DE102415C

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Publication number: DE102415C
Application number: DENDAT102415D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 49: Metallbearbeitung, mechanische.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. April i8g8 ab.

Bei dem bisher üblichen Schärfen von H-förmigen Stollen für Hufeisen wurde nur ein Frä'ser angewendet und die Stollen konnten daher zunächst auch nur von der einen Seite' zum Zwecke des Schärfens ausgefräst werden. Darauf war man gezwungen, den Schraubstock oder Support mit dem Stollen zurückzuziehen, letzteren herauszunehmen und so umzuspannen, dafs nunmehr die andere Seite mit dem Fräser in Berührung gebracht und geschärft werden konnte.

Sollen grofse Mengen von Hufeisenstollen der gekennzeichneten Form auf die beschriebene, Weise geschärft werden, so erfordern die verschiedenen Manipulationen natürlich einen aufserordentlich. grofsen Aufwand an" Zeit und demgemäfs auch an Kosten, und um diesen Uebelstand zu vermeiden, werden nach der vorliegenden Erfindung beide Seiten eines Stollens, ohne dafs sich ein Umspannen desselben nöthig macht, gleichzeitig mittelst zweier Fräser geschärft.

Wie aus der beiliegenden Zeichnung ersichtlich wird, sind die Fräser α α in Fig. ι und 2 zu diesem Zwecke auf zwei parallelen Wellen angeordnet und werden in entgegengesetzter Richtung in Umdrehung versetzt. Ein stumpfer Stollen b (vergl. Fig. 3) wird dann in einen Schraubstock oder Support eingespannt und hierauf in Richtung des Pfeiles^- (Fig. 1) zwischen die beiden Fräser eingedrückt. Dabei erfolgt das Schärfen des mittleren Stollensteges b¹ gleichzeitig auf beiden Seiten durch die Peripherie der Fräser aa, während der Support mit dem Stollen um den Punkt c (Fig. 3) nach links und rechts gedreht werden kann, um die zu beiden Seiten über und unter dem Mittelsteg b¹ liegenden Flantschen b'² an ihren Innenflächen ebenfalls gleichzeitig konisch zu fräsen.

Bringt man durch Drehen des Supports die Innenflächen der einen Seite des Stollens b in die durch die punktirte Linie c¹ in Fig. 3 angedeutete Lage nach rechts, so werden die beiden oberhalb und unterhalb des Mittelsteges b¹ auf der entgegengesetzten Seite liegenden Stege b² an ihren Innenflächen von den entsprechenden Stirnseiten der beiden Fräser a a gleichzeitig konisch angeschärft. Wird hierauf durch Drehen des Supports der Stollen in die punktirt angedeutete Lage c² (Fig. 3) nach links gebracht, so erfolgt das konische Anschärfen der Innenflächen der gegenüberliegenden Stege b"² gleichzeitig in derselben Weise durch die anderen Stirnseiten der beiden Fräser.

Ein fertig geschärfter H-Stollen ist in Fig. 4 der Zeichnung dargestellt.

Aus Vorstehendem ergiebt sich, dafs mit dem beschriebenen Verfahren eine ganz wesentliche Zeitersparnifs erzielt wird, weil jeder Stollen nur einmal eingespannt zu werden braucht und die Innenflächen jeder Seite desselben gleichzeitig und infolge der erwähnten horizontalen Drehbarkeit des Supports sowie der beschriebenen Anordnung zweier Fräser in einer Manipulation konisch angeschärft werden können.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zum gleichzeitigen Schärfen von H - förmigen Hufeisenstollen auf beiden Seiten,

dadurch gekennzeichnet, dafs man den in einen Support eingespannten Stollen zwischen zwei in entgegengesetzter Richtung rotirende Stirnfräser einprefst, um zunächst den mittleren Steg des Stollens auf beiden Seiten konisch zu fräsen und dann nach entsprechender seitlicher Verdrehung des Supports je zwei Innenflächen nach einander ohne Umspannen des Stollens der Einwirkung durch die Stirnseiten der Fräser unterzieht.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.