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Vorrichtung zum Überwachen des Schußfadens bei Webmaschinen mit Entnahme
des Schußfadens von feststehenden Spulen Die Eifindung betrifft eine Vorrichtung
zum Überwachen des Schußfadens bei Webmaschinen, bei denen der Schußfaden durch
mit Greifern versehene Eintragsorgane in das Webfach eingetragen wird und die mindestens
auf der Austrittsseite des Webfaches ein Tastorgan zum Abtasten des Schußfadens
und eine Randfadenklemme aufweisen, die dazu dient, das Schußfadenende bis zum Anschlag
des Schußfadens zu haaten.
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Die Überwachung, ob der Schußfaden richtig eingetragen wird, ist wesentlich.
Bei Webmaschinen, bei denen der Schußfaden durch mit Greifern versehene Eintragsorga.ne
in das Webfach eingetragen wird. ist es bereits bekannt, den eingetragenen Schußfaden
auf der Eintrittsseite bzw. auf der Austrittsseite abzutasten. So wird z. B. durch
Abtasten des Schußfadens zwischen dem Gewebe und der Randfadenklemme festgestellt,
ob das für die Bildung der Randleiste zu verwendende Schußfadenende, welches nach
dem Eintrag dcs Schußfadens und nach dein Fachwechsel in das \Vebfach gezogen wird,
vorhanden ist.
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Gemäß der Erfindung wird nun aber vorgeschlagen, (las Tastorgan zum
Abtasten des Schußfadens so anzuordnen, daß sein Bewegungsraum auf der dem Gewebe
abgewandten Seite des Bewegungsraumes der Randfadenklemme liegt.
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Dies hat nicht nur den Vorteil, daß die Schußeinlegekante schmal ist,
indem die Randfadenklemme den Schußfaden unmittelbar am Gewebe, erfassen kann, sondern
daß bei dieser Anordnung der Tastnadel das Abtasten unabhängig von dem Ergreifen
des Schußfadens durch die Randfadenklemme stattfinden kann und daß bei einem fehlerhaften
Eintrag der Schußfaden noch nicht angeschlagen und infolgedessen leicht zu entfernen
ist.
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In der Zeichnung sind vier Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen Querschnitt durch das Fangschloß für den Urel)schützen
auf der Austrittsseite des Webfaches, Fig. 2 einen Schnitt 11-1I nach Fig. 1, Fig.
3 bis 5 Stellungen des Tastorgans, der Ta.ststütze und der Randfadenklemme, Fig.6
ein Diagramm der Bewegungen des Tastorgans, des Schützenrückschiebers und der Randfadenkle-mme,
Fig. 7 und 8 die Stellung von Klinke, und Klinkenhebed, beim Abtasten, Fig. 9 Details
der Abstellvorrichtung aus Fig. 1 in größerem Maßstab, Fig. 10 ein Diagramm der
Bewegung und Beschleunigung des Tastorgans, Fig. 11 eine zweite Ausführungsform
der Tastvorrichtung mit periodisch betätigter Taststütze, Fig. 12 und 13 eine dritte
Ausführungsforen der T,astvorrichtung, Fig. 14 bis 16 eine vierte Ausführungsform.
der Tastvorrichtung.
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Das Fangschloß 40 (Feg. 1 und 2), welches auf der Austrittsseite des
Webfaches 41 angeordnet ist, schließt sich unmittelbar an die aus den Führungselementen
42. bestehende, an der Lade 38 mit dem Riet 39 befestigte Schützenführung an. Der
ins Fangschloß 40 eingelaufene Schützen 43, der mit Hilfe einer im Innern eingebauten
Fadenklammer den Schußfaden 44 in das Webfach 41 eingetragen hat, ist durch die
Schützenbrernse45 abgebremst worden. Am rechten Ende des Fangschlosses 40 ist die
Randfadenklemme 46 angeordnet, deren Bewegungsraum 47 in Feg. 2 im Querschnitt angegeben
ist. Links davon ist das Tastorgan, die Nadel 48, im Raum 49 in Fig. 2 eingezeichnet.
Sie ist mittels der Schraube 51 auf der Welle 52 befestigt. Die Welle 52 ist in
der Hülse 53 gelagert, die ihrerseits in der Hülse 54 angeordnet ist. Am linken
Ende sind auf der Welle 52 die Tastklinke 55 und der Stellring 56 und an letzterem
die Drehfeder 57 befestigt. Die Feder 57 erteilt der Welle, 52 und den daran befestigten
Teilen. eine Drehbewegung in der Tastrichtung; ihr rechts Ende ist in der Hülse
53 eingelassen. Durch Drehen der Hülse 53 in der Hülse 54 kann die Feder 57 auf
eine gewünschte Verspannung eingestellt werden. Die Stellung der Hülse
53
wird mittels der in die -Tut 50 eingreifenden. in die Hülse 54 eingeschraubten Stellschraube
50a fixiert.
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Der Klinkenhebel 58 arbeitet mit der Klinke 55 zusammen. Er dreht
sich um den im Gehäuse des Fangschlosses 40 gelagerten Drehzapfen 59 und wird vom
Lenker 61 betätigt. Der Lenker 61 ist am oberen Arm des Stellhebels 62 angelenkt,
dessen untere Arine mit N ockenrollen 63, 64 versehen sind, die auf dem Umfang der
Nockenscheiben 65, 66 auf der Welle 67 aufliegen.
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Der Stellhebel 62 dreht sich um die Achse 68, die im Schlitten 69
gelagert ist. Der Schlitten 69 ist horizontal verschiebbar in der Führung
71 angeordnet und wird durch die Druckfeder 72 ständig gegen den Anschlag 73 angedrückt.
Im Schlitten 69 ist eine Bohrung 74 mit einer Schrägfläche 75. In dieser Bohrung
befindet sich der Bolzen 76, welcher eine der Fläche 75 gleich geneigte, mit ihr
zusammenarbeitende Schrägfläche 77 aufweist. Die Stifte 78 im Bolzen 76 verhindern
eine Drehung desselben, weil dadurch die Flächen 75. 77 außer Eingriff kämen. Auf
dem Bolzen 76 ruht die Stellschraube 79 im Kipphebel 80, der uni die feste Achse
81 dreht und mit dem linken Arni am Stift 82 anliegt. Der Stift 82 steht auf dein
Hebel 83 der Abstellwelle 84 einer nicht gezeichneten Vorrichtung zum Abstellen
der Webmaschine.
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DieWirkungsweisederVorrichtung ist die folgende: Wenn der Schützen
43 ins Fangschloß 40 einläuft, liegt der Schußfaden 44 auf der Fadenstütze 85 auf.
Die Tastnade148 wird aus der oberen Ruhestellung gesenkt. Ferner wird der Schützen
43 vom Schützenrückschieber 86 aus einer willkürlichen, durch das Abbremsen herbeigeführten
Bremsstellung 89 in eine bestimmte Lösestellung 91 gegen das Webfach 41 verschoben
(Fig. -f). Die Lösestellung g1, in welcher der Schußfaden 44 durch Öffnen
der Schützenfadenklammer vom Schützen 43 gelöst wird, ist durch die gewünschte Länge
des aus dem Webfach 41 herausragenden Endes des Schußfadens 44 bestimmt.
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Die durch das Abbremsen des Schützen> 43 sich ergebende Bremsstellung
89 kann von Faden zu Faden verschieden sein, insbesondere bei wechselndem Eintrag
von Schußfäden 44 verschiedener Dicke oder aus verschiedenem Material. Mit Hilfe
des Rückschiebers 86. der vom Stellhebel 87 angetrieben wird, wird nun durch
das Zurückschieben des Schützen> 43 in die Lösestellung 91 die genannte Länge bei
jedem Schuttfaden 44 genau gleich eingestellt, wie es z. B. zur Herstellung einer
einwandfreien Einlegekante unbedingt erforderlich ist. Auf der Einschuß:eite des
Webfaches 41 ist ein an sich bekannter Fadenrückzieher vorhanden, damit bei dem
Zurfckschieben des Schützen> 43 der Schutafaden 44 gestreckt bleibt.
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Auch die Randfadenklemme 46 ist aus ihrer Ruhestellung bei der Fachspitze
92, wo der Anschlag erfolgt, mit geöffneter Klemmbacke 93 an die Schußlinie herangebracht
worden. Sie ergreift den Schtiflfaden 44 aber erst, nachdem das Ende 99 des Tastorgans48
mindestens aus dem Durchtrittsrauin94 des Schützen> 43 herausgetreten ist und letzterer
in die Lösestellung 91 zurückgeschoben worden ist.
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Die Stellungen dieser Organe sind aus den Fig. 3 und 4 zu ersehen.
Ihre Bewegungskurven sind über den Drehwinkeln der Hauptwelle der Weüinaschine von
a° bis b° im Diagramm Fig.6 eingetragen. Die Kurve <I -neigt die Bewegung
des Tatorgans 48. welches aus der Ruhestellung cc in Fig. 3 bei der Winkelstellung
c-- (Fig. 6) seine Alnvärtsllewegiing beginnt. Bei der Winkelstellung c' wird die
Rolle 63 voni \ockeri 95 nach links bewegt (Fig. 11. Die Kolle 64 tritt in die Einbuchtung
96 ein, und der Stellhebel 62 dreht sich im Uhrzeigersinn.Der Lenker 61 dreht den
Klinkenhebel 58 ebenfalls im Uhrzeigersinn.
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Der Haltezahn 97 des Klinkenhebels 58 geht nach ab«-ärts. Der auf
ihin ruhende Zahn 98 der Klinke 55, der unter der Belastung der Feder 57 am Zahn
97 anliegt, bewegt sich infolgedessen nach unten, wodurch die Drehung der Welle
52 entgegen dein Uhrzeiger-Z, und die Abwärtsbewegung des Tastendes 99 der _`ade148
bewirkt werden. Das Ende 99 berührt in zier Stellung dd (Fig. 3) den auf
der Fadenstütze 104 liegenden Schußfaden und wird irr der kraftschlfssigen --bwärtshewegung
der Tastnadel48 in der Stellung ec voin Schulfaden 44, der eine ",clilatife bildet.
aufgehalten (Fig. d).
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Der Stellung dd der Tastnadel 48 (F ig. 3) entspricht die Winkelstellung
d@ auf der Kurre .1 in Fig.6. Bei diesem Winkel berührt die Tastnadel48 gerade den
gestreckten Schußfaden 44. In gleicher Weise entspricht die Stellung et, der Tastnadel
48 (Fig. 3) der Winkelstellung e' und die Stellung ii der Stellung i=. wie auch
die Stellung;- Wig.3) der Winkelstellung g' der Kurve_d (Fig.6.) entspricht.
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Der Haltezahn 97 des Klinkenhebels 58 hebt sich vom Klinkenzahn 98
ali. Etwas später tritt der Prüfzahn 101 des Klilikenhebels 58 in die Zahnlücke
102 der Klinke 55 ein (Fig. 7). Diese Bewegung wird bei der Winkelstellung f 2 (Fig.
6) beendet. wonach der Klinkenhebel 58 im entgegengesetzten Sinne gedreht
wird und beim Anliegen des Haltezahnes 97 am 7alin 98 der Klinke 55 die Aufwärtsbewegung
der Tastnadel 48 erfolgt, die mit dein Erreichen der Ruhestellung cc (Fig.3) bei
der Winkelstellung h° (Fig.6) zu Ende ist.
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Falls nun die Lösestellung des Schützeirs 43 >n weit rechts liegt,
daß das rechte Ende des Schützen> 43 innerhalb des Bewegungsraumes 49 der Tastnadel
48 gelegen ist. so müssen die Bewegungen des Schützenrückschiebers 86 und der Tastnadel
48 in solche Winke Stellungen der Hauptwelle r-erlegt werden, daß bei der Stellung
gg (Fig. 3.), bei der \Vinkelstellung @` in Fig. 6. die Nadel 48 mindestens so weit
angehoben ist, dal das Ende 99 aus dein Be-@vegungsrauni 94 des Schützen> 43 ausgetreten
ist.
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Die Kurve ß in Fig. 6 zeigt die Bewegung des Schiitzclirüclcschiel)ers
86, der bei der Hauptwellen-@\- inlcelstellung h= aus der Ruhestellung nach rechts
verschoben wird (Fig.3), bis etwa bei 36G''' das hintere Ende des Schützen> 43 in
der Lösestellung 91 (Fig. -Ii stellt, wonach der Rückschieber 86 bei der \finkelstelltuig
in`die Ruhestellung wieder einnimmt.
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Die Bewegung der Randfadenkleinine 46 ist durch die Kurve C dargestellt.
Bei der `Winkelstellung rin' wird die Klemme 46 zur Schußlinie hin verschollen,
irin dei. Schuhfaden 44 zu fassen. Die hleninbacke 93 wird nach der Winkelstellung
)` durch Federkraft g f es # Chlossen. dadurch wird der Schußfaden 44 gefaßt.
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Die Kleninie 46 erreicht bei der Winkelstellung ti° die Gewebekante
92, wo sie den Schußfaden 44 bis zum Anschlagen und Leistenlegen festhält, Der Vergleich
der Kurven _1 und B zeigt folgendes: Bei der Winkelstellung g'= (Fig. 6), die von
der Kurve _-I zum Vergleich auf die. Kurve ß gestrichelt heruntergelotet ist, hat
der Rückschieber 86 den Schützen 43 bis an den Rand des Bewegungsraumes 49 der Tastnadel
48 zurückgeführt (Fig. -l;). Nun hat aber die Tastnadel 48 bei der #Vinkelstelluilg
,#' (Fig.6) bzw. bei der Stellung g Wig. 3) gerade den Durchtrittsrauni 94 des Schützen"
43 verlassen. Deshalb
kann der Schnitzen 43 vom Rückschieber 86
ohne Stillstand über den Rand des Bewegungsraumes 49 hinaus bis in die Lösestellung
91 verschoben werden.
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Aus dem Vergleich der Kurven A und C ist ersichtlich, daß die Randfadenklemnie
46 gleichzeitig mit dem Absinken der Tastnadel48 zum Holen des Fadens 44 verschoben
wird. Dabei ist, wie aus Fig. 6 hervorgeht, die Tastrnade148 bei der Winkelstellung
d'° auf Kurve A bereits vorn Schußfaden 44 abgehoben und der letztere wiederum gestreckt,
bevor die Randfadenkleinme 46 die in Fig. 3 ausgezogen gezeichnete Stellung an der
Schußlinie erreicht hat. In der letztgenannten Stellung steht der Schubfaden 44,
wie Fig.3 -neigt, am Eintritt der geöffneten Klemme 46. Dies ist bei der Winkelstellung
g° (Fig.6) der Fall. Zur Veranschaulichung ist der Punkt d` der Kurve A punktiert
auf die Kurve C liei-tiritergelotet. Der heruntergelotete Punkt liegt vor (lein
Punkt q° auf der Kurve C.
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Die Randfadenklemme 46 wird danach roch bis in die in Fig. 3 gestrichelt
gezeichnete Stellung vorgeschoben. In dieser Stellung wird die Klemmbacke 93 zum
Fassen und Halten des Fadens 44 geschlossen. Dies erfolgt bei der Winkelstellung
r° in Fig. 6.
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Fehlt nun der Schußfaden 44 auf der Austrittsseite des- Wehfaches
41 oder ist er an irgendeiner Stelle innerhalb des Webfaches abgerissen, so tritt
folgender Umstand ein. Der abgerissene Teil des Schußfadens 44 kann beim Zurückschieben
des Schützers 43 nicht mehr vorn Fadenrückzieher angezogen werden und wird locker
auch dann, wenn die Trennstelle des Schußfadens 44 nahe der Einschußseite gelegen
ist.
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Die Tastnadel 48 wird nun beim Absenken durch das fehlende oder das
lose Schußfade-nende in der Abwärtsbewegung nicht aufgehalten. Die Klinke 55 dreht
sich über die Stellung in Fig. 7 hinaus bis in die Stellung in Fig. B. wobei die
Tastnadel 48 über die Stellung ce hinaus in die Stellung ii (Fig. 3) gelangt, welche
der Stellung i° der Kurve A in Fig. 6 entspricht. Bei der weiteren Drehung des Klinkenhebels
58 kann der Prüfzahn 101 nun nicht mehr in die Zahnlücke 102 eintreten, da in der
in Fig. 8 gezeichneten Stellung der Klinke 55 deren Sperrzahn 103 den Weg des Prüfzahns
101 versperrt und eine weitere Drehung des Hebels 58 bis in die in Fig. 7 gezeichnete
Stellung verhindert.
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Der Stellhebel 62 wird nun von dem in seiner Bewegung gesperrten Klinkenhebel
58 bzw. vorn Lenker 61 aufgehalten, Das obere Ende bleibt in der Stellung fr stehen
und kann die Endstellung I_ nicht mehr erreichen (Fig. 1). Dadurch wird nun der
Schlitten 69 entgegen der Kraft der Druckfeder 72 nach links bewegt. Die Schrägfläche
75 drückt den Bolzen 76 durch Verschieben gegenüber der Schrägfläche 77 nach oben
(Fig. 9). Der Hebel 80 dreht sich und drückt den Stift 82 nach unten, der die Welle
84 und die von ihr geschaltete Abstellvor richturig betätigt, so daß die Webmaschine
stillgesetzt wird.
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Uin die Tastradel 48 zu heben, wird das obere Ende des Hebels 60 nach
links gezogen (Fig. 1). Der Hebel 60 dreht sich um die am Gehäuse 40 angeordnete
Achse 40a, und das untere Ende drückt auf die Schraube 50a, so daß die Hülse 54
entgegen der Kraft der Drehfeder 70 (Fig. 2) im Uhrzeigersinn gedreht wird. In der
Stellung ii der Tastnadel 48 liegt in Fig. 8 der untere Arm der Klinke 55 am Steg
70a der Hülse 54 an. Somit wird bei der Drehung der Hülse 54 mittels des Hebels
60 die Klinke 55 mitgedreht und der Sperrzahn 103 unter dein Prüfzahn 101 hinweggedreht.
Alsdann kann der Zahn 101 in die Zahnlücke 102 einfallen. Dies geschieht durch den
Druck der Feder 72 auf den Schlitten 69, wobei der Stellhebel 62 in die Endstellung
L gelangt. Gleichzeitig dreht sich der Kipphebel 80 zurück, und die Einwirkung auf
die Ahstel.lvorrichtung hört auf.
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Der Winkelbereich f ° bis 1a° für den Rückgang der Tastnadel
48 kann so bestimmt werden, daß vom Ansprechen der Abstellvorrichtung bis zum Stillstehen
der Hauptwelle der Webmaschine die Welle 67 so weit gedreht wird, daß die Tastnadel
48 bereits die Ruhestellung cc (Fig. 3) bei der Winkelstellung h'° (Fig.6. Kurve
A) wieder erreicht hat. Ist dies der Fall, so kann nach der Herausnahme des fehlerhaften
Schußfadens ein Korrekturschuß vorgenommen werden, ohne daß die Bedienung erst die
Tastna.del 48 anheben muß, und die Tastnadel 48 ist vor Beschädigung gesichert.
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Bei dünnen Schußfäden ist es erforderlich, zwei Fadenstützen 104 (Fig.
5) zu verwenden, die einen Zwischenraum 105 zwischen sich einschließen, der etwas
größer ist als die Dicke des Endes 99 der Tastnadel 48 und der doppelte Fadendurchmesser.
Bei einer einseitigen Stütze wäre der mit dem Schützen noch verbundene Schußfaden
zu schmiegsam, um die Tastbewegung der Nadel 48 unter der Belastung der Feder 57
aufhalten zu können. Trotz des Vorhandenseins eines Schußfadens 44 würde somit das
Ende 99 sich soweit absenken, daß der Sperrzahn 103 doch die weitere Bewegung des
Prüfzahns 101 verhindern und die Webmaschine abgestellt würde.
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Das Ende 99 weist nach unten, d. h. auf der den Schußfaden 44 berührenden
Seite eine konkave Durchbiegung auf, um ein Ausweichen oder Wegschieben des Schußfadens
44 längs der oberen Kante der Fadenstütze 104 zu verhindern.
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Bei rasch laufender Webmaschine und wenn das Ende 99 der- Tastnadel
48 einen verhältnismäßig großen Weg zurückzulegen hat, ist eine verhältnismäßig
große Beschleunigung notwendig, damit dieser Weg in der für jeden Tasthub zur Verfügung
stehenden kurzen Zeit vollführt werden kann. Dies bedingt, daß die Federkraft der
Feder 57 ein bestinirntes Maß haben muß, um die Tastnadel 48 genügend zu beschlEUnigen.
Da die Federkraft während der Tastbewegung abnimmt, nimmt auch die Beschleunigung
<J). Da nun während der Tastbewegung zwischen dein Klinkenhebel 58 und der Klinke
55 eine kraftschlüssige Verbindung besteht, entsteht die Gefahr. daß der Klinkenzahn
98 sich von dem Zahn 97 des Klinkenliebels 58 abhebt und gegenüber dein letzteren
zurückbleibt. Dies könnte, selbstverständlich dadurch vermieden werden, daß die
Feder 57 stärker vorgespaiiiit oder kräftiger gemacht wird, so daß die Klinke 55
dein Klinkenhebel 58 auf dem ganzen Weg zu folgen vermag.
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Solange das Tastende 99 den Schußfaden 44 nicht berührt. spielt die
Größe der Beschleunigung keine Rolle. Trifft es aber auf den Schußfaden auf, so
könnte bei dünnen Schußfäden oder solchen aus sehr schmiegsamem Material auch beim
@-orhandensein von zwei Fadenstützen 104 infolge der für die große Beschleunigung
erforderlichen großen Kraft der Feder 57 die von der Tastnadel 48 gezogene Schlaufe
so groll sein, daß der Sperrzahn 103 in den Weg des Prüfzahns 101 gelangt und, obwohl
ein Sc.hußfaden 44 vorhanden ist, trotzdem die Webmaschine abgestellt wird.
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Die Abnahme der Beschleunigung der Tastnadel 48 bei abnehmender Kraft
der Feder 57 ist kein \achteil. Es ist lediglich erforderlich, lall die- Beschleunigung
des Klinkenhebels 58 bzw. des Zahnes 97 der Beschleunigung
des
Zahnes 98 der Klinke 55 angepaßt wird. Dies geht aus Fig. 10 hervor. Die: Kurve
D gibt den Weg des Endes 99 der Tastnadel 48 von der Winkelstellung c° bis zur Winkelstellung
f ° wieder. Die Kurve E stellt die Beschleunigung und Verzögerung dar. Bis zum Punkt
s auf der Kurve D, in welchem das Ende 99 den Schußfaden berührt, nimmt die Beschleunigung
von p1 bis p2 ab. Nach dein Berühren des Schußfadens 44 wird die Tastnadel 48 verzögert.
Von der Winkelstellung s° an ist die Beschleunigung negativ, sie hat den Wert p3,
ein Mehrfaches von p1 und p2. Die Abnahme der Beschleunigung p1 his p. wird nun
entsprechend der Charakteristik G der Feder 57 gewählt. Über der Basis F, dem Weg
des Nadelendes 99, ist von itl bis u2 die Kraft der Feder 57 aufgetragen. Die Linie
G gibt nun die Abnahme der Federkraft von G1 auf G2 entsprechend dem von dem Ende
99 zurückgelegten Weg ztl bis fit., wieder, wobei G2 das Maß der Vorspannung in
der unteren Lage des Endes 99 darstellt. Zum Teil parallel zur Linie G und in einem
gewissen Abstand davon verläuft die Linie H, aus der die Größe der zur Bewegung
der Tastnadel 48 mit der Masse 31 erforderlichen Kraft entnommen werden kann.
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DieLinie G ist eine Gerade unter Berücksichtigung einer gewissen Vorspannung.
In it2 kann die Kraft G in einem Abstand s, von G1 auf folgende Weise aus dem Verhältnis
aus Fig. 10 errechnet werden:
In dieser Formel bedeutet st den Gesamtweg von rcl bis u2. Die erforderliche Kraft
H der das Tastorgan und die Klinke bewegenden Feder und deren Abnahme entsprechend
der abnehmenden Beschleunigung dieser Teile kann damit bestimmt werden. Wird H etwas
kleiner als G gewählt, so liegt bei der Tastbewegung die Klinke am Klinkenhebel
an.
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Aus dem Verlauf der Linie H läßt sich der Verlauf des ersten Teils
der Beschleunigungskurve F_ errechnen. Die Beschleunigung p. hat eine bestimmte,
von der Dicke und dem Material des Schußfadens 44 abhängige Mindestgröße, damit
ein sicheres Abtasten des Schußfadens 44 möglich ist. Die Größe p1 der Beschleunigung
zu Anfang der Tastbe-wegung ergibt sich aus dem Verlauf der Linien H und G.
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Die Größe der Verzögerung p3 ist unabhängig von der Kraft der Feder
57, da diese Verzögerung durch die Verzögerung der Bewegung des Zahnes 97 herbeigeführt
wird. Der Antrieb des Klinkenhebel: 58, d. h. die Form der Nocken 65 und 66, wird
nun auf Grund der Beschleunigungskurve E ausgebildet. Die: hat den Vorteil, daß
selbst bei Wehmaschinen finit hoher Schußzahl ein Zurückbleiben der Klinke 55 gegenüber
dem Klinkenhebel 58 auch bei der tiefsten Stellung der Nadel 48 ausgeschlossen ist
und infolgedessen der Winkelbereich der Hauptwelle für das Abtasten klein gehalten
werden kann.
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Infolge des formschlüssigen Antriebes der Klinke 55 bzw. des Tastorgans
48 beim Rückgang von der äußersten Taststellung in die Ruhestellung kann der Winkelbereich
von f° bis h° kleiner sein, z. B. die Hälfte oder weniger als der für die
Tastllewegung vorgesehene Drehwinkalbereich von c° bis f =, wie die strichpunktierte
Linie der Kurve A in Fig. 6 zeigt. Im Punkt li ° ist die Ruhestellung cc
(Feg. 3) wieder erreicht.
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Die Fadenstützen 104 in Fig. 3 bis > sind auswechselbar. Sie sind
federnd in der Art wie Seegersche Sicherungsringe ausgebildet. Auf diese Weise ist
das Hinzufügen oder Wegnehmen wie auch das Einstellen des Abstandes 105 sehr einfach.
Diese Ringe werden mittels einer in die Bohrungen 106 eingreifenden Zange in den
Tragbügel 107 eingesetzt, der mittels der Schrauben 108 am Gestell befestigt ist.
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Um zu verhindern, daß der Sehußfaden 44 heim Abtasten zu viel aus
der Schußlinie heruntergezogen wird, kann die Fadenstütze 109 beweglich ausgebildet
sein. In Fig. 11 ist sie auf dem Hebel 110 befestigt, der sich um die feste Drehachse
111 dreht und durch die Zugfeder 112 mit der Rolle 113 am Unifang, der Nockenscheibc
114 auf der Welle 67 anliegt, durch welche der Tastrand 115 der Fadenstütze 109
beine Alltasten in die strichpunktierte Stellung 115a bis zur Schußlinie verschoben
wird. Dadurch verkleinert sich der Weg des Tastendes 99 der Tastnadel 48. Dies hat
den Vorteil, daß entweder der Winkelbereich der Haupt-,velle zum Abtasten oder die
Beschleunigung des lindes 99 verringert werden kann.
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Anstatt die Tastbewegung von oben nach unten durchzuführen, kann sie.
"vie in Fig. 12 und 13 gezeigt, auch vcn unten nach oben stattfinden. Die Tast nadel
116 liegt mit ihrem Ende 117 unterhalb des Schußfadens 44, und der Schützen 43 tritt
durch den Gwisclienrauni 118 hindurch. Bei der Tastbewegung wird nun die Tastnadel
116 nach aufwärts bewegt, und die Fadenstützen 119 sind infolgedessen oberhalb der
Schützenbahn angeordnet. Der Klinkenhebel 120 und die Klinke 121 haben die gleiche
Form wie in Fig. 1 und 2. nur daß sie, der entgegengesetzten Bewegung der Tastnadel
116 wegen, gegenüber der Stellung des Hebels 58 und der Klinke 55 uni 180° versetzt
angeordnet sind.
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In Fig. 1-1 ist die Fangwächtervorrichtung dargestellt, welche die
Anwesenheit des Schützen,-, 43 ein Fangschloß 40 überwacht. Auf der Welle 67 ist
die Nutenscheibe 125 mit der Nut 126, in der die Rolle 127 des Hebels 128 geführt
ist. befestigt. Der Hebel 128 dreht sich um die Achse 129, die ein Schlitten 130
gelagert ist, welcher mittels der Zugfeder 131 gegen den Anschlag 132 angepreßt
wird. Der Hebel 128 betätigt die Stange 133, welche an ihrem linken Ende drei Einschnitte
135, 136, 137 aufweist. Das Wächterorgan 138, welches zum Abtasten der Anwesenheit
des Schützens 43 vorgesehen ist, wird in den am Gehäuse des Fangschlosses 40 angeordneten
Führungen 139 senkrecht geführt und durch die Zugfeder 140 ständig nach unten gezogen.
An der Stange 133 ist der Winkelhebel 141 angelenkt, der sich um die feste Drehachse
142 dreht und mit der Spitze 143 in die -#usnehmung 144 des Wächterorgans 138 eingreift.
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Die Tastnadel 145 dreht sich um die feste .@clise 146 und ist mit
dein Hebel 147 fest verbunden, dessen rechtes Ende eine hakenförmige Nase 148 aufweist,
die mit dein Einschnitt 137 der Stange 133 zusainineiiarbeitet. Die- Fadenstütze
149. die am Winkelhebel 150 llefestigt ist, ist beweglich ausgebildet. Der 1-Iebel
150 dreht sich um die Achse 151. und an seineirr rechten Arm ist die Noclcenrolle
152 vorgesehen. die mit eincin Nocken 153 auf der Welle 67 zusammenarbeitet.
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Selange die RGlle 127 sich ein äußeren kreisförmigen Teil der Nut
126 befindet, ist die Stoßstange 133 in der linken Endstellung, die Spitze 143 des
FIebels 141 angehoben und damit auch das Wächterorgan 138. Zti der Zeit, wo der
Schützen 43 in das Fangschloß 40 eingelaufen ist, tritt die Rolle 127 in den cinwä
rts verlaufenden Teil 134 der mit 126, die Stange 133 wird vom Hebel 128 nach rechts
gezogen, und gleichzeitig dreht sich der N%'inlcelhebel 141 um die Achse 142, so
daß die Nase 143 des 1@-"inlcelhelle.ls 141, wie in der
Zeichnung
dargestellt, sich senkt und das Wächterorgan 138 zum Tastvorgang freigibt. Infolgedessen
wird das Wächterorgan 138 durch die Feder 140 nach unten gezogen, steht aber bei
Anwesenheit eines Schützens 43 in der in Fig. 14 gezeichneten Stellung. Deshalb
bleibt die Nase 154 am Wächterorgan 138 außerhalb des Bereiches der Einschnitte
135, 136, und die Stoßstange 133 kann sich frei nach rechts bewegen. Der Einschnitt
137 hat eine als Kurve ausgebildete Kante 155, die mit der Nase 148 des Hebels 147
zusammenarbeitet.
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Fig. 15 zeigt die Stellung der Stange 133 in der linken Endstellung,
wobei die Nase: 148 bzw. der Hebel 147 angehoben ist, so daß die Tastnadel 145 in
ihrer Ruhestellung D verharrt.
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In Fig. 14 hingegen hat sich durch die Bewegung der Stange 133 nach
rechts die Nase 148 von der Kante 155 abgehoben, nachdem die Nadel 145 sich im L'hrzeigersinn
gedreht hat und vom vorhandenen Schußfaden 44 am unteren Ende aufgehalten wird.
Gleichzeitig ist die Fadenstütze 149 nach rechts bis zur Schußlinie verschoben worden,
so daß der innerhalb der Fadenstütze 149 eine Schlaufe bildende Schußfaden 44 eine
weitere Drehung der Tastnadel 145 verhindert. Infolgedessen senkt sich die Nase
148 nur bis in die in Fig. 14 gezeigte Stellung, ihre Spitze bleibt um den Abstand
t oberhalb der Nase 156 am Einschnitt 137 stehen, und die Stange 133 ist frei verschiehbar,
bis die rechte Endstellung 1T des Hebels 128 erreicht ist.
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Ist kein Schützen 43 vorhanden, so senkt sich das Wächterorgan 138
so weit, daß die Nase 154 entweder in den Einschnitt 135 oder in den Einschnitt
136 e@inhakt und eine weitere Bewegung der Stange 133 nach rechts verhindert. Weil
nun die Rolle 127 noch nicht den Grund der Einbuchtung 134 der Nut 126 erreicht
hat, so wird durch das Aufhalten der Stange 133 der Hebel 128 sich um das Gelenk
157 drehen und den Schlitten 130 nach links verschieben. Der Abstellhebel 158 auf
der Welle 84 wird dadurch im Uhrzeigersinn gedreht und das Abstellen der Webmaschine-
herbeigeführt.
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Dasselbe trifft auch dann ein, wenn zwar ein Schützen 43 vorhanden
ist und das Wächterorgan 138 nicht anspricht, dagegen der Schußfaden 44 fehlt; dann
wird die Tastnadel 145 nicht aufgehalten. Die Zugfeder 159 zieht sie ganz nach links
in die Stellung P, wobei der Hebel 147 sich so weit absenkt, bis die Nase 148 am
Grund des Einschnittes 137 aufsteht und die Nase 156 der Stange 133 einhakt (Fig.
16), so daß die Stange 133 in der Bewegung nach rechts aufgehalten wird, bevor der
Hebel 128 seine Endstellung -1' erreicht hat. Auch dann wird der Schlitten 130 nach
links verschoben und ein Abstellen der Webmaschine durch die Abstellwelle 84 verursacht.