DE10247587A1

DE10247587A1 - Verfahren zur Montage und Demontage flexibler Druckplatten

Info

Publication number: DE10247587A1
Application number: DE2002147587
Authority: DE
Inventors: Hans-Eckard Mamberer; Rainer Burger; Norbert Dr. Dylla
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 2002-10-11
Filing date: 2002-10-11
Publication date: 2004-04-22
Also published as: EP1407881A1; DE50311824D1; EP1407881B1; EP1407881B2

Abstract

Es wird ein Verfahren geschaffen, mit dem bei nur geringem technischem Aufwand eine flexible Druckplatte auf einem Formzylinder montiert und demontiert wird. Im Einzelnen enthält das Verfahren die Verfahrensschritte zur Montage DOLLAR A a) Positionieren des Formzylinders in eine Einlegeposition DOLLAR A b) Einstecken des vorlaufenden Schenkels einer Druckplatte in eine Spanngrube DOLLAR A c) Anstellen einer Andrückrolle an den Formzylinder DOLLAR A d) Vorwärtsdrehen des Formzylinders DOLLAR A e) Eindrücken des nachlaufenden Schenkels der Druckplatte in eine Spanngrube DOLLAR A f) Abstellen der Andrückrolle DOLLAR A und die Verfahrensschritte zur Demontage DOLLAR A g) Positionieren des Formzylinders in eine Entnahmeposition DOLLAR A f) Öffnen der Klemmung des nachlaufenden Schenkels der Druckplatte DOLLAR A i) Herausbewegen des nachlaufenden Schenkels aus der Spanngrube DOLLAR A j) Zurückdrehen des Formzylinders und Abwickeln der Druckplatte von dem Formzylinder DOLLAR A k) Öffnen der Klemmung des vorlaufenden Schenkels der Druckplatte DOLLAR A l) Entnahme der Druckplatte aus der Spanngrube.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage und Demontage flexibler Druckplatten auf dem Formzylinder einer Rotationsdruckmaschine.
Gemäß der Patentschrift US 4 727 807 wird für die Montage einer flexiblen Druckplatte auf einem Formzylinder derart verfahren, dass die Druckplatte mit einer Handhabungsvorrichtung, einem sogenannten Endeffektor, an einen Formzylinder herangeführt, mit ihrem vorlaufenden Plattenschenkel mittels Stoßplatten des Endeffektors in einen Spannkanal hineinbewegt, die Druckplatte um den Formzylinder gewickelt und der nachlaufende Plattenschenkel in einen weiteren Spannkanal eingeführt wird. Auch das Abnehmen der Druckplatte erfolgt mittels des Endeffektors. Der Endeffektor selbst ist eine technisch aufwendige, teure Einrichtung. Außerdem sind technisch aufwendige Mechanismen für das Öffnen und Schließen der Druckplattenspannmechanismen in der Spanngrube erforderlich.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, das bei nur geringem technischem Aufwand eine flexible Druckplatte auf einem Formzylinder montiert und demontiert.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. Das Verfahren bedient sich im Wesentlichen lediglich einer Andrückrolle und einer einfachen Betätigungsvorrichtung für die Spannelemente der Druckplatte im Spannkanal. Bei unter Fliehkraft und Federwirkung spannenden Spannelementen erübrigen sich außerdem Betätigungsschritte und Bauteile zum Schließen der Spannelemente.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen in Verbindung mit der Beschreibung.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen die 1 bis 10 den Druckplattenwechsel an einem schematisch im Querschnitt dargestellten Formzylinder. Im Einzelnen zeigen die
1 bis 4: Verfahrensschritte zur Montage flexibler Druckplatten
5: die Produktionsstellung des Formzylinders
6 bis 10: Verfahrensschritte zur Demontage flexibler Druckplatten.
1 und auch die weiteren Figuren zeigen im Querschnitt einen Formzylinder 1 einer Rotationsdruckmaschine, der mit einem Übertragungszylinder 2 zusammenarbeitet. Der Formzylinder 1 besitzt zwei einander gegenüberliegende Spanngruben 3, 4 mittels derer auf dem Umfang zwei Druckplatten 5, 6 spannbar sind. Damit ist der Formzylinder 1 in Umgangsrichtung mit zwei stehenden Broadsheet-Seiten belegbar.
Das Montieren der Druckplatte 5 auf den Formzylinder 1 erfolgt derart, dass letzterer zunächst in die in der 1 gezeigte Einlegeposition gedreht wird. Anschließend wird die Druckplatte 5 mit ihrem vorlaufenden Schenkel 7 in die Spanngrube 3 eingesteckt. Dabei wird der vorlaufende Schenkel 7 von den in der Spanngrube 3 befindlichen Spannelementen geklemmt. Es kommen vorteilhaft unter Fliehkraft und Federwirkung spannende Spannelemente zum Einsatz, wie beispielsweise in DE 41 16 506 C2 gezeigt, weshalb dieses Schutzrecht als zur vorliegenden Beschreibung zugehörig anzusehen ist. Derartige Spannelemente erlauben es, Plattenschenkel einzustecken, ohne die Klemmung zu öffnen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, mittels eines in die Spanngrube 3 eingeführten Betätigungselementes 8 die Klemmung zu öffnen, wonach das Einstecken des vorlaufenden Schenkels 7 in die Spanngrube 3 erleichtert wird. Anschließend wird das Betätigungselement 8 wieder zurückgezogen, wonach die Spannelemente den vorlaufenden Schenkel 7 spannen. Die Druckplatte 5 wird vorteilhaft mit ihrem nachlaufenden Schenkel 9 auf einen Tisch 10 aufgelegt, der beispielsweise als Schutz ausgebildet sein kann.
Nunmehr wird an den Formzylinder 1 eine Andrückrolle 11 angestellt (2), und bei einer Vorwärtsdrehung (im Uhrzeigersinn) des Formzylinders 1 wird die Druckplatte 5 auf diesen aufgewickelt. Beim Durchgang des Endbereiches der Druckplatte 5 unter die Andrückrolle 11 wird ihr nachlaufender Schenkel 9 in die Spanngrube 4 gedrückt und von deren Spannelementen gespannt (3).
In den 3 und 4 wird das Spannen einer weiteren Druckplatte 6 auf den Formzylinder 1 gezeigt. Dies erfolgt unter Wiederholung der Verfahrensschritte für die Montage der Druckplatte 5. Es wird also zunächst der Formzylinder 1 in die in 3 gezeigte weitere Einlegeposition gebracht. Anschließend wird das Betätigungselement 8 in die Spanngrube 4 eingeführt, um die Klemmung des Spannelements für den vorlaufenden Schenkel 12 der Druckplatte 6 zu lösen, der daraufhin in die Spanngrube 4 eingesteckt wird. Nachfolgend wird das Betätigungselement 8 aus der Spanngrube 4 gezogen, worauf der vorlaufende Schenkel 12 geklemmt wird. Nun wird durch Vorwärtsdrehen des Formzylinders 1 die Druckplatte 6 auf den Formzylinder 1 gewickelt (4). Beim Durchgang des Endbereichs des Druckplatte 6 unter die an den Formzylinder 1 angestellte Andrückrolle 11 wird der nachlaufende Schenkel 13 in die Spanngrube 3 gedrückt und von deren Spannelementen geklemmt. Daraufhin wird die Andrückrolle 11 vom Formzylinder 1 abgestellt und die in 5 gezeigte Produktionsstellung des Formzylinders 1 erreicht.
Für die Demontage der Druckplatte 5 wird der Formzylinder 1 in die in 6 gezeigte Entnahmeposition gedreht. Anschließend wird bei vom Formzylinder 1 abgestellter Andrückrolle 11 durch Einführen des Betätigungselements 8 in die Spanngrube 4 die Klemmung des nachlaufenden Schenkels 9 gelöst, wobei dieser aus der Spanngrube 4 herausspringt (6). Das Herausbewegen des nachlaufenden Schenkels 9 kann auch durch am Endbereich der Druckplatte 5 ziehende Entnahmemittel 14, beispielsweise eine Saugerleiste, unterstützt werden. Anschließend wird das Betätigungselement 8 wieder aus der Spanngrube 4 herausgezogen und durch Zurückdrehen (entgegen dem Uhrzeigersinn) des Formzylinders 1 (7) die Druckplatte 5 vom Formzylinder 1 abgewickelt und mit ihrem nachlaufenden Schenkel 9 auf den Tisch 10 abgelegt. Schließlich wird durch Einführen des Betätigungselements 8 in die Spanngrube 3 die Klemmung des vorlaufenden Schenkels 7 gelöst und dieser aus der Spanngrube 3 gezogen, womit die Druckplatte 5 vom Formzylinder 1 demontiert ist (8).
An die Entnahme der Druckplatte 5 kann sich sogleich die Demontage der weiteren Druckplatte 6 anschließen (8 bis 10). Bei dem in 8 gezeigten Einführen des Betätigungselementes 8 in die Spanngrube 3 für das Lösen der Klemmung des vorlaufenden Schenkels 7 der Druckplatte 5 wird gleichzeitig die Klemmung des nachlaufenden Schenkels 13 der weiteren Druckplatte 6 gelöst, wobei dieser aus der Spanngrube 3 herausspringt. Anschließend wird das Betätigungselement 8 aus der Spanngrube 3 herausgezogen. Beim nachfolgenden Zurückdrehen des Formzylinders 1 (9) wird die weitere Druckplatte 6 vom Formzylinder 1 abgewickelt und auf den Tisch 10 abgelegt. Schließlich wird das Betätigungselement 8 in die Spanngrube 4 eingesteckt, worauf die Klemmung des vorlaufenden Schenkels 12 gelöst und dieser aus der Spanngrube 4 entnommen wird (10).
Auf dem Formzylinder 1 befinden sich in Achsrichtung vorteilhaft 4 oder 6 Druckplatten nebeneinander, wobei mit jeder dieser Druckplatten in der beschriebenen Weise verfahren werden kann. Andrückrolle 11 und Betätigungselement 8 können dabei einer oder mehreren Druckplatten zugeordnet sein. Auch ist es möglich, dass ein Formzylinder in Umfangsrichtung nur eine Druckplatte trägt, wobei diese ebenso, wie beschrieben, montiert und demontiert wird. Als Andrückrolle 11 kann auch eine Farb- oder Feuchtauftragwalze oder der Übertragungszylinder 2 zum Einsatz kommen.

1: Formzylinder
2: Übertragungszylinder
3: Spanngrube
4: Spanngrube
5: Druckplatte
6: Druckplatte
7: vorlaufender Schenkel
8: Betätigungselement
9: nachlaufender Schenkel
10: Tisch
11: Andrückrolle
12: vorlaufender Schenkel
13: nachlaufender Schenkel
14: Entnahmemittel

Claims

Verfahren zur Montage und Demontage flexibler Druckplatten auf dem Formzylinder einer Rotationsdruckmaschine mit den Verfahrensschritten zur Montage a) Positionieren des Formzylinders in eine Einlegeposition b) Einstecken des vorlaufenden Schenkels einer Druckplatte in eine Spanngrube c) Anstellen einer Andrückrolle an den Formzylinder d) Vorwärtsdrehen des Formzylinders e) Eindrücken des nachlaufenden Schenkels der Druckplatte in eine Spanngrube f) Abstellen der Andrückrolle und den Verfahrensschritten zur Demontage g) Positionieren des Formzylinders in eine Entnahmeposition h) Öffnen der Klemmung des nachlaufenden Schenkels der Druckplatte i) Herausbewegen des nachlaufenden Schenkels aus der Spanngrube j) Zurückdrehen des Formzylinders und Abwickeln der Druckplatte von dem Formzylinder k) Öffnen der Klemmung des vorlaufenden Schenkels der Druckplatte l) Entnahme der Druckplatte aus der Spanngrube
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Verfahrensschritt a) eine Klemmung für den vorlaufenden Schenkel einer Druckplatte geöffnet und nach dem Verfahrensschritt b) geschlossen wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Verfahrensschritt h) Entnahmemittel an das nachlaufende Ende der Druckplatte gesetzt werden, die das Herausbewegen des nachlaufenden Schenkels unterstützen.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem in Umfangsrichtung mit zwei Druckplatten bestückbaren Formzylinder die Verfahrensschritte a) bis f) für das Montieren einer weiteren Druckplatte wiederholt werden, wobei zuvor der Verfahrensschritt f) entfällt oder die Andrückrolle erneut angestellt wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem in Umfangsrichtung mit zwei Druckplatten bestückten Formzylinder die Verfahrensschritte g) bis l) für das Demontieren einer weiteren Druckplatte wiederholt werden.