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Die Erfindung betrifft Vorrichtung zum Befestigen zumindest eines Aufzugs auf einem Zylinder gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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In Druckmaschinen kommen verschiedene Aufzüge zum Einsatz, die auf entsprechenden Zylindern der Druckmaschine befestigt werden, beispielsweise formstabile Trägerplatten mit Beschichtung, die als Gummituch oder als Druckplatte ausgebildet sein können. Dabei gibt es eine Vielzahl von Vorrichtungen, die dieser Befestigung dienen.
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Durch die
DD 253 977 A1 ist eine Klemmvorrichtung für biegsame Druckplatten auf Zylindern in Rotationsdruckmaschinen bekannt, wobei die Klemmvorrichtung aus einem elastischen Klemmelement besteht und wobei das elastische Klemmelement aus einem mit einem unter Druck stehenden hydraulischen oder pneumatischen Medium gefüllten Schlauch besteht.
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Durch die
DE 26 20 427 A1 ist eine Vorrichtung zum Befestigen von biegsamen Druckplatten auf dem Plattenzylinder von Rotationsdruckmaschinen mit einer in dessen Grube angeordneten, verdrehbaren Spindel bekannt, wobei die Grubenwände spitzwinklig in die Mantelfläche des Platenzylinders auslaufen, über deren eine hakenförmige Wandkante der entsprechend hakenförmig abgewinkelte Druckplattenanfang einhängbar ist, während das spiegelbildlich dazu hakenförmig abgewinkelte Druckplattenende über eine Leiste einhängbar ist, und wobei zwischen der Grubenwand, über die der Druckplattenanfang eingehängt wird, und der gegenüberliegenden Seite der Leiste ein Klemmkörper vorgesehen ist und wobei als Klemmkörper ein Walzen- oder Rohrkörper aus elastischem Material an der Grubenwand, über die der Druckplattenanfang eingehängt wird, und an der gegenüberliegenden Seite der Leiste sowie an einer dem Grubenspalt gegenüberliegenden Abflachung der Spindel zugleich anliegt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Befestigen zumindest eines Aufzugs auf einem Zylinder zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch die elastischen Eigenschaften entsprechende Körper in einfacher Weise gestaucht werden können und dadurch ihre Ausdehnung in zumindest einer Richtung, in der sie nicht gestaucht werden, größer wird. Auf diese Weise ist es in besonders einfacher, sicherer und kostengünstiger Weise möglich, Einhängeschenkel von Aufzügen in zumindest einem Kanal eines Zylinders zu fixieren. Diese Richtung liegt bevorzugt senkrecht zu einer Rotationsachse des Zylinders, beispielsweise in radialer Richtung.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass keine fehleranfälligen Bauteile, wie beispielsweise Druckluftzuführungen, Federn oder schwenkbare mechanische Bauteile verwendet werden. Insbesondere ist nur ein bewegliches Teil erforderlich, das lediglich eine lineare Bewegung in axialer Richtung ausführen muss, so dass Schwenkbewegungen beispielsweise von Wellen in Kanälen von Zylindern entfallen.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass trotz der anpressenden Eigenschaften in einer Fixierungsposition bei geeigneten Abmessungen und Materialeigenschaften ein einfaches Einführen der Einhängeschenkel in den Kanal ermöglicht wird, da in einer Freigabeposition ein Abstand zwischen elastischem Material und einer Wand des Kanals des Zylinders möglich ist.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch ein wechselweises Anordnen von elastischen und unelastischen Körpern eine genaue Positionierung sowie eine gezielte Größe von durch elastische Verformung erzeugten Druckpunkten erreicht werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Schnitts senkrecht zu einer Zylinderachse einer Ausführungsform einer Vorrichtung zum Befestigen eines Aufzugs auf einem Zylinder;
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2 eine schematische Darstellung eines Schnitts durch den Stauchbolzen und mehrere Hülsen der Vorrichtung in einer Freigabeposition;
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3 eine schematische Darstellung eines Schnitts durch den Stauchbolzen und mehrere Hülsen der Vorrichtung in einer Fixierungsposition.
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Eine Vorrichtung zum Befestigen eines Aufzugs 01 auf einem Zylinder 02 einer Rotationsdruckmaschine, vorzugsweise einer Rotations-Offsetdruckmaschine, umfasst zumindest einen Aufzug 01 der zumindest einen im Druckbetrieb vorlaufenden Einhängeschenkel 04 und einen im Druckbetrieb nachlaufenden Einhängeschenkel 03 aufweist. Der Aufzug 01 weist bevorzugt eine formstabile Trägerplatte 06 und eine Beschichtung 07 auf. Die formstabile Trägerplatte 06 kann beispielsweise aus Metall gefertigt sein und die Beschichtung 07 kann als Gummituchbeschichtung 07 oder als Druckformbeschichtung 07 ausgebildet sein, so dass es sich bei dem Aufzug 01 um ein Gummituch 01 oder eine Druckplatte 01 handeln kann. Entsprechend kann der Zylinder 02 beispielsweise ein als Gummituchzylinder 02 ausgebildeter Übertragungszylinder 02 oder ein als Plattenzylinder 02 ausgebildeter Formzylinder 02 sein. Der Aufzug 01 wird in üblicher Weise auf einer Mantelfläche des Zylinders 02 angeordnet.
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Der im Druckbetrieb vorlaufende Einhängeschenkel 04 schließt mit einem Hauptteil des Aufzugs 01 bevorzugt einen spitzen Winkel ein. Der im Druckbetrieb nachlaufenden Einhängeschenkel 03 schließt mit dem Hauptteil des Aufzugs 01 bevorzugt einen stumpfen Winkel ein, weiter bevorzugt einen Winkel, der den spitzen Winkel zu 180° ergänzt, so dass Einhängeschenkel 03; 04, die in einem gleichen Kanal 08 des Zylinders 02 eingehängt sind, bevorzugt parallel zueinander angeordnet sind (1).
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Der Kanal 08 ist bevorzugt als im Wesentlichen zylindrische Bohrung ausgebildet und weist eine Öffnung zu einer Mantelfläche des Zylinders 02 hin auf. Durch diese Öffnung sind die Einhängeschenkel 03; 04 in den Kanal 08 eingeführt. Dabei liegt bevorzugt der im Druckbetrieb vorlaufende Einhängeschenkel 04 an einer Wand des Kanals 08 an, während der im Druckbetrieb nachlaufende Einhängeschenkel 03 an dem im Druckbetrieb vorlaufenden Einhängeschenkel 04 anliegt. In der zylindrischen Bohrung und bevorzugt konzentrisch dazu ist ein bevorzugt zylindrischer Stauchbolzen 09 angeordnet, der an einem Ende eine Verdickung 11 aufweist (2 und 3). Auf diesen Stauchbolzen 09 sind abwechselnd Körper 13; 12, bevorzugt hohlzylinderförmige Hülsen 13; 12 aufgereiht, wobei ein Teil der Hülsen 12 aus einem unelastischen Material besteht und ein anderer Teil der Hülsen 13 aus einem elastischen Material, bevorzugt aus einem Elastomer besteht. Die am weitesten von der Verdickung 11 entfernt angeordnete Hülse 13 stützt sich direkt oder über ein weiteres Bauteil an dem Zylinder 02 ab.
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Wird nun der Stauchbolzen 09 entlang der Richtung A bewegt, die parallel zu einer Achse des Stauchbolzens 09 von der Verdickung 11 zur am weitesten entfernt angeordneten Hülse 13 weist, so werden die Hülsen 13, die aus dem elastischen Material bestehen, zwischen der Verdickung 11, den Hülsen 12 aus dem unelastischen Material und dem Zylinder 02 eingeklemmt. Dabei werden die Hülsen 13 gestaucht und vergrößern ihren Außendurchmesser. Bevorzugt liegen die Hülsen 13 in einem ungestauchten Zustand bereits an dem Stauchbolzen 09 an, so dass eine Vergrößerung der Abmessung nur in radialer Richtung nach außen stattfinden kann (1 bis 3). Die Hülsen 12 aus dem unelastischen Material weisen immer eine gleiche Länge in axialer Richtung A auf.
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Abmessungen der Hülsen 12; 13, der Bohrung des Kanals 08 und des Stauchbolzens 09 sind so aufeinander und auf das Material der Hülsen 13 abgestimmt, dass eine äußere Mantelfläche der Hülsen 13 zumindest gegen den im Druckbetrieb nachlaufenden Einhängeschenkel 03 gepresst wird und diesen wiederum gegen den im Druckbetrieb vorlaufenden Einhängeschenkel 04 presst, der wiederum an der Wand des Kanals 08 anliegt. Auf diese Weise werden beide Einhängeschenkel 03; 04 zwischen der Wand des Kanals 08 und den Hülsen 13 eingeklemmt und festgehalten. Es ist auch möglich, den vorlaufenden Einhängeschenkel 04 anderweitig zu befestigen und über die Hülsen 13 lediglich den nachlaufenden Einhängeschenkel 03 gegen die Wand des Kanals 08 zu pressen. Es ist auch möglich, dass der vorlaufende und der nachlaufende Einhängeschenkel 04; 03 so ausgebildet sind, dass über die Hülsen 13 der nachlaufende Einhängeschenkel 03 teilweise gegen die Wand des Kanals 08 gepresst wird und gleichzeitig teilweise gegen den vorlaufenden Einhängeschenkel 04 gepresst wird. Bevorzugt wird mehr als die Hälfte der Mantelfläche der Hülsen 13 gegen eine Wand des Kanals 08 und/oder gegen den Einhängeschenkel 03 gepresst. Auf diese Weise stützt sich die Hülse 13, die auf einer Seite den Einhängeschenkel 03 gegen die Wand des Kanals 08 oder gegen den anderen Einhängeschenkel 04 presst, nicht nur gegen den Stauchbolzen 09 sondern auch gegen eine entsprechende Wand des Kanals 08 ab.
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Zum Lösen des Aufzugs 01 wird der Stauchbolzen 09 wieder in entgegen gesetzter Richtung verschoben, wodurch die Hülsen 13 ihre ursprüngliche Form wieder annehmen und die Einhängeschenkel 03; 04 des Aufzugs 01 freigeben. Die Hülsen 13 sind also reversibel verformbar.
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Die Körper 12; 13 müssen nicht zwangsläufig und nicht alle als Hülsen 12; 13 ausgebildet sein, es ist ebenso denkbar, beispielsweise eine Reihe von Vollzylindern anzuordnen und statt des Stauchbolzens 09 eine andere Vorrichtung anzuordnen, die eine Stauchung und/oder Verformung der Körper 13 bewirkt. In jedem Fall wird aber zumindest ein Körper 13, der aus einem elastischen Material und bevorzugt aus einem Elastomer besteht, in einem ersten Betriebszustand, der einer Freigabeposition entspricht, eine andere Form aufweisen, als in einem zweiten Betriebszustand, der einer Fixierungsposition entspricht. In der Fixierungsposition ist eine Kraft, mit der zumindest ein elastischer Körper 13 gegen zumindest einen Einhängeschenkel 03; 04 gepresst wird der bevorzugt ein im Druckbetrieb nachlaufender Einhängeschenkel 03 ist, größer als in der Freigabeposition. In der Freigabeposition wirkt bevorzugt keine entsprechende Kraft.
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In dem ersten Betriebszustand weist der zumindest eine Körper 13 eine bestimmte Länge in axialer Richtung A auf und der zumindest eine Körper 13 ist in dem zweiten Betriebszustand in der axialen Richtung A kürzer als in dem ersten Betriebszustand In einer Ausführungsform weist zumindest ein elastischer Körper 13 in der Fixierungsposition keinen Abstand zu dem Einhängeschenkel 03; 04 auf, während dieser Körper 13 in der Freigabeposition bevorzugt einen Abstand zu dem Einhängeschenkel 03; 04 aufweist.
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Der vorlaufende und der nachlaufende Einhängeschenkel 04; 03 des Aufzugs 01 müssen dabei nicht im gleichen Kanal 08 angeordnet sein, sondern können, beispielsweise bei mehreren Aufzügen 01 in Umfangsrichtung, in verschiedenen Kanälen 08 angeordnet sein, in denen dann bevorzugt jeweils zumindest eine der oben beschriebenen Vorrichtungen zum Einsatz kommt.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Aufzug, Gummituch, Druckplatte
- 02
- Zylinder, Übertragungszylinder, Gummituchzylinder, Formzylinder, Plattenzylinder
- 03
- Einhängeschenkel, nachlaufend (01)
- 04
- Einhängeschenkel; vorlaufend (01)
- 05
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- 06
- Trägerplatte (01)
- 07
- Beschichtung, Gummituchbeschichtung, Druckformbeschichtung (01)
- 08
- Kanal (02)
- 09
- Stauchbolzen
- 10
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- 11
- Verdickung (09)
- 12
- Körper, Hülse
- 13
- Körper, Hülse
- 13a
- Körper, Hülse
- A
- Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DD 253977 A1 [0003]
- DE 2620427 A1 [0004]