DE879150C

DE879150C - Bindemittel zur Herstellung von Kernen und Formen unter Verwendung aufgeschlossener Staerke

Info

Publication number: DE879150C
Application number: DEH459D
Authority: DE
Inventors: Carl Dr Phil Huettenes; Karl Dr-Ing E H Huettenes
Original assignee: HUETTENES K G GEB
Current assignee: HUETTENES K G GEB
Priority date: 1940-11-14
Filing date: 1940-11-14
Publication date: 1953-06-11

Description

Bindemittel zur Herstellung von Kernen und. Formen unter Verwendung aufgeschlossener Stärke Es ist bekannt, zur Herstellung von Kernen oder Formen Bindemittel zu verwenden, die aus aufgeschlossener Stärke bestehen. Die Stärke wird in bekannter Weise durch Chemikalien oder Wärme aufgeschlossen und dann das Wasser entzogen, so daß dann ein trockenes Pulver entsteht. Das so erhaltene feine Pulver wird dem feuchten kieselsäurehaltigen Sande zugesetzt, wodurch die aufgeschlossene Stärke dann einen plastischen Sand ergibt, so daß man auch den sonst nicht formbaren kieselsäurehaltigen Sand zur Herstellung von Kernen und Formen verwenden kann. Die aufgeschlossene Stärke kann auch in der Weise zur Anwendung gelangen, daß sie mit Wasser zu einem Brei verrührt und dann dem Sande beigemischt wird.
Die in bekannter Weise aufgeschlossene und wieder in Pulverform gebrachte Stärke hat eine gewisse beschränkte Duellwirkung, wobei ferner der Nachteil auftritt, daß der Sand schnell abtrocknet, wodurch der Sand rieselig wird und sein Stehvermögen verliert, so daß er wieder durch Wasserzugabe aufbereitet werden muß. Außerdem sind bei den so hergestellten Kernen und Formen die Außenflächen nicht besonders hart.
Es ist auch bekannt, dem Formsand Raps- oder Leinsamenmehl in Gemisch mit Melasse und Kampfer zuzusetzen und aus diesem Gemisch unter Zusatz von Wasser Formen und Kerne zu bilden. Der Hauptbestandteil dieses Mehls ist aber nicht Stärke, sondern Eiweiß, und weder Melasse noch Kampfer ist für die Aufschließung von Stärke geeignet.
Unter Beseitigung der vorgenannten Mängel der bekannten Verfahren werden nun außerordentlich plastische Kern- und Formmassen und sehr feste Kerne und Formen nach der Erfindung dadurch erzielt, daß dem Sand als Bindemittel ein Gemisch aus unaufgeschlossener Stärke und den zum Aufschließen notwendigen Chemikalien zugesetzt wird, die erst bei der Durchmischung mit dem feuchten Sand das Aufschließen der Stärke allmählich bewirken. Es sind dies Chemikalien, die bei Zugabe von Wasser durch doppelte Umsetzung Ätzallzalien bilden, zum Beispiel 2 NaF + Ca(OH)2 = 2 NaOH + CaF2 Na2C03 + Ca(OH)2 = 2 NaOH + CaCO3 2 Na3P04 -E- 3 Ca(OH)2 = 6 NaOH -f- 3 CaP04 K,CO3 -[- Ca(OH)2 = 2 KOH + CaCO3 Eingehende Vergleichsversuche mit den bisher bekannten öbenerwähnten Verfahren haben ergeben, daß bei Anwendung einer pulverisierten, bereits aufgeschlossenen Stärke als Bindemittel nicht eine so gute Quellwirkung wie nach dem angemeldeten Verfahren vorhanden ist. Die Quellwirkung wird anscheinend durch die Wasserentziehung und Pulverisierung herabgesetzt: Bei Herstellung von Kernen und Formen nach dem angemeldeten Verfahren ergaben sich jedenfalls eine erheblich bessere Quellwirkung und auch festere Kerne. Setzt man gemäß der Erfindung die nicht aufgeschlossene Stärke mit den Aufschließungschemikalien dem Sand zu und feuchtet diesen Sand an, so zeigte sich zunächst keine Wirkung oder nur geringe Plastizität. Plötzlich aber setzt dann die Aufschließung ein, und der Sand wird so plastisch, daß, wenn der Quarzsand lose in der Hand zusammengedrückt wird, alle Sandkörner an diesem Sandballen hängenbleiben. Die so hergestellten Kerne sind bei gleichen Zusätzen erheblich fester als bei Anwendung von aufgeschlossener gepulverter Stärke als Bindemittel.
Das Bindemittel nach der Erfindung ist viel billiger herzustellen, da die ganze Arbeit der vorherigen Aufschließung fortfällt und sie im Sande beim Mischen vor sich geht.
Ein weiterer Vorteil des Bindemittels besteht darin, daß man sogar auch mit tonhaltigem Kernsand allein arbeiten kann, während beider bisherigen Verwendung der aufgeschlossenen gepulverten Stärke die Kernfestigkeit beim Zusatz von Formsand zum Quarzsand erheblich verschlechtert wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Bindemittel zum Herstellen von Kernen und Formen unter Verwendung aufgeschlossener Stärke, gekennzeichnet durch ein Gemisch aus unaufgeschlossener Stärke und den zum Aufschließen notwendigen Chemikalien, die erst bei der Durchmischung mit dem feuchten Sand das Aufschließen der Stärke allmählich bewirken. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 166 259, 261795.