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Schaltung für vieradrig gesteuerte und überwachte Drehstromantriebe
für gekuppelte Weichen, Gleissperren od. dgl. Die Erfindung betrifft eine Schaltung
für vieradrig gesteuerte und überwachte Drehstromantriebe für gekuppelte Weichen,
Gleissperren od. dgl.
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Beim Bau moderner Gleisbildstellwerke ist man in dem Bestreben, den
für die Weichenstellung und -überwachung erforderlichen Kabelaufwand einzuschränken,
neuerdings auf vieradrige Drehstromschaltungen übergegangen. Das wesentliche Merkmal
dieser Schaltungen besteht darin, .die für die Umstellung vorgesehenen Kabeladern
auch für die Bildung der Überwachungsstromkreise zu verwenden und die Antriebsmotoren
zweiphasig an- und dreiphasig umlaufen zu lassen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, nach dem gleichen Prinzip
auch Drehstromantriebe gekuppelter, also stets gemeinsam umzustellender Weichen
od. dgl. zu steuern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei jeder Umstellung
:der Drehstromantriebe stets der zuerst angeschaltete- Antrieb in an sich bekannter
Weise zweiphasig an- und dreiphasig umläuft, während der darauffolgende Antrieb
dreiphasig an- und umläuft. Ein anderes wesentliches Merkmal der Erfindung besteht
darin, daß in der einen Stellrichtung ein bestimmter Antrieb und in der anderen
Stellrichtung ein anderer Antrieb zweiphasig anläuft. Bei einer derartigen Schaltweise
wird zweckmäßig der zweite bzw. der folgend umzustellende Antrieb ernst dann an
Stellspannung gelegt, wenn der zuerst umgestellte die jeweilige Endlage erreicht
hat. Außerdem ist es zweckmäßig, den zuerst umgestellten Antrieb jeweils beim Anlauf
.des zweiten Antriebes abzuschalten.
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Die Erfindung und weitere Erfindungsmerkmale sind in Fig. 1 und 2
mit zwei verschiedenen Ausführungsbeispielen erläutert. Beide Schaltungen sind in
der Grundstellung dargestellt.
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Feg. 1 zeigt eine Schaltung für zwei Drehstromantriebe gekuppelter
Weichen. Im Überwachungsstromkreis wärd die Pluslage :beider Antriebe 70 und
80 durch den erregten Überwacher 10 gemeldet. Sobald eine Umstellung
der beiden Antriebe 70 und 80 erfolgen soll, werden durch Drücken einer Weichen-und
einer Gruppentaste die Kontakte 701 und 702 geschlossen. Hierdurch erhält das Relais
30 über P-502-701-702-708-709-503-30-M Strom, das sich über .seine Kontakte 301
und 302 einen Selbstschlußkreis P-301-608-302-30-M . bildet und mit seinem Kontakt
303 den Überwacher 10 abschaltet. Durch Ankerabfall am Überwacher
10.
schließt der Kontakt 101, so daß das Relais 50 über den bereits geschlossenen
Kontakt 301 anspricht. Hierdurch wechseln die Kontakte 501 bis 505. Durch den Kontakt
501 ist der Selbstschluß des Relais 50
über
gesichert, während durch die Kontakte 502 und 503
der Ansprechstromkreis
.des Relais 3.0 geöffnet und durch die Kontakte 504 und 505 der Ansprechstromkreis
P-504-40-701-702-708-709-503-30-M des Relais 40 geschlossen wird. Das Relais
40 ist ein Wechselrelais mit :den Ankerkontakten 401 bis 404 und den Wechselkontakten
405 bis 408. Die letzteren bestimmen, in welcher, Lage die Antriebe
70 und 80
sich jeweils befinden bzw. gestellt werden sollen. Mit dem
Ansprechen des Relais 40 wird der Kontakt 404 geschlossen, über den der Spannungsabschalter
60 über
Strom erhält. Durch Ansprechen dies Spannungsabschalters 60 wechseln dessen
Kontakte 601 bis 608.
Der Kontakt 608 schaltet das,Relais 30 ab, und
die Kontakte 605 bis 607 legen über die Phasenleiter R, S, T die Stehspannung
auf die Antriebsstromkreise.
In diesem Zustand läuft zunächst der
Antrieb 70 zweiphasig an, und zwar wird die Motorwicklung 71 im Stromkreis R-605-406-11-21-811-71-711-13-403-0
durch die Phasenspannung R gegen O und die Wicklungen 72 und 73 in Hintereinanderschaltung
durch die verkettete Spannung S gegen T im Stromkreis S-606-206-408-12-732-73-72-23-24-14-607-T
erregt. Durch das Anschalten der Motorwicklungen
dreiphasig erregt wird. Bei Erreichen der Minuslage werden die Antriebskontakte
731, 733 und 734 geschlossen und der Antriebskontakt 732 geöffnet. Hierdurch wird
über die Leitungen 25 und 27 eine Anschaltung der Feldwicklungen 81 und 83 des Antriebes
80 bewirkt, so daß dieser ebenfalls dreiphasig erregt wird und anläuft. Beim Anlaufen
dieses An-
erregt wird.
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In Minuslage wird durch das Öffnen des Antriebskontaktes 832 die Verbindung
zum Phasenleiter S aufgehoben, so daß auch die Speisung des Relaistransformators
205; 206 und damit das Relais 20 unterbunden .ist. Fällt nunmehr der Anker des Relais
20 ab, so wird durch den Kontakt 202 die Speisung
das Ansprechen des Überwachers 10, der durch Öffnen seines Ankerkontaktes 101 Idas
Relais 50 abschaltet.
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Für den Aufbau der für die Plus- und die Minuslage benutzten Üher-wachungsstromkreise
ist wesentlich, daß der Überwacher jeweils über in Serie geschaltete Wechselrelaiskontakte
405 und 407 oder 406 und 408 sowie Überwachungskontakte 811 und 711 oder 831 und
731 beider Antriebe geführt wird. Außerdem sind alle vier von den Antrieben 70 und
80 zum Stellwerk führenden Leitungen 11 bis 14 überwacht.
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Die Schaltzustände, die sich beim Auffahren der Antriebe 70 oder 80
ergeben, gewährleisten stets eine sichere Auffahrmeldung. In jedem Fall spricht
der Überwacher 20 an und schaltet mit seinem Kontakt 201 den ohnehin durch Antriebskontakte
abgeschalteten Überwacher 10 noch mal im Stellwerk ab, so daß auch durch Fremdspannungen
in den Leitungen 13 bzw. 28 keine Fehlerregung zustande kommen kann. Bei ordnungsmäßiger
Endlageüberwachung ist die niedrigahmige Wicklung des für die Auffahrmeldung benutzten
Überwachers 20 infolge des an der hochohmigen Wicklung des Überwachers 10 auftretenden
Spannungsabfalles nicht genügend erregt, um den Überwacher 20 zum Ansprechen zu
bringen: Wird 71 bis 73 wird über den Phasenleiter S, den Relaistransformator 205;
206 und den Gleichrichter 204 der Überwacher 20 erregt und zieht seinen Anker an.
Hierdurch wechseln die Kontakte 202 und 203 im Stromkreis des Relais 60 sowie ider
Kontakt 201 im Überwacherstromkreis. Der Kontakt 201 schaltet den Überwacher 10
zusätzlich ab, der Kontakt 202 schaltet das Relais 60 an .den Kondensator 692 an
und der Kontakt 203 .den Kondensator 692 von der Stromquelle P ab. Läuft der Antrieb
70 an, so öffnet der Antriebskontakt 711 und schließt oder Antriebskontakt 712,
so daß nunmehr der Motor in Sternschaltung mit normalem kreisförmigem Drehfeld bis
zum Erreichen der Minuslage im Stromkreis triebes werden dessen Kontakte 811, 813
und 814 geöffnet und der Kontakt 812 geschlossen. Dadurch sind di-e Wicklungen des
Antriebes 70 abgeschaltet, und es erhalten jetzt nur noch die Wicklungen 81 bis
83 des Antriebes 80 Strom, so daß dieser dreiphasig bis zum Erreichen der Minuslage
im Stromkreis des Spannungsabschalters 60 aus dem Kondensator 692 unterbrochen,
so daß dessen Kontakte 601 bis 608 wieder in die aus Fig.1 ersichtliche Grundstellung
zurückwechseln und die ÜberwachungsstromquelleP wieder anschalten. Es erfolgt also
in dem nunmehr gebildeten Minusäberwachungsstromkreis z. B. der Antrieb 70 aus der
in Fig. 1 gezeigten Stellung aufgefahren, so öffnet der Antriebskontakt 711 den
Überwachungsstromkreis, und es schließt der Antriebskontakt 712 den Stromkreis P-303-20-603-405-11-21-811-71-712-72-23-24-14-604-M
für das Ansprechen des Überwachers 20. Beim Auffahren des Antriebes 80 aus der Pluslage
ergibt sich eine entsprechende Wirkung durch Öffnen des Kontaktes 811 und Schließen
des Kontaktes 812.
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Bei dem erläuterten Schaltungsbeispiel läuft bei .der Umstellung von
der Plus- in die Minuslage der Antrieb 70 zweiphasig an und dreiphasig weiter, beim
Umstellen aus der Minuslage dagegen 2n derselben Weise der Antrieb 80. Die Schaltung
läßt sich auch so ausführen, daß stets nur ein und derselbe der beiden Antriebe
aus jeder Endlage zweiphasig an- und dreiphasig umläuft. jedoch ist die dargestellte
Schaltungsweise die zweckmäßigste mit symmetrischer Anordnung der Schaltelemente
beider Antriebe.
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Fig:2 zeigt eine andere Ausführung des Erfindungsgedankens, wobei
.die Leitungen zwischen den beiden Antrieben 70, 80 anders geführt sind und in jedem
der beiden Antriebe nur fünf statt sechs Antriebskontakte
wie in
der Ausführung nach Fig. 1 vorgesehen sind. Im übrigen arbeitet die Schaltung nach
demselben Prinzip.
erregt und zeigt die übereinstimmende Pluslage beider Antriebe an. Zum Umstellen
der Antriebe sind zwei Tasten entsprechend den Tastenkontakten 701 und 702 in Fig.
1 zu betätigen. Da für die Steuerung der beiden Antriebe in der Schaltung der Fig.2
die gleichen Steuerrelaisstromkreise und Steuerrelais wie nach Fig. 1 benutzt werden
können, ist auf die Beschreibung dieser Stromkreise im folgenden verzichtet und
nur die Zustandswechsel in den Antrieben und
mit der verketteten Spannung S/T angeschaltet ist. Mit dem Anlaufen des einen Motors
(Wicklungen 71, 72 und 73) öffnet der Antriebskontakt 711 und
bis zum Erreichen der Minuslage, in welcher der Antriebskontakt 732 geöffnet und
die Kontakte 731 und. 734 geschlossen werden. Hierdurch wird über die
angeschaltet. Parallel zum zweiten Antriebsmotor (Wicklungen 81, 82 und 83) ist
der erste Antriebsmotor noch bis zum Wechsel der Antriebskontakte 811 bis 813 mit
erregt. Erreicht auch .der zweite Antrieb die Minuslage, so öffnet der Antriebskontakt
832 den Motorstromkreis einphasig; und es schließt
erregt ist, die übereinstimmende Minusendlage beider Antriebe anzeigt.
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Wird z. B. der erste Antrieb aus .der Minuslage aufgefahren, so wechseln
die Antriebskontakte 731 und 732 aus der Minuslage in die Laufstellung. Der Überwacher
20 spricht im Stromkreis P-303-20-603-408-12-732-73-72-14-604-M an und meldet die
Störung. Wird dagegen dieser An-In dem in Fig.2 -dargestellten Betriebszustand (Grundstellung
bzw. Pluslage der Weichen) ist der Überwacher 10 im Stromkreis im Überwachungsstromkreis
erläutert. Infolge der Betätigung der beiden Tasten hat sich durch Ansprechen der
Relais 30, 40, 50, 20 und 60 sowie Abschaltung des Überwachers 10 zweiphasig der
Anlauf des Antriebes 70 ergeben, welcher im Stromkreis R-605-406-11-21-811-22-71-711-13-403-
0 mit der Phasenspannung R/0 und im Stromkreis schließt der Antriebskontakt 712.
Hierdurch ergibt sich eine dreiphasige symmetrische Erregung dieses Motors im Stromkreis
Leitungen 24, 25, 27 der zweite Antrieb für seinen Anlauf -dreiphasig symmetrisch
im Stromkreis -der Antriebskontakt 831 ,den Überwachungsstromkreis. Hiermit ist
der Übertrager 205, 206 abgeschaltet, so .daß über das Relais 20 auch der selbsttätige
Spannungsabschalter 60 wieder abgeschaltet wird und der Überwacher 10, der im Minusüberwachungsstromkreis
trieb aus der in Fig. 2 gezeigten Pluslage aufgefahren, so erfolgt das Anschalten
:des Überwachers 20 für die Störungsmeldung im Stromkreis P-303-20-603-405-11-21-811-22-71-712-72-14-604-M;
da der Antriebskontakt 711 geöffnet und der Antriebskontakt 712 geschlossen ist.
Entsprechend wirkt die Schaltung beim Auffahren des zweiten Antriebes aus jeder
der beiden Endlagen.