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Die Erfindung bezieht sich auf einen
Ballspielschläger
gemäß Oberbegriff
Patentanspruch 1.
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Ballspielschläger sind in unterschiedlichsten Ausführungen
bekannt. Bekannt ist es insbesondere auch, daß bei herkömmlichen Ballspielschlägern die Steifigkeit
der Bespannung (gewobenes Saitenbett) bzw. der diese Bespannung
bildenden Einzelsaiten von deren Länge abhängig ist, so daß bei Verwendung
eines einheitlichen Bespannungsmaterials für die parallel zu einer Schlägerlängsachsachse
verlaufenden Längssaiten
und die parallel zu einer Schlägerkopfquerachse
verlaufenden Quersaiten die jeweils dieser Schlägerlängsachsachse bzw. -querachse
benachbarten Einzelsaiten bei Einwirkung einer vorgegebenen Kraft
eine größere Auslenkung
in Richtung senkrecht zur Ebene der Bespannung aufweisen als die
weiter außenliegenden
Längs- oder Quersaiten.
Hierdurch ergibt sich beim Schlagen oder Spielen ein unterschiedliches
Verhalten des Ballspielschlägers
in Abhängigkeit
vom Auftreffpunkt des Balls auf das Saitenbett.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen
Ballspielschläger
aufzuzeigen, der ein möglichst
homogenes Saitenbett bzw. eine möglichst
homogene Bespannung aufweist. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Ballspielschläger entsprechend
dem Patentanspruch 1 ausgebildet.
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Eine „Einzelsaite" im Sinne der Erfindung
ist jeweils eine Länge
des Bespannungsmaterials, die (Länge)
beidendig am Schlägerkopfrahmen
gehalten ist und sich zwischen diesen Enden innerhalb des Schlägerkopfrahmens
erstreckt, und zwar beispielsweise als Längssaite parallel oder annähernd parallel zur
Ballspielschlägerlängsachse
oder aber als Quersaite parallel oder annähernd parallel zur Schlägerkopfquerachse,
die ihrerseits senkrecht zur Schlägerlängsachse liegt.
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„Längssaiten" im Sinne der Erfindung sind demnach
Einzelsaiten, die sich parallel oder in etwa parallel zur Ballspielschlägerlängsachse
erstrecken.
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„Quersaiten" im Sinne der Erfindung
sind Einzelsaiten, die sich parallel oder annähernd parallel zu der Schlägerkopfquerachse
erstrecken.
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Unter „Zugsteifigkeit" der Einzelsaiten
wird im Sinne der Erfindung deren Elastizität verstanden, die (Elastizität) unter
Berücksichtigung
der Länge
der Einzelsaite beim Einwirken einer vorgegebenen Kraft die Größe der Auslenkung
senkrecht zur Ebene der Bespannung bestimmt.
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Unter „physikalische Eigenschaften" des Bespannungsmaterials
wird im Sinne der Erfindung insbesondere die durch die Art dieses
Material bestimmte Elastizität
oder Zugsteifigkeit des Bespannungsmaterials verstanden.
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Unter „Konstruktion" des Bespannungsmaterials
wird im Sinne der Erfindung insbesondere der konstruktive Aufbau
dieses Materials verstanden, speziell auch die Ausbildung als multifiles
oder monofiles Material.
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Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand
der Figuren an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 in
vereinfachter Darstellung und in Draufsicht einen Ballspielschläger gemäß der Erfindung;
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2 in
mehreren Positionen Querschnitte durch die Saiten der Bespannung
des Ballspielschlägers
der 1;
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3 in
vereinfachter Darstellung und in Draufsicht einen weiteren Ballspielschläger gemäß der Erfindung;
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4 den
nach dem Auftreffen eines Balls elastisch verformten Ballspielschläger der 3 in Seitenansicht.
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Der in der 1 dargestellte und allgemein mit 1 bezeichnete
Ballspielschläger
(Tennisschläger) besteht
in bekannter Weise aus einem Schlägerkopf 2 mit Spannrahmen 3 und
der dort vorgesehenen Schlägerbespannung 4 sowie
aus dem über
ein Herzstück 5 an
den Spannrahmen 3 anschließenden Schlägerhals oder Schlägergriff 6,
welcher das Griffteil des Schlägers
bildet und an welchem auch der Handgriff 7 vorgesehen ist.
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Mit L ist die Schlägerlängsachse
angegeben, die mit der Längserstreckung
des Griffschaftes 5 zusammenfällt und zu der bei der dargestellten
Ausführungsform
der Ballspielschläger
spiegelsymmetrisch ausgebildet ist. Mit Q ist in der 1 noch eine Querachse bezeichnet,
die senkrecht zur Längsachse
L in der von der Bespannung 4 definierten Bespannungsebene
liegt und die Längsachse
L etwa in der Mitte des Schlägerkopfes 2 schneidet.
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Die Besonderheit des Ballspielschlägers besteht
darin, daß die
Schlägerbespannung 4 derart ausgebildet
ist, daß ihre
Steifigkeit an jedem Punkt der Bespannung konstant oder nahezu konstant
ist. Die Schlägerbespannung 4 ist
in an sich bekannt Weise von zwei Gruppen von Einzelsaiten gebildet, und
zwar von den sich in Schlägerlängsrichtung
L erstreckenden Einzelsaiten bzw. Längssaiten 8 und von
den quer zur Schlägerlängsachse
L sich erstreckenden Einzelsaiten bzw. Quersaiten 9.
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Das Bespannungsmuster der Bespannung 4 weist
bei der dargestellten Ausführungsform
eine ungleichmäßige Geometrie
auf, und zwar dahingehend, daß der
Abstand, den die Längssaiten 8 voneinander aufweisen,
sich mit zunehmenden Abstand von der Längsachse L etwas vergrößert und
in gleicher Weise der Abstand, den die Quersaiten 9 voneinander aufweisen,
sich ausgehend von der Schlägerkopfmitte
bzw. der Querachse Q zu der dem Griffschaft 6 abgewandten Oberseite
des Schlägerkopfes 2 und
zu der diesem Griffschaft 6 benachbarten Unterseite des
Schlägerkopfes 2 jeweils
etwas vergrößert.
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Weiterhin besitzen die Längssaiten 8 und auch
die Quersaiten 9 wegen der ovalen Form des Schlägerkopfrahmens 2.1 jeweils
unterschiedliche Längen.
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Um dennoch für jede Längssaite 8 und jede Quersaite 9 und
damit für
die Bespannung 4 insgesamt eine konstante oder zumindest
annähernd
konstante Steifigkeit über
die gesamte, von der Bespannung 4 gebildete Bespannungsfläche zu erreichen, ist
für die
Längssaiten 8 ein
Bespannungsmaterial verwendet, welches aufgrund seiner Materialart und/oder
seines Querschnittes und/oder seiner Konstruktion von Saite zu Saite
eine unterschiedliche Elastizität
oder Zugsteifigkeit aufweist. Dieses Material ist für die Längssaiten 8 derart
eingesetzt, daß die der
Längsachse
L näher
liegenden Längssaiten 8 eine
geringere Elastizität
und damit eine höhere
Zugsteifigkeit besitzen als die von der Längsachse L weiter beabstandeten
Längssaiten 8.
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Hierbei kann im Idealfall die Elastizität des verwendeten
Bespannungsmaterials von Längssaite 8 zu
Längssaite 8 mit
zunehmenden Abstand von der Längsachse
L jeweils um einen bestimmten Betrag zunehmen, so daß unter
Berücksichtigung
der Länge der
jeweiligen Einzelsaite 8 eine konstante Zugsteifigkeit
erreicht ist, und zwar bei gleicher Vorspannung für sämtliche
Einzelsaiten.
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In gleicher Weise nimmt die Elastizität (Elastizitätsmodul)
des für
die Quersaiten 8 verwendeten Bespannungsmaterials mit zunehmendem
Abstand von der Querachse Q von Quersaite 8 zu Quersaite 8 zu.
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Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, daß mehrere
einander benachbarte Längssaiten 8, beispielsweise
zwei oder drei derartige Längssaiten eine
Längssaiten-Untergruppe bilden,
deren Längssaiten
unter Verwendung ein und desselben Bespannungsmaterials hergestellt
sind. Gleiches gilt sinngemäß auch für die Quersaiten 9,
so daß im
Extremfall beispielsweise nur die Längssaiten 8 einer Untergruppe,
d.h. die jeweils beidseitig von der Längsachse L in deren Nähe vorgesehenen
Längssaiten 8 aus dem
Bespannungsmaterial mit der höheren
Zugsteifigkeit und die Längssaiten 8 der
beiden weiter außen liegenden,
d.h. von der Längsachse
L weiter beabstandeten Untergruppen aus dem Bespannungsmaterial
mit der reduzierten Zugsteifigkeit bestehen. Gleiches gilt dann
sinngemäß wiederum
für die
Quersaiten 9, und zwar in Bezug auf die Querachse Q.
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In diesem Sinne ist für die Längssaiten 8 in der
Nähe der
Längsachse
L ein monofiles Material mit einem größeren Querschnitt verwendet,
wie dies in der 2 mit
dem Querschnitt 8.1 angedeutet ist, und für die Längssaiten 8 mit
dem größeren Abstand von
der Längsachse
L ein Bespannungsmaterial mit dem reduzierten Querschnitt 8.2.
Bei dieser Ausführung
besteht auch die Möglichkeit,
für die
Längssaiten 8 ein
durchgehendes Bespannungsmaterial zu verwenden, dessen Querschnitt
sich abschnittsweise verändert,
so daß sich
beim Bespannen des Schlägerkopfrahmens 3 ein
mit zunehmendem Abstand von der Längsachse L abnehmender Querschnitt
für die
Längssaiten 8 ergibt.
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Das unterschiedliche Elastizitätsmodul
für die
Längssaiten 8 kann
auch durch eine unterschiedliche Art des Bespannungsmaterials z.B.
durch unterschiedliche physikalische Eigenschaften dieses Materials
erreicht werden oder aber dadurch, daß für die Längssaiten 8 mit geringerer
Zugsteifigkeit ein multifiles Material und für die weiter innen liegenden,
d.h. der Längsachse
L näher
benachbarten Längssaiten 8 ein
monofiles Bespannungsmaterial verwendet wird. Auch Kombinationen
der vorgenannten Ausbildungen des Bespannungsmaterials sind denkbar. Die
vorstehenden Ausführungen
zu den Längssaiten 8 gelten
wieder sinngemäß auch für die Quersaiten 9 in
Bezug auf die Querachse Q.
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Die Ausbildung ist dann im einzelnen
so getroffen, daß jede
Längssaite 8 und
jede Quersaite 9 bei zentraler Belastung mit einer konstanten
vorgegebenen Kraft oder mit einem konstanten vorgegebenen Gewicht
um dieselbe Strecke auslenkt, so daß homogene Einzelsaiten erhalten
sind. Es besteht auch die Möglichkeit,
die Bespannung
4 so auszubilden, daß der Beitrag der Längssaiten 8 und
der Quersaiten 9 zur Gesamtsteifigkeit des gewobenen Saitenbetts
jeweils etwa 50% beträgt.
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Die 3 zeigt
in einer Darstellung wie 1 als
weitere Ausführungsform
einen Ballspielschläger 1a,
der sich von dem Ballspielschläger 1 im wesentlichen
dadurch unterscheidet, daß die
Quersaiten 9 im Bereich der Querachse Q einen vergrößerten Abstand
voneinander aufweisen, d.h. der Abstand der Saiten 9 dort
größer ist
als in der Querachse Q entfernter liegenden Bereichen. Hierdurch
wird eine beschleunigte Rückstellung
der Bespannung 4 nach einem Ballkontakt erreicht.
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Beim Auftreffen eines Balls auf den
Schlägerkopf 2 bzw.
auf die dortige Bespannung 4 (Saitenbett) wird nämlich der
Schlägerkopfrahmen 3,
aber auch der Ballspielschläger
insgesamt elastisch verformt. Insbesondere der verformte Schlägerkopfrahmen 3 verhindert über die
Quersaiten 9 und dabei insbesondere über die der Querachse Q benachbarten
Quersaiten 9 ein schnelles Zurückstellen der Bespannung 4 bzw.
des Saitenbetts und damit eine optimale Beschleunigung des Balles
vor dem Freikommen vom Schläger.
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Um die Rückstellung der Bespannung 4 zu verbessern
und hierfür
den negativen Einfluß der Quersaiten 9 auf
die Rückstellung
zu reduzieren, ist das Bespannungsmuster so ausgelegt, daß im Bereich
der Querachse Q der Abstand, den benachbarte Quersaiten 9 voneinander
aufweisen vergrößert und
damit der Einfluß dieser
Quersaiten auf das Rückstellverhalten
der Bespannung 4 reduziert ist.
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Die Erfindung wurde voranstehend
an Ausführungsbeispielen
beschrieben. Es versteht sich, daß zahlreiche Änderungen
sowie Abwandlungen möglich
sind, ohne daß dadurch
der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
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- 1,
1a
- Ballspielschläger
- 2
- Schlägerkopf
- 3
- Schlägerkopf-
oder Spannrahmen
- 4
- Bespannung
oder Saitenbett
- 5
- Herzstück
- 6
- Schlägerhals
- 7
- Handgriff
- 8
- Längssaiten
- 9
- Quersaiten
- 8.1
- größerer Querschnitt
- 8.2
- reduzierter
Querschnitt