DE102368C - - Google Patents

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DE102368C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08HDERIVATIVES OF NATURAL MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08H99/00Subject matter not provided for in other groups of this subclass, e.g. flours, kernels
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L99/00Compositions of natural macromolecular compounds or of derivatives thereof not provided for in groups C08L89/00 - C08L97/00

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Erzeugung vulkanitähnlicher Gegenstände aus den Rückständen der Kartoffelmehlfabrikation, welches dem zum Verarbeiten dieser Rückstände für ähnliche Zwecke bisher benutzten Fliefsbach'schen Verfahren gegenüber wesentliche Vortheile zeigt und ein vollkommen homogenes Product von grofser Härte und fast metallischem Klang ergiebt. Das Product kann mit Schneidewerkzeugen bearbeitet werden und zeigt weder bei der Bearbeitung noch bei Temperaturänderungen Risse und Sprünge.
Bei dem bekannten Fliefsbach'schen Verfahren der Patente Nr. 24629, 28356 und 3656g wird die rohe Kartoffelpülpe, ohne dafs die Schalenrückstände davon getrennt werden, direct zur Herstellung von Platten und anderen Gegenständen durch Behandlung mittelst Kalt- oder Wannpressen benutzt. Dabei ergiebt sich der Uebelstand, dafs die in den Schalen enthaltenen Silikate und andere inkrustirende Substanzen einestheils die völlige Zerkleinerung des Rohmaterials erschweren, andererseits die Bearbeitung des fertigen Productes mit Werkzeugen fast unmöglich machen, so dafs die nach Fliefsbach's Verfahren hergestellten Gegenstände z. B. das Anbringen von Gewinden und Schraubenbohrungen nicht ermöglichen. Aufserdem zeigen die nach Fliefsbach's Verfahren hergestellten Gegenstände, da sie bei verhältnifsmäfsig hoher Temperatur (100 bis 1500C.) hergestellt sind, innen einen gröfseren Wassergehalt als an der Oberfläche, so dafs sie sehr leicht springen und Risse bekommen und als Ersatzmittel für Vulkanit und Hartholz sich überhaupt nicht verwenden lassen.
Diese Uebelstände werden nun nach dem vorliegenden Verfahren dadurch völlig umgangen, dafs vorerst die der Formgebung des Productes schädlichen Kartoffelschalen völlig aus der Pulpe entfernt werden und die nun gereinigte Masse einer eigenthümlichen Behandlung unterzogen wird, wobei nicht allein wie beim Fliefsbach'schen Verfahren eine theilweise Dextrinirung eintritt, sondern auch die geringe Quantität des vorhandenen Eiweifs chemisch vollkommen verändert wird, so dafs das Eiweifs im Verein mit der theilweise dextrinirten Stärke einen ganz neuen Körper ergiebt, welcher weder, wie die Fliefsbach'sche Masse, an den Walzen anklebt, noch wie jene eine faserige Structur zeigt. Es bildet sich ein vollkommen homogener Körper, der sich leicht wie ein Mineral pulvern läfst. Dieses höchst fein gemahlene Pulver, welches' aufser hygroskopisch gebundener Feuchtigkeit kein Wasser enthält, wird nun als Grundmaterial für die Herstellung der Vulkanitmasse gebraucht, während Fliefsbach die rohe Kartoffelpülpe mit all ihrem Feuchtigkeitsgehalt oder doch dem gröfsten Theil desselben beladen (wie er ausdrücklich in der Patentschrift Nr. 36569 bemerkt) zur Fabrikation benutzte. Aus dem erwähnten Pulver wird dann durch kaltes Pressen jeder beliebige Gegenstand hergestellt, so dafs man die durch heifses Pressen hervorgebrachten Spannungsunterschiede bei diesem Verfahren vollkommen vermeidet.
Die Ausführung des vorliegenden Verfahrens gestaltet sich demnach wie folgt:
Es wird zuerst der bei der Bereitung des Kartoffelmehls verbleibende Rückstand, welcher gewöhnlich etwa 80 bis 85 pCt. Wasser ent-
hält, erforderlichenfalls mit noch etwas Wasser versetzt, das selbstverständlich kalt gehalten werden mufs, und alsdann durch ein feines Haarsieb die Schalenrückstände und andere Verunreinigungen entfernt. Die erhaltene -halbflüssige bis syrupdicke Masse wird nun durch Pressen oder Ausschleudern in Centrifugen oder auf andere Weise von dem überschüssigen Wasser befreit, bis der Wassergehalt nicht mehr als 60 pCt. beträgt, und alsdann unter Zusatz von etwas Glycerin und einer Säure, wie Salzsäure, in einem Knetapparat bei einer Temperatur von 80 bis ioo° C. weiter behandelt, bis die erforderliche Consistenz erreicht ist, was in ungefähr einer Stunde geschieht. Dabei wird das in der Masse enthaltene Pflanzeneiweifs in Kleber umgewandelt, welcher mit dem ' Glycerin sich ähnlich der für Druckerwalzen benutzten Verbindnng von Leim und Glycerin zu einer später erhärtenden Masse verbindet, während das Stärkemehl dextrinirt wird und in Verbindung mit dem Glycerin und dem Kleber eine zähe, gummiartige Masse bildet, welche sich in Strangform durch eine Oeffnung pressen läfst. Dieser Strang wird in Stücke zerschnitten, welche alsdann in geschlossenen Gefäfsen 24 Stunden lang auf nur 80 bis go° erhitzt werden. Man kann auch, nachdem die Masse in dem Knetbottich tüchtig durchgeknetet ist, sie in demselben etwas zertheilen und alsdann in geschlossenen Gefäfsen, wie eben beschrieben, 24 Stunden lang erhitzen. Die hierbei erfolgte Umwandlung ist wesentlich für die Gleichmäfsigkeit des Productes. Nach Beendigung der etwa 24stündigen Einwirkung wird die nunmehr völlig umgewandelte Masse vollkommen ausgetrocknet und die entstehende harte, vollkommen homogene Masse in einem Kollergang zu einem staubfeinen Pulver zermahlen. Dieses Pulver besitzt schwach hygroskopische Eigenschaften, welche hauptsächlich der Gegenwart von Dextrose zuzuschreiben sind, es nimmt daher eine gewisse Menge Wasser.aus der Atmosphäre auf, ohne dabei feucht zu erscheinen. Dieses Pulver wird nun, nachdem es sich durch Ausbreiten an der Luft oder durch etwa nöthig gewordenes Besprengen mit etwas Wasser mit ungefähr 4 bis 5 pCt. Feuchtigkeit gesättigt hat, ohne Temperaturerhöhung einem hohen Druck ausgesetzt, wobei es in einen vollkommen homogenen Block übergeht, der einen fast metallischen Klang besitzt. Es wird also bei diesem Verfahren nicht wie bei den Versuchen von Fliefsbach zur Verwerthung von Kartoffelfückständen allein die Stärke, sondern auch der Kleber umgewandelt, derart, dafs beide eine vollkommen neue Verbindung, eingehen, welche sich durch eine grofse Festigkeit und Luftbesta'ndigkeit auszeichnet. Die hergestellte Masse wird jedoch noch nicht direct zur Anfertigung der Vulkanitimitationen benutzt, sondern erst in ein feines Pulver übergeführt, das ohne weiteres Zuthun durch blofsen Druck in Formen wieder vereinigt wird. Da aus dem Product alle Verunreinigungen und inkrustirenden Substanzen durch das Aussieben der Schalen entfernt sind, so wird hier gewissermafsen ein künstliches Holzmaterial geschaffen, indem die Zellwände durch die Kleber-Glycerin-Dextrinmischung vereinigt werden. Es lassen sich die so hergestellten Gegenstände mit Schneide - und Bohrwerkzeugen bearbeiten und die schärfsten Schraubenwindungen daran anbringen, so dafs sich das Material für alle Zwecke eignet, für welche bisher Holz, Vulkanit, Cellulose oder auch Metall angewendet wurde. Dabei.hat es den Vortheil, ein trefflicher Isolator für elektrische Leitungen zu sein. Das trockene Pulver läfst sich in jede beliebige Form pressen, so dafs die schärfsten Contouren sich damit henvorbringen lassen, was das Material zur Herstellung von Schmuckgegenständen ebenfalls verwendungsfähig macht.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Zusätze zur Kartoffelmasse im Verhältnifs von 50 g Glycerin, 10 cbm roher Salzsäure zu je 21Z2 kg Kartoffelmasse mit etwa 60 pCt. Wasser zu machen; doch ist es selbstverständlich, dafs diese Verhältnisse je nach dem Wassergehalt der Masse und den Witterungsverhältnissen variiren können.
Die erforderlichen Farbstoffe werden zu der Masse direct nach dem Absieben der Schalen zugefügt.

Claims (1)

  1. Pa tent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von harten Gegenständen aus Kartoffelpülpe, dadurch gekennzeichnet, dafs man die Pulpe mittelst Siebe von Schalen und dergl. trennt, das Product unter Zusatz verdünnter Säure und Glycerin erhitzt, darauf trocknet und pulyerisirt, die pulverisirte schwach hygroskopische Masse mit oder ohne Zusatz von etwa 4 bis 5 pCt Wasser unter etwaiger Benutzung besonderer Formen preist und die geprefste Masse schliefslich trocknet.
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