
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In Fig. 3 ist ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
In Reihe mit der Schützspule S liegt der Arbeitskontakt x des Relais X. Das Relais
X liegt in einem vom Dauerkontaktgeber D betätigten Stromkreis in Reihe mit dem
Ruhekontakt b des Überlast- bzw. Überstromrelais. Ferner liegt im Stromkreis des
Relais X ein Arbeitskontakt s11 des Schützes S und parallel dazu ein Ruhekontakt
y11 des Hilfsrelais Y. In dessen Stromkreis liegt ein Arbeitskontakt s12 des Schützes
S und parallel dazu sein eigener Arbeitskontakt y12.
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Wird der Dauerkontaktgeber D eingeschaltet, so wird das Relais
X über die Kontakte b und y11 erregt. Das Relais X schließt
seinen Kontakt x, wodurch das Schütz S anspricht und seine Kontakte s11 und
s12 schließt.
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Durch Schließen des Kontaktes s11 wird ein Haltestromkreis für das
Relais X hergestellt, durch Schließen des Kontaktes s12 wird das Relais Y erregt.
Es öffnet seinen Kontakt y11 und schließt den Kontakt y12, über den es sich selbst
hält.
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Spricht das Bimetallrelais an, so wird das Relais X entregt, öffnet
seinen Kontakt x, das Schütz fällt ab und öffnet seine Kontakte s11 und s12. Wenn
daher der Kontakt b wieder geschlossen wird, so wird das Schütz nicht wieder eingeschaltet,
da der Ruhekontakt y11 geöffnet und auch der Arbeitskontakt s11 geöffnet sind. Eine
Wiedereinschaltung des Schützes kann nur erfolgen, wenn der Dauerkontaktgeber D
geöffnet und damit das Relais Y zum Abfallen gebracht wird und hierauf der Dauerkontaktgeber
wieder geschlossen wird.
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Fig. q. zeigt ein Ausführungsbeispiel mit drei Hilfsrelais
X, Y und Z. Das Relais X besitzt wieder einen Arbeitskontakt x im
Stromkreis der Schützspule S. In seinem eigenen Stromkreis liegen die Kontakte b11
und b12 des Überlast- bzw. Überstromrelais. Ferner liegt in seinem Stromkreis die
Parallelschaltung aus einem Arbeitskontakt s11 des Schützes und einem Arbeits- j
kontakt z des Relais Z. Dieses Relais Z liegt in Reihe
mit einem
Ruhekontakt y11 des Relais Y. Im Stromkreis dieses Relais Y liegt die Parallelschaltung
aus einem Arbeitskontakt s12 des Schützes und seinem eigenen Arbeitskontakt y12.
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Wird der Dauerkontaktgeber D eingeschaltet, so wird das Relais Z über
den Ruhekontakt y11 erregt. Es schließt seinen Arbeitskontakt z, so daß nunmehr
das Relais X erregt wird und durch Schließen seines Kontaktes x die Schützspule
S erregt. Das Schütz schließt die Arbeitskontakte s11 und s12, wobei über denArbeitskontakt
s12 das Relais Y erregt wird, das seinen Ruhekontakt y11 öffnet und den Arbeitskontakt
y12 schließt.
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Wird einer der Kontakte bll oder b12 geöffnet, so fällt das Relais
X ab, öffnet seinen Kontakt x, die Schätzspule wird entregt, und das
Schütz fällt ab. Es öffnet die Kontakte s11 und s12. Wenn der Kontakt b11 bzw. b12
wieder geschlossen wird, so kann das Relais X und damit das Schütz S nicht wieder
erregt werden. Erst wenn der Dauerkontaktgeber D geöffnet wird und damit das Relais
Y abfällt, kann durch erneutes Schließen des Dauerkontaktgebers D das Relais Z und
damit das Relais X und die Schätzspule S wieder erregt werden.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Spannung für den Steuerstromkreis der
Relais X bzw. Y und Z verschieden gewählt von der Spannung des Steuerstromkreises
für die Schätzspule S. Es steht aber nichts im Wege, für alle Steuerstromkreise
die gleiche Spannung zu wählen. Da auch für den Steuerstromkreis der Relais eine
Spannung verwendet wird, die der Spannung für die Schätzspule entspricht oder von
dieser abgeleitet wird, so tritt bei Ausbleiben und Wiederkehr der Spannung der
Fall ein, daß das Schütz selbst wieder einschaltet, was in einigen Betriebsverhältnissen
vermieden werden muß. Man kann diese Wiedereinschaltung vermeiden, wenn man den
Dauerkontaktgeber D mit einem Spannungsrückgangauslöser versieht. Man kann aber
auch an einer anderen Stelle des Steuerstromkreises einen Spannungsrückgangauslöser
getrennt vom Dauerkontaktgeber vorsehen.
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Verwendet man für den Steuerstromkreis der Relais eine niedrige Spannung,
z. B. 24 Volt, so kann man, wie im Ausführungsbeispiel angenommen, die Erde als
die eine Steuerleitung benutzen, so daß man mit einer einzigen Steuerader auskommt.
Diese Steuerader kann als zusätzliche Ader in Kraftkabeln oder Kraftleitungen angebracht
werden.
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Da man also mit einer einzigen Steuerader bzw. mit zwei Steueradern
auskommt, kann man diese Fernsteuerung mit Vorteil überall da anwenden, wo über
ein Kabel mehrere nicht gleichzeitig zu schaltende Schütze fernbetätigt werden sollen
oder wenn in dem Kabel leicht lösbare Verbindungen, z. B. Steckvorrichtungen, deren
Kontaktzahl möglichst niedrig zu halten ist, vorgesehen werden müssen. Beispielsweise
kann die Einrichtung nach der Erfindung angewendet werden, um von einer Schrämmaschine
aus durch einen Dauerkontaktgeber ein Schütz zu betätigen, das an einer entfernten
Stelle aufgestellt ist und beispielsweise den Motor der Schrämmaschine einschaltet
oder den Motor für eine selbsttätige Fördereinrichtung zum Abführen der Kohle. Bei
derartigen Schrämmaschinen ist es notwendig, das Kabel, das zur Schrämmaschine führt,
mit Steckvorrichtungen zu versehen, um j e nach der Lage der Schrämmaschine das
Kabel verlängern oder verkürzen zu können. Hier ist es von besonderer Wichtigkeit,
wenn die Steuerader im Kabel verlegt wird, daß die Kontaktzahl für die Steckvorrichtung
möglichst niedrig gehalten werden kann. Dies ist bei der Anordnung nach der Erfindung
möglich, ohne daß eine Selbstsperrung der Überstromrelais bzw. der Überlastrelais
notwendig ist.