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Die Erfindung betrifft ein Textilgebilde gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In Stadien, insbesondere Eisstadien oder Fußballstadien im Winter und in den Übergangszeiten, ist es oftmals erforderlich, dass man sich entsprechend gegen Kälte wappnet. In der Regel erfolgt das durch geeignete Bekleidung, die aber nicht unbedingt ausreichend sein muss. Deswegen behilft man sich oft mit einer Decke, die für eine zusätzliche Wärmeisolierung verwendet wird. Die Decke ist insbesondere bei sehr niedrigen Temperaturen oftmals nicht ausreichend, weil nach dem Auflegen der Decke Spalte zur Sitzfläche oder zum Boden verbleiben, durch die kalte Luft ins Innere gelangen kann.
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Hierzu sind zum Zwecke der Verbesserung bereits sackartige Gebilde bekannt, sogenannte Schlupfsäcke, die jedoch häufig sehr umständlich zu handhaben sind und es häufig sehr schwierig ist, in den Sack vor Ort entsprechend einzusteigen. Aus diesen Gründen wird häufig auf derartige Schlupfsäcke verzichtet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, hier Abhilfe zu schaffen und ein universelles Textilgebilde vorzugeben, welches in vielfältiger Weise verwendbar ist, insbesondere für Stadienbesucher, Freizeitler im Campingbereich, im Garten, in der Gastronomie und dergleichen, und ein einfaches Handling bei gleichwohl guter Wärmeisolierung bzw. guten Wärmeschutz ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, wobei zweckmäßige Weiterbildungen durch die in den Unteransprüchen enthaltenen Merkmale gekennzeichnet sind.
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Nach Maßgabe der Erfindung wird ein Textilgebilde geschaffen, das derart gerüstet bzw. gerichtet ist, dass das Gebilde sowohl als Decke sowie als Schlupfhülle verwendbar ist, das heißt mehrere Funktionen in einem in sich vereinigt. Zweckmäßigerweise erfolgt dies dadurch, dass das Gebilde aus einem Unterteil, einem Fußteil und einem Oberteil gebildet ist, wobei zweckmäßigerweise das Gebilde auf einer ersten Längsseite geschlossen und auf der anderen zweiten Längsseite im Wesentlichen offen ausgebildet ist. Dabei kann das Oberteil zur Bildung einer Decke vom Unterteil weg aufgeschlagen werden. Damit ist das Gebilde als Decke in vielfältiger Weise verwendbar, als Liegedecke, als Sitzdecke und als Überwurfdecke. Zweckmäßigerweise ist das Oberteil zur Bildung zu einer von mindestens eine Person aufnehmende, im Wesentlichen sackartige Hülle auf das Unterteil abschlagbar, so dass die Decke schnell und einfach in eine Hülle gewandelt werden kann. Hierbei ist es zweckmäßig, dass das Oberteil mit dem Unterteil auf der offenen Längsseite durch einen Schnellverschluss, etwa Klettverschluss oder Einknöpfverschluss oder dergleichen, bedarfsweise verschlossen und wieder in einfacher Weise aufmachbar ist. Dadurch ist ein sehr einfacher Einstieg gewährleistet und kann das Gebilde in vielfältiger Weise genutzt werden.
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Zweckmäßigerweise ist das Oberteil aus einem langgestreckten Mittelteil und beidseitig daran ausgebildeten Seitenflügeln gebildet, so dass eine großflächige Decke beim Ausfalten erreicht wird. Zweckmäßigerweise ist der einer (ersten) Längsseite zugeordnete Seitenflügel mit dem Oberteil fest verbunden, insbesondere durch vorzugsweise eine Naht, und der andere Seitenflügel mit dem Oberteil offen und damit unverbunden.
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Für die Zurichtung ist es zweckmäßig, dass die Seitenflügel mit dem Mittelteil nahtverbunden sind.
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Zweckmäßigerweise ist das Fußteil als Fußsack ausgebildet und mit dem Oberteil und den Seitenflügeln verbunden, insbesondere nahtverbunden. Dadurch ist der Sack auf den Fußbereich begrenzt, wodurch ein einfacher Einstieg ermöglicht ist, da im Übrigen das Gebilde bzw. die Hülle vollständig aufgeklappt werden kann (Deckenfunktion). Das Fußteil ist hierbei zweckmäßigerweise seitenumlaufend geschlossen und auch bodenseitig geschlossen ausgebildet. Zweckmäßigerweise ist im Fußteil bodenseitig eine Fuß- bzw. Schuhaufstandsfläche ausgebildet, die insbesondere aus wasserdichtem Nylon gebildet ist. Größenmäßig ist die Aufstandsfläche, die zweckmäßigerweise rechteckförmig gebildet ist, auf geeignete Schuhgröße ausgelegt.
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Ferner ist es vorteilhaft, dass das Unterteil, und zwar insbesondere das Mittelteil, mit einem nach oben verlängerten Rückenflügel ausgebildet ist, der auch einen kopfseitigen Wärmeschutz bzw. Wetterschutz bietet.
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Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung in rein schematischer Weise beschrieben. Darin zeigen
- 1 eine Draufsicht auf das sack- bzw. hüllenartige textile Gebilde in weitgehend geschlossenem Zustand
- 2 die Ausführungsform nach 1 als Hülle im aufgeschlossenen Zustand
- 3 die in den 1 und 2 dargestellte Ausführungsform, bei der der aufgeschlagene rechte Teil der 2 auf das Unterteil geschlagen ist sowie
- 4 eine rucksackartige Stautasche für die Aufnahme des textilen Gebildes.
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Das textile Gebilde gemäß den 1 bis 3 ist so konzipiert, dass es sowohl als Decke, insbesondere als Liege- oder Sitzdecke oder wärmedeckende Abdeckung, wie auch als sackartige Hülle für den Kälteschutz einer Person verwendbar ist. Der Einfachheit halber wird das textile Gebilde im Folgenden als Hülle bezeichnet, eingedenk des Umstands, dass die Hülle gleichermaßen als Decke verwend- und einsetzbar ist.
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Wie am besten aus der Betrachtung der 1 und 2 hervorgeht, ist die Hülle (das heißt das textile Gebilde nach der Erfindung) aus einem Unterteil 2 und einem Oberteil 4 gebildet.
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Das Unterteil 2 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein zentrales Mittelteil 6 auf, welches nach oben bedarfsweise und vorzugsweise durch ein Rückenteil 8 verlängert sein kann. Links und rechts des Mittelteils 6, das heißt an den beiden Längsseiten, schließen sich am Mittelteil flügelartige Seitenteile nach links und rechts an, die mit dem Bezugszeichen 10 und 12 bezeichnet sind. Diese Seitenteile werden im Folgenden auch Seitenflügel genannt.
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An dem in der 2 rechten Seite angeordneten Seitenflügel 12 schließt sich das mit 4 bezeichnete Oberteil an, welches in Draufsicht deutlich aus 1 ersichtlich ist.
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Diese Seitenflügel können schneidertechnisch beliebig bestimmt und insbesondere optimiert werden, so dass sich eine möglichst große Decken- und Abdeckfläche bei ausgebreiteten bzw. aufgeschlagenen Seitenflügeln 10 und 12 ergibt. Grob gesagt sind die Seitenflügel in Draufsicht im Wesentlichen flügelförmig geformt, wie schematisch über die 2 verdeutlicht ist. Der Anschluss der Seitenflügel erfolgt zweckmäßigerweise durch entsprechende Nähte, von denen beispielsweise die Längsnähte 14 und 16 für die Anbindung der seitlichen Flügel aus 2 ersichtlich sind. Die Längsnähte 14 und 16 sind unten durch eine quer verlaufende Naht verbunden. Aus 2 ist auch eine Längsnaht 18 ersichtlich, über die das Oberteil 4 mit dem Seitenflügel 2 verbunden ist, der infolge eines stets immanenten zeichnerisch aber nicht klar ersichtlichen Faltenwurfs etwas schmäler als der linke Seitenflügel erscheint, im Prinzip vorzugsweise jedoch gleichflächig bzw. gleich groß mit dem anderen Seitenflügel ist.
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Bodenseitig ist die Hülle durch ein sackartiges Fußteil geschlossen, welches nach oben hin offen und mit dem Bezugszeichen 20 bezeichnet ist. Das heißt, das textile Gebilde ist unten geschlossen, indem die Seitenflügel und das Oberteil zusammengeführt werden zu einem unteren sackartigen Gebilde, nämlich den über die Seiten insgesamt geschlossenen Fußteil in Art eines Aufnahmesackes, in den die Füße der zu wärmenden Person untergebracht werden können. Die Nahtführung zur Bildung des Fußteils ist schematisch in 2 angedeutet und die Randseite des Oberteils 4 wird von der rechten Seite nach links geführt und läuft dort in eine Naht zusammen mit der linken Randseite des Flügels 10. Die Fußnaht, die den Fußteil quasi in vertikaler Richtung bildet, ist hierbei mit dem Bezugszeichen 22 bezeichnet.
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Aus der 2 ist deutlich ersichtlich, dass hierdurch das textile Gebilde weitgehend geöffnet werden kann und damit ein sehr einfacher Einstieg in die nachträglich zu schließende Hülle möglich ist, die als solche recht deutlich aus 1 erkennbar ist.
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Vorteilhafterweise ist im Fußteil eine Standfläche 24 vorgesehen, insbesondere eingenäht, die aus einem wasser- und/oder feuchtedichtem Material gebildet ist, insbesondere Kunststoffmaterial, vorzugsweise Nylon. In 2 ist die Standfläche 24 durch strichlierte Linien angedeutet.
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Aus 2 ist gut ersichtlich, dass infolge der Fußnaht 22 ein leichter Einstieg möglich ist. Nach dem Einstieg kann die Hülle geschlossen werden, was in einfacher Weise dadurch erfolgen kann, dass zuerst der Seitenflügel 10 nach innen und danach das Oberteil 4 mit dem Seitenflügel 12 darübergeklappt wird, so dass die am besten aus 1 ersichtliche Hülle entsteht. Die Hülle ist im Prinzip auf der linken Seite der 1 offen, jedoch kann ein geeigneter Verschlussmechanismus, insbesondere ein Schnellverschlussmechanismus, vorgesehen sein. Hierzu ist an der oberen Ecke des Seitenflügels 10, die zur besseren Darstellung nach innen geklappt ist, ein Klettband 26, etwa ein Klettband mit Schlaufen, vorgesehen, und am Oberteil korrespondieren ein Klettband mit Widerhaken, welches mit dem Bezugszeichen 28 bezeichnet ist. Nach dem Zusammenschlagen der beiden Seitenflügel ist damit an der oberen Eckseite ein Verschluss möglich, wie in 1 dargestellt ist, der leicht verschließbar, aber auch in sehr einfacher Weise öffenbar ist. Auch eine im Wesentlichen mittige Anordnung des Verschlusses wäre möglich.
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Zweckmäßigerweise kann das textile Gebilde auch mit Dekorelementen versehen sein, hier im dargestellten Ausführungsbeispiel mit einem auf dem Oberteil, und zwar auf der Außenseite des Oberteils 4, vorgesehenen farblichen Querstreifen 30.
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Als Materialien für Unterteil, Mittelteil, Seitenflügel und Oberteil sowie Rückenteil können geeignete Materialien mit entsprechendem Wärmeschutzfaktor bzw. entsprechendem Kälteschutz gewählt werden. Vorzugsweise sind das Unterteil mit dem Mittelteil und den Seitenflügeln sowie zweckmäßigerweise auch das Oberteil und das Fußteil aus einem wärmenden Doppelstoff gebildet. Hierbei eignet sich insbesondere ein im Handel unter der Bezeichnung Lotus-Softshell erhältlicher Basisstoff. Die Innenfläche kann zweckmäßigerweise mit einem flauschigen Fleece und dergleichen versehen sein. Hierbei eignet sich insbesondere auf der Innenfläche ein unter der Bezeichnung Arctic-Fleece erhältlicher Stoff, so dass für eine gute Wärmeisolierung gesorgt ist. Das Oberteil 4 ist vorzugsweise auf seiner Außenfläche mit wasserdichtem Nylon genäht.
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Auch die Herstellung ist sehr einfach. Zweckmäßigerweise wird zur Bildung des Fußteils der linke Rand des in 3 linken Seitenflügels unten mit dem linken Rand des Oberteils vernäht, wobei durch eine etwa im Bereich von 5 bis 10 cm liegende Naht, das ist die Naht 22, dann in einfacher Weise das Fußteil gebildet wird, und zwar auch dadurch, dass das untere Ende der Naht 22 zweckmäßigerweise mit der rechteckigen Standfläche vernäht ist, so dass sich eine Aufstandsfläche und ein sackartiges Fußteil für die Füße ergibt. Aufgrund dieses Fußteils kann der Sack bzw. die Hülle weitestgehend geöffnet werden und eignet sich somit auch als Decke zum Wärmen, zum Überlegen sowie als Hülle für einen Einstieg der Person, wobei die Anwendung dann liegend oder sitzend erfolgen kann.
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Zweckmäßigerweise erfolgt eine Konfektionierung für den Verbraucher dahingehend, dass das textile Gebilde gefaltet in einem aus einem Stoffteil genähten Rucksack getragen werden kann, der zweckmäßigerweise geeignete Aufstecktaschen für die Unterbringung von anderen Gegenständen, wie etwa Sonnencreme (für den Wintergebrauch) oder Wasserflaschen im Falle des Gebildes als wärmendes Fanartikel in einem Stadion transportiert werden kann. Auch dies gehört zum Rahmen der Erfindung.
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Aus 4 ist eine rucksackartige Stautasche ersichtlich, die in einfacher Weise aus zwei Stoffteilen randseitig genäht ist und eine obere Einstecköffnung aufweist. Zweckmäßigerweise ist an der oberen Öffnung ein umlaufender Bund mit gegenüberliegenden Öffnungen vorgesehen, durch die vorzugsweise zwei Kordelstränge zum Zuzurren der Stecköffnung vorgesehen sind. In geeigneter Weise kann mindestens auf einer Außenseite der Stautasche ein weiteres Fach bzw. zweckmäßigerweise zwei bis drei Fächer aufgesteppt sein.