DE10258271A1

DE10258271A1 - Vorrichtung zur Unterstützng der Andrückkraft einer Steuerrolle an eine zugehörige Steuerkurve

Info

Publication number: DE10258271A1
Application number: DE10258271A
Authority: DE
Inventors: Willi Becker; Andreas Fricke
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2002-01-11
Filing date: 2002-12-13
Publication date: 2003-07-24
Also published as: US20030132573A1; JP2003211632A; US6837491B2

Abstract

Bei einer Greifersteuerung einer Bogen verarbeitenden Maschine ist es zur Vermeidung des Abhebens einer Steuerrolle (50) von ihrer Steuerkurve (51) vorgesehen, ein zusätzliches Stützgetriebe (38) anzuordnen, welches in kritischen Bereichen eine zusätzliche Andrückkraft auf die Steuerrolle (50) ausübt.

Description

Vorrichtung zur Unterstützung der Andrückkraft einer Steuerrolle an eine zugehörige Steuerkurve

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Andrücken einer Steuerrolle an ihre Steuerkurve.
Es ist beim Einsatz mechanisch gesteuerter Greifer an Bogen führenden Zylindern in Druckmaschinen üblich, dass die an Bogen führenden Zylindern, wie Druckzylinder, Umführzylinder, Wendezylinder, Speicherzylinder, Zuführzylinder usw., angeordneten Greifer und Greifereinrichtungen mittels Steuerrollen, die mit entsprechenden Steuerkurven zusammenwirken, taktweise gesteuert werden. Ein oder mehrere Federelemente stellen dabei den Kontakt zwischen Steuerrolle und Steuerkurve sicher. Bei hohen Maschinengeschwindigkeiten neigen die Steuerrollen zum Abheben von der Steuerkurve oder zum Springen.

Aus der DE-PS 16 11 240 ist zur Vermeidung des Steuerrollen-Springens eine Zwangssteuerung mit Innen- und Außenkurve vorgesehen. Derartige Vorrichtungen sind schwer zu montieren und weisen nicht behebbares Spiel zwischen Innenkurve-Steuerrolle- Außenkurve auf.

Die EP 0 908 314 A1 zeigt eine Vorrichtung, bei der eine zum Andrücken der Steuerrolle an eine Steuerkurve vorgesehene Feder mittels eines Koppelübersetzungsgetriebes auf die Steuerrolle wirkt. Durch diese Maßnahme soll die auf die Steuerrolle wirkende Federkraft im Hochpunkt und Tiefpunkt annähernd gleich sein. Eine separate, unabhängige Kräftesteuerung der Steuerrolle im Hoch- und Tiefpunkt ist jedoch nicht möglich.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Vermeidung des Abhebens einer Steuerrolle von einer Steuerkurve zu schaffen, deren Andrückkräfte in kritischen Bereichen individuell einstellbar ist.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der Vorteil der Erfindung besteht insbesondere darin, dass eine zusätzliche Andrückkraft genau in dem kritischen Bereich wirkt, in welchem die Steuerrolle zum Abheben neigt und nicht auch in anderen Bereichen. Durch diese Maßnahme kann der Verschleiß an Steuerrollen und Steuerkurve erheblich reduziert werden bzw. die Lebensdauer erhöht werden.

Ein gefedertes Stützgetriebe, welches mittels einer zusätzlichen Steuerkurve zusammenwirkt, gewährleistet eine genaue Einstellung der Rollenkräfte auf die kritischen Bereiche, z. B. beim Greiferschließen bzw. -öffnen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Vier Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Rotationsdruckmaschine in schematischer Darstellung,
Fig. 2 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Rollensteuerung in schematischer Darstellung,
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel mit nachlaufender Steuerrolle, und
Fig. 4 ein drittes Ausführungsbeispiel mit vorlaufender Steuerrolle.
Fig. 5 ein viertes Ausführungsbeispiel.
Eine Rotationsdruckmaschine, z. B. eine Bogen 7 verarbeitende Druckmaschine 1, weist einen Anleger 2, mindestens ein Druckwerk 3 bzw. 4 und einen Ausleger 6 auf Die Bogen 7 werden von einem Bogenstapel 8 entnommen und vereinzelt oder schuppenförmig über einen Zuführtisch 9 den Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Diese enthalten in bekannter Weise jeweils einen Plattenzylinder 11; 12. Die Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils eine Vorrichtung 13, 14 zum Befestigen flexibler Druckplatten auf. Darüber hinaus ist jedem Plattenzylinder 11; 12 eine Vorrichtung 16; 17 für den halb- oder vollautomatischen Druckplattenwechsel zugeordnet.
Der Bogenstapel 8 liegt auf einer gesteuert anhebbaren Stapelplatte 10 auf. Die Entnahme der Bogen 7 erfolgt von der Oberseite des Bogenstapels 8 mittels eines sogenannten Saugkopfes 18, der unter anderem eine Anzahl von Hub- und Schleppsaugern 19, 21 für die Vereinzelung der Bogen 7 aufweist. Darüber hinaus sind Blaseinrichtungen 22 zur Auflockerung der oberen Bogenlagen und Tastelemente 23 zur Stapelnachführung vorgesehen. Zur Ausrichtung des Bogenstapels 8, insbesondere der oberen Bogen 7 des Bogenstapels 8 sind eine Anzahl von seitlichen und hinteren Anschlägen vorgesehen.
Hierbei können sämtliche Bogen führenden und somit Greifer tragende Zylinder, wie Zuführzylinder 31, Druckzylinder 32; 33, Umführzylinder 34, Speichertrommel 36 und Wendetrommel 37 mit dem erfindungsgemäßen Stützgetriebe 38 ausgestattet sein.
Fig. 2 zeigt das Stützgetriebe 38, welches im Bereich der Stirnseite des Greifer tragenden Zylinders angeordnet ist. Mindestens ein konventioneller Greifer oder Zangengreifer 42 ist an einer schwenkbar am Zylinder gelagerten Greiferwelle 43 angeordnet. Seine Greiferspitze 44 arbeitet zum Bogentransport mit einer Greiferauflage 46 zusammen. Die Greiferwelle 43 weist ein Zahnrad oder Zahnsegment 47 auf, welches im Zahneingriff mit einem zweiten Zahnsegment 48 steht. Dieses ist am Ende eines am Zylinder schwenkbar gelagerten Steuerhebels 49 angeordnet. Am gegenüber liegenden Ende des Steuerhebels 49 ist eine drehbar gelagerte Steuerrolle 51) angeordnet, die mit einer stationären Steuerkurve 51 zusammenwirkt. Die Lagerstelle für den Steuerhebel 49 weist eine als Drehstabfeder ausgebildete Torsionsfeder 53 auf, die die minimal erforderliche Andrückkraft der Steuerrolle 50 auf die Steuerkurve 51 sicherstellt. Zur Stützkrafterhöhung bis zur maximal erforderlichen Andrückkraft weist der Steuerhebel 49 im Bereich der Steuerrolle 50 eine radial nach außen weisende Stützfläche 55 auf, die mit einer Stützrolle 54 der Stützeinrichtung 38 in kritischen Bereichen in Stützkontakt bringbar ist. Die Stützrolle 54 ist am Ende eines ersten am Zylinder schwenkbar gelagerten Stützhebels 56 drehbar gelagert. Ein zweiter Stützhebel 57 weist die gleiche Lagerstelle auf und trägt an seinem Ende eine einstellbare vorgespannte Druckfeder 58, die im Bereich der Stützrolle 54 auf den ersten Stützhebel 56 wirkt. Zusätzlich ist am Ende des zweiten Stützhebels 57 eine drehbar gelagerte Steuerrolle 59 angeordnet, die mit einer stationären Steuerkurve 61 zusammenwirkt. Die Steuerkurve 61 ist in kritischen Bereichen angeordnet, z. B. im Greiferöffnungsbereich. Hierbei wirkt diese mit ihrer Steuerkontur über die Steuerrolle 59, den Stützhebel 57 und die Feder 58 auf die Stützrolle 54, so dass die Stützrolle 54 federbelastet auf die Stützfläche 55 des Steuerhebels 49 einwirkt und somit die Gesamtfederkraft resultierend aus der Kraft der Torsionsfeder 53 und der Feder 58 erhöht. Durch diese Maßnahme wird ein Abheben der Steuerrolle 50 von der Steuerkurve 51 vermieden. Zur Veränderung des Wirkzeitpunktes bzw. der Wirkkraft des Stützgetriebes 38 ist die Stützkurve 61 schwenkbar gelagert und mittels eines Stellelementes, z. B. eines Motors 62, und Verbindungsleitungen 63 zur Steuereinrichtung 64 der Maschine 1 fernverstellbar.
Außerhalb des Wirkbereiches der Steuerkurve 61 ist die Stützrolle 54 von der Stützfläche 55 beabstandet. In diesem Bereich ca. 330° Maschinenwinkel legt sich der Stützhebel 57 an einen Anschlag 60 an, so dass die Steuerrolle 50 mit wesentlich weniger Kraft angedrückt wird. Dadurch wird eine Erhöhung der Lebensdauer erzielt.
Beim zweiten Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist es vorgesehen, die Greiferwelle 43 mittels eines zweiarmigen Hebels 66 zu schwenken, die an der Greiferwelle 43 befestigt ist und an ihrem ersten Arm die drehbar gelagerte Steuerrolle 50 trägt und an ihrem zweiten Arm eine zylinderfest abgestützte Schraubenfeder 68 hält.
Im Bereich der mit der Steuerkurve 51 zusammenwirkenden Steuerrolle 50 ist eine Stützfläche 55 an dem Hebel 66 vorgesehen, die mit der Stützrolle 54 des Stützgetriebes 38 zusammenwirkt. Die Steuerrolle 50 ist in Drehrichtung des Zylinders vor der Greiferwelle 43 als sogenannte - vorlaufende Rolle angeordnet. Dadurch ergibt sich eine federgestützte Greiferöffnung.
Bei einem dritten Ausführungsbeispiel ist die Steuerrolle 50 als sogenannte - nachlaufende Rolle - ausgebildet. Dadurch ergibt sich ein federgestützter Greiferschluss.
Bei einem vierten Ausführungsbeispiel ist es wie in Fig. 5 gezeigt vorgesehen, die Stützrolle 54 drehbar am Ende des Hebels 56 anzuordnen und diesen an dem der Stützrolle 54 gegenüberliegenden Ende schwenkbar am Gestell anzuordnen. Die Stützfläche 55 des Steuerhebels 49 weist hierbei eine Steuerkurvenkontur 69 auf. Eine vorgespannte Feder 71 wirkt von oben auf den Hebel 56 und bringt diesen gegen einen stationären Anschlag 60 in Warteposition. Die Kraft der Feder 71 ist mittels eines stationär angeordneten Antriebs 62, z. B. eines Stellmotors, von der Maschinensteuerung fernverstellbar. Bei einer Rotation des Greifer tragenden Zylinders gelangt die Stützrolle 54 in den Wirkbereich der am Steuerhebel 49 angebrachten Steuerkontur 69. Durch die Kontur 69 der Stützfläche 55 wird die Stützrolle 54 gegen die Kraft der Feder 71 ausgelenkt, so dass zwischen Stützrolle 54 und Stützfläche 55 die gewollte Stützkraft wirkt, die ein Abheben der Steuerrolle 50 von der Steuerkurve 51 verhindert. Die in den verschiedenen Ausführungsbeispielen beschriebenen Stützgetriebe sind stets im Bereich einer Stirnseite des Greifer tragenden Zylinders angeordnet - vorzugsweise zwischen Stirnseite des Zylinders und dem Seitengestell der Bogen verarbeitenden Maschine. Bezugszeichenliste 1 Druckmaschine
2 Anleger
3 Druckwerk
4 Druckwerk
5
6 Ausleger
7 Bogen
7a nächster Bogen
8 Bogenstapel
9 Zuführtisch
10 Stapelplatte
11 Plattenzylinder
12 Plattenzylinder
13 Druckplattenbefestigungseinrichtung
14 Druckplattenbefestigungseinrichtung
15
16 Druckplattenwechsler
17 Druckplattenwechsler
18 Saugkopf
19 Hubsauger
20
21 Schleppsauger
22 Blaseinrichtung
23 Tastelement
24 Anschlag
25
26
27
28
29
30
31 Zuführzylinder
32 Druckzylinder
33 Druckzylinder
34 Umführzylinder
35
36 Speichertrommel
37 Wendetrommel
38 Stützgetriebe
39
40
41
42 Zangengreifer
43 Greiferwelle
44 Greiferspitze
45
46 Greiferauflage
47 erstes Zahnsegment
48 zweites Zahnsegment
49 Steuerhebel
50 Steuerrolle
51 Steuerkurve
52
53 Torsionsfeder
54 Stützrolle
55 Stützfläche
56 erster Stützhebel
57 zweiter Stützhebel
58 Feder
59 Steuerrolle
60 Anschlag
61 Steuerkurve
62 Motor
63 Verbindungsleitungen
64 Steuereinrichtung
65
66 Hebel
67
68 Schraubenfeder
69 Steuerkontur
70
71 Feder
72
73 Stellmotor

Claims

1. Vorrichtung zur Vermeidung des Abhebens einer federbelasteten Steuerrolle von ihrer Steuerkurve bei Greifersteuerungen in Bogen verarbeitenden Maschinen, dadurch gekennzeichnet, dass ein von der Greifersteuerung separat angeordnetes Stützgetriebe (38) vorgesehen ist, welches in kritischen Bereichen mit einer zusätzlichen Kraft auf die Steuerrolle (50) einwirkt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützgetriebe (38) zwei schwenkbar gelagerte Hebel (56, 57) umfaßt, die unter der Kraft eines Federelementes (58) stehen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Hebel (56) eine Stützolle (54) trägt und der zweite Hebel (57) eine weitere Steuerrolle (59) trägt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerrolle (59) mit einer Steuerkurve (61) in Wirkkontakt bringbar angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurve (61) verstellbar angeordnet ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützrolle (54) mit einem Element (55, 69) der Greifersteuerung (49; 66) in Wirkkontakt bringbar angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurve (61) mittels eines Stellelementes (62) und einer Verbindung zur Steuereinrichtung (64) fernverstellbar ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft des Federelementes (58; 71) einstellbar ist.

9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifersteuerung zur Erzeugung einer Andrückkraft zwischen einer Steuerrolle (50) und einer Steuerkurve (51) eine Torsionsfeder (53) aufweist.

10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwenkbewegung einer Greiferwelle (43) mittels einer Zahnverbindung auf einen Steuerhebel (49) der Steuerrolle (50) erfolgt.

11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifersteuerung zur Erzeugung einer Andrückkraft zwischen einer Steuerrolle (50) und einer Steuerkurve (51) eine Schraubenfeder (68) aufweist.

12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerrolle (50) als vorlaufende Rolle angeordnet ist.

13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerrolle (50) als nachlaufende Rolle angeordnet ist.

14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogen verarbeitende Maschine eine Druckmaschine ist.

15. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützgetriebe (38) einen schwenkbar gelagerten Hebel (56) umfasst, der eine Stützrolle (54) aufweist, die mit einem Element der Greifersteuerung in Wirkkontakt bringbar angeordnet ist.

16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Element der Steuerhebel (49) ist, der an einer mit der Stützrolle (54) zusammenwirkenden Stützfläche (55) als eine Steuerkontur (69) ausgebildet ist.