-
Die Erfindung betrifft ein Klemmelement bzw. eine Klammer, die ein Lösen verhindernde
Abschnitte bzw. Halteabschnitte aufweist, die an gegenüberliegenden Enden eines Fadens
ausgebildet sind, wobei die Klammer insgesamt die Form eines "H" hat.
-
Solche Klammern werden zum Anheften eines Anhängers und eines Knopfs an Stoff, zum
Binden von Dokumenten und zum Befestigen eines abgefüllten Produkts an einem
Kartonstück anstelle von Metallheftklammern verwendet.
-
Bei der bekannten Klammer verbindet der Faden die beiden Klemmabschnitte auf der Mitte
ihrer Länge wie der Mittelbalken bei dem Buchstaben "H". Die Breite des Fadens ist so
bemessen, dass sie kleiner ist als seine Dicke. Solche Klammern werden an ihren
Halteabschnitten zu einer strangförmigen Anordnung miteinander verbunden, von der jede
Klammer leicht abgetrennt werden kann, wenn die Anordnung in eine Heftvorrichtung eingesetzt
ist.
-
Die Heftvorrichtung hat ein Paar von Hohlnadeln, in die nacheinander die einzelnen
Klammer der strangförmigen Anordnung geführt werden. Das Paar von Hohlnadeln durchdringt
mit der zwischen ihnen eingesetzten Klammer ein Heftgut. Durch die Hohlnadeln werden
Kolbenelemente hindurchgeführt, wodurch die Halteabschnitte an den gegenüberliegenden
Enden der Klammer auf die Rückseite des Heftguts gelangen.
-
Dabei wirkt auf den Faden eine Kraft für ein Anhaften der breiten Fläche des Fadens in
Richtung seiner Dicke an der Oberfläche des Heftguts, d. h. eine beim Durchgang der
Halteabschnitte durch das Heftgut erzeugte Zugkraft, wodurch der Faden um 90° gedreht wird.
Dadurch werden die Halteabschnitte an dem Heftgut festgelegt, wobei ihre Stellung
senkrecht zum Faden ist.
-
Fig. 14 und 15, die sich auf diesen Stand der Technik beziehen, zeigen diesen Zustand der
bekannten Klammer, wobei mit 1 der Faden, mit 2 die Halteabschnitte und mit 3 das Heftgut
bezeichnet sind. Wenn auf die Klammer eine Kraft zum Lösen eines Anhängers, eines
Knopfes oder dergleichen von dem Heftgut 3 nach dem Festlegen der Klammer an dem
Heftgut ausgeübt wird, wirkt sie so, dass die Halteabschnitte senkrecht zum Faden sind, da
auf diese Weise eine größere Widerstandskraft erhalten wird.
-
Weil die Halteabschnitte senkrecht zum Faden in der festgelegten Stellung sind, bleiben bei
der herkömmlichen Klammer die Halteabschnitte häufig an den Fingern des Benutzers oder
an benachbarten Waren hängen, insbesondere wenn Dokumente durch die Klammer
anstatt von Heftklammern gebunden werden. Wenn Seiten von Dokumenten usw. längs der
Klammer umgeblättert oder wenn Dokumente längs der Klammer umgefaltet werden,
können die Halteabschnitte in dieser zum Umblättern oder Umfalten orthogonalen Stellung
Hindernisse bilden.
-
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht deshalb darin, die Klammer der
eingangs genannten Art als vollständiger Ersatz von Metallklammern beim Binden von
Dokumenten usw. so auszugestalten, dass die Halteabschnitte in der Klemmstellung orthogonal,
jedoch parallel zum Faden sind.
-
Diese Aufgabe wird mit der Klammer der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, dass
die Verbindungsstellen des Fadens mit jedem Halteabschnitt, gemessen von dem für den
Eingriff mit einem Presswerkzeug vorgesehenen Ende eines jeden Halteabschnitts aus, auf
etwa 1/3 bis etwa 2/5 der Länge des Halteabschnitts und symmetrisch zueinander liegen.
-
Die Klammern lassen sich in großer Stückzahl miteinander zwischen Halteabschnitten
verbinden und bilden so eine strangförmige bzw. schienenartige Anordnung. Die Breite des
Fadens ist so bemessen, dass sie seiner Dicke entspricht oder größer als diese ist. Ein
Verstärkungsabschnitt am distalen Ende des Fadens kann teilweise weggeschnitten sein.
-
Bei diesem Aufbau wird der Faden der Klammer während der Festlegung nicht verdreht, die
Rückstellkraft des Halteabschnitts wird nicht verschlechtert und der Halteabschnitt kommt in
seiner Klemmstellung in eine zum Faden nahezu parallele Lage. Die Klammer kann zum
Binden von Dokumenten usw. wie herkömmliche Metallheftklammern verwendet werden.
Ein Hängenbleiben am Halteabschnitt tritt nicht ein. Das Umschlagen von Seiten des
Dokuments wird ebenso wenig beeinträchtigt wie ein Falten der Dokumente, wenn die
Klammer sich in der Klemmstellung befindet.
-
Bei dem beschriebenen Aufbau und der erläuterten Funktionsweise der Klammer ist der
Abstand, mit dem der Halteabschnitt und der Faden übereinanderliegen, wenn die Klammer
durch die Hohlnadel hindurchgeht, verringert. Dadurch und aufgrund der Tatsache, dass
der Faden dünn ist, ist der Widerstand, den die Bedienungsperson beim Setzen der
Klammer überwinden muss, klein. Dies reduziert die Ermüdung der Bedienungsperson, wenn sie
im Akkord arbeitet. Da die gegenseitige Presszeit zwischen dem Halteabschnitt und dem
Faden kurz ist, kann die Rückstellung des Halteabschnitts schneller und positiv erfolgen.
Dadurch kann das Heftgut besser fixiert werden. Da der den Verbindungsabschnitt bildende
Faden der Klammer sich außerhalb der Mitte befindet, kann die Klammer leicht in eine
Rollenform gebracht werden. Dies erlaubt es, die Stranganordnung der Klammern länger
auszubilden. Wenn diese längeren Klammeranordnungen in die Befestigungsvorrichtung bzw.
Heftmaschine eingesetzt werden, lässt sich damit ohne Unterbrechung arbeiten.
-
Da der Halteabschnitt in der Klemmstellung nahezu parallel zum Faden ist, wird ein
Umschlagen oder Umfalten des gehefteten Dokuments nicht beeinträchtigt. Es kommt auch
nicht vor, dass der Finger eines Benutzers zufällig hängen bleibt. Die Klammer kann auch in
einen Schredder oder ein ähnliche Zerkleinerungsmaschine gelangen, ohne dass sie vorher
gelöst und entfernt werden muss. Wenn ein Material gewählt wird, das mit den Fingern
aufgerissen werden kann, kann die Klammer als vorübergehende Fixierung dienen. Wenn ein
sich zersetzendes Rohmaterial verwendet wird, kann die Klammer als Mittel zum
Verpacken, zum Ziehen von landwirtschaftlichen Produkten und Nahrung oder dergleichen
verwendet werden. Die erfindungsgemäße Klammer lässt sich somit in einem weiteren
technischen Bereich als herkömmliche Klammern einsetzen.
-
Anhand von Zeichnungen wird die Erfindung näher erläutert.
-
Fig. 1 zeigt perspektivisch eine strangförmige Anordnung der Klammern nach der
Erfindung.
-
Fig. 2 zeigt eine einzelne Klammer in einer Stirnansicht.
-
Fig. 3 zeigt in einer Stirnansicht eine Haltenadel mit darin eingeführtem Halteabschnitt
in einer ersten Stellung.
-
Fig. 4 zeigt wie Fig. 3 den Halteabschnitt in einer zweiten, weiter vorgeschobenen
Stellung.
-
Fig. 5 zeigt in einer Stirnansicht den Halteabschnitt im verformten Zustand.
-
Fig. 6 zeigt in einer Stirnansicht den Halteabschnitt im Endzustand.
-
Fig. 7 zeigt perspektivisch eine Ausgestaltung der Klammer.
-
Fig. 8 zeigt in einer Stirnansicht die Hefteinrichtung in einer Ausgangsstellung.
-
Fig. 9 zeigt in einer Ansicht wie Fig. 8 die Hefteinrichtung mit durch das Heftgut
hindurchgeführten Hohlnadeln.
-
Fig. 10 zeigt in einer Ansicht wie Fig. 9 die Halteabschnitte, wenn sie durch Kolben
heraus gegen die Rückseite des Heftguts geschoben werden.
-
Fig. 11 zeigt in einer Ansicht wie Fig. 10 die Hefteinrichtung und das Heftgut nach dem
Anbringen der Klammer.
-
Fig. 12 zeigt eine Draufsicht auf das Heftgut mit der Klammer im Klemmzustand.
-
Fig. 13 ist eine Stirnansicht von Fig. 12.
-
Fig. 14 zeigt in einer Ansicht wie Fig. 12 eine Klammer nach dem Stand der Technik im
Klemmzustand.
-
Fig. 15 ist eine Stirnansicht von Fig. 14.
-
Fig. 16 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Fadens für eine erfindungsgemäße
Klammer.
-
Fig. 17 zeigt perspektivisch ein Beispiel für eine Anwendung der erfindungsgemäßen
Klammer.
-
Die in Fig. 1 bis 13 sowie 16 und 17 gezeigte Klammer 10 besteht insgesamt aus einem
weichen und elastischen Kunststoff in Form des Buchstabens "H" mit einem Faden 11 und
Halteabschnitten 12, die mit den gegenüberliegenden Enden des Fadens 11 verbunden
sind. Die Halteabschnitte 12 haben ein oberes presswerkzeugseitiges Ende und ein unteres
Ende, das zuerst in ein Heftgut 3 hineingedrückt wird.
-
Die Verbindung des Fadens 11 mit den Halteabschnitten 12 liegt an einer Stelle, die zur
Längsmitte der Halteabschnitte 12 verschoben ist. Diese Stelle befindet sich auf etwa 1/3
bis etwa 2/5 der Länge des Halteabschnitts 12 ausgehend von ihrem oberen Ende.
-
Die Klammern 10 sind nebeneinanderstehend durch Verbindungsmaterial 13, das
senkrecht zu den Fäden 11 angeordnet ist, miteinander zu einem Klammerstrang verbunden.
Dieser Strang von Klammern 10 wird in eine Heftvorrichtung eingesetzt. Das die Klammern
10 zu einem Strang verbindende Material 13 ist so ausgelegt, dass es durch eine geringe
Kraft leicht durchtrennt werden kann.
-
Wenn die Fäden 11 an ihren Enden mit Verstärkungsabschnitten 11c versehen sind, was in
Fig. 16 gezeigt ist, können die Fäden 11 zunächst mit der Mitte der Halteabschnitte 12
verbunden sein, wobei die Lageverschiebung des Fadens sich dann durch das Abschneiden
der Verstärkungsabschnitte 11c einstellt.
-
Die Breite 11a des Fadens gesehen von oben auf den Faden ist größer als seine Dicke 11b
von vorne gesehen. Der Halteabschnitt 12 kann eine halbzylindrische Form haben, wobei
die ebene Fläche die Innenseite bildet, wie dies in Fig. 7 zu sehen ist.
-
Die Heftmaschine hat einen Transportmechanismus für die Klammern und ein Paar von
gegenüberliegend angeordneten Hohlnadeln 14, in deren gegenüberliegender Innenfläche
jeweils eine Durchgangsnut für den Faden 11 ausgebildet ist. An der Innenseite des
distalen Endes der Hohlnadel 14 ist ein Freigabeabschnitt für den Halteabschnitt 12 ausgebildet.
-
Die jeweils vorderste Klammer 10 des Strangs wird durch den Transportmechanismus in
die Hohlnadeln so eingebracht, dass sich in diesen die Halteabschnitte 12 befinden. Den
Hohlnadeln 14 sind Presswerkzeuge in Form von Kolben 15 zugeordnet, die von oben her
auf die Halteabschnitte 12 einwirken, wobei die Klammer 10 durch das Durchtrennen des
Verbindungsmaterials 13 eine von dem Strang getrennte Einheit ist.
-
Durch den Druck der Kolben 15 auf die Halteabschnitte 12 werden diese nach unten
bewegt. Bei der Abwärtsbewegung der Halteabschnitte 12 wird der Endabschnitt des Fadens
11 gebogen und in einen obenliegenden Zustand in der Hohlnadel 14 gebracht. Zu diesem
Zeitpunkt steigt der Reibungskoeffizient aufgrund der Obenlagebeziehung, so dass die
Betätigung schwierig wird. Da der Faden 11 jedoch aufgrund seiner Ausgestaltung dünn ist
und der Verbindungsteil des Fadens bezüglich der Längsmitte des Halteabschnitts 12
derart verschoben ist, dass die Obenlagedistanz verkürzt wird, wird der Betätigung zu dieser
Zeit ein Widerstand entgegengesetzt und kann eine Verkürzung bezüglich der Zeit dieses
Widerstands erreicht werden.
-
Wenn die Kolben 15 weiter nach unten gedrückt werden, hört schließlich der
Reibungswiderstand an dem Halteabschnitt 12 in der Hohlnadel 14 auf und der Halteabschnitt
verschiebt sich nach außen durch den Freigabeabschnitt der Hohlnadel 14. Zum Zeitpunkt des
Abschlusses dieses Austrags wird das eine Ende, nämlich die obere Stirnseite im
Ausgangszustand des Halteabschnitts 12, von dem distalen Ende der Hohlnadel 14 gehalten.
-
Nachdem die Halteabschnitte 12 gegen die Rückseite des Heftguts 3 gedrückt und
abgegeben sind, werden die Einrichtungen zum nach unten Drücken der Hohlnadeln 14 und der
Kolben 15 freigegeben, wodurch die Hohlnadeln 14 aus dem Heftgut 3 herausgezogen
werden. Dadurch werden die Halteabschnitte 12 in innigen Kontakt mit der Rückseite des
Heftguts 3 durch ihre Rückstellkraft gebracht und halten das Heftgut 3 mit Hilfe des Fadens
11 festgeklemmt.
-
An der Außenseite der Hohlnadel 14 ist ein verjüngter Abschnitt 4a ausgebildet, aufgrund
dessen die Hohlnadel 14 aus dem Heftgut 3 bei nur geringem Widerstand herausgezogen
werden kann.
-
Während des Rückfederns der Halteabschnitte 12 wird der Faden aufgrund seiner
Auslegung mit großer Breite und geringer Dicke nicht verdreht. Die Halteabschnitte 12 sind in
eine Position gebracht, die parallel zum Faden 11 ist und halten das Heftgut 3 in diesem
Zustand klemmend. Dadurch kann die Klammer auch für eine Bindung in einem Falz einer
Druckschrift P eingesetzt werden, wie es in Fig. 17 gezeigt ist.