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Die
im Innenbereich beliebteste Schlafgelegenheit – das aus Unterlage und Decke
bestehende Bett – erfreut
sich bei Übernachtungen
im Außenbereich
bzw. in Zelten, insbesondere bei Trekkingtouren und Expeditionen
in kühlen
Regionen – nur
geringer Beliebtheit. Ein wichtiger Grund hierfür ist, dass, insbesondere bei
zur Gewichtsreduktion schmal geschnittenen Decken und Unterlagen,
seitlich und am Fußende
durch Luftaustausch leicht Körperwärme zwischen
Decke und Unterlage entweichen kann.
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Es
ist bekannt, aus diesem Grund Schlafsäcke zu benutzen, die sich rundum
verschließen
lassen und dann nur zum Kopfende hin, in einer verbreiteten Ausführung auch
nur an einer Gesichtsöffnung offen
bleiben. Es ist weiterhin bekannt, zusätzlich eine matratzenartige
Unterlage, z.B. Isomatte, selbstaufblasende Isomatte oder Luftmatratze
zu verwenden, da das zwischen Körper
und Untergrund zusammengedrückte
und somit weitgehend entlüftete
Schlafsackmaterial deutlich schlechter isoliert als das unkomprimierte über dem
Schlafenden. Hierbei werden eine Reihe von Nachteilen in Kauf genommen:
- – Es
ist schwer, sich aus einem geschlossenen Schlafsack zu befreien,
was insbesondere in Gefahren- oder Angstsituationen als Problem
empfunden wird.
- – Nur
der nicht zusammengedrückte
Teil des Schlafsackumfangs – größenordnungsmäßig etwa
2/3 – bietet
eine seiner aufwendigen Herstellung und seinem vom Reisenden mitzuführenden Gewicht
angemessene Isolationsleistung. Eine dünnere Ausführung des Rückenteils ist jedoch nicht
sinnvoll, da je nach Schlafposition jede Seite des Schlafsackes
oben zu liegen kommen kann.
- – Der
Schlafende kann von der Unterlage rutschen.
- – Beim
Wechseln der Schlafposition dreht sich der Schlafsack oft weder
voll – wie
beabsichtigt – noch
gar nicht, sondern teilweise mit. Kommt es zu einer leichten spiralartigen
Verdrehung zwischen Kopf- und Fußende, so wird Luft aus dem Material
gedrückt
und die Isolierleistung sinkt.
- – Ein
Defekt des Reißverschlusses
kann plötzlich auftreten
und ebenfalls die Isolierleistung herabsetzen.
- – Das
gewohnte Schlafgefühl
eines Bettes wird häufig
vermisst.
- Es ist bisher lediglich bekannt, einzelne dieser Nachteile durch
kleine Änderungen
des Schlafsackkonzeptes zu beseitigen oder zu mildern. Dabei bleiben
andere Nachteile ungelöst
oder werden noch verstärkt.
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Zum
diesem Stand der Technik gehören:
- – Vom
Kopfende zu besteigende Schlafsäcke ohne
oder mit verkürztem
Reißverschluss
zur Verbesserung des Verhältnisses
zwischen Gewicht und Isolationsleistung sowie zur Vermeidung von Reißverschlussdefekten.
Das Problem des Komfort- und Sicherheitsgefühls wird hierdurch jedoch verschärft, die übrigen genannten
Nachteile nicht gelöst.
- – Schlafsäcke mit
dünnerer
oder fehlender Füllung
im Rücken,
die sich jedoch nicht durchgesetzt haben, da je nach Schlafposition
auch die Rückenseite
oben zu liegen kommen kann (Härtel 1989).
Die übrigen
genannten Nachteile werden nicht gelöst.
- – Schlafsäcke in Mumienform,
um durch Verkleinerung des vom Schlafenden warm zu haltenden Innenvolumens
das Verhältnis
zwischen Gewicht und Isolationsleistung zu verbessern. Das Problem
möglicher
spiralartiger Verdrehung und geringeren Komfortgefühls wird
jedoch hierdurch verschärft,
die übrigen
genannten Nachteile nicht gelöst.
Einen Kompromiss stellen Schlafsäcke
in Ovalform dar.
- – Schlafsäcke, bei
denen es möglich
ist, Füllelemente,
darunter auch eine Unterlage, in Aufnahmefächer im Bauch- oder Rückenteil
einzuschieben ( DE 88
15 745 U1 , DE
195 22 322 A1 ). Hierdurch kann bei gleichzeitigem Verzicht
auf andere Füllmaterialien
im betreffenden Fach der Nachteil des unnötigen, da zusammengedrückten Füllmaterials
im Rücken
behoben werden. Bei ausreichend steifer Ausführung der eingeschobenen Unterlage
ist auch eine Behebung der Nachteile denkbar, dass der Schlafende
von der Unterlage rutschen kann, und dass der Schlafsack sich teilweise
mitdreht. Hierzu wäre
allerdings eine leicht vergrößerte Ausführung nötig, die
den Schlafsack für
die übrigen
Verwendungsmöglichkeiten
laut der genannten Schriften weniger geeignet machen würde. Die übrigen genannten
Nachteile werden nicht behoben. Eine wirtschaftliche Umsetzung der
genannten Schriften ist dem Anmelder nicht bekannt.
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Der
im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
alle genannten Nachteile gemeinsam durch eine Abkehr vom herkömmlichen
Schlafsack ursächlich
zu beseitigen oder zu mildern und dabei den Isolationsvorteil des Schlafsackprinzips
gegenüber
dem herkömmlichen Bett
weitestgehend zu erhalten.
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Diese
Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 geschilderten Merkmale – Reduktion
des Schlafsackes auf eine Decke und deren Verbindung mit der Unterlage
mittels Klettverschluss – gelöst.
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Die
Schlafgelegenheit kommt ohne Reißverschluss aus und lässt sich
bei passend gewählter Haftstärke des
Klettverschlusses mit wenig Kraftaufwand mit derselben Bewegung öffnen, mit
der man eine Bettdecke zurückschlägt. Bringt
man sich abends in Schlafposition, so schließt sie sich weitgehend selbsttätig.
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Die
Schlafgelegenheit ist gegenüber
einer Kombination aus Schlafsack und Unterlage günstiger herzustellen und leichter
zu transportieren, da auf einen Teil des Schlafsackumfangs verzichtet
wird. Durch die Wahl zwischen verschieden dicken Decken, die alle
zur selben Unterlage passen, kann sich der Reisende den zu erwartenden
Umweltbedingungen optimal und zu geringeren Kosten als durch den Besitz
verschieden dicker Schlafsäcke
anpassen.
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Die
Schlafgelegenheit bietet gegenüber
einer herkömmlichen
Kombination aus Unterlage und Decke stark verbesserte Isolation.
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In
einer vorteilhaften Ausführung
von Patentanspruch 1 sind weitere Maßnahmen zur Verbesserung des
Verhältnisses
zwischen Gewicht und Isolierleistung enthalten. So wird als Unterlage
eine selbstaufblasende Isomatte gewählt, die in Abweichung von
bisher bekannten selbstaufblasenden Isomatten mumienförmig oder
oval geschnitten ist, um Gewicht zu sparen und zugleich der Körperform
des Schlafenden gerecht zu werden. Die Decke weist die dazu passende
Form der bauchseitigen Hälfte
eines Mumien- oder Ovalschlafsacks auf, um das vom Schlafenden warmzuhaltenden
Innenvolumen zu reduzieren. Sie verfügt ringsum über gefütterte Abdeckleisten, die sich
von außen
vor die geschlossene Klettverbindung zwischen Unterlage und Decke
legen, so wie sich die Abdeckleisten bekannter Mumienschlafsäcke vor
den Reißverschluss
legen. Hierdurch wird der Wärmeaustausch
durch den Verschluss verringert. Der Klettverschluss an Unterlage und
Decke dehnt sich auch auf den Bereich oberhalb der Schultern des
Schlafenden aus, so dass bei vollständig geschlossenem Schlafsack
nur noch eine Halsöffnung
offen bleibt.
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Patentanspruch
2 schützt
den Schlafenden vor direkter Berührung
mit der Unterlage, falls diese als unangenehmen empfunden wird,
und die Unterlage vor Schweiß.
Der Schonbezug sollte daher waschmaschinenfest sein. Die Entscheidung
für den Schonbezug
erhöht
das mitzuführende
Gewicht leicht, es bleibt jedoch wegen der fehlenden oder dünnen Fütterung
unter dem eines herkömmlichen Schlafsacks.
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Patenanspruch
3 löst
das möglicherweise auftretende
Problem, dass die Neigung des Klettverschlusses, sich selbsttätig zu schließen, bei
warmem Wetter als unangenehm empfunden wird. Derartige Abdeckstreifen
können
einen beliebig langen Teil des Klettverschlusses vorübergehend
außer
Funktion setzen, so dass die Schlafgelegenheit wieder eher einem
Bett ähnelt
und mehr Wärmeaustausch
zulässt. Sie
sind nicht mit den im vorvorigen Abschnitt beschriebenen Abdeckleisten
zu verwechseln.
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Patentanspruch
4 löst
das Problem, dass eine vorteilhafte Ausführung nach Patentanspruch 1 gegenüber einem
herkömmlichen
Mumienschlafsack noch den Schutz des Kopfes vor Wärmeverlusten vermissen
lässt.
Dabei ist gleichzeitig sichergestellt, dass der Schlafende sich
beliebig oft umdrehen kann. Dieser Patentanspruch ist vor allem
auf die oben als vorteilhaft beschriebene Ausführung von Patentanspruch 1
anzuwenden.
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Patentanspruch
5 ermöglicht
die Kombination zweier Sets zu einer Paarschlafgelegenheit. Er ist wegen
der dann geraden Seiten besonders einfach auf rechteckige Ausführungen
von Patentanspruch 1 anzuwenden. Er ist jedoch auch auf die als
vorteilhaft beschriebene mumienförmige
Ausführung
von Patentanspruch 1 anwendbar, soweit die Krümmung des Unterlagenrandes
zwischen Schultern und Fußende
nur gering ist oder der Unterlagenverbindungsstreifen nach Patentanspruch
5 besonders breit ausgeführt
ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben.
Es entspricht der oben als vorteilhaft beschriebenen Ausführung von
Patentanspruch 1 sowie dazu passenden Ausführungen der Patentansprüche 2 bis
4.
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Es
zeigen
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1:
Decke (d) mit Abdeckleiste (al) und angedeuteter Lage des Klettstreifens
(kd)
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2:
Unterlage (u) mit Klettstreifen (ku)
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3:
Querschnitt durch Unterlage (u) mit Klettstreifen (kl) sowie Decke
(d) mit Klettstreifen (kd) und Abdeckleiste (al) unter Angabe der
Positionen der optionalen Zubehörteile
Schonbezug (as), und Verbindungsstreifen (v1, v2) zur Verbindung
mit einer zweiten Decke ((d)) und Unterlage ((u))
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4:
Position der Mütze
(m) in der Öffnung zwischen
Decke (d, angedeutet) und Halsaussparung des Klettverschlusses (ku)
der Unterlage (u)
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Die
Decke entspricht in Form, Kammerung, Dicke, Füll- und Bezugmaterial etwa
der bauchseiten Hälfte
eines herkömmlichen
Mumienschlafsackes. Wo bei diesem normalerweise die Bauch- mit der
Rückenhälfte fest
verbunden ist, schließt
sich ein mehrere Zentimeter breiter Klettstreifen (1 und 3,
kd) an, der ringsum verläuft
und nur im Halsbereich des Schlafenden unterbrochen ist. Außerhalb
des Klettverschlusses schließt
sich eine kurze Abdeckleiste an, die sich bei geschlossener Schlafgelegenheit
von außen
vor die Klettverschlüsse
legt und den Wärmeaustausch
durch den Klettverschluss zusätzlich
hemmt (1 und 3, al). Die Decke ist geringfügig breiter
als die Bauchhälfte
eines Mumienschlafsackes und als die Unterlage und an ihrem, etwa
auf Halshöhe
des Schlafenden liegenden, Kopfende deutlich herabgebogen. (1).
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Die
Unterlage ist eine selbstaufblasende Isomatte, die jedoch in Mumienform,
d.h. zum Fuß-
und Kopfende verjüngt,
ausgeführt
(2) und mit einem rings um Seiten und Fußende verlaufenden,
im Halsbereich des Schlafenden bis auf eine kleine Aussparung quer über die
Matte verlaufenden Klettstreifen (2 und 3,
ku) versehen ist, der das Gegenstück zum Klettstreifen der Decke
darstellt. (3).
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Als
optionales Zubehör
werden als Abdeckstreifen (3, as) Klettstreifen
mit leicht gepolsterter Rückseite
gefertigt, die dazu dienen, bei warmem Wetter Teile des Klettverschlusses
abzukleben, so dass die Decke hier nur locker aufliegt.
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Als
weiteres optionales Zubehör
wird ein dünner
Schonbezug (3, s) in Form und Größe der Unterlage
gefertigt, der auf der Unterseite mit dem Gegenstück zum Klettstreifen
der Unterlage (3, ku) und auf der Oberseite
mit dem Gegenstück
zum Klettstreifen der Decke (3, kd) versehen
ist. Er kann auf die Unterlage aufgebracht werden und diese vom
Schlafenden trennen.
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Als
weiteres optionales Zubehör
wird eine nur das Gesicht freilassende Mütze (4, m) gefertigt,
die den Kopf vor Wärmeverlusten
schützt.
Das Ende ihrer Halsöffnung
ist durch leichtes Füllmaterial verbreitert,
so dass sie – vor
dem Schließen
der Decke angezogen – die
Halsöffnung
zwischen Decke und Unterlage locker von innen verschließt und dennoch
die Drehung des Kopfes – und
damit des Schlafenden – ermöglicht.
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Als
weiteres optionales Zubehör
werden zwei Klettstreifen zur Kombination zweier Unterlagen und
Decken zu einer Paarschlafgelegenheit gefertigt. Der erste Klettstreifen
(3, v1) ist beidseitig haftend und das Gegenstück zum Klettstreifen
der Decke (3, kd), mit ihm werden die einander
zugewandten Ränder
der Decken zweier nebeneinandergelegten Schlafgelegenheiten verbunden,
anstatt sie auf der Unterlage zu befestigen. Der zweite Klettstreifen
(3, v2) ist nur auf der Unterseite haftend, auf der
Oberseite leicht gepolstert und mehr als doppelt so breit wie die übrigen,
mit ihm werden die nebeneinanderliegenden Unterlagen verbunden.
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Literatur:
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