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Es
sind Schlüsselschränke bekannt,
die entweder mit teuren Tiefzieh-Stahlwerkzeugen hergestellt werden
(Kassettenform, analog den bekannten Geldkassetten) oder die im
Abkantverfahren hergestellt werden. Die Gehäuseteile werden überwiegend mit
punktgeschweißten
Scharnierbändern
verbunden.
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Die
im Abkantverfahren hergestellten Schrankgehäuse sind derzeit entweder im
Punktschweißverfahren
zusammengefügt
oder an den Berührungsstellen
der Bleche z.B. mit WIG- oder anderen materialauftragenden Schweißverfahren
verschweißt.
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Bei
der Verschweißung
in der letzteren Art ergeben sich durch das Schweißen und
durch danach notwendige Nacharbeit wie Schleifen auch runde Kanten.
Der Nachteil sind die zu hohen Kosten durch diese weitgehend manuellen
arbeitsintensiven Schweißverfahren.
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Die
Fertigung mit einer Schweißzange
im Punktschweißverfahren
ist dabei weit effektiver. Daher wird dieses Verfahren auch überwiegend
im Bereich dieser Wandschränke
angewendet.
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Durch
die Art der Herstellung entstehen jedoch bisher Blechüberstände im Außenbereich
oder Blechstoßstellen
in den Ecken der Korpusseiten. Diese Blechkanten sind dann scharfkantig
und müssten gegebenenfalls
noch gebrochen werden. Dies muss aber oft aus Kostengründen unterbleiben.
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Bei
der Verwendung von, in 45° abgewinkelten,
mit den Blechstirnseiten zusammenstehenden Innenkanten im Korpus,
ergeben sich durch kaum vermeidbare Fertigungstoleranzen beim Abbiegen auch
unschöne
Lücken,
die dann aus Kostengründen wieder
nicht verschweißt
werden.
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Bei
der Herstellung bekannter Ausführungen werden
auch separate abgebogene Bleche als zusätzliche Stabilisierungswinkel
oder in Form von fortlaufend gelochten Hakenleistenauflagen im Punktschweißverfahren
in das Gehäuse
eingebracht.
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Vorgaben zur Entwicklung:
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In
Bezug auf die Herstellung der Wandschrankgehäuse ergab sich die Aufgabe
einer kosteneffektiven Herstellung mit möglichst geringem Aufwand. Die
oben genannten Nachteile sollten aber vermieden werden. Die Aussenkanten
sollten gerundet und keine Blechüberstände notwendig
sein.
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Die
Herstellung sollte in zunächst
kleinen Losgrößen erfolgen
können
und später
weiter automatisierbar sein. Durch die Berücksichtigung des Standes der
Technik im Bereich moderner CNC-Blechbearbeitung
sollte die zunächst
externe Fertigung ohne Investitionen in teure Werkzeuge und Sondermaschinen
möglich
sein.
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Dazu
sollte der Schrank im Aussehen nach Kundenwunsch leicht anpassbar
sein, ohne dass ein erhöhter
Platzbedarf durch die Notwendigkeit der Lagerhaltung von Schrankgehäusen in
vielen verschiedenen Farben notwendig ist.
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Zusätzliche
Maßgaben
waren die Verwendung der Hakenleisten nach unserem
EP 0 857 557 Das Gehäuse sollte
180° öffnen und
damit eine maximale Zugänglichkeit
haben. Wie in
DE 25 00 326 und
DE 20 40 185 .
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Die
vorgeschlagene erfindungsgemäße Ausführung einer
Produktlinie von Wandschrankes aus Blech erfüllt die obenstehenden Vorgaben.
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Verbesserungen:
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Die
Vorteile dieses neuartigen Konzeptes sind: Herstellbarkeit im reinen
Punktschweißverfahren
und damit ohne Nachbearbeitung von Schweißnähten, alle Kanten im Außenbereich
gerundet, 180° öffnend,
die optionale Montierbarkeit einer Designblende, die in Farbe und
Form der Ausstanzungen leicht anpassbar ist.
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Ein
großer
zusätzlicher
Vorteil ist der bessere Sicherheitsaspekt. Durch den nach der Montage entstehenden
zurückgesetzten
umlaufenden Innenrand besteht eine höhere Sicherheit gegen Aufbrechen
z.B. mit einem Schraubenzieher, ähnlich
wie bei aus Blech tiefgezogenen Geldkassetten, die im Randbereich
des Unterteils eine Blecheinsickung haben. Beim Schließen ergibt
sich dann ein voll überlappter
Rand, ausgenommen im Scharnierbereich wo dies nicht erforderlich
ist.
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Bei
richtigem Einbau und Dimensionierung des Schlosses mit Schließblech,
wäre ein
Aufbruch durch sichtbare Beschädigungen
am Gehäuse
erkennbar.
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Zeichnungsabbildungen:
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1 3D-Perspektiven
eines 180° aufgeklappten
Schlüsselschrankes
mit 24 Haken; Ansichten von vorne und hinten
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2 3D-Perspektive
eines 180° aufgeklappten
Schlüsselschrankes
mit 160 Haken; rechts unten geschlossene Ausführung mit 24 Haken und sichtbarer
Frontplatte
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3 Horizontaler
mittiger Schnitt in Schlossposition eines Schlüsselschranks mit 24 Haken
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4 Detailvergrößerung aus 3
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5 3D-Explosionsdarstellung
einer Schrankrückseite
(48 Haken) mit zusätzlich
abgebildetem Rückseitenkorpusteil
in Abwicklungsdarstellung
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6 Detailvergrößerung aus 5 unterer Bereich
des rahmenartiges Innenteils mit Rückseitenkorpus
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7 Draufsicht
der Blechplatine rückseitiges
rahmenartiges Innenteil ohne Abbiegungen; Darstellung der Lage der
Biegelinien
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8 Detailvergrößerung aus 7 Biegebereich
mit Biegelinie für
Handbiegung
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9 Detailvergrößerung aus 7 Biegebereich
mit Biegelinie für
Handbiegung und Scharnieraussparung
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10 Draufsicht
auf teilweise abgebogenes rahmenartiges Innenteil Rückseite
mit Dreiseitenperspektive
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11 Detailvergrößerung aus 10 einer Ecke
des abgebogenen rahmenartigen Innenteils
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12 Detailvergrößerung aus 10 einer noch
nicht abgebogenen Ecke des rahmenartigen Innenteils
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- 1
- Schrankgehäuse geschlossen
- 2
- Optionale,
farbunterschiedliche Vorderseitenplatte mit Lochungen
- 3
- Rückseitenkorpus
kompl. montiert
- 4
- Vorderseitenkorpus
kompl. montiert
- 5
- Hakenleiste
Haky aus Kunststoff
- 6
- Schloss
- 7
- Schließblech
- 8
- Rahmenartiges
Innenteil Vorderseite mit zurückgesetztem äußeren Rand
- 9
- Korpus
Vorderseite
- 10
- Rahmenartiges
Innenteil Rückseite
- 11
- Korpus
Rückseite
- 13
- 180° schwenkbares
Mittelblech
- 14
- O.
Abb.
- 15
- Bandscharnier
- 16
- Radius
im Außenbereich
- 17
- Herausstehender,
zurückgesetzter
Rand des Inneneinsatzes Rückseite
- 18
- Z-Biegung
- 19
- 90° Biegung
- 20
- Ungebogene
Blechplatine Rückseitenkorpus
- 21
- Abgebogene
Blechlasche
- 22
- Punktschweißpositionen
bei der Montage
- 23
- 90° Handbiegung
bei Montage
- 24
- O.
Abb.
- 25
- Seitliche
Aussparungen zur Vorgabe der Biegeposition für spätere Handbiegung
- 26
- Perforationsartige
Lochung zur Vorgebung des späteren
Handbiegebereiches
- 27
- Hakenleistenauflagebereiche
(Rastleisten)
- 28
- Sich
widerholende viereckige Lochung im Auflagebereich der Hakenleiste
- 29
- Optionale
zweite Teilung
- 30
- Blechsteg
Unterseite
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Beschreibung der Erfindung
in Abbildungsreihenfolge:
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In 1 ist
eine kleines erfindungsgemäßes Schrankgehäuse in der
Verwendung als Schlüsselschrank
mit max. 24-er Hakenanzahl 180° aufgeklappt
in 3D Perspektive abgebildet. Im aufgeklappten Zustand ist ein schlüsselbrettähnliches
Aussehen gegeben.
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In 2 sind
zwei Schlüsselschranke
dieser System-Produktlinie mit je 160 Haken und 24 Haken dargestellt.
Links im Vordergrund ist bei der kleinen Ausführung die zusätzliche
farbdifferierende, mit Ausstanzungen versehenen optionale Vorderseitenplatte
ersichtlich. Zweckmäßigerweise
wird diese mit dem Vorderseitenkorpusteil verklebt. Diese, die Vorderseite
vollüberlappenden
Platten sind bei allen Ausführungen
montierbar. Dies ist bei der konventionellen Blechschrank Herstellung
nicht möglich.
Hier öffnet
die Tür
meist in einem umlaufenden Rahmenkorpus.
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Bei
der großen
Ausführung
sieht man die zusätzliche
um 180° schwenkbare
Mittelplatte (13). Erfindungsgemäß gibt es eine Produktlinie
von mehreren Schrankgrößen mit
verschiedenen Einsatzbereichen, einschließlich Schlüsselschrank-Ausführungen mit
Mittenwand an der beidseitig und bündig an einer dünnen Blechplatte,
die vorgesehenen Hakenleisten aus Kunststoff (Patent Nr.: 197 04
239 „Hakenleiste") mit Drehhaltern
von beiden Seiten befestigt werden. Die rechteckigen Ausstanzungen
sind hier verlängert.
Die Korpustiefe wird dann entsprechend erhöht. Die Mittenplatte ist dann
wie auch bei anderen Schränken
bekannt, mit einem zusätzlichen
Scharnier mit dem Korpus verbunden.
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3 zeigt
ein geöffnetes
Schrankgehäuse im
horizontalen Schnitt in Schlossposition.
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4 ist
eine Detailvergrößerung von 3. Erfindungsgemäß ist hier
das rahmenartige Innenteil (10) welches mit einem herausstehenden
zurückgesetztem
Innenrand (17) ausgestattet ist, mit dem beim Schließen der
Vorderseite eine umlaufende doppelte Blech-Überlappung im Schließbereich
erzielt wird. Das Bandscharnier (15) ist so eingebaut, dass
das Gehäuse
180° aufgeklappt
werden kann. Bestandteil der Inneneinsätze (8,10)
sind auch die Hakenleistenauflagebereiche als 90° abgewinkelte Blechstege.
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In 5 sieht
man eine Explosionsdarstellung der Schrankrückseite. Das Korpusteil, dass
das Außengehäuse bildet,
ist im fertig abgekantetem Zustand ein nach vorne offener Kasten.
Im Hintergrund ist dieses Rückseitenkorpusteil
als Blechplatine dargestellt deren 4 Seiten noch abgebogen werden
müssen.
Im Vordergrund ist das rahmenartige Innenteil (10), welches
Hauptgegenstand der Erfindung ist, gezeigt.
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6 ist
eine Detailvergrößerung des
unteren Eckbereiches von 5.
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Die
beiden Teile (8) und (11) werden bei der Montage
im Punktschweißverfahren
an den Schweißpunktstellen
(22) miteinander verbunden. Durch das Punktschweißen wird
der Laschenbereich (21) mit dem rahmenartigen Innenteil
(8) verbunden. Man sieht den am rahmenartigen Innenteil
(8) herausstehenden, nach innen versetzten umlaufenden Rand
(17). Es entsteht einen ähnliche Randausführung wie
bei Geldkassettenunterteilen, die jedoch tiefgezogen sind.
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In 7 ist
das rahmenartige Innenteil der Rückseite
als Abwicklung und Blechplatine dargestellt. Das Teil wird mit der
gegebenen Außenkontur ausgestanzt
oder gelasert. Es gibt zwei Hauptbiegelinien (18) u. (19),
die das Teil vollständig
durchlaufen. Die Biegelinie (18) ist eine Z-Biegung, aus
der später
der umlaufende zurückgesetzte
Rand entsteht. Die Biegelinie (19) ist eine 90° Biegung
für die Auflagebereiche
der Hakenleisten (27)
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In 8 und 9 sieht
man eine Vergrößerung der
späteren
Eckbereiche der Blechplatine des rahmenartigen Innenteils. Die Besonderheit
ist hier eine perforationsartige Lochung (26) und seitliche Aussparungen
(25) zur Vorgebung des späteren Handbiegebereiches (23).
Nach dem maschinellen Biegen der durchgehenden Biegungen (18)
und (19) z.B. an der Abkantbank kann das entstandene profilartige
Teil direkt vor der Montage in das Korpusgehäuse einfach manuell gefaltet
werden. Es entsteht dann der fertige Innenrahmen. Man kommt bei
dieser Lösung
auch mit einen Minimum von maschinellen Biegungen aus. Das Inneneinsatzteil
der Frontseite hat z.B. nur eine durchlaufende 90° Biegung,
da der umlaufende überstehende
Rand hier entfällt
(O. Abb.)
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10 ist
eine Draufsicht auf das teilweise abgebogene rahmenartige Innenteil
der Rückseite mit
Dreiseitenperspektive. Hier sieht man, das der untere rechte Blechsteg
(30) noch nicht abgebogen ist. Optional kann das rahmenartige
Innenteil bei größeren Gehäusen auch
zweiteilig sein. Es gibt dann oben an der Mittellinie eine zweite
Teilung (29).
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11 zeigt
im Detail den Eckbereich des rahmenartigen Inneneinsatzes im fertiggebogenen Zustand.
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In 12 ist
die letzte Biegung noch nicht durchgeführt. An der durch die Perforation
(26) und die Aussparung (25) vorgegebenen Biegelinie
(23) erfolgt die manuelle Biegung.