DE10302253B3

DE10302253B3 - Wandschrank aus einstückigen Blechkorpussen

Info

Publication number: DE10302253B3
Application number: DE2003102253
Authority: DE
Inventors: Thomas Paulat
Original assignee: ERWIN PAULAT KUNSTSTOFF und ME; ERWIN PAULAT KUNSTSTOFF- und METALLWAREN GmbH
Current assignee: ERWIN PAULAT KUNSTSTOFF und ME; ERWIN PAULAT KUNSTSTOFF- und METALLWAREN GmbH
Priority date: 2003-01-22
Filing date: 2003-01-22
Publication date: 2004-04-15
Anticipated expiration: 2023-01-23

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Wandschrank aus Blech mit zugehöriger Frontplatte und Befestigungsteilen, mit der Verwendung als Schlüsselschrank, Medikamenten- und Kleinteileschrank, dessen Korpusseiten im Abkantverfahren aus einer Blechplatine so gebogen werden, dass außenseitig rundum abgerundete Kanten ohne Blechüberstände oder sichtbare Blechstirnseiten entstehen. Trotzdem kann die Verschweißung der Korpusseiten kosteneffektiv im reinen Punktschweißverfahren erfolgen, ohne dass Nacharbeit wie Schleifen erforderlich ist.

Description

Stand der Technik:
Es sind Schlüsselschränke bekannt, die entweder mit teuren Tiefzieh – Stahlwerkzeugen hergestellt werden (Kassettenform, analog den bekannten Geldkassetten) oder die im Abkantvertahren hergestellt werden. Die Gehäuseteile werden überwiegend mit punktgeschweißten Scharnierbändern verbunden.
Die im Abkantverfahren hergestellten Schrankgehäuse sind derzeit entweder im Punktschweißvertahren zusammengefügt oder an den Berührungsstellen der Bleche z.B. mit WIG- oder anderen materialauftragenden Schweißverfahren verschweißt.
Bei der Verschweißung in der letzteren Art ergeben sich durch das Schweißen und durch danach notwendige Nacharbeit wie Schleifen auch runde Kanten. Der Nachteil sind die zu hohen Kosten durch diese weitgehend manuellen arbeitsintensiven Schweißverfahren.
Die Fertigung mit einer Schweißzange im Punktschweißverfahren ist dabei weit effektiver und dauert pro Schweißpunkt nur Sekunden. Daher wird dieses Verfahren auch überwiegend im Bereich dieser Wandschränke angewendet.
Durch die Art der Herstellung entstehen jedoch bisher Blechüberstände im Außenbereich oder Blechstoßstellen in den Ecken der Korpusseiten. Diese Blechkanten sind dann scharfkantig und müssten gegebenenfalls noch gebrochen werden. Dies muss aber oft aus Kostengründen unterbleiben.
Bei der Verwendung von, in 45° abgewinkelten, mit den Blechstirnseiten zusammenstehenden Innenkanten im Korpus, ergeben sich durch kaum vermeidbare Fertigungstoleranzen beim Abbiegen auch unschöne Lücken, die dann aus Kostengründen wieder nicht verschweißt werden.
Bei der Herstellung bekannter Ausführungen werden auch separate abgebogene Bleche als zusätzliche Stabilisierungswinkel oder in Form von fortlaufend gelochten Hakenleistenauflagen im Punktschweißvertahren in das Gehäuse eingebracht.
Vorgaben zur Entwicklung:
In Bezug auf die Herstellung der Wandschrankgehäuse ergab sich die Aufgabe einer kosteneffektiven Herstellung mit möglichst geringem Aufwand an manuellen Tätigkeiten. Die oben genannten Nachteile sollten aber vermieden werden. Die Aussenkanten sollten gerundet und keine Blechüberstände notwendig sein.
Die Herstellung sollte in zunächst kleinen Losgrößen erfolgen können und später weiter automatisierbar sein. Durch die Berücksichtigung des Standes der Technik im Bereich moderner CNC- Blechbearbeitung sollte die zunächst externe Fertigung ohne Investitionen in teure Werkzeuge und Sondermaschinen möglich sein.
Dazu sollte der Schrank im Aussehen nach Kundenwunsch leicht anpassbar sein, ohne dass ein erhöhter Platzbedarf durch die Notwendigkeit der Lagerhaltung von Schrankgehäusen in vielen verschiedenen Farben notwendig ist.
Ein Drehriegelschloss sollte vorhanden sein und so eingebaut sein, dass in der Verwendung Schlüsselschrank die Aufhängung eines Schlüsselanhängers auch an dieser Position möglich ist.
Zusätzliche Maßgaben waren die Verwendung der Hakenleisten nach unserem EP 0 857 557 und Gestaltung der Korpusteile in gleicher Tiefe. Das Gehäuse sollte 180° öffnen und damit eine maximale Zugänglichkeit haben. Wie in DE 25 00 326 und DE 20 40 185 .
Die vorgeschlagene erfindungsgemäße Ausführung eines Wandschrankes aus Blech erfüllt die obenstehenden Vorgaben.
Zeichnungsabbildungen:
1 3D-Darstellung einer teilweise abgebogenen Blechplatine;
2 Vorderansicht Schlüsselschrank mit Seitenansicht und Draufsicht;
3 geschlossenes Wandschrank-Gehäuse mit separater Frontplatte in Explosionsdarstellung;
4 Detailansicht Gehäusekante;
5 3D- Detailansicht Gehäuseinnenseite Scharnierposition;
6 3D- Ansicht Darstellung Schlüsselschrankkorpus Rückseite
7 Detail Innenansicht rechte obere Ecke Schlüsselschrankkorpus Rückseite
8 Detail Außenansicht rechte untere Ecke Schlüsselschrankkorpus Rückseite
9 Detail Innenansicht linke untere Ecke Schlüsselschrankkorpus Rückseite
10 Blechplatine mit Biegelinien für Korpusrückseite
11 Detailansicht Außenkontur Blechplatine
12 Blechplatine mit Biegelinien für Korpusvorderseite
13 Detailansicht Außenkontur Blechplatine
Nummerierung:

1. Abgebogene Lasche
2. Laschenauflagebereich
3. Hakenleistenauflagebereich
4. Herausstehender Blechsteg
5. Scharnieraussparung
6. Seitenblech
7. Aussparung Seitenblech
8. Biegeradius
10. Hakenleiste
11. Schloss
13 Vorderseitenplatte
14 Ausstanzungen
15 Abgebogener Rand
16 Scharnierband
17 Schweißpunkt
18 Biegelinien
19 Fortlaufende Lochung

Beschreibung der Erfindung:
In 1 ist das erfindungsgemäße Schrankgehäuse zur Verdeutlichung nur teilweise abgekantet. Die Biegereihenfolge entspricht deshalb nicht der Realität. In der Praxis werden Ober- und Unterseite beim Abkanten als letztes eingeschwenkt. Man sieht wie die Lasche 1 an der Oberseite in die gleich große Aussparung 7 an der Seitenwand passt. Durch die Formgebung der Blechplatine entsteht eine Laschenauflagefläche 2 die mit der Lasche 1 durch entsprechende Schweißpunkte verbunden wird.
In 2 sieht man eine fertiggestellte Schlüsselschrankgröße mit fünf Hakenleisten 10 aus Kunststoff. Die Schlossposition 11 ist seitlich. Durch eine mittige horizontale Symmetriefläche (hier nicht eingezeichnet) kann die Schrankmontage entweder mir dem Schloss nach rechts oder links erfolgen. Die Hakenleisten 10 werden dann andersherum montiert.
3 und das vergrößerte Detail 4 zeigt die separate angeklebte Vorderseitenplatte 13 mit Lochungen 14, die mit industrieüblichen Doppelklebebändern befestigt wird. Die Farbgebung und Lochung ist so nach Kundenwunsch ausführbar. Die Gehäusefarbe wird dagegen immer einheitlich ausgeführt. Nur die Vorderseitenplatten müssen in verschiedenen Farben und Lochungen bei Sofortlieferung gelagert werden.
In 5 ist die das Scharnierband 16 abgebildet. Die Scharnierflügel sind zusätzlich um ca. 10° abgebogen (nicht sichtbar), damit die Korpusteile beim Öffnen um 180 ° auch genügend weit auseinander stehen.
Der Rand 15 der Vorderseitenplatte 13 passt so noch dazwischen.
In 6 – 9 ist das fertig gebogene Gehäuse dargestellt. Besonders die außenseitig entstandenen Radien 8 sind hier gut ersichtlich. Dadurch ergibt sich eine sehr gefällige Optik. Im Seitenwandbereich 6 entsteht durch eine 180° Umbiegung eine dop pelte Wandstärke und die Scharnieraussparung, in die später ein Bandscharnier im Punktschweißverfahren eingesetzt wird. 3 zeigt den Hakenleistenauflagebereich in der Verwendung als Schlüsselschrank mit fortlaufender Lochung 19. Bei Herstellung von kleinen Schrankgrößen kann dieser Blechabschnitt 3 auch weggelassen werden. Hier gibt es für den Anwendungsbereich Schlüsselschränke auch Kunststoffleisten mit Klebehalter. Ebenso werden in den genannten alternativen Verwendungen als Kleinteileschrank dann entsprechende Unterteilungsfächer mit Blechstegen als „Böden" eingebracht. (nicht dargestellt)
In 7 – 8 ist an Ober- und Unterseite ein herausstehender Steg 4 zur Fixierung der Korpusteile im geschlossenen Zustand gezeigt.
In 9 ist die Punktverschweißung 17 in der Innenansicht der linken unteren Ecke zu sehen. Diese Verschweißung ist im Außenbereich nach der Pulverbeschichtung nicht sichtbar.
10 – 13 zeigt die Abwicklung der Rückseite und Vorderseite in einer kleinen Schrankgröße mit Biegelinien 18. Die Herstellung dieser Blechplatinen ist in kombinierten CNC- Laserschneid- und Stanzmaschinen kostengünstig möglich.
Erfindungsgemäß gibt es mehrere Schrankgrößen mit verschiedenen Einsatzbereichen, einschließlich Schlüsselschrank- Ausführungen mit Mittenwand an der beidseitig, an einer dünnen Blechplatte, bündig die vorgesehenen Hakenleisten aus Kunststoff mit Drehhaltern von beiden Seiten befestigt werden. Die rechteckigen Ausstanzungen sind hier verlängert. Die Korpustiefe wird dann entsprechend erhöht. Die Mittenplatte ist dann wie auch bei anderen Schränken bekannt, mit einem zusätzlichen Scharnier mit dem Korpus verbunden.

Claims

Wandschrank aus Blech, insbesondere in der Verwendung als Schlüsselschrank, Kleinteileschrank und Medikamentenschrank, im Abkantverfahren hergestellt und dadurch gekennzeichnet, dass die Korpusteile aus jeweils einer Blechplatine als Abwicklung, ohne Blechzusatzteile, hergestellt werden und nach dem Abkanten, an allen äußeren Gehäusekanten abgerundete Radien (8), ohne außen sichtbare Blechstirnseitenflächen aufweisen.
Wandschrank gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der abgekanteten Seitenteile im reinen Punktschweißverfahren erfolgt, ohne dass andere zeitaufwendige materialauftragende Schweißverfahren mit Nacharbeit und manuellem Schleifen der Schweißkanten erforderlich sind.
Wandschrank, nach den obigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, das durch die 180° Abkantung und Punktverschweißung der Seitenwände (6) dort die erforderliche erhöhte Stabilität bei dünner Blechstärke entsteht.
Einstückige Blechplatine zur Herstellung eines Wandschranks aus Blech im Abkantverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass im Seitenbereich eine vom Blech umschlossene rechteckige Aussparung (5) vorhanden ist, in die nach dem Abkanten ein Flügel eines Bandscharniers eingesetzt wird.
Einstückige Blechplatine zur Herstellung eines Wandschranks aus Blech im Abkantverfahren, mit einer nach dem Abkanten durch 180° Biegung entstehenden doppelten Seitenwand (6), dadurch gekennzeichnet, dass beidseitig im Seitenbereich eine fortlaufende Lochung vorhanden ist, die zur Anbringung von Zusatzteilen wie Hakenleisten dient.
Vorderseitenblech (13) für einen Wandschrank aus Blech in der Verwendung als Schlüsselschrank, Kleinteileschrank und Medikamentenschrank, das im Klebeverfahren an der Korpusvorderseite angebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass durch die zum Schrankkorpus differierende pulverbeschichtete Farbgebung und Ausschnitte bzw. Stanzungen (14) in einfacher Weise das Aussehen beliebig angepasst werden kann.