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Die Erfindung betrifft einen Dammaufbau
für Flüssigkeiten
und Schüttgüter mit
zwei Reihen von schräg
gegeneinander gestellten Druckpaletten und Stützpaletten und einer Dichtungsfolie
auf der Druckseite der Druckpalette.
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Derartige Dammaufbauten werden beispielsweise
benötigt,
um eine Erhöhung
der Deichkrone eines bestehenden Deichs zu erreichen. Sie können aber
auch dazu dienen, auf Straßen
oder sonstigen Flächen
einen provisorischen Deich zu errichten. Hierzu ist es bekannt,
in zwei Reihen angeordnete Paletten schräg gegeneinander zu stellen,
so dass ein im Querschitt dreieckförmiger Aufbau entsteht, an dessen
Druckseite zur Abdichtung eine Dichtungsfolie angebracht wird. Üblicherweise
wird die Dichtungsfolie an ihrem unteren Rand durch Sandsackauflagen
festgelegt, Neben dem Einsatz bei Hochwasser können derartige Dammaufbuten
auch eingesetzt werden, um auf einer ebenen Fläche ein Aufnahmebecken für Wasser
oder andere Flüssigkeiten oder
auch Schüttgüter zu errichten.
Wichtig ist, dass solche Dammufbauten schnell und mit geringem Arbeitsaufwand
errichtet werden können
und auch leicht wieder abzubauan sind. Hierbei sollen in wesentlichem
Umfang Materialien verwendet werden, die vor Ort leicht verfügbar sind.
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Paletten, die für diese Zwecke brauehbar sind,
stehen in Form der genormten, handelsüblichen Euro-Nagelpaletten
in großem
Umfang überall
dort zur Verfügung,
wo Güter
auf Paletten transportiert und gelagert werden. Es hat sich aber
gezeigt, dass durch das einfache Gegeneinanderstellen von, Paletten
keine ausreichende Stabilität
des so hergestellten Dammaufbaus erzielt werden kann. Sowohl bei Endlastung
als auch bei einer erhöhten
Belastung besteht die Gefahr, dass der Dammaufbau in sich zusammenfällt und
damit seine Funktionsfähigkeit
verliert. Die Gefahr solcher Instabilitäten des Dammaufbaus ist besonders
groß,
nn der Untergrund dem Dammaufbau und insbesondere den Paletten keinen ausreichend
sicheren Halt gibt. Ein wesentlicher Nachuteil der bisher bekannten
Dammaufbauten aus Paletten bestand darin, dass diese statisch den
auftretenden Drücken
nicht standhalten konnten.
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Die Verwendung von Sandsackwällen als Dammaufbauten
für die
Erhöhung
von Deichkronen oder die Errichtung von Notdeichen ist im Ergebnis sehr
unsicher, aufwendig und mit einer Kontamination der Umgebung verbunden.
Die bekannte Verwendung von folienbespannten Palettengerüsten, insbesondere
aus Euro-Paletten, ist zwar einfacher, aber im Ergebnis unsicher,
da die zur Abtragung der auftretenden Kräfte erforderliche Abstützung in
weichen Dammkronen oder auf glatten Fläche nicht oder nur durch das
Einchlagen von Arretierungen zu erreichen sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher,
einen Dammaufbau der eingangs genannten Gattung so auszuführen, dass
bei einfacher und schneller Errichtung ein sicherer und stabiler
Zusammenhang des Dammaufbaus erreicht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Druckpaletten und die Stützpaletten jeweils durch Zug-Druck-Anker miteinander verbunden
sind.
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Durch die Verbindung durch sich quer
zur Dammlängsrichtung
erstreckende Zug-Druck-Anker wird ein in sich stabiler, im Querschnitt
dreieckförmiger
Dammaufbau erzielt, der auch bei Entlastungen oder erhöhten Belastungen
seine grundsätzliche Struktur
nicht verliert und insbesondere nicht in sich zusammenfällt, wenn
die Druckpaletten oder die Stützpaletten
keinen auereichenden Halt auf dem jeweiligen Untergrund finden.
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Man erreicht somit einen statisch
sicheren Verbund der auf der Druckseite stehenden Paletten (in diesem
Zusammenhang als "Druckpaletten" bezeichnet) und
der auf der Stützseite
stehenden Paletten (in diesem Zusammenhang als "Stützpaletten") bezeichnet, und
zwar auch auf glattem Untergrund, wie Betonflächen, Asphaltstraßen, Gehwegen,
Plasterungen usw. Vorzugsweise sind die Stützpaletten gegenüber den
Druckpaletten versetzt angeordnet, so dass jeweils eine Stützpalette
die Stoßfuge
zwischen den beiden gegenüber
liegenden ruckpaletten überbrückt und
umgekehrt. Dadurch entsteht ein zusammenhängender Verbund.
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Gemäß einer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens
ist vorgesehen, dass die Druckpaletten und die Stützpaletten
mit ihren unteren Rändern
in jeweils über
mehrere Paletten durchlaufenden druckseitigen und stützseitigen
Rinnenprofilen formschlüssig
aufgenommen sind und dass die druckseitigen und stützseitigen
Rinnenprofile durch die Zug-Druck-Anker bildende Verbindungsleisten
miteinander verbunden sind. Die Stöße der Rinnenprofile werden
durch die eingestellten Paletten überbrückt und ergeben auch hier einen
Verbund. Die Rinnenprofile entsprechen in ihren die Palettenränder aufnehmenden
Bereichen diesen Palettenrändern.
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Die Rinnenprofile geben den unteren
Rädern der
Paletten einen sicherem Halt und stellen zugleich eine Verbindung
zwischen nebeneinander stehenden Paletten her. Außerdem dienen
die Rinnenprofile zur Aufnahme der Kräfte aus den Verbindungsleisten, die
bei dieser Ausführung
die Zug-Druck-Anker
gemäß der Erfindung
bilden.
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Gemäß einer anderen Ausführung der
Erfindung ist vorgesehen, dass die Druckpaletten und die Stützpaletten
durch die Zug-Druck-Anker bildende Verbindungsanker miteinander
verbunden sind. Diese Verbindungsanker greifen an den Paletten selbst an,
so dass hierbei die Verwendung von Rinnenprofilen nicht unbedingt
exforderlich, in vielen Fällen
aber gleichwohl zweckmäßig ist.
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Am oberen Rand der Druckpaletten
sind Stauwanderhähungspxofile
auf setzbar, die über
die Oberkante der Druckpaletten hinausragen und die Möglichkeit
zu einer weiteren Erhöhung
des zu bildenden Damms bieten.
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Die druckseitige Dichtungsfolie ist
mittels von oben aufsetzbarer Folienklammern am oberen Rand der
Druckpaletten oder – sofern
vorhanden des Stauwanderhöhungsprofils
festlegbar. Damit wird nicht nur eine Festlegung der Dichtungsfolie,
sondern auch eine Verbindung benachbarter Druckpaletten bzw. benachbarter
Stauwanderhöhungeprofile erreicht.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung wird unter
Verwendung von wenigen und einfachen zusätzlichen Bauteilen, nämlich Verbindungleisten
oder Verbindungsankern und ggf. Rinnemprofilen, eine vollständige Eigenstabilität des Dammaufbaus
erzielt, der somit auch auf weichem oder elastischem Untergrund
fest steht. Alle Teile des Dammaufbaus können leicht transportiert und
schnell aufgerichtet werden, ergeben einen stabilen Aufbau und sind
wieder verwendbar. Es ergibt sich ein exakt ausgebildeter Dammaufbau,
der beim Abtragen kaum Kontaminierungen hinterlässt. Diese Dammaufbauten können sowohl
als präventive
Sicherheitsmaßnahme
als auch als Deicherhöhung
eingesetzt werden.
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Ein Falschaufbau ist nicht möglich. Eine
sichere Statik des Dammaufbaus ist durchgehend gewährleistet,
wobei durch die Palettenanordnung eine Eigenstabilisierung erzielt
wird. Die Grundbauelemente, nämlich
Euro-Paletten, Folien und Sandsäcke
zu deren Festlegung sind weltweit in ausreichender Menge vorhanden.
In Notfallsituationen kann auf die in der Industrie und beim Handel
verfügbaren
Palettenbestände
zurückgegriffen
werden. Der Dammaufbau ist weltweit einsetzbar und ohne zusätzliche Werkzeuge
schnell montierbar und demontierbar. Alle Teile sind wiederwerwendbar
und haben, auch unter extremen Umgebungseinflüssen eine lange Standzeit,
Das Gewicht aller Teile, die für
den erfindungsgemäßen Dammaufbau
benötigt
werden, beträgt
etwa 35 kg pro laufendem Meter; daher ist der Transport der Teile
zum Einsatzort im Vergleich zu Sandsackdämmen ganz wesentlich erleichtert.
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Die Erfindung wird nachfolgend an
Ausführungsbeispielen
näher erläutert, die
in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
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1 einen
Dammaufbau im Querschnitt,
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2 einen
abgewandelten Dammaufbau im Querschnitt, Fig, 3 einen weiteren abgewandelten Dammaufbau
im Querschnitt,
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4 eine
Ansicht in Richtung des Pfeiles IV in 3,
wobei die Dichtungsfolie weggelassen wurde und
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5-14 einzelne Bauteile der
dargestellten Dammaufbauten.
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Der in 1.
in einem senkrechten Querschnitt dargestellte Dammaufbau weist zwei
Reihen von schräg
gegeneinander gestellten Druckpaletten 1 und Stützpaletten 2 auf,
bei denen es sich vorzugsweise um Holz-Nagelpaletten in den genormten
Abmessungen von Euro-Paletten, handelt. Auf der Druckseite (rechts
in 1), auf dar das zurückzuhaltende Wasser,
eine andere Flüssigkeit
oder ein fließfähiges Schüttgut ansteht,
liegt an der Außenseite
der Druckpalette l eine Dichtungsfolie 3, die über den
oberen Rand der in einer Reihe angeordneten Druckpalette gelegt
und mittels in Abständen
angeordneten, von oben aufsetzbaren Folienklammern 4 am
oberen Rand der Druckpaletten 3 festgelegt ist. Der untere
Rand der Dichtungsfolie 3 wird durch eine Reihe von Sandsäcken 5 gesichert
und am Boden 6, beispielsweise einer Deichkrone, festgelegt.
Die Stützpaletten 2 greifen
unter den oberen Rand der Druckpaletten 1.
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Die beiden Reihen von Druckpaletten 1 und Stützpaletten 2 sind
in ihrem unteren Bereich durch Zug-Druck-Anker miteinander verbunden.
Bei dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel
stehen die Druckpaletten 1 mit ihren unteren Rändern in
jeweils über
mehrere Palettendurchlaufenden druckseitigen Rinnenprofilen 7 (9) , die aus Kunststoff
stranggepresst sind. In ähnlicher
weise stehen die unteren Ränder
der Stützpaletten 2 in
stützseitigen
Rinnenprofilen 8 (10),
die ebenfalls aus Kunststoff stranggepresst sind. An beiden Rinnenprofilen 7 und 8 ist
jeweils eine nach oben offene Rinne 9 bzw. 10 ausgebildet,
in die die Palettenränder
passend in der jeweils erforderlichen Schrägstellung eingestellt und somit
formschlüssig
aufgenommen sind. Eine in die Rinne 10 oder 9 vorsprinnde
scharfe Rippe 10a (nur in 10 dargestellt)
krallt sich in das Stirnholz der dort aufgestellten Palette und
gibt ihr zusätzlichen Halt.
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Die Rinnenprofile 7 und 8 sind
durch die Zug-Druck-Anker bildende Verbindungsleisten 11 miteinander
verbunden. Die Verbindungsleisten 11 greifen in Ausnehmungen 12, 13 von
bodenparallelen Flanschstreifen 14 bzw. 15 der
Rinnenprofile 7 bzw. 8 und werden dort formschlüssig eingehakt.
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Jeweils an der Außenseite des Dammaufbaus weisen
die beiden Rinnenprofile 7, 8 einen ebenfalls bodenparallelen Flanschstreifen 15 bzw.
17 auf. Durch die Flanschstreifen 14, 15, 16 und
17 wird eine verbreiterte Aufstellfläche der Rinnenprofile 7 und 8 geschaffen,
so dass diese auch in weichen Baden nicht einsinken. Jeweils ein
Vorsprung 18 bzw. 19 an der Unterseite des Rinnenprofils 7 bzw. 8 bildet einen
Verankerungsvorsprung, der den Dammaufbau in seiner Stellung Sichert.
Der auf den Dammaufbau im Belastungsfall ausgeübte Druck hält den Dammaufbau zusätzlich am
Baden fest.
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Der in 2 gezeigte
Dammaufbau unterscheidet sich von dein vorher beschriebenen Dammaufbau
im wesentlichen dadurch, das der die druckseitigen Paletten 1 und
die stützseitigen
Paletten 2 verbindende Zug-Druck-Anker durch einen vorzugsweise
aus Metall bestehenden Verbindungsanker 20 (Fig. 5, 6)
gebildet wird, der die Druckpaletten 1 und Stützpaletten
2 miteinander formschlüssig
verbindet. Der vorzugsweise durch Abkanten aus einem Stahlblechstreifen
hergestellte Verbindungsanker 20, der in 5 in einer Seitenansicht und in 6 in einer Draufsicht gezeigt
ist, weist an beiden Enden jeweils ein nach unten offenes Klaammerendstück 21 bzw. 22 auf,
das auf ein unteres Längsbrett
der Druckpalette 1 bzw. der Stützpalette 2 aufsteckbar
ist. Oberhalb des Klammerendstücks 21 bzw. 22 ist
ein sich am nächst
oberen Längsbrett
der Druckpalette 1 bzw. Stützpalette 2 abstützender
Anschlag 23 bzw. 24 vorgesehen, der nach dem Einhängen der
Klammerendstücke
21 und 22 ein unbeabsichtigtes Ausheben des Verbindungsankers 20
ausschließt.
Ein von dem einen Klammerendstück 22 schräg abstehender
Stützsporn 25 dient
zur weiteren Abstützung
innerhalb der Stützpalette 2.
In aufgerichteten Zustand des Dammaufbaus kann der Verbindungsanker 20 nicht
entfernt werden.
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Um eine sichere Festlegung des in
sich statisch stabilen Damnaufbaus gemäß 2 am Hadere 6 zu erreichen,
der beispielsweise eine glatte Straßenoberfläche od. dgl. sein kann, sind
in den Boden 6 einschlagbare Häringe 26 (7 und 8) vorgesehen. Auf die unteren Ränder der
Paletten 1 und 2 aufnehmende Rinnenprofile 7 und 8 wurde
bei der Ausführung
gemäß 2 verzichtet.
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Mittels Kabelbindern 27 können in
der in den l und 2 dargestellten Weise vorläufige Verbindungen
der oberen Ränder
der Paletten 1 und 2 hergestellt werden, wodurch die Errichtung
des weiteren Aufbau erleichtert wird.
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Um eine weitere Erhöhung des
Dammaufbaus zu erreichen, sind beim Ausführungsbeispiel nach 2 am oberen Rand der Druckpaletten
1 Stauwanderhöhungsprofile 28 (12 aufgesetzt, die ebenfalls
vorzugsweise aus stranggepresstem Kunststoff bestehen und über die
Oberkante der Druckpaletten 1 hinausragen. Ein Fußstück 29 des Stauwanderhöhungsprofils 28 umgreift
zwei Längsbretter
der Druckpaletten 1 und stützt sich mit einem Mittelteil
30 an deren Oberkante ab. Der auf den Dammaufbau im Belastungsfall
ausgeübte
Druck hält die
Stauwanderhöhungsprofile 28 zusätzlich fest.
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Die Dichtungsfolie 3 ist über den
oberen Rand des Stauwanderhöhungsprofils 28 gelegt
und dort mittels einer von oben aufgesetzten Folienklammer 31 (14} festgelegt und gesichert,
die zugleich eine Verbindung benachbarter Stauwanderhöhungsprofile 28 bildet.
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Das in 3 dargestellte
Ausführungsbeispiel
eines Dammaufbaus unterscheidet sieh von dem Ausführungsbeispiel
nach 2 nur dadurch, dass
zusätzlich
zu den Verbindungsankern 20 im Fußbereich der Paletten 1 und 2 auch
eine Verbindung über
Rinnenprofile 7, 8 und diese verbindende Verbindungsleisten 11 vorgesehen
ist, wie bei l beschrieben.