CH96840A - Verfahren zur Gewinnung eines mit Wasser abbindenden Mittels aus Anhydrit. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines mit Wasser abbindenden Mittels aus Anhydrit.

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CH96840A
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Inventor
Rudolf Henn Aktiengesellschaft
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Rudolf Hennicke Und Kaliwerke
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B11/00Calcium sulfate cements
    • C04B11/06Calcium sulfate cements starting from anhydrite

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Description


  Verfahren zur Gewinnung eines mit -Wasser abbindenden Mittels aus     Anhydrit.       Nach der Erfindung gelingt es in ein  facher Weise, den     Anhydrit    so zu verändern,  dass ein Handelsprodukt erhalten wird, -wel  ches sieh beim     Abbinden    in bezug auf die  Behandlungsweise, die Möglichkeit der Re  gelung der     Abbindezeit    durch verzögernde  oder beschleunigende Zusätze und in bezug  auf die Eigenschaften des fertigen Produk  tes     ganz    ähnlich wie der übliche Gips des  Handels verhält.  



  Nach der Erfindung wird     Anhydrit,    vor  zugsweise in feingemahlenem Zustande, mit  Wasser, dem man zur Beschleunigung des  Vorganges gewisse Stoffe zusetzen kann, die  als Katalysatoren wirken, hydratisiert und  dann das entstandene Produkt erhitzt.     Katä-          lysatoren    sind zahlreiche Salze, insbesondere       Alkalisalze    und     Erdalkalisalze,    beispielsweise       Magnesiumsulfaf,        Kaliumsulfat,        Carnallit,     Alaun, einzeln öder in Mischung. Weitere Ka  talysatoren sind Basen; beispielsweise kann  Kalk in Form von Kalkmilch Verwendung  finden.

   Ferner können auch Säuren, wie  Schwefelsäure oder Salzsäure, verwendet  werden. Die Stoffe können einzeln oder in    Mischung zugesetzt werden. Auch können  zuerst einer der Stoffe und dann später ein  anderer oder mehrere andere hinzugesetzt  werden. Nach beendigter     Hydratation    kön  nen die Katalysatoren mit Wasser aus  gewaschen und gegebenenfalls von neuem  benutzt werden. In geeigneten Fällen kann  man die Katalysatoren auch in der Masse       belassen.     



  Wenn der     Anhydrit    mit Karbonaten ver  unreinigt ist, wie viele     Anhydritsorten    des  Tagebaues, so empfiehlt sich in der Regel  eine Behandlung mit Säuren oder sauren  Salzen.  



  In manchen Fällen empfiehlt es sich, zur  Beschleunigung der     Hydrätisierung    die Masse  zu erwärmen. Manche     Anhydritsorten,    die  sich schwer hydratisieren lassen, werden  zweckmässig zuerst mit Wasser, dem eine  geeignete Menge Salzsäure zugesetzt' ist, er  wärmt.

   Darauf wird die Flüssigkeit abge  lassen, die Masse mit Wasser gewaschen und  nun die     Hydratisierung    mittelst einer geeig  neten Salzlösung, wie     Magnesiumsulfät-          oder        Kaliumsulfatlösung,    fortgesetzt, oder es      werden die entsprechenden Salze einzeln oder  gemeinsam direkt in die saure     Aufschwem-          mung    des     Anhydrits    in fester oder gelöster  Form zugegeben.  



  Die     Hydratisierung    wird verbessert und  beschleunigt, wenn man die Masse in geeig  neter Weise bewegt. Dies geschieht 'zweck  mässig in Rührwerken oder mit Druckluft.  



  Die Menge der Katalysatoren und die  Menge des Wassers, sowie die     Hydratations-          dauer    richten sieh ganz nach der     Beschaffen-          lie.it    des     Anhydrits.    Ebenso ist die     zweck-          m   <B>f</B>       ässige    Zerkleinerungsstufe abhängig von der  Herkunft und Beschaffenheit des     Anhydrits.     Der in Kalilagern vorkommende     Anhydrit     braucht beispielsweise weniger fein gemahlen  zu werden wie der reine     Anhydrit    des Tage  baues.

   Ausserdem ist es nicht nötig, bei der       Hydratisierung    des erstgenannten     Anhydrits     dem Wasser katalysierende Salze zuzusetzen,  weil er solche aus dem Kalivorkommen her  schon zu enthalten pflegt und im übrigen  auch frei ist von gewissen     hydratations-          hemmenden    Substanzen, die bei dem An  hydrit des Tagebaues zweckmässig durch oben  genannte Katalysatoren, insbesondere aber  solche mit sauren Eigenschaften, unschädlich  gemacht     -werden.     



  Will man den Katalysatoren wieder ge  winnen und ein besonders reines und beson  ders hart abbindendes Produkt erzielen, so  wird nach Beendigung der     Hydratation    die  Masse durch Filtration von der Flüssigkeit  befreit und in geeigneter Weise ausgewaschen.  Das Auswaschen hat einen gewissen     Vorteil     für die Fabrikation, insofern, als, je reiner  das Endprodukt des Verfahrens ist, es um  so leichter gemahlen werden kann, ja, in  besonders reinem Zustande fast von selbst  wieder zu Pulver zerfällt, im Gegensatz zu  andern Verfahren, wo der Zusatz von Salzen  der erwähnten Art, insbesondere von Sulfa  ten, wie aus der Literatur bekannt,

   eine ge  wisse Härtewirkung auf eine aus     Anhydrit     durch Vermischen mit Wasser erhaltene Masse        < ausübt.     



  Das     Hy        dratationsprodukt    wird nun bei  gewöhnlichem Druck oder unter Anwendung    des Vakuums erwärmt und dabei gleichzeitig  getrocknet. Die Zeitdauer der Behandlung  richtet sich nach den angewendeten Tempera  turen, und innerhalb gewisser Grenzen wird  die Dauer der Erwärmung mit steigender  Temperatur verkürzt. Bei der praktischen  Ausführung des Verfahrens wird man mei  stens     but    daran tun; Temperaturen zwischen  etwa<B>80'</B> C und<B>170'</B> C zu benutzen, ob  wohl das Verfahren auch bei ausserhalb die  ses Bereiches liegenden Temperaturen noch  mehr oder weniger gut durchführbar ist.  Wenn man die Temperaturen von<B>170'</B> er  heblich überschreitet, wird das Produkt we  niger gut.

   Dagegen erhält man bei starker  Temperaturerhöhung, etwa bei Rotglut, wie  der ein brauchbares,     abbindefähiges    Mittel.  



  Das fertig getrocknete Erzeugnis wird,  wenn es nicht von selbst genügend zerbröckelt,  gemahlen und ist dann versarid- oder verwen  dungsbereit. Wird zu bestimmten Zwecken  gewünscht, die normale     Abbindedauer    zu be  schleunigen, so kann dies durch Zusatz von  geeigneten     Mitteln,    die zum Teil zu demsel  ben Zweck schon beim Gips des Handels be  kannt sind, wie zum Beispiel     Naliumsulfat,          untersehwefligsaures    Kali und andere mehr,  geschehen. Anderseits kann auch eine Ver  langsamung des     Abbindeprozesses    erreicht  werden durch Zusatz von auch zu diesem  Zweck in der Gipstechnik bekannten Stoffen,  wie Bora, Leim oder dergleichen. Auch  Kalk kann vorteilhaft benutzt werden.

   Die  Zusatzmittel können dem fertigen     Produkt     vor dem Versand oder an Ort und Stelle bei  der Benutzung zugesetzt werden.  



  Auch die Härte des abgebundenen Pro  duktes kann durch geeignete Zusätze, ähn  lich wie dies beim Gips bekannt ist, erhöht  werden. So eignen sich beispielsweise Borax  und     Kaliumsulfat    dazu, ausser der Verzöge  rung der Abbinde-zeit auch eine starke Er  härtung des fertigen Gegenstandes herbei  zuführen.    Ein besonderer Vorzug des Verfahrens  ist es, dass man es in dem Sinne wiederholen  kann, dass die fertige abgebundene Masse von      neuem dem Verfahren unterworfen werden  kann und dadurch wieder regeneriert wird.

    So kann man beispielsweise Formen aus dem  abgebundenen     Mittel,    die nicht mehr ge  braucht werden und sich sonst, ähnlich wie  die Gipsformen, nutzlos anhäufen, wieder  mahlen und, soweit als erforderlich, von  neuem mit Hilfe von Wasser mit oder ohne  Katalysatoren, hydratisieren und dann wie  der nach der zweiten Stufe des Verfahrens  erhitzen. Es findet hierbei eine     Dehydrati-          sierung    des in den Formen in hydratisiertem  Zustande vorhandenen     Anhydrits    derart statt,  dass der dehydratisierte     Anhydrit    ohne wei  teres wieder mit Wasser angemacht ab  bindet.  



  Man kann auch nach dem vorliegenden  Verfahren die beim Gipsbergbau in grossen  Mengen natürlich vorkommenden Gemische  von Gips und     Anhydrit    auf ein abbinde  fähiges Mittel verarbeiten. Diese     Gips-An-          hydrit-Mischungen    wurden bisher auf die  Halde gestürzt, weil sie nach den üblichen  Verfahren des Gipsbrennens wegen ihres       m        e        'hr        oder        weniger        grossen        Anhydritgehaltes        tD     kein brauchbares Erzeugnis liefern.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung eines mit Was ser abbindenden Mittels aus Anhydrit, da durch gekennzeichnet, dass der gemahlene Anhydrit mit Wasser hydratisiert und das entstandene Produkt erhitzt wird. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass zur Beschleu nigung des Hydratisierens dem Wasser mindestens ein Katalysator zugesetzt, wird. 2. Verfahren gemäss Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass als Katalysatoren Salze zu gesetzt werden. 3.
    Verfahren gemäss Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeich- net, dass als Katalysato7:en Basen zu gesetzt werden. Verfahren gemäss Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass als Katalysatoren Säuren zu gesetzt werden. 5. Verfahren gemäss Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass man verschiedene Katalysatoren nacheinander anwendet. 6. Verfahren gemäss Patentanspruch und Unteransprüchen 1 und 5, dadurch ge kennzeichnet, dass man als Katalysator zuerst Salzsäure und darauf, nach dem Auswaschen, Magnesiumsulfat zusetzt. 7.
    Verfahren gemäss Patentanspruch und Unteransprüchen 1 und 5, dadurch ge kennzeichnet, dass man als Katalysator zuerst Salzsäure und darauf, nach dem Auswaschen, Kaliumsulfat zusetzt. B. Verfahren gemäss Patentanspruch und Unteransprüchen 1 und 5, dadurch ge kennzeichnet, dass man als Katalysator zuerst Salzsäure und darauf, nach dem Auswaschen" Magnesiumsulfat und Ka- liumsulf at zusetzt. 9. Verfahren gemäss Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass die Katalysatoren vor dem Er wärmen des Produktes ausgewaschen werden. i0.
    Verfahren gemäss Patentanspruch und Unteransprüchen 1 und 9; dadurch ge kennzeichnet, dass die ausgewaschenen Katalysatoren zum Hydratisieren neuer' Mengen von Anhydrit benützt werden. 11. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das hydra tisierte Produkt auf Temperaturen zwi schen<B>80'</B> C bis<B>170'</B> C erhitzt wird. 12. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das hydra tisierte Produkt auf Rotglut erhitzt wird. . 13. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass ausser Ge- brauch gesetzte, mit dem nach dem be schriebenen Verfahren erhaltenen Mittel hergestellte Formstücke gemahlen und von neuem dem vorliegenden Verfahren unterworfen werden.
    1.1. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gel@ennzeicliiiet, class das Erhitzen des Produktes im Vakuum erfolgt.
CH96840D 1921-04-29 1921-04-29 Verfahren zur Gewinnung eines mit Wasser abbindenden Mittels aus Anhydrit. CH96840A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1431256A2 (de) * 2002-12-18 2004-06-23 Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Verfahren zur Hydratisierung von Anhydriten

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1431256A2 (de) * 2002-12-18 2004-06-23 Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Verfahren zur Hydratisierung von Anhydriten
EP1431256A3 (de) * 2002-12-18 2006-04-26 Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Verfahren zur Hydratisierung von Anhydriten

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