DE10261645A1 - Verstellbare Liege oder Bett - Google Patents

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Abstract

Nach der Erfindung wird an Liegen oder Betten, die aus schwenkbeweglichen Teilen bestehen und einem motorischen Verstellantrieb besitzen, verhindert, daß Benutzer sich durch unsachgemäße Verstellung verletzen, indem die Schwenkbewegungen begrenzt werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine verstellbare Liege oder Bett. Im weiteren wird nur von Liege gesprochen. Das schließt nach der Erfindung das Bett ein.
  • Solche Liegen sind hinlänglich bekannt. Zur Verstellung der Liegen sind die Liegen vorzugsweise in mehrere Abschnitte unterteilt, die schwenkbeweglich miteinander verbunden sind. Ferner gehört zur Verstellung zumindest eine Arretierung für die beweglichen Teile in der jeweiligen Schwenkstellung.
  • Darüber hinaus sind Liegen bekannt, die an verschiedenen Teilen zugleich mit einer motorischen Verstellung versehen sind. Die motorische Verstellung erlaubt eine Verstellung während des Liegens bis in jede gewünschte Position. Ohne motorische Verstellung sind die meisten Personen gezwungen, sich der optimalen Position in mehreren Versuchen zu nähern. Dabei muß mehrmals aufgestanden werden, eine Verstellung erfolgen und wieder die Liegendstellung eingenommen werden.
  • Bei motorischer Verstellung erübrigt sich das. Der Komfort einer motorischen Verstellung wird als beträchtlich angesehen.
  • Die motorische Verstellung beinhaltet zugleich eine Verletzungsgefahr. Das gilt besonders, wenn die Liege aus einem Sitzteil und daran verstellbar befestigten Oberkörperteilen und Beinteilen besteht. Wenn beide Teile von einer aufliegenden Person gegeneinander verstellt werden, kann die aufliegende Person zwischen beiden Teilen geklemmt werden.
  • An anderen Liegen besteht eine Verletzungsgefahr für die Füße, weil die Füße unter dem Fußteil geklemmt werden können.
  • Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Verletzungsgefahr zu beseitigen. Nach der Erfindung wird das dadurch erreicht, daß zumindest zu jedem schwenkbeweglich Teil, von dem eine Verletzungsgefahr ausgeht, ein separater Verstellmotor vorgesehen ist und daß zu jedem Verstellmotor eine Wegbegrenzung gegenüber dem benachbarten Liegenteil vorgesehen ist. Damit wird sichergestellt, daß sich benachbarte Liegenteile einander nicht übermäßig annähern und dadurch eine Verletzungsgefahr verursachen. Die Vorteile sind besonders für Liegen mit einem Oberkörperteil und einem separaten Beinteil wichtig.
  • Zusätzlich ist vorzugsweise eine Wegbegrenzung für das Beinteil und das Fußteil vorgesehen, so daß ein Klemmen der Füße zwischen dem Fußteil und dem Untergrund verhindert wird.
  • Vorzugweise sind Verstellmotore mit Selbsthemmung und/oder mit Arretierung vorgesehen. Die Selbsthemmung entsteht z.B. durch Verwendung eines Getriebes mit einer Spindel oder einer Gewindestange. Dabei kann auf der Spindel oder Gewindestange z.B. eine Mutter sitzen. Es können die Spindel bzw. die Gewindestange und/oder die Mutter drehbeweblich angeordnet sein. Mit der Spindel kann auch ein Zahnrad zusammenwirken. Im Falle der Verwendung eines Zahnrades ist zumindest die Spindel bzw. die Gewindestange mit einem Antriebsmotor versehen. Die Selbsthemmung der Spindel bzw. Gewindestange ist um so stärker, je geringer die Steigung der Spindel bzw. die Steigung des Gewindes auf der Gewindestange ist.
  • Anstelle der Selbsthemmung oder zusätzlich kann auch eine mechanische und/oder elektronische bzw. elektrische Arretierung vorgesehen sein. Vorzugsweise ist eine motorische Arretierung vorgesehen.
  • Wahlweise sind die Spindel bzw. die Gewindestange und/oder die Mutter mit einem Antriebsmotor versehen. Die Antriebsmotore können zugleich eine Arretierung besitzen. Günstig sind Schrittmotore. Schrittmotore sind im Handel mit Arretierung in der jeweiligen Schrittstellung verfügbar.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
  • 1 bis 4 zeigen eine Liege mit einem Sitzteil 1, einem Beinteil 4, einem Fußteil 5, einem Oberkörperteil 2 und einem Kopfteil 2. Die verschiedenen Teile sind gelenkig miteinander verbunden. Die Gelenke sind im Ausführungsbeispiel herkömmliche Scharniere mit ineinandergreifenden beweglichen Teilen vorgesehen, die durch einen Scharnierbolzen miteinander verbunden sind. In anderen Ausführungsbeispielen sind wahlweise flexible Teile aus Kunststoff oder Federblech als Scharniere vorgesehen.
  • Das Sitzteil 1 ist zugleich fest mit einer festen Unterkonstruktion verbunden. Die feste Unterkonstruktion besitzt ausschweifende Füße 6 aus Aluminiumprofil. Zur Verringerung des Gewichts ist ein Lochprofil vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel sind zwei im Abstand voneinander angeordnete Profile mit einer bogenförmigen Wölbung vorgesehen. Der Bogen hat sein größte Auswölbung im Berührungsbereich mit dem Sitzteil 1. Zu den Enden der Liege hin schwingt der Bogen ab, bis die Profile mit dem Untergrund Berührung finden. Zugleich ist zu den Enden hin eine Verjüngung der Profile vorgesehen.
  • An den Teilen 1,2 und 3 sind Teile 10 und 11 vorgesehen. Diese Teile bilden Versteifungen und Lagerkonsolen zur gelenkigen Anbindung von elektrischen Hubmotoren 9. An dem Fußteil 5 und dem Kopfteil 3 sind gleichfalls Lagerkonsolen vorgesehen, die aber im Ausführungsbeispiel nicht dargestellt sind.
  • Die Hubmotoren besitzen ein Spindel 12, die durch Drehung aus dem Gehäuse ausgefahren und wieder eingefahren werden kann.
  • Die Spindeln 12 sind am Kopf gelenkig mit der gegenüberliegenden Teil 10 verbunden, das eine Lagerkonsole bildet. Am anderen Ende der Hubmotore 8 und 9 ist eine gelenkige Verbindung mit den Teilen 10 und 11 vorgesehen.
  • Alle Hubmotoren sind elektrische Schrittmotore, die in der jeweiligen Schrittstellung arretiert werden.
  • Die Hubmotore sind mit einer Schwenkbegrenzung vorgesehen. Die Schwenkbegrenzung erfolgt im Ausführungsbeispiel mittels eines Rechners, wobei die Schrittstellung aufgenommen wird und aus der jeweiligen Schrittstellung die Schwenkstellung ermittelt wird. Das kann empirisch oder anhand der vorhandenen Geometrie der Teile erfolgen, die an der Schwenkbewegung beteiligt sind. Bei der empirischen Ermittlung wird die Schwenkstellung gemessen, welche zu jeder Schrittstellung gehört. Durch Vergleich der zu jeder Schwenkstellung gehörigen Daten kann das weitere Ausfahren eines Hubmotors bzw. das weitere Einfahren eines Hubmotors und eine übermäßige Annäherung der bewegten Teile bzw. ein übermäßiges Auseinanderfahren der bewegten Teile verhindert werden. Dabei wirkt der Rechner im Ausführungsbeispiel auf die Steuerung für die Hubmotore, so daß die Hubmotore nur noch in unschädlicher Richtung bewegt werden können, als in unschädlicher Richtung eingefahren bzw. ausgefahren werden können.
  • Die Hubmotore sind im Ausführungsbeispiel so ausgelegt, daß sie in jeder Position der Teile 1 bis 5 eine Verstellung gegen eine Punktbelastung am jeweils entfernten Ende der Teile möglich ist. Dadurch können auch absolut schwergewichtige Personen an beliebiger Stelle der Liege sitzen oder liegen und gleichwohl eine motorische Verstellung der Liege erfolgen. In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist eine Auslegung auf 200 kg vorgesehen, in weiteren Ausführungsbeispielen eine Auslegung auf nur 100 kg vorgesehen.
  • Unabhängig von der Frage der Verstellkraft sind die Teile 1 bis 5 und die Verstellmechanik so ausgelegt, daß vorkommenden Belastung Stand gehalten wird. Das schließt auch die Auslegung der Unterkonstruktion ein, sowohl hinsichtlich der Festigkeit als auch hinsichtlich der Kippsicherheit.
  • Die Hubmotore 8 und 9 sind in geringem Abstand von den Teilen 1 bis 5 angeordnet so, daß die Hubmotore in der Seitenansicht der Liege im wesentlichen in einer Linie hintereinander liegen, wobei die Linie in 4 etwa parallel zur Kontur der Liegenauflagefläche verläuft und wobei die Linie in den Liegenstellungen nach 1 bis 3 der Kontur der Liegenauflagefläche angepaßt verläuft, d.h. im wesentlichen die gleiche Kontur hat. Der Begriff „im wesentlichen gleich" umfaßt Abweichungen einer Hubmotorenlängsachse bis zu 20 Grad von der Parallelen zum nächstliegenden Liegenteil bzw. zur Auflagenfläche des nächstliegenden Liegenteils.
  • Der Abstand der Hubmotoren 8 und 9 beträgt im Ausführungsbeispiel 15 cm, in anderen Ausführungsbeispielen bis 20 cm oder bis 30 cm.
  • Die beschriebene Bauweise gibt der Verstellmechanik eine vorteilhafte Bodenfreiheit und verringert die Verletzungsgefahr. Dadurch wird verhindert, daß ein Benutzer mit den Füßen in die Verstellmechanik gerät.
  • Im Ausführungsbeispiel ist die Verstellmechanik außerdem mittig unter der Liege angeordnet, so daß die Verstellmechanik auch für die Hände des Benutzers unzugänglich ist und eine Verletzung der Benutzer an den Händen verhindert wird.
  • Im Ausführungsbeispiel liegt ein nicht dargestelltes, matrazenförmiges Polster auf den Teilen 1 bis 5 auf und werden das Polster und die Mechanik der Liege (Teile 1 bis 5 und deren Verstellung) mit einem nicht dargestellten Polsterbezug überspannt. Auch das trägt zur Sicherheit bei.
  • In anderen Ausführungsbeispielen umschließt das Polster die Teile 1 bis 5 und deren Verstellung.
  • Bei einer Verstellung wird im Ausführungsbeispiel die weitere Schwenkbewegung der Teile 2 und 4 blockiert, wenn die Teile einen Schwenkwinkel von weniger als 70 Grad zwischen sich einschließen. Die Stellung ist in 1 und 2 dargestellt. In anderen Ausführungsbeispielen ist ein kleinerer oder größerer eingeschlossener Winkel als Grenzwert gewählt. Durch Ändernung der Rechnervorgaben kann der Grenzwert verändert werden.
  • In 1 und 2 steht das Fußteil 5 horizontal.
  • Der Rechner und die Steuerung verhindern in gleicher Weise wie oben beschrieben auch, daß das Fußteil 5 mit dem Untergrund in Berührung kommt. In anderen Ausführungsbeispielen ist noch ein Sicherheitsabstand zwischen dem Ende des Fußteiles 5 und dem Untergrund vorgesehen, so daß ein versehentlich unter das Fußteil 5 geratener Fuß nicht verletzt wird.
  • 3 zeigt eine Liegenstellung, in der beide Teile 4 und 5 horizontal stehen.
  • 4 zeigt eine Liegenstellung, in der alle Teile 1 bis 5 horizontal stehen.

Claims (12)

  1. Verstellbare Liege oder Bett mit schwenkbeweglichen Teilen und Verstelleinrichtungen, insbesondere mit Verstellmotoren und mit Teilen, die den Oberkörper und die Beine aufliegender Personen tragen, die gegeneinander verschwenkbar sind, und/oder mit Teilen, welche die Beine und die Füße aufliegender Personen tragen und gegen den Untergrund verschwenkt werden können, dadurch gekennzeichnet, daß die gegeneinander gerichtete Schwenkbewegung der Teile und/oder die gegen den Untergrund gerichtete Bewegung begrenzt ist
  2. Liege oder Bett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine motorische Verstellung vorgesehen ist und der Verstellweg bzw. die Schwenkstellungen in einem Rechner bestimmt und bei Erreichen einer gefährlichen Schwenkstellung die Steuerung gegen eine weitere Bewegung der Teile in der gefährlichen Richtung geblockt wird.
  3. Liege oder Bett nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkstellung aus dem Verstellweg der Verstellmotore bestimmt wird.
  4. Liege oder Bett nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkstellung aus Schwenkwinkeln ermittelt wird, die empirisch unter schrittweiser Verstellung der Verstelleinrichtungen bestimmt worden sind, wobei sich anhand des Verstellweges der zugehörige Schwenkwinkel ergibt, oder daß die Schwenkstellung aus der Geometrie der Verstelleinreichtung und dem Verstellweg errechnet wird.
  5. Liege oder Bett nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Verstellmotore verwendet werden, die mit drehbeweglich angeordneten und antreibbaren Spindeln oder Gewindestangen versehen sind, so daß die Spindeln oder Gewindestangen ein- und ausgefahren werden können.
  6. Liege oder Bett nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch Spindeln oder Gewindestangen mit Selbsthemmung.
  7. Liege oder Bett nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch die Verwendung von Schrittmotoren als Verstelleinrichtungen.
  8. Liege oder Bett nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch Teile und Verstelleinrichtungen, welche gegen am äußeren Ende gegen eine Punktlast von mindestens 100 kg, vorzugsweise von mindestens 200 kg und noch weiter bevorzugt gegen eine Punktlast von mindestens 300 kg verstellt werden kann.
  9. Liege oder Bett nach einem der Ansprüche 8, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Unterkonstruktion mit Kippsicherheit bei mindestens 100 kg, vorzugsweise mindestens 200 kg und noch weitere bevorzugt bei mindestens 300 kg Belastung der Liege am Fußteil und/oder Kopfteil.
  10. Liege oder Bett nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Unterkonstruktion aus Aluminiumprofil, insbesondere aus Lochprofil.
  11. Liege oder Bett nach einem der Ansprüche 1 bis 10 gekennzeichnet durch die Verwendung von Versteifungsteilen und/oder Lagerkonsolen für die Verstelleinrichtungen an den schwenkbeweglichen Teilen.
  12. Liege oder Bett nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine gelenkige Verbindung der Verstelleinrichtungen mit den Lagerkonsolen bzw. den schwenkbeweglichen Teilen.
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