AT102439B - Verfahren zur Gewinnung eines mit Wasser abbindenden Mittels aus Anhydrit. - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung eines mit Wasser abbindenden Mittels aus Anhydrit.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Verfahren zur Gewinnung eines mit Wasser abbindenden Mittels aus Anhydrit. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung eines mit Wasser abbindenden Mittels aus Anhydrit. Man kann aus dem natürlich vorkommenden Gips durch Erhitzen den bekannten gebrannten Gips herstellen, welcher ein viel gebrauchtes abbindefähiges Mittel ist. Wenn man natürlich vorkommenden Gips hoch erhitzt, bekommt man ebenfalls ein abbindefähiges Mittel, den sogenannten Estrichgips. Das unter dem Namen Anhydrit bekannte, in der Natur in grossen Mengen vorkommende wasserfreie Kalziumsulfat konnte man bisher nicht in einfacher, technisch durchführbarer Weise in ein abbindefähiges Produkt überführen, welches, ähnlich wie der übliche Handelsgips, gelagert, versandt und dann durch blosses Anrühren mit Wasser an beliebiger Stelle benutzt werden konnte und einen guten harten Guss lieferte. Es ist schon vorgeschlagen worden, Anhydrit mit alkalischen Substanzen zu vermischen und dann dieses Gemisch zu vermahlen, um abbindende Massen zu erhalten. Dieses Produkt stellt ein mechanisches Gemenge von Anhydrit und alkalischen Substanzen dar. Da der Anhydrit unverändert vorliegt, erfolgt eine Einwirkung der Bestandteile aufeinander erst während des Ahbindens, so dass diese Massen nur langsam erhärten. Im Gegensatz hiezu gelingt es gemäss vorliegender Erfindung in einfacher Weise, den Anhydrit so zu verändern, dass ein Handelsprodukt erhalten wird, welches sich beim Abbinden in bezug EMI1.1 schleunigende Zusätze und in bezug auf die Eigenschaften des fertigen Produktes ganz ähnlich wie der übliche Gips des Handels verhält. Das Wesen der Erfindung besteht darin, Anhydrit, vorzugsweise in fein gemahlenem Zustande, mit Wasser, dem man zur Beschleunigung des Vorganges Salze, Basen, Säuren, oder. dgl. als Katalysatoren zusetzen kann, zu hydratisieren und das Reaktionsprodukt bei gewöhnlichem Druck oder im Vakkum zu erhitzen. Durch diese kombinierte Behandlung, Hydratisieren des Anhydrite, gegebenenfalls in Anwesenheit von Katalysatoren, und nachfolgendes Erwärmen des Reaktionsprodnktes, tritt eine voll- EMI1.2 können zahlreiche Salze, insbesondere Alkalisalze oder Erdalkalisalze, dann Basen, Säuren, wie Schwefelsäure oder Salzsäure, Verwendung finden. Die Stoffe können einzeln oder in Mischung zugesetzt werden. Auch kann zuerst einer der Stoffe und dann später ein anderer oder andere hinzugesetzt werden. Nach beendigter Hydratisation können die Katalysatoren mit Wasser ausgewaschen und gegebenenfalls von EMI1.3 Will man die Katalysatoren wieder gewinnen und ein besonders reines und besonders hart abbindendes Produkt erzielen, so wird nach Beendigung der Hydratisation die Masse durch Filtration von der Flüssigkeit befreit und in geeigneter Weise ausgewaschen. Das Auswaschen hat einen gewissen Vorteil für die Fabrikation insofern, als, je reiner das Endprodukt des Verfahrens ist, es umso leichter gemahlen EMI1.4 anderen Verfahren, wo der Zusatz von Salzen der erwähnten Art, insbesondere von Sulfaten, wie aus der Literatur bekannt, eine gewisse Härtewirkung auf eine aus Anhydrit durch Vermischen mit Wasser erhaltene Masse ausübt. Die Menge der Katalysatoren und die Menge des Wassers, sowie die Hydratisationsdauer richten sich ganz nach der Beschaffenheit des Auhydrits. Ebenso ist die zweckmässige Zerkleinerungsstufe ab- EMI1.5 braucht beispielsweise weniger fein gemahlen zu werden wie der reine Anhydrit des Tagebaus. Ausserdem ist es nicht nötig, bei der Hydratisierung des erstgenannten Anhydrits dem Wasser Katalysationssalze zuzusetzen, weil er solche aus dem Kalivorkommen her schon zu enthalten pflegt und im übrigen auch frei ist von gewissen hydratisationshemmenden Substanzen, die bei dem Anhydrit des Tagebaus zweckmässig durch oben genannte Katalysatoren, insbesondere aber solche mit saueren Eigenschaften, unschädlich gemacht werden. Das Hydratisationsprodukt wird nun bei gewöhnlichem Druck oder unter Anwendung des Vakuums erwärmt und dabei gleichzeitig getrocknet. Die Zeitdauer der Behandlung richtet sich nach den angewendeten Temperaturen, und innerhalb gewisser Grenzen wird die Dauer der Erwärmung mit steigender Temperatur verkürzt. Bei der praktischen Ausführung des Verfahrens wird man meistens gut daran tun, Temperaturen zwischen etwa 800 C und 1700 C zu benutzen, obwohl das Verfahren auch bei ausserhalb dieses Bereiches liegenden Temperaturen noch mehr oder weniger gut durchführbar ist. Wenn man die Temperatur von 1700 rrheblich Überschreitet, wird das Produkt weniger gut. Dagegen erhält man bei starker Temperaturerhöhung, etwa bei Rotglut, wieder ein brauchbares abbindefähiges Mittel. Nach Beendigung der Erhitzung wird das Produkt gemahlen und kann für sich allein oder mit geeigneten Zusätzen, welche beispielsweise die Abbindedauer oder die Härte beeinflussen, versehen werden. <Desc/Clms Page number 2> EMI2.1 von Kalkmilch, kann Verwendung finden. In manchen Fällen empfiehlt es sieh, zur Beschleunigung der Hydratisierung die Masse zu erwärmen. Manche Anhydritsorten, die sich schwer hydratisieren lassen. werden zweckmässig zuerst mit Wasser, dem eine geeignete Menge Salzsäure zugesetzt ist, erwärmt. Darauf wird die Flüssigkeit abgelassen, die Masse mit Wasser gewaschen, und nun die Hydratisierung EMI2.2 technischen Verfahren mit Vorteil verwenden kann. Das fertig getrocknete Erzeugnis wird, wenn es nicht von selbst genügend zerbröckelt, gemahle. n und ist dann versand-oder verwendungsbereit. Wird zu bestimmten Zwecken gewünscht, die normale EMI2.3 eine starke Erhärtung des fertigen Gegenstandes herbeizuführen. Ein besonderer Vorzug des Verfahrens ist es, dass man es in dem Sinue wiederholen kann, dass die fertige abgebundene Masse von neuem dem Verfahren unterworfen und dadurch wieder regeneriert wird. So kann man beispielsweise Formen aus dem abgebundenen Mittel nach vorliegendem Verfahren, die nicht mehr gebraucht werden und sich sonst, ähnlich wie die Gipsformen, nutzlos anhäufen, wieder mahlen und, soweit als erforderlich, von neuem mit Hilfe von Wasser mit oder ohne Katalysatoren hydratisieren und dann wieder nach der zweiten Stufe des Verfahrens trocknen. Es findet hiebei eine Dehydratisierung EMI2.4 lieh vorkommenden Gemische von Gips und Anhydrit auf ein abbindefähiges Mittel verarbeiten. Diese Gips-Anhydritmischungen wurden bisher auf die Halde gestürzt, weil sie nach den üblichen Verfahren des Gipsbrennens wegen ihres mehr oder weniger grossen Anhydritgehaltes kein brauchbares Erzeugnis liefern. PATENT-ANSPRUCHE : 1. Verfahren zur Gewinnung eines mit Wasser abbindenden Mittels aus Anhydrit, dadurch gekenn- zeichnet, dass der gemahlene Anhydrit mit Wasser, dem man zur Beschleunigung des Vorganges Salze. Basen, Säuren oder dgl. als Katalysatoren zusetzen kann, hydratisiert und das entstandene Produkt bei gewöhnlichem Druck oder im Vakuum erhitzt wird.
Claims (1)
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man verschiedene Katalysatoren EMI2.5 drit benutzt werden.4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das hydratisierte Produkt auf Temperaturen zwischen etwa 80 bis 1700 erhitzt wird. EMI2.6
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