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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Bügeln
von Kleidungsstücken
mittels einer Bügelpuppe gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1. Ferner betrifft die Erfindung auch eine Vorrichtung
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 6.
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Bügelpuppen
sind in vielfältiger
Form aus dem Stand der Technik bekannt. Beim Bügeln mittels Bügelpuppen
befindet sich ein luftdurchlässiger
Blähsack
auf einem Untergestell. Häufig
wird in dem Untergestell ein Luftstrom erzeugt, der in das Innere
des Blähsackes
hineingeleitet wird. Dieser Luftstrom kann entweder aus aufgeheizter
Luft oder auch aus ungesättigtem
Dampf bestehen. Zum Bügeln
wird das Kleidungsstück
auf dem Blähsack
aufgezogen. Nach einem Ausrichten des Kleidungsstückes und
einer möglichen
Fixierung – beispielsweise
der Fixierung der Knopf- und Knopflochleiste bei einem Hemd – wird der
Luftstrom eingeschaltet. Der Luftstrom durchbläst dann den Blähsack und
auch das Kleidungsstück,
wobei es getrocknet und gebügelt
wird.
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Der Luftstrom weitet den Blähsack auf.
In den Bereichen, in denen der Blähsack von einem Kleidungsstück bedeckt
ist, kann sich der Blähsack nur
begrenzt ausdehnen. Der vom Kleidungsstück nicht bedeckte Bereich des
Blähsackes
weitet sich jedoch weiter auf. Dieses hat zur Folge, daß – beispielsweise
in dem Übergangsbereich
zwischen Kleidungsstückende
und dem unbedeckten Blähsack – es zum
Hochrutschen des Kleidungsstückes
entlang der Längsachse
des Blähsackes
kommen kann. Dieses ist häufig
beim Saum von Hemden, Blusen, Jacken und T-Shirts der Fall.
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Aus dem Stand der Technik sind eine
Vielzahl von Lösungen
zur Abhilfe des genannten Problems genannt. In der Schrift
US 3,286,889 besitzt der
Blähsack
ein in Längsrichtung
des Blähsackes verschiebbares Überlapp-Teil.
Dieses Überlapp-Teil ist
schlauchförmig
ausgebildet und befindet sich auf dem Blähsack in dessen unteren Bereich,
so daß es hier
zu einer Doppellage des Materials kommt. Das Überlapp-Teil verfügt an seinem
oberen und an seinem unteren Ende über ein elastisches Band oder eine
Wendelfeder. Dieses Überlapp-Teil
wird in den Bereich des Blähsackes
verschoben, an dem der Saum des zu bügelnden Kleidungsstückes sein
wird, um der Aufweitung des Blähsackes
und damit dem Hochrutschen des Kleidungsstückes entgegenzuwirken.
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Auch in der Schrift
DE 11 43 174 ist eine Vorrichtung
zur Vermeidung der Aufweitung des Blähsackes im Saumbereich beschrieben.
Hier befinden sich zwei in Umfangsrichtung des Blähsackes
hintereinander liegende Drahtseil-Züge, die jeweils nur einen Teilbereich
einer Umfangsebene umschlingen. Die Züge werden in dem Umschlingungsbereich
in einer, in den Blähsack
eingenähten,
Hülle geführt. Dort wo
der Umschlingungsbereich endet, sind Ösen angeordnet, die die Züge bei ihrer
Umlenkung zur Blähsackmitte
besser gleiten lassen.
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Mittels dieser Züge ist auch eine Einstellung des
Blähsack-Durchmessers,
insbesondere im Saumbereich des Kleidungsstückes, möglich. Es erfolgt aber auch
mit den Zügen
eine Einstellung auf die entsprechende Kleidergröße. Die Einstellung der Züge erfolgt
mittels eines Stellknopfes an der Bedienseite der Bügelpuppe.
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Bei der Schrift
DE 15 85 638 sind zur Weiteneinstellung
in der Taille und im Saum Zugschnüre angeordnet. Diese Zugschnüre werden
mittels auf der Bedienseite der Bügelpuppe angeordnete Hebel
eingestellt. Die Zugschnüre
sind hierbei nicht aus einem elastischen Material gefertigt.
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Im Stand der Technik ist es aufgrund
des Ausgeführten
nachteilig, daß für unterschiedliche Kleidungsgrößen jeweils
der Blähsackumfang
manuell eingestellt werden muß.
Dieses erfordert einen Einstellmechanismus, der einen technischen
Aufwand bedeutet und damit Kosten verursacht. Auch das Überlapp-Teil
aus der
US 3,286,889 stellt
einen technischen Aufwand dar und muß je nach Kleidungsgröße wegen
der unterschiedlichen Kleidungslänge
verschoben werden. Zusätzlich
zum technischen Aufwand ist es beim Stand der Technik nachteilig,
daß Verstellarbeit
geleistet werden muß,
die zeitaufwendig ist und demzufolge Kosten verursacht.
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Diese Verstellbarkeit am Blähsack ist
insbesondere deshalb erforderlich, weil an Stellen z.B. wie dem
Saumbereich eine Verringerung der Spannung des aufgeblähten Blähsacks,
bzw. eine Einstellung des Blähsacks
auf eine vorbestimmte maximale Ausdehnung erforderlich ist.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung
eine Bügelpuppe
bereitzustellen, die die genannten Nachteile aus dem Stand der Technik
vermeidet oder zumindest reduziert.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale
der kennzeichnenden Teile des Ansprüche 1 und 6 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Figurenbeschreibung.
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Gemäß der Erfindung ist der Blähsack, zumindest
in einem bestimmten Querschnittsbereich, mit mindestens einem in
Umfangrichtung wirkenden Mittel versehen. Der bestimmte Querschnittsbereich kann
hierbei der Saumbereich des Blähsackes
sein. Denkbar ist aber auch, daß der
vorbestimmte Bereich, der Bereich des gesamten Rumpfes, der Arme oder
auch der Oberarme des Blähsackes
ist.
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Das in Umfangsrichtung wirkende Mittel
ist elastisch ausgebildet, dadurch wirken es der aus dem Innendruck
des Blähsackes
resultierenden tangentialen Kraft entgegen. Wesentlich im Rahmen
der Erfindung ist aber die Gestaltung der Elastizität des Mittels.
Ist beispielsweise ein Blähsack
ohne die erfinderische Elastizität
des Mittels ausgerüstet
und mit einem kleinen Kleidungsstück versehen, so bewirkt der
Luftstrom in dem Blähsack
eine in der Ebene der Oberfläche
des Blähsacks
wirkende Spankraft, insbesondere eine umfängliche, tangentiale Kraft
in dem Kleidungsstück
und/oder dem Blähsack.
Wird nun der erfindungsgemäße Blähsack mit
dem elastischen Mittel ausgestattet, so ist die längs der
Oberfläche
des Blähsacks
wirkende, tangentiale Gegenkraft des Mittels so dimensioniert, daß im Bereich
der elastischen Mittel eine Reduktion der Spannkraft erzielt wird,
die bei jedem Ausdehnungsgrad des Blähsacks gleich ist. Vorzugsweise
ist die Kraft-Dehnungs-Kennlinie
der Bereiche des Blähsackst,
die mit dem elastischen mittelversehen sind, derart bestimmt, daß in der
der Oberfläche
des Blähsacks
wirkende Kraft bzw. tangentiale Zugkraft mit zunehmender Dehnung
annähernd
gleich bleibt. Auf diese Weise ist bei jeder Ausdehnung des Blähsacks der
mit den elastischen Mitteln versehene Abschnitt des Blähsacks mit
einer gegenüber
dem übrigen
Bereich des Blähsacks
um einen vorbestimmten Spannkraft-Betrag geringer.
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Dieses Gestaltung der Kraft-Dehnungs-Kennline
(Federkonstante) hat den Vorteil, daß ohne Veränderung – also ohne manuelle Einstellung – des Blähsackes
sich dieser den unterschiedlichen Kleidungsgrößen selbsttätig anpaßt. Durch die ausgewählte Federkon stante
der elastischen Mittel resultiert unabhängig von der Kleidungsgröße – beispielsweise
von Größe 37 bis
50 – immer
die gleiche Druckkraft des Blähsackes
auf das Kleidungsstück.
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Das Mittel zum entgegengerichteten
Spannen kann einfach oder auch an mehreren Stellen des Blähsackes
angeordnet sein. Das Mittel kann grundsätzlich in zwei verschiedenen
Ausführungen
realisiert werden. In einer ersten Ausführung ist das Mittel auf der
Innenseite des Blähsackes
angeordnet. Hierbei ist es dann in mehreren Schlaufen oder einer
umfänglichen
Hülle geführt. Die
Schlaufen oder auch die Hülle
können
dann entweder an dem Blähsack
angenäht
oder an ihm angeklebt sein. Das Mittel ist hierbei entweder ein
Gummiband oder auch eine Zugfeder. Damit die Zugfeder in den Schlaufen
bzw. der Hülle besser
gleiten kann, kann sie – beispielsweise
mit Kunststoff – ummantelt
ausgebildet sein.
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In einer anderen Ausgestaltung des
elastischen Mittels stellt das Material des Blähsackes selbst das Mittel dar.
Hierbei ist zu beachten, daß der Blähsack trotz
des Mittels seine Luftdurchlässigkeit behält.
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In einer anderen Weiterbildung der
Erfindung ist das elastische Mittel in Form eines elastischen Materials
in den Blähsack
hineingewirkt oder eingewebt.
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Die Erfindung soll nun anhand der
Figuren näher
erläutert
werden. Es zeigen
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1:
einen kombinierten Vertikalschnitt durch einen Blähsack einer
Bügelvorrichtung;
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2:
einen kombinierten Querschnitt durch einen Blähsack einer Bügelvorrichtung.
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In der 1 besteht
der Vertikalschnitt aus zwei verschiedenen Ansichten. In der linken
Hälfte – also links
der Längsachse 4 bzw.
Mittellinie 10 der Bügelvorrichtung 3 mit
einem Blähsack 2 ohne
das erfindungsgemäße elastische
Mittel dargestellt. Die rechte Hälfte
der 1 zeigt eine Bügelvorrichtung 3 mit
Blähsack 2,
der im Saumbereich mit dem erfindungsgemäßen elastischen Mittel versehen
ist.
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In der linken Hälfte befindet sich ein Kleidungsstück 1 auf
dem Blähsack 2.
Drei obere Zugvorrichtungen 6 sind auf eine Kleidungsgröße eingestellt
worden. Durch den Innendruck des nicht dargestellten Luftstroms
im Innern des Blähsackes 2 preßt sich
dieser an das Kleidungsstück 1 an.
Die Zugvorrichtung 6 besteht hier aus einer Hülle 7 in
der ein einstellbares Zugelement 8 angeordnet ist. Die
Zugvorrichtung 6 ist mittels einer Naht 5 mit
dem Blähsack 2 verbunden.
Die untere Zugvorrichtung 6 ist zwar nicht gespannt gezeichnet,
jedoch würde
sich hier beim Stand der Technik der Blähsack 2 trotz einer
Einstellung auf die entsprechende Kleidergröße aufweiten. Dieses hat den
Nachteil, daß das
Kleidungsstück 1 sich
nach oben verschiebt und dadurch im Saumbereich 13 Falten 17 bildet.
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In der rechten Hälfte der 1 sind die Zugvorrichtungen 6 mit
erfindungsgemäßen elastischen Mitten
ausgestattet. Die Zugvorrichtung 6 ist dort mit einem Zugelement 8 versehen,
welches sich gemäß seiner
Kraft-Dehnungs-Kennlinie (Federkonstante) längt. Die Kraft-Dehnungs-Kennlinie
des in Form eines Zugelements 8 ausgebildeten elastischen
Mittels ist derart vorbestimmt, dass entlang der Dehnung bzw. des
Wegs die Zugkraft konstant bleibt. Dadurch ist der Umfang des Blähsackes 2 im
Bereich des Kleidungsstückes 1 – und auch
im Bereich unterhalb davon – identisch,
bzw. kann unterhalb des Kleidungsstücks 1 etwas nach außen gebeult
werden jedoch nicht in dem Maße,
wie ohne das elastische Mittel. Im Berech des Blähsack, in dem die elastischen
Mittel vorgesehen sind, ist die tangentiale Zugkraft gegenüber den
Bereichen ohne die elastischen Mittel verringert. Im Übergangsbereich
des Blähsacks 2,
bei dem das Kleidungsstück 1 endet,
wie dies im Saumbereich 13 der Fall ist, wird nun der Blähsacks 2 in dem
Bereich, der nicht mehr vom Kleidungsstück 1 bedeckt wird,
weniger nach außen
ausgebeult bzw. im Idealfall genauso weit gedehnt, wie im Bereich
des Blähsacks 2 mit
Kleidungsstück 1,
so dass das Kleidungsstück 1 nicht
mehr nach oben geschoben wird und eine Faltenbildung 17 im
Kleidungsstück 1 verhindert
wird. Dabei ist es nicht mehr erforderlich irgendwelche Zugmittel
auf unterschiedliche Konfektionsgrößen vorzujustieren.
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Bei der 2 ist die Darstellung wiederum zweigeteilt.
In der linken Hälfte
ist der Blähsack 2 mit einem
Kleidungsstück 1 geringer
Größe gezeigt.
Aus dem Luftstrom im Innern des Blähsackes 2 resultiert eine
tangentiale Zugkraft 14 entlag der Oberfläche des
Blähsacks.
Die tangentiale Zugkraft 14 ist in der für die Technik üblichen
Weise dargestellt. Falls der Blähsack 2 aufgrund
seiner Abmessung, bei dieser Größe des Kleidungsstückes
1 noch
keine Spannung erfahren hat, so wird die tangentiale Zugkraft 14 nur von
dem Kleidungsstück 1 aufgefangen.
Erfährt
der Blähsack 2 bei
dieser Kleidergröße durch
sein Anliegen am Kleidungsstück 1 jedoch
schon eine Dehnung, so nehmen der Blähsack 2 und das Kleidungsstück 1 die
tangentiale Zugkraft 14 gemeinsam auf. Durch die erfindungsgemäßen Mittel
wird nun der tangentialen Zugkraft 14 durch die ebenfalls
tangentiale Zugkraft 15 des Mittels entgegengewirkt. Hieraus
resultiert die Tangentialkraft 16, die eine Spannung des
Blähsackes 2 auf
das Kleidungsstück 1 zuläßt.
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In der rechten Hälfte der 2 ist der Blähsack 2 mit einem
größeren Kleidungsstück 1 zu
sehen. Wegen seines hier nun größeren Durchmessers,
hat er bei dem gleichen Innendruck wie in der linken Bildhälfte, die
gleiche Tangentialkraft 14. Weil aber das (oder die) elastischen
Mittel hier die gleiche tangentiale, entgegengerichtete Zugkraft 15 aufbringen,
bleibt in diesem Beispiel die resultierende Tangentialkraft 16 genauso
groß wie
in der linken Bildhälfte.
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- 1
- Kleidungsstück
- 2
- Blähsack
- 3
- Bügelvorrichtung
- 4
- Längsachse
des Blähsackes
- 5
- Naht
- 6
- Zugvorrichtung
- 7
- Hülle
- 8
- Zugelement
- 9
- Bügelpuppenboden
- 10
- Mittellinie
- 11
- Abbruchlinie
- 12
- Rumpfbereich
- 13
- Saumbereich
- 14
- Tangentialkraft
durch Luftstrom
- 15
- Tangential-Zugkraft
des Mittels
- 16
- resultierende
Tangentialkraft
- 17
- Falten