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Dämpf- und Blaspuppe zur Behandlung von Kleidungsstücken Die Erfindung
betrifft eine Dämpf- und Blaspuppe zur Behandlung von Kleidungsstücken od. dgl.,
bei welcher ein weitenverstellbarer, aus annähernd achsparallelgeführten elastischen
Stäben bestehender Bügelgut-Tragkorb an ein Traggestell angebracht ist.
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Es wurde bereits eine Bügelmaschine vorgeschlagen, die in erster Linie
dazu bestimmt ist, Damenröcke in einem einzigen Arbeitsgang einwandfrei zu bügeln.
Diese Bügelmaschine besteht in erster Linie aus einem Drahtkorb, der durch eine
Vielzahl von oben nach unten verlaufenden biegsamen Drähten besteht. Im Innenraum
dieses Drahtkorbes befindet sich ein geschlossener Luftverteilersack. Der Drahtkorb
ist nach außen spannbar. Sobald ein zu bügelnder Rock über den Drahtkorb übergezogen
ist, erfolgt die Spannung des Drahtkorbes in der Weise, daß die einzelnen Drähte
nach außen gebogen werden, und zwar so, daß diese sich an die Innenwandung des zu
bügelnden Rockes anlegen. Alsdann wird über ein Luftzuführungsrohr der im Drahtkorb
befindliche Luftsack aufgeblasen. Über ein Dampfzuführungsrohr wird alsdann Dampf
in den Innenraum des Luftsackes geleitet. Dieser Dampf kann durch das verhältnismäßig
dichte Gewebe des Luftsackes und alsdann auch durch das Gewebe des zu bügelnden
Rockes nach außen durchtreten.
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Es sind bereits Dämpfpuppen bekannt, bei denen insbesondere zur Nachformung
nach dem Bügeln einzelne Bereiche, beispielsweise Hüfte, Hals, Schultern od. dgl.,
weitenverstellbar sind. Für diese Verstellung sind hydraulische, pneumatische und
auch mechanische Spreizmittel bekannt.
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Die Weitenverstellung dieser bekannten Dämpfpuppen bezieht sich nur
auf ganz bestimmte Stellen. Beim Dämpfen bzw. Bügeln ist es jedoch notwendig, große
Stoffbahnen zu spannen und in ihrer Fläche gespannt zu halten. Bei den bekannten
Einrichtungen wird der Umfang usw. durch Gestänge begrenzt. Während bei diesen Einrichtungen,
die durch einen Reinigungsvorgang außer Form geratenen, geschrumpften oder gezogenen
Kleidungsstücke wieder in die brauchbare Form gebracht werden sollen, wobei es sich
darum handelt, an ganz bestimmten engbegrenzten Stellen das Gewebe zu dehnen, zu
ziehen oder zu stauchen, sind diese bekannten Einrichtungen nicht für Bügelvorgänge
durch Dämpfen bestimmt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dämpf- und Blaspuppe
zur Behandlung von Klei= dungsstücken zu schaffen, die insbesondere zum Dämpfen
von Damenblusen, Damenröcken, Herrensakkos, Kostümjacken, Damen- und Herrenmäntel
und selbstverständlich auch Damenkleider od. dgl. geeignet ist, wobei der Dämpfvorgang
in -einem Arbeitsgang vollzogen werden soll.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß übereinander zwei selbständige
Bügelgut-Tragkörbe an dem Traggestell angeordnet sind, bei welchen jeweils an einer
gegenüber dem Traggestell axial verschiebbar geführten und jeweils für sich betätigbaren
Tragscheibe eine Mehrzahl den Bügelgut-Tragkorb bildender Federdrähte einendig befestigt
und über eine feste Teilscheibe geleitet sowie mit ihren unteren freien Enden in
einer mit Führungsschlitzen versehenen Führungsscheibe geführt sind und daß ferner
innerhalb jedes Bügelgut-Tragkorbes ein für sich mit Druckluft beaufschlagbares
Blähhemd angeordnet ist.
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Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß auch sehr unterschiedliche
Bekleidungsstücke in einfacher Weise vollflächig gespannt auf die Dämpf- und Blaspuppe
aufgezogen werden können und ein faltenfreies Dämpfen bzw. Bügeln in einem Arbeitsgang
erfolgen kann.
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Es empfiehlt sich, daß die Führungsscheibe des oberen Tragkorbes in
an sich bekannter Weise einen annähernd ellipsenförmigen Querschnitt aufweist zum
formgerechten Bügeln von Damenblusen, Damenkleideroberteilen, Sakkos u. dgl. Die
Führungsscheibe des unteren Bügelgut-Tragkorbes jedoch weist z. B. eine Kreisform
auf, weil dieser untere Tragkorb zum Bügeln von Damenröcken, Damenkleiderunterteilen,
Mänteln u. dgl. bestimmt ist.
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Das Traggestell kann als gemeinsames Drehgestell für die übereinander
angeordneten Bügelgut-Tragkörbe ausgebildet werden. Hierbei sind aber die beiden
übereinander befindlichen Tragkörbe zueinander nicht verdrehbar.
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Mit den um ihre Längsachse verdrehbaren Drahtkörben wird es erleichtert,
dafür zu sorgen, daß ein zu bügelndes Bekleidungsstück, z. B. ein Damenkleid, gleichmäßig
über beide Tragkörbe auf den gesamten
Umfang herabgezogen werden
kann. Wenn dann der Bügelvorgang zur Dampfzufuhr herbeigeführt wird, kann es von
Vorteil sein, je nach der Ware des zu bügelnden Kleidungsstückes noch Feuchtigkeit
von außen auf das Kleidungsstück aufzusprühen. Die gleichmäßige Verteilung dieses
Feuchtigkeitsnebels auf dem Kleidungsstück wird ebenfalls durch die Drehbarkeit
der beiden übereinander befindlichen Tragkörbe erleichtert.
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Insbesondere dann, wenn es sich darum handelt, z. B. einen Faltenrock
zu bügeln, kann es zweckmäßig sein, am Traggestell Gegenhalter vorzusehen, die radial
zur Längsmittelachse der Drahtkörbe verstellbar und von außen an die Falten des
zu bügelnden Bekleidungsstückes anlegbar sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
wiedergegeben, und zwar zeigt F i g. 1 eine schematische Seitenansicht einer Dämpf-
und Blaspuppe mit zwei übereinander befindlichen Bügelgut-Tragkörben, deren Drähte
spannungslos von oben nach unten gerichtet sind, F i g. 2 die Bügelmaschine nach
F i g. 1, bei welcher die beiden Tragkörbe sich in Spannstellung befinden, und F
i g. 3 die Führungsscheibe für den oberen Drahtkorb im Grundriß, und zwar in vergrößertem
Maßstab.
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Die erfindungsgemäße Dämpf- und Blaspuppe besteht aus einem Traggestell
t, oberhalb dessen die beiden Bügelgut-Tragkörbe 2 und 3 vorgesehen sind. Jeder
dieser beiden Tragkörbe besteht aus einer Vielzahl von biegsamen und elastischen
dünnen Federdrähten 30, 31 mit blanken Oberflächen. So können für jeden dieser beiden
Tragkörbe etwa 250 Stahldrähte vorgesehen sein.
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Die Stahldrähte 30 des Bügelgut-Tragkorbes 3 sind mit ihren oberen
Enden an einer Tragscheibe 4 befestigt. Eine Teilscheibe 5 ist höhenmäßig nicht
verstellbar und weist an ihrem Umfang Kerben auf, und zwar derart, daß jeder Draht
des Tragkorbes sich in einer Kerbe der Tragscheibe 5 befindet. Am unteren Ende des
Tragkorbes 3 ist eine ebenfalls in der Höhe nicht verstellbare Führungsscheibe 6
vorgesehen. Diese Führungsscheibe 6 ist derart mit radial verlaufenden Schlitzen
7 ausgerüstet, daß die freien Enden eines jeden Drahtes 30 des oberen Trab korbes
3 in je einen Schlitz 7 der Führungsscheibe 6 hineinragen.
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Mit der Tragscheibe 3 ist außerdem das obere Ende einer Längswelle
9 fest verbunden. Mit Hilfe eines Fußhebels 10 kann über einen Lenker 11 diese Längswelle
9 auf der oberen Stellung nach F i g. 1 der Zeichnung in die untere Stellung nach
F i g. 2 verlagert werden. Durch diese Verlagerung der Längswelle 9 aus der oberen
in die untere Lage wird der 'Pragkorb 3 in seine Spannstellung gebracht, wie dies
;ins F i g. 2 ersichtlich ist. Hierbei legen sich die ,interen freien Enden 8 der
Drähte 30 des Bügelgut-Tragkorbes 3san die Außenenden der Schlitze 7 an.
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Die oberen Enden der Drähte 31 des unteren Bügelgut-Tragkorbes 2 sind
mit einer in der Höhenlage verstellbaren Tragscheibe 12 fest verbunden. Der Innenteil,
der höhenmäßig nicht verstellbaren Führungsscheibe 6 dient gleichzeitig für den
unteren Tragkorb 2 als nicht höhenverstellbare Führungsscheibe für die Drähte 31
dieses Tragkorbes. Die unteren freien Enden 13 der Drähte 31 des unteren Tragkorbes
2 sind in Sch'-+zvii 14 der unteren Gegenscheibe 15 geführt.
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Durch die Bedienung eines Fußhebels 16, der ebenso wie der Fußhebel
10 um eine Achse 17 schwenkbar ist, wird über den Lenker 18 der untere Tragkorb
2 auf der entspannten Stellung gemäß F i g. 1 in die Spannstellung gemäß F i g.
2 gebracht. Zu diesem Zweck ist der Fußhebel 16 über den Lenker 18 an das Rohr 19
angelenkt, welches die Längswelle 9 umgibt. Dieses Rohr 19 endet an der Trab Scheibe
12. Durch die Bedienung des Fußhebels 16 wird bei Durchführung der Spannstellung
somit die Tragscheibe 12 aus der oberen Lage nach F i g. 1 in die untere Lage nach
F i g. 2 gebracht. Vor Beginn des Dämpfvorganges erstrecken sich somit die Drähte
30, 31 beider Bügelgut-Tragkörbe 2, 3 von oben nach unten, ohne irgendeine besondere
Spannung. Sobald die Spannstellung der beiden Tragkörbe 2, 3, die unabhängig voneinander
herbeiführbar ist, durch Bedienung der entsprechenden Fußhebel 10 bzw. 16 erreicht
ist, werden die nach unten gerichteten freien Enden 8 bzw. 13 der einzelnen Drähte
in den erwähnten Schlitzen der Führungsscheiben von innen nach außen gedrückt, so
daß die freien Enden dieser Drähte an den Außenenden der Schlitze, wie beschrieben,
ihre Anlage findet.
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Im Innenraum der beiden Bügelgut-Tragkörbe 2 und 3 befindet sich ein
Dampfzuführungsrohr 20 mit den Dampfaustrittsöffnungen 21. Dieses Dampfrohr 20 wird
umgeben von der Dampfheizschlange 22, um dafür zu sorgen, daß der aus den Dampfaustrittsöffnungen
21 austretende Dampf stets getrocknet wird. Das Dampfzuführungsrohr 20 ist zweckmäßig
auf der ganzen Länge mit Dampfaustrittsöffnungen 21 versehen. Die Dampfheizschlange
22 ist, wie erwähnt, dazu bestimmt, um den durch das Dampfzuführungsrohr 20 in den
Innenraum der Tragkörbe zugeführten Dampf zu trocknen, so daß also auf das zu bügelnde
Kleidungsstück nicht Naßdampf, sondern getrockneter Dampf einwirkt. Diese Dampfheizschlange
22 hat ferner den Zweck, die einzelnen Drähte 30, 31 der beiden Bügelgut-Tragkörbe
2, 3 immer wieder zu trocknen, so daß diese Drähte - es handelt sich hier zweckmäßigerweise
um elastische dünne Stahldrähte - stets ihre blanke Oberfläche bewahren.
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Im Innenraum der Tragkörbe 2 und 3 befindet sich zweckmäßig ein Rohr
23, welches an eine Luftdruckleitung angeschlossen ist. Durch die Austrittsöffnungen
24 dieses Luftzuführungsrohres 23 kann somit Luft in den Innenraum der Bügelgut-Tragkörbe
2 und 3 eingeleitet, und zwar unter Druck eingeleitet werden. Dies ist dadurch möglich,
daß jedem der beiden Tragkörbe 2 und 3 je ein Blähhemd 25 bzw. 26 zugeordnet ist.
Das Blähhemd 26 ist mit seinem oberen Ende luftdicht mit der Teilscheibe 5 verbunden,
während das untere Ende des Blähhemdes 26 sich an die Tragscheibe 12 anschließt.
Das Blähhemd 25 ist mit seinem oberen Ende luftdicht an der Scheibe 27 angeschlossen.
Das untere Ende des Blähhemdes 25 ist wiederum mit der Führungsscheibe 15 luftdicht
verbunden. Beim Dämpfen z. B. eines Damenkleides wird dieses Damenkleid von oben
über die beiden Tragkörbe 2 und 3 gestreift. Die Blähhemden 25 und 26 werden durch
Zuleitung von Druckluft aufgeblasen, die Tragkörbe 2 und 3 durch Abwärtsdrücken
der Fußhebel 10 und 16 gespannt.
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Die Führungsscheibe 6 des oberen Bügelgut-Tragkorbes 3 ist, wie F
i g. 3 erkennen läßt, etwa ellipsenförmig
ausgestaltet, so daß
auch das Oberteil des zu bügelnden Kleides entsprechend gespannt werden kann.
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Das Luftzuführungsrohr 23 wird zweckmäßigerweise innerhalb der Heizschlange
22 vorgesehen, damit eine vorerwärmte bzw. vorerhitzte Luft auf die Innenwandung
der Blähhemden und damit auch auf die Innenseite des über die Drähte 30, 31 gezogenen
und zu bügelnden Bekleidungsstückes einwirkt.
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Nun wird Dampf durch das Dampfzuführungsrohr 20 in den Innenraum der
in Spannstellung befindlichen Bügelgut-Tragkörbe 2 und 3 geleitet. Dieser Dampf
wird gleichzeitig mit Hilfe der Heizschlange 22 getrocknet. Der Dampf kann aus dem
Innenraum der Blähhemden 25, 26 trotz des dazu verwendeten verhältnismäßig dichten
Gewebes nach außen dringen. Da dieser Dampf aber getrocknet ist, besteht keine Rostgefahr
für die Drähte der Bügelgut-Tragkörbe 2 und 3, die zweckmäßig aus nichtrostendem
oder Edelstahl bestehen.
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Die Bügelgut-Tragkörbe 2 und 3 sind gegeneinander nicht verdrehbar.
Die Tragkörbe 2 und 3 können aber als Ganzes verdreht werden auf dem Traggestellt,
welches zu diesem Zweck in Art eines Drehgestells ausgebildet ist. Hierdurch ist
es möglich, beim überstreifen eines zu bügelnden Kleidungsstückes über die Tragkörbe
dafür zu sorgen, daß das Bekleidungsstück ordnungsgemäß auf seinem ganzen Umfang
gut ausgestreckt sich auf der Dämpf- und Blaspuppe befindet. Beim Dämpfvorgang selbst,
also beim Einschalten der Dampfzufuhr, lassen sich die Bügelgut-Tragkörbe 2 und
3 ebenfalls auf dem Traggestell 1 drehen, so daß, wenn möglich, auch noch eine Feuchtigkeitsbesprühung
des zu bügelnden Kleidungsstückes von außen bequem durchführbar ist. Mit Ziffer
28' ist ein Gegenhalter bezeichnet, der sich an einem Haltestab 28 befindet. Dieser
Gegenhalter 28' kann in bezug auf die Längsmittelachse der Dämpf- und Blaspuppe
mit seinem Fuß 29 radial verstellt werden. Solche Gegenhalter, es können auch mehrere
vorgesehen sein, sind dann zweckmäßig, wenn es sich darum handelt, z. B. einen Faltenrock
zu bügeln. Es muß dann naturgemäß eine entsprechende Anzahl von Gegenhaltern 28'
vorhanden sein, von denen der Einfachheit halber in F i g. 1 und 2 nur je ein Gegenhalter
dargestellt ist.
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Zum Bügeln von Kleidern, Mäntel u. dgl. hat man bisher sogenannte
Puppen verwendet, die mit Heißluft und Dampf aufblasbar sind. Mit solchen Puppen
kann jedoch ein einwandfreier Bügelvorgang in einem Arbeitsgang nicht erreicht werden.
Es ist bisher stets notwendig gewesen, das Bekleidungsstück nachträglich noch nachzubügeln.
Bei Verwendung der bekannten Puppen war es bisher auch nicht möglich, das etwa vorhandene
Futter des zu bügelnden Kleidungsstückes völlig glatt zu gestalten, ohne daß ein
solcher Nachbügelvorgang vorgenommen wurde.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß mit der Dämpf- und Blaspuppe
nach der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik ein ganz erheblicher Fortschritt
erzielt wird. Das Nachbügeln der Kleidungsstücke fällt vollständig weg. Der Dämpfvorgang
mit der Blaspuppe nach der Erfindung ist in äußerst kurzer Zeit durchführbar. Es
wird also an Zeit, es wird aber insbesondere auch an Arbeitskräften gespart, wobei
das Ergebnis des Bügelvorganges mit der Erfindung absolut einwandfrei ist.