DE1023210B

DE1023210B - Geschweisster Traeger

Info

Publication number: DE1023210B
Application number: DEST4994A
Authority: DE
Inventors: Philipp Keller
Original assignee: STAHLBAU MICHAEL LAVIS SOEHNE
Current assignee: STAHLBAU MICHAEL LAVIS SOEHNE
Priority date: 1952-06-25
Filing date: 1952-06-25
Publication date: 1958-01-23

Description

Geschweißter Träger Die Erfindung betrifft geschweißte Träger. Die Entwicklung der Blechträger hat im Laufe der Zeit zu immer größeren Trägerhöhen und damit zu besonders breiten Gurtungen geführt.
Die Grundform für solche Blechträger ist im allgemeinen der Doppel-T-Träger, jedoch sind durch die breiten Gurtungen zusätzliche Maßnahmen zu ihrer Stabilisierung erforderlich. So ist z. B. vorgeschlagen worden, den Gurten dadurch einen hohlen Querschnitt zu geben, daß man zwischen die Gurtplatte und den Steg einen normalen Winkelstahl eingeschaltet hat, dessen Schenkel mit der Gurtplatte und dessen Scheitel mit dem Steg verschweißt ist. Diese bekannte Ausführungsform bringt zwar gewisse Vorteile, insbesondere hinsichtlich geringerer Rostanfälligkeit, jedoch ist der Gurtquerschnitt des bekannten Trägers hinsichtlich des Kraftflusses noch nicht befriedigend.
Es sind ferner Spezialprofile bekannt. deren Querschnitt als stumpfer gleichschenkliger Winkel erscheint. Dieser bekannte gleichschenklige, stumpfwinklige Winkelstahl ist jedoch für relativ geringe Abmessungen bestimmt, z. B. für eine Schenkellänge von 130 mm. Für die Fälle, für welche der Träger gemäß der Erfindung in Frage kommt, reichen diese Abmessungen keinesfalls aus. Es lag auch nicht nahe, die bekannten Profilformen auf größere Querschnitte zu übertragen.
Es sind ferner geschweißte Blechträger bekannt, deren Gurte einen hohlen Querschnitt haben. Jedoch sind diese bekannten Träger im Querschnitt anders ausgebildet, als dies erfindiungsgernäß der Fall sein soll, um die Nachteile der bekannten Ausführungen zu vermeiden.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, wie sich bei den tatsächlichen Beanspruchungen die einzelnen Kraftkomponenten auf das kristalline Gefüge im Querschnitt eines Blechträgers auswirken, und zwar insbesondere im Gurtquerschnitt.
Hierbei hat sich ergeben, daß bei den bekannten Ausführungen eine außerordentlich ungünstige Auswirkung der Beanspruchungen eintritt und keinesfalls ein Kräfteausgleich in der Weise stattfindet, wie dies bei dem erfindungsgemäßen Träger der Fall ist.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Träger liegt häufig darin, daß sie in großen Längen technisch überhaupt nicht herzustellen sind, weil die Stoßausbildung erhebliche Schwierigkeiten bereitet.
Der Erfindungszweck wird dadurch erreicht, daß mindestens einer der Gurte unter Verwendung von stumpf,#vinkligen, gleichschenkligen Breitwinkeln einen I-Iohlcluerschnitt oder einen dachförmigen Querschnitt aufweist.
Die Ausbildung des Trägers kann hierbei z. B. in der Weise erfolgen., daß jeder Gurt aus zwei im Querschnitt rhombusförmi g gegeneinandergerichtetenBreitwinkeln besteht, welche längs ihrer Kanten miteinander verschweißt sind und von denen einer längs seines Scheitels mit einem Stegblech verschweißt ist, wobei die kurze Achse des rhombusförmigen Gurtquerschnitts in Richtung des Stegbleches liegt, oder es kann bei einer anderen Ausführungsform jeder Gurt des Trägers aus zwei oder mehr dachförmig ineinandergelegten Breitwinkeln bestehen, oder es kann schließlich bei einer diritten Ausführungsform im Obergurt eines Fachwerkträgers als Deckplatte ein Breitwinkel angeordnet sein.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes rein schematisch im senkrechten Querschnitt dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen geschweißten Blechträger, dessen Gurte einen hohlen Querschnitt haben, Fig. 2 einen geschweißten Blechträger, dessen Gurte einen vollen Querschnitt haben, Fig. 3 einen Fachwerkträger.
Gemäß Fi:g. 1 hat der Blechträger ein Stegblech 1 mit Ober- und Untergurten. Jeder Gurtquerschnitt bildet einen Rhombus 2. dessen kurze Achse 3 in Richtung des Stegbleches liegt.
Bei der dargestellten Ausführung besteht jeder Gurt aus zwei im Querschnitt rhombusförmig gegeneinandergerichteten gleichschenkligen Stumpfwinkelstählen 4, welche längs ihrer Kanten bei 5 und 6 miteinander verschweißt sind und von denen einer längs seines Scheitels bei 7 bzw. 8 mit dem Stegblech 1 verschweißt ist.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig.2 besteht jeder Gurt aus zwei oder mehr dachförmig ineinandergelegten Breitwinkelstählen 4 von gleicher oder unterschiedlicher Breite, welche längs ihrer Kanten bei 15 und 16 miteinander verschweißt sind und von welchen heim Obergurt der unterste und beim Untergurt der oberste Winkelstahl 4 längs ihrer Scheitel mit dem Stegblech bei 17 bzw. 18 verschweißt sind.
Die Ausführungsform gemäß Fig.3 zeigt einen Fachwerkträger, dessen Untergurt aus U-Stahl 21, 22 besteht.
Der Obergurt des Fachwerkträgers besteht aus Winkeln 23, 24, welche durch einen Breitwinkelstahl 4 als Deckplatte miteinander verbunden sind.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern kann in ihren Einzelheiten dem jeweiligen Bedarfsfalle weitgehend angepaßt werden, ohne vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die erfindungsgemäßen Gurtformen sowohl im Ober- als auch im Untergurt die Schmutzansammlung und damit die bisher stets gefürchtete unkontrollierbare örtliche Rostbildung weitgehend vermeiden. Bei dem rhombusförmigen G#urtquerschnitt ergibt sich zugleich ein idealer Schweißquerschnitt. Da die Gurtungen an sich symmetrisch sind, können sie frei verschweißt werden. Die durch die Gurtschweißung entstehenden Schrumpfspannungen brauchen nicht vom Stegblech des Trägers aufgenommen zu werden. Hierdurch wird die Halsnaht zwischen dem Stegblech und den Gurtungen ganz erheblich von Schrumpfspannungswirkungen entlastet.
Die beiden je einen Gurt bildenden Breitwinkelstähle bilden ebenfalls an ihren Seitenkanten bereits konstruktiv einen geeigneten Schweißwinkel. Ebenso liegen günstige Schweißverhältnisse zwischen Steg und Gurtungen vor, weil auch hier bei leichter Abfasung der Stegblechkante ein günstiger Schweißwinkel entsteht.
Entsprechende Vorteile ergeben sich auch bei anderen Querschnittsformen, welche man unter Verwendung der neuen Winkelprofilierung erhält.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Geschweißter Träger, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Gurte unter Verwendung von stumpfwinkligen gleichschenkligen Breitwinkeln (4) einen Hohlquerschnitt (2), dessen kurze Achse (3) in Richtung des Stegbleches (1) liegt, einen dachförmigen Querschnitt (Fig. 2) oder dachförmige Querschnittsteile (Fig. 3) aufweist.
2. Träger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Gurt aus zwei im Querschnitt rhombusförmig gegeneinandergerichteten Breitwinkeln besteht, welche längs ihrer Kanten (5, 6) miteinander verschweißt sind, und daß je einer von ihnen längs seines Scheitels (7. 8) mit einem Stegblech (1) verschweißt ist.
3. Träger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Gurt aus zwei oder mehr dachförmig i,neinandergelegten Breitwinkeln gleicher oder verschiedener Breite besteht (Fig. 2). . Träger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Obergurt (23, 24) eines Fachwerkträgers als Deckplatte ein Breitwinkel (4) angeordnet ist (Fig. 3). In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 580 943; österreichische Patentschrift Nr. 112 021; britische Patentschrift Nr. 429 112; Zeitschrift »Der Bauingenieur« vom 12. April 1935, S.173; Zeitschrift »Die Bautechnik«, Heft 36/37, vom 23. August 1940, S. 414; Beilage »Stahlbauheft« zur Zeitschrift »Die Bautechnik« vom 6. Oktober 1939, S. 160; Musterbuch 1. 1930, der Klöckner-Spezialprofile, S. 28, herausgegeben: Klöckner-Werke AG, Troisdorf bei Köln.